4 Kommunikation, Störung, Konflikt, Beratung



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4) Kommunikation, Störung, Konflikt, Beratung


  • Kommunikation als eine der zentralen Schlüsselqualifikationen

  • Verschiedene Ebenen von Kommunikation

  • Verbale vs. Nonverbale Kommunikation; Beziehung- und Inhaltsebene; auch Schweigen = Kommunikation

  • 5-Stufen-Modell der Kommunikation umfasst:

  • Nachdenken über Kommunikationen

  • Förderung des freien Sprechens und Erzählens

  • Miteinander reden

  • Überzeugend argumentieren und vortragen

  • Komplexe Kommunikation und Interaktion

Verbales Verhalten nonverbales Verhalten

Verständlichkeit Zusätzliche Stimulanz visuelle Elemente auditive Elemente

Einfache Sprache direkte Ansprache Gestik Stimmlage

Klarer Gedankengang rhetorische Frage Mimik Artikulation

Prägnant lebensnahe Bsp. Körperhaltung Lautstärke

Einführung/ Resümee Stimmvariation Blickkontakt Sprechgeschwind.

Etc. etc. etc. etc.



4.1) Erläutern sie anhand eines ihnen bekannten Modells 3 bis 4 grundsätzliche Kommunikationsprobleme (z.B. Schulz von Thun, Gestaltpädagogik, Bühler...)!
Organon-Modell von Karl Bühler:

die Dinge







Organum


(Sprache,

Texte...)




Einer der Andere

(Sender) (Empfänger)
erweitertes Modell:

Reizquelle

Reaktionsprodukt und Zwischenreiz




psychologisches System a psychologisches System b


zusätzlich erweitertes Modell:

Gegenstände und Sachverhalte









Darstellung

Ausdruck Apell



Z




Sender Empfänger


Kommunikationsprobleme:

  • Sender und Empfänger benutzen verschiedene Zeichen (z.B. unterschiedlicher Dialekt...)

  • Empfänger hört Sender nicht (zu) z.B. Ablenkung durch Lärm, Desinteresse...

  • Sender benutzt Ironie, dem Empfänger fehlen die Mölichkeiten, sie zu entschlüsseln

  • Sender und Empfänger denken über gleichen Gegenstand zu reden, Gegenstände unterscheiden sich aber


4.2) Die Wirkung nonverbaler Kommunikation wird häufig übersehen. Klären sie anhand einiger praktischer Beispiele, wie Körpersprache positive oder negative Effekte haben kann!


  • Nonverbales Zuhören:

  • Blickkontakt, Kopfnicken, Lächeln, zugewandte Körperhaltung, Äußerungen wie "mh", "aha", "aja", "so" ...; die nonverbalen Signale zeigen dem Gesprächspartner, dass die Bereitschaft vorhanden ist, zuzuhören und zu verstehen; Bsp: Im Elterngespräch, immer wenn Eltern von sich aus erzählen, Situationen schildern, ihre Sichtweise erläutern, ihr Anliegen vorbringen




  • Körpersprache als wichtige Ergänzung und Unterstützung der Verbalsprache; wirkt unabhängig davon ob sich der Sprecher dessen bewusst ist

  • sowohl Verbal- als auch Körpersprache kann Inhalts-, Beziehungs- und Prozessbotschaften übermitteln; aber: Inhaltsbotschaften werden v.a. über Verbalsprache, Beziehungsbotschaften v.a. über Körpersprache




  • 3 Aspekte der nonverbalen und verbalen Kommunikation: Inhalts-, Beziehungs- und Prozessaspekt

  • Allgegenwärtigkeit der Körpersprache

  • Verbal- und Körpersprache werden parallel gesendet, kommen zeitgleich beim Empfänger an

  • Körpersprache kann über verschiedene Kanäle gesendet werden

  • Nonverbale Kommunikation lässt „Gegenverkehr“ zu, erleichtert die Kommunikation zwischen dem Lehrer und den Schülern

  • Körpersprache entlastet Verbalsprache von den sonst notwendigen zeitaufwendigen verbalen Regieanweisungen

  • Körpersprache von Lehrern und Schülern ist an einen sozial-kommunikativen Kontext gebunden

  • Körpersprache bleibt an das Vorverständnis der Beteiligten gebunden, so dass unterschiedliche Interpretationen denkbar sind

  • Körpersprache muss erlernt werden, es kann zu Verzögerungen, Fehldeutungen und Missverständnissen kommen

  • Wenn die verbalen Botschaften eines Lehrers nicht zu seinen nonverbalen Botschaften passen, dann es sein, dass sie sich gegenseitig neutralisieren oder im Widerspruch zueinander stehen

  • Körpersprache wird insbesondere zur Regelung der Beziehungsstrukturen und zur Prozesssteuerung des Unterrichts eingesetzt

  • Körpersprache kann die inhaltlichen Aussagen des Lehrers unterstützen und sie bekräftigen

  • Körpersprache kann auch im Widerspruch zum Inhalt stehen und dadurch schwerwiegende Kommunikationsstörungen hervorrufen

  • Problem: Jeder Mensch ist sich nur eines Teiles seiner körpersprachlichen Wirkungen voll bewusst; es ist schwierig Körpersprache zu üben

positive Effekte:



  • Blickkontakt beim Gespräch signalisiert Offenheit, Aufmerksamkeit und Interesse

  • Lächeln signalisiert Sicherheit, positive Ausstrahlung

  • auf die Schulter klopfen signalisiert Bekräftigung, Unterstützung

negative Effekte:

  • Arme verschränken signalisiert Ablehnung

  • zusammengeduckte Körperhaltung signalisiert Unsicherheit, Angst

  • Strinrunzeln signalisiert Ablehnung, Desinteresse


4.3) Erörtern sie ausgehend von einem theoretischen Modell der Konfliktbearbeitung (z.B. Nolting, Müller-Fohrbod...) bei Unterrichtsstörungen die Begriffe "Intervention" und "Prävention"!

  • Interventionsstrategien nach Kramm & Pley:

  • Klare Strukturierung wiederkehrender Ereignisse im Tagesablauf

  • schrittweises Erarbeiten eindeutiger und verbindlicher Regeln für das Zusammenleben

  • Klarheit der innerfamiliären Rollen sowohl zwischen den Eltern als auch in der Abgrenzung der Eltern-Kind-Ebenen

  • positive Verstärkung von nicht auffälligen Verhaltensweisen, so auch bei einer sozialverträglichen Konfliktlösung

  • frühzeitiges Erkennen drohender Probleme und Konflikte und entsprechende rechtzeitiges Gegenwirken (z.B. durch Spiegeln der Äußerungen, Angebote zur Konfliktlösung, kurze allabendliche Rückbesinnung auf den Tag)

Konfliktbearbeitung nach Müller-Fohrbrodt



  • interpersoneller Konflikt liegt dann vor, wenn eine Partei Verhaltenstendenzen verfolgt, die mit den Verhaltenstendezen einer andern Partei nicht vereinbar sind/ scheinen.

  • alltägliche, aber wenig konstruktive Grundmuster der Konfliktbearbeitung (kommen nie ganz rein, sondern meist als Mischformen vor):

  • die totale Blockade: wenn beide Parteien inhaltlich gleich stark und auch beziehungsmäßig gleich robust und unnachgiebig sind

  • nichts tun ist auch Form der Konfliktbearbeitung; kann aber nur konstruktiv werden, wenn sich in kurzer Zeit ein Weg der Befriedigung beider Interessen auftut oder sich die Interessenkonstellation aus irgendeinem Grund ändert

  • die totale Blockade führt zu großer inhaltlicher Unzufriedenheit bei den Parteien und zu starker Belastung der Beziehung aus Sicht der beiden Parteien

  • die machtgestützte Durchsetzung: wenn sich eine Partei mit offenen oder verdeckten Machtmitteln (Zwang, physische Gewalt...) mit ihrem inhaltlichen Anliegen durchsetzt

  • inhaltliche Blockade zwar gelöst, aber nur einseitig zugunsten einer Partei

  • diese Bearbeitung ist einseitig, inhaltlich, ungerecht, akut beziehungsgefährdend

  • dankorientiertes Nachgeben: eine Partei verzichtet um des Erhalts der Harmonie wegen frühzeitig auf die Erfüllung ihres Anliegens und gibt freiwillig den Weg zur Erfüllung des Anliegens der anderen Partei frei

  • diese Bearbeitungsform ist einseitig, inhaltlich ungerecht, kurzfristig, beziehungsschonend, längerfristig jedoch beziehungsbelastend

  • Merkmale konstruktiver Konfliktbearbeitung

  • Lockerung/ Aufhebung der wechselseitigen Blockade der Anliegen

  • möglichst gleichmäßige, gerecht verteilte Befriedigung der Anliegen beider Parteien

  • Befriedigung auf höchstmöglichem Niveau

  • Auflösung der Blockade führte zu keiner Beziehungsbeeinträchtigung, sondern eher zu einer Verbesserung der Beziehung

Unterschiedliche Konflikttypen und ihre Bearbeitung

  • Faktenkonflikt:

  • Aufeinandertreffen kontroverser Behauptungen, die nicht beide gleichzeitig richtig sein können

  • beide Seiten legen großen Wert darauf, dass die andere Partei ihre Meinung fallen lässt und der eigenen Ansicht folgt

  • oft Versuch, andere Partei mit großem Nachdruck zu überzeugen (man will unbedingt recht gehabt haben)

  • Bearbeitung: Festestellen, welche Behauptung strittig ist; sind die widersprüchlichen Behauptungen herausgearbeitet, muss nach Informationen gesucht werden, mit denen geklärt werden kann, welche Behauptung stimmt und welche nicht

  • Interessenkonflikt:

  • geht um die Frage, ob die vorgetragenen Interessen als legitim anzusehen sind oder nicht; sind beide Interessen als gleich legitim anzusehen, aber nicht ohne weiteres zu vereinbaren  Interessenkonflikt

  • üblich: Suche nach Kompromiss; meist Halbierungslösung: beide Parteien kommen sich auf halbem Weg entgegen

  • kann nicht nur durch Stehenlassen bearbeitet werden

  • Verbesserungsvorschläge:

  • einsames Nachdenken über Gerechtigkeit
    Versuch, auch die andere Perspektive zu verstehen
    einseitig, um Gerechtigkeit bemüht, beziehungsbelastend

  • Interessendiskurs
    wenn sich Partei A nicht für sich alleine Gedanken über die Interessen von Partei B macht, sondern wenn beide Seiten ihre Wünsche und Interessen selbst einbringen können
    zweiseitig, um Gerechtigkeit bemüht, beziehungsorientiert und daher u.U. auch besonders beziehungsbelastend

  • vertrauensvolle Interessenklärung
    Parteien sensibilisieren sich dafür, was die jeweils andere Partei abhalten könnte, ihre Interessen offen zu artikulieren
    Vertrauen schaffen
    zweiseitig, um Gerechtigkeit bemüht, vertrauensvoll Interessen klärend

  • kooperative Problembearbeitung
    Neuformulierung der gesamten Situation
    es geht um möglichst weitgehende Befriedigung der Anliegen beider Parteien
    zweiseitig, um Gerechtigkeit bemüht, vertrauensvoll Interessen klärend, kooperativ und kreativ problembearbeitend

  • Bewertungsunvereinbarkeiten

  • Bewertungen aller Art

  • Bewertungen als innere Prozesse, in denen sich kognitive und emotionale Aspekte miteinander verbinden

  • besonders bedrohlich werden Bewertungsunvereinbarkeiten, wenn eigene Werte betroffen sind

  • müssen so bearbeitet werden, dass sie ihre selbstwertbedrohende Komponente verlieren

  • es geht erst mal darum, aufgrund welcher Erfahrungen die andere Partei zu ihrer Bewertung gekommen ist

  • in vielen Fällen werden es die Konfliktparteien bei der wechselseitigen Registrierung der Bewertungsdifferenzen bewenden lassen müssen

  • Personenunvereinbarkeiten

  • betreffen Dimension sympathisch – unsympathisch

  • viele unkonstruktiv bearbeitete inhaltliche Konflikte können sich zu einem Beziehungspotential anhäufen bis zu dem Punkt, an dem sich die beiden Parteien nicht mehr ausstehen können

  • Bearbeitung: Beziehungspflege


4.4) Definieren sie die Begriffe "Beratung", "Schlichtung" und "Mediation"!

Beratung


  • = vor dem Hintergrund eines bestimmten sozialen Umfelds die fachlich kompetente Hilfestellung zur Selbsthilfe angesichts eines aktuellen Anlasses mit dem Ziel einer vom Ratsuchenden selbst entschiedenen und getragenen Verhaltensänderung

  • Merkmale:

  • gibt Information und Auskunft im Sinne von Aufklärung

  • Voraussetzung = aktuelle Situation, die die Frage des Ratsuchenden bedingt

  • Ratsuchender wird nach seinen Fähigkeiten/ Möglichkeiten am Vorgang der Informationsbeschaffung beteiligt und muss seine Entscheidungen selbst treffen

  • Berater versucht, Probleme und den Ratsuchenden zu verstehen

  • Beratungstätigkeit bedarf ständiger Überprüfung

  • Beratungsaufgabe des Lehrers abzugrenzen gegen institutioneller Beratung

  • Probleme des Beratungsgesprächs:

  • Zeitmangel

  • Ängste auf beiden Seiten

  • Abwehrmechanismen auf Seiten der Beratenen („Mein Kind tut so was nicht!“)

  • Mangel an kommunikativen Fähigkeiten (v.a. Einfühlung und partnerschaftlicher Gesprächsführung)

  • feindliche oder misstrauische Beziehungsebene

  • offene und versteckte Angriffe

  • Gebrauch unterschiedlicher Gesprächs-/ Sprachebenen

  • alltägliches Gespräch:

  • lohnende Beratungsanlässe erkennen

  • schnell in Problemlage des Schülers einfühlen

  • Schüler zur Darstellung seines Problems bewegen

  • aktives, geduldiges zuhören

  • Bedeutungsgehalt der Aussage auch auf nonverbaler Ebene

  • ausführliches Gespräch:

  • bedarf Vorbereitung  angenehmer äußerer Rahmen; nützliche Faktoren bereithalten

  • aufmerksam zuhören; zeigen, dass man Ratsuchenden ernst nimmt

  • Rücksicht auf Sprachstil des anderen

  • Gesprächspartner zur exakten Formulierung seines Problems ermutigen

  • ohne Vorbehalte sein


Schlichtung: Strukturierter Gesprächsverlauf

  • Einleitung, Vereinbarung der Gesprächs- und Schlichtungsregeln

  • Darstellung des Konflikts aus der Sicht der beteiligten Parteien

  • Bearbeitung des Konflikts im Gespräch

  • Problemlösung

  • Übereinkunft hinsichtlich der späteren Umsetzung

  • Schlichtung steht im Zusammenhang mit anderen Konfliktlösungen; Prüfung ob

  • sinnvoll

  • Schlichter müssen ausgebildet werden  soziale Kompetenzen müssen erhalten und

  • Erweitert werden, belastende Erfahrungen müssen verkraftet werden

Mediation


  • Mediation ist Verfahren der Konfliktlösung, das in 60er und 70er Jahren in den USA entwickelt wurde und dort mit Erfolg in vielen Lebensbereichen angewendet wird

  • wörtliche Übersetzung: Vermittlung

  • gemeint: Vermittlung in Streitfällen durch unparteiische Dritte, die von allen Seiten akzeptiert werden

  • die Mediatoren helfen den Streitenden, eine einvernehmliche Lösung ihrer Probleme zu finden

  • es liegt an den Konfliktparteiein selbst, eine ihren Interessen optimal entsprechende Problemlösung zu gewinnen

  • die Mediatoren hören sich die Anliegen aller Beteiligten an, lassen sie ihre Gefühle ausdrücken und helfen bei der Klärung der eigentlichen Interessen der Konfliktparteien

  • die Konfliktpartner erfahren dadurch die eigentlichen Interessen, Probleme und Gefühle der anderen Seite

  • wichtige Merkmale:

  • Anwesenheit vermittelnder Mediatoren

  • Einbeziehung aller Konfliktparteien, die anwesend sind

  • informelle, außergerichtliche Ebene

  • Freiwilligkeit der Teilnahme und die Selbstbestimmung bezüglich der Konfliktlösung

Peer-Mediation


  • Schüler müssen lernen, in Konflikten möglichst gewaltfrei vorzugehen

  • Streit-Schlichtung durch das Hinzuziehen eines unbeteiligten neutralen Dritten wird Mediation genannt

  • Konfliktbearbeitung in der Verantwortung von Schülern ist der Kern der Peer-Medaiation

  • Kompetenzen und Einflussmöglichkeiten der Mitschüler werden genutzt, um Konflikte zu bearbeiten

  • die Schüler werden ausgebildet und tragen mit Verantwortung für das Zusammenleben in der Schule; dabei lernen die Schüler-Streitschlichter Inhalte und Verfahren, die sie auch für die Gestaltung sozialer Beziehungen außerhalb der Schule nutzen können

  • Schlichtungsgespräch als strukturierte Gesprächsform mit wenigen, leicht erlerbaren Schritten


4.5) Was haben diese Begriffe gemeinsam, was unterscheidet sie?


  • Mediation: Problem wird dadurch gelöst, dass beide Konfliktparteien sich für eine Lösung, die sie selbst erarbeitet haben, entscheiden

  • Schlichtung: den Konfliktparteien wird von außen eine Problemlösung angetragen, die beide übernehmen müssen

  • Beratung: Lösungsvorschlag, der nicht unbedingt übernommen werden muss

Gemeinsamkeit: alles Problemlöseverfahren
4.6) Was versteht man unter direktiver und nicht-direktiver Gesprächsführung?


  • direktive Gesprächsführung:

  • Berater übernimmt von Anfang an die Leitung des Kontakts

  • er lässt das Gegenüber wissen, dass schon über einige Informationen verfügt, um sie lenken zu können

  • er wählt aus den Problemen eins aus, mit denen sich das Gespräch befassen wird

  • er übernimmt die direkte Führung des Interviewprozesses; das Gegenüber soll nur Fragen beantworten

  • Berater definiert das Problem und lässt erkennen, dass er für die Entdeckung der Ursachen des Problems auch für die endgültigen Umrisse des diagnostischen Bildes verantwortlich ist

  • im Mittelpunkt steht das Problem, seine Ursache und seine Behandlung

  • Leitung des Prozesses liegt voll in den Händen des Beraters

  • Problem: man weiß nicht, ob die Probleme, die der Berater aussucht, tatsächlich die Probleme sind, über die das Gegenüber mit ihm reden will; die meisten Hilfesuchenden neigen außerdem dazu, ein Gebiet, auf das ihnen Hilfe angeboten wird, als das zu akzeptieren, in dem sie Probleme haben




  • Berater stellt spezifische Fragen und beschränkt Antworten auf Ja, Nein oder spezifische Information

  • Berater erklärt, diskutiert oder informiert in Bezug auf Problem oder Behandlung

  • Berater bestimmt Thema des Gesprächs, überlässt Entwicklung aber dem Klienten

  • er empfiehlt dem Klienten eine Handlung

  • er erkennt den Inhalt dessen an, was der Klient gerade gesagt hat

  • er ordnet Material ein und überredet den Klienten, die vorgeschlagene Handlung auszuführen

  • er weist auf Probleme oder den Umstand hin, der der Korrektur bedarf




  • nicht-direktive Gesprächsführung

  • Berater erkennt auf irgendeine Weise das Gefühl oder die Einstellung an, die der Klient gerade ausdrückt

  • interpretiert oder erkennt Gefühle oder Einstellungen an, die durch generelles Benehmen, spezifisches Verhalten oder vorhergegangene Feststellungen ausgedrückt wurden

  • bestimmt Thema des Gesprächs, überlässt Entwicklung aber dem Klienten




  • direktive Berater sind aktiver – sie reden mehr im Gespräch; umgekehrt redet der Klient viel weniger

  • Klient kann in einem nicht-direktiven Gespräch seine Probleme selbst aussprechen

  • im direktiven Gespräch spricht der Berater zum Klienten

  • Techniken und Methoden in direktiven Gesprächen: Überreden des Klienten, Hinweisen auf notwendige Korrekturen, Interpretieren und Testmaterial

  • Techniken und Methoden in nicht-direktiven Gesprächen: Erkennen und Interpretieren der verbal oder in Handlungen ausgedrückten Gefühle des Klienten

4.7) Innerhalb des Kontextes Komunikation, Störung, Konflikt und Beratung nimmt Elternarbeit als Anwendungsfeld eine häufig vernachlässigte Stellung ein!


4.7.1) Führen sie einige Formen der Zusammenarbeit von Schule und Eltern auf. Zeigen sie an ausgewählten Beispielen Vor- und Nachteile! Nehmen sie wenn möglich Bezug auf theoretische Literatur zu Kommunikationstheorien!


  • Vier Stockwerke des Elterngesprächs:

  • Fundament: Grundlagen und Grundelemente

  • Stock: Bestandteile des Elterngesprächs

  • Stock: Struktur, Verlauf, Phasen und Auswertung des Elterngesprächs

  • Dachgeschoss: Vorbereitung und äußerer Rahmen des Elterngesprächs




  • Nützliche und hilfreiche Grundhaltungen der Lehrperson

  • Oberstes Ziel: Eltern zur Kooperation zu bewegen, d.h., dass Eltern im Rahmen einer vertrauensvollen Zusammenarbeit mit dem Lehrer Schritte unternehmen, die zur Lösung/ Verminderung der Schulprobleme ihres Kindes beitragen

  • Zur Kooperation sind Partner nur bereit, wenn ihr Selbstwert geschützt/ gestärkt wird; bei Verletzung des Selbstwertes  Konfrontation/ Gesprächsabbruch

  • Fundament des Gebäudes besteht v.a. in den Grundeinstellungen des Lehrers dem Gesprächspartner gegenüber

  • Haltungen tragen wesentlich stärker zum Erfolg oder Misslingen eines Elterngesprächs bei als die Gesprächstechniken

  • Grundhaltungen:

  1. Empathie (Einfühlungsvermögen des Lehrers in subjektive Weltsicht der Eltern)

  2. Berücksichtigung des Kontextes, in dem Schüler und seine Familie leben (Wie würden sie denken, fühlen und handeln, wenn sie im selben sozialen Kontext wie die vor ihnen sitzenden Eltern leben würden?)  Wohn- und Lebenssituation der Eltern, materielle Situation; Arbeitsplatzsituation, Einbettung in Nachbarschaft, Berücksichtigung des Zustandekommens des Gesprächs

  3. Stärkung der Eigenverantwortlichkeit der Eltern (Bereitschaft zur Kooperation und zur Veränderung könnnen die Eltern nur dann entwickeln, wenn sie ihre Situation als von ihnen selbst kontrollierbar und veränderbar erleben)

  4. Ressourcenorientierung (Überzeugung, dass jeder Problemschüler und dessen Eltern neben all den Problemen, Defiziten und Schwächen auch Stärken, Ressourcen und positive Seiten besitzen

  5. Lösungsfokussierung (Lösungskonstruktion sollte mehr Zeit in Anspruch nehmen als Erklärung des Problems)




  • Nützliche Werkzeuge des Lehrers

  1. Konstruktive W-Fragen als eines der wirksamsten Mittel um die Aufmerksamkeit der Eltern in bestimmte Richtungen zu lenken, um bei Gesprächspartnern konstruktive Suchprozesse auszulösen/ zu fördern, um Informationen zu vermitteln; Wo, wer, wie, was, woran, welche... (nur nicht warum)

  2. Fragen nach Zielen

  3. Fragen nach Ausnahmen und bisherigen Lösungsversuchen

  4. Fragen nach Beschreibungen von Veränerungen vor der Sitzung

  5. Fragen nach der Strategie, wie die Betroffenen in das "Problem rutschen"

  6. Fragen nach Ressourcen und der Bewältigung von Schwierigkeiten

  7. Arbeit mit Skalierungen

  8. Vereinbarungen und Aufgaben

  9. Führen und Lenken im Elterngespräch




  • Lehrer können durch gute Zusammenarbeit mit Erziehungsberechtigten Kontakte der Eltern untereinander anregen und somit Isolierungstendenzen einzelner Familien entgegenwirken. (besonders wichtig bei ausländischen Familien)

  • Kinder werden sowohl durch das Elternhaus als auch durch die Schule geprägt. Zeigt ein Kind auffälliges Verhalten, so muss man nachfragen, welche Funktion dieses Symptom erfüllt. Vielleicht müssen Familien in Zeiten der Krisenbewältigung auch von außen unterstützt werden  pädagogische Hilfe für die ganze Familie  Verweis an Beratungsstellen

  • Zu systematischen Ansätzen gehören die theoretischen Konzepte zur menschlichen Kommunikation (Watzlawick) Verwendungszweck und Wirkung von Zeichen werden im Hinblick auf das Kommunizieren mit anderen Menschen hinausgearbeitet:

  • Ein gutes Beziehungsklima ist die beste Voraussetzung um problematische Sachverhalte zu erörtern

  • Probleme im Elterngespräch oft dann, wenn siech die Gesprächspartner ausschließlich auf einen Aspekt (Sachaspekt) konzentrieren und den anderen (Beziehungsaspekt) außer Acht lassen. Ein konstruktives Gespräch entsteht, wenn jede Seite ihre Absicht verfolgt und gleichzeitig auf die andere eingeht  symmetrische Interaktionstruktur entsteht, in der niemand zu kurz kommt und niemand dominiert

  • Erschwerung der Gesprächsvorlage, wenn Pädagoge in sprachlicher Form und zugleich inhaltlicher Komplexität Überlegenheit gegenüber Eltern demonstrieren will; vor Gespräch muss Pädagoge sich selbst Klarheit verschaffen, von welchem Menschenbild sie sich leiten lassen  wer einem Menschen mit positiver Erwartungshaltung gegenübertritt, kann erwarten, dass dieser auch seinerseits mit einer positiven Einstellung reagiert

  • Eltern haben in bestimmten Fragen echte Entscheidungsrechte, während Lehrer nur Anregungs-, Anhörungs-, Beratungs-, und Vorschlagrecht haben

  • Beispiel 1: Elternseminar zum Thema „Umgang mit aggressiven Verhaltensweisen der Kinder und Jugendlichen“

  • aggressives und dissoziales Verhalten stellt auch Eltern vor große Probleme

  • den Eltern soll ein lern- bzw. verhaltenstherapeutisch begründeter Ansatz vorgeschlagen werden; sie sollen solchen Belastungen aktiv begegnen  Vermittlung präventiver Orientierungshilfen, d.h. wie sie dissozial-aggressivem Verhalten zuvorkommen bzw. es verhindern können

  • Verhalten von Eltern wirkt als Modellverhalten

  • emotional ungeeignete Verhaltensweisen nach Goleman:

  • völliges ignorieren der Gefühle

  • übermäßige Toleranz sowie Verächtlichkeit, die keinerlei Respekt für dieEmpfindungen des Kindes zeigt

  • Verhaltensauffälligkeiten haben unterschiedliche Ursachen; Schüler senden Signale, die auf ihre Probleme aufmerksam machen

  • Gesprächsmodell der kooperativen Entscheidungsfindung:

  • verständnisvolles Umgehen mit dem aggressiven Verhalten des Kindes

  • Kinder sollten konsequentes pädagogisches Verhalten erfahren, z.B.  natürliche Konsequenzen: Wiedergutmachung des Schadens, kurzfristiger Ausschluss aus der Gemeinschaft, Einengung des Handlungsspielraums  abgestufte Formen der Auszeit: Ignorieren, Beobachtungsauszeit (darf nur zuschauen), verschiedene Formen der Isolation (muss eine begrenzte Zeit raus)

  • vermieden werden sollen Maßnahmen, die das Selbstwertgefühl und die persönliche Würde verletzen

  • 3 Grundsätze zur Übernahme von Verhaltensregeln:
    Überschaubarkeit, Überprüfbarkeit, Wiederholbarkeit

  • reflektierende Gespräche von Nöten; Entwicklung alternativer Handlungsmöglichkeiten

  • Beispiel 2: Beratungsgespräch beim Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schule

  • immer mehr Eltern favorisieren das Abitur Leistungsdruck auf Schüler

  • oft unterschiedliche Meinung Lehrer/Eltern wo Kind hingehen soll

  • beratende Lehrperson muss die Gesprächsmethode der kooperativen Entscheidungsfindung anwenden

  • Einzelberatung: Klassenlehrer und Erziehungsberechtigter
     Meinung der übrigen Lehrpersonen muss eingeholt werden
    Eltern sollen über bisherige Lernentwicklung des Kindes differenziert und umfassend ins Bild gesetzt werden
    Vor- und Nachteile für das Kind müssen abgewogen werden und auf mögliche Konsequenzen durchdacht werden

  • Beratungskompetenz:

  • wichtige Ergebnisse und zentrale Probleme der Begabungsforschung müssen gekannt und gezielt ausgewertet werden

  • Lern- und Leistungsentwicklung eines Kindes muss diagnostiziert werden

  • Schulerfolgsprognose muss gestellt werden

  • Partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Eltern

  • Methoden der Gesprächsführung müssen beherrscht werden

  • Eltern müssen hilfreich beraten werden und ihnen muss eine abgesicherte Bildungswegempfehlung gegeben werden

  • Anstreben einer pädagogischen Lösung der Übergangsfrage, auch gegen Elternwillen

  • Aufstellen von Kriterien, die für Entscheidungsfindung relevant

  • Vermeidung von Zeitdruck

  • alle Erziehungsberechtigten haben das Recht, am Unterricht ihrer Kinder und Heranwachsenden teilzunehmen

  • für jede Klasse muss eine Klassenkonferenz gebildet werden, die ihre Klassen-Elternsprecher wählt

  • in der Gesamt- oder Schulkonferenz der Schule haben die Eltern Sitz und Stimme (in allgemeinen Schulangelegenheiten)

  • Eltern können als Fachleute in den Unterricht integriert werden

  • Eltern beteiligen sich an Projektwochen oder helfen, den Ökoteich auszubuddeln

  • Eltern nehmen an Klassenfahrten teil und organisieren Schulfeste

  • Eltern bilden Schulvereine und beteiligen sich ideell und finanziell am Schulleben

  • Probleme: von der intensiven Mitwirkung der Eltern profitieren – wie empirische Untersuchungen belegen (Marz/ Zubke; Meyenberg...) – v.a. Kinder aus Mittelschichts-Elternhhäusern (die auch den größten Teil der Klassenelternsprecher stellen); Kinder aus sozialen Randgruppen oder Problemfamilien haben es in vielen Klassen auch deswegen schwer, weil die „bildungsbeflissenen“ Eltern mit großer Beharrlichkeit eine Aufmerksamkeit für ihre eigenen Kinder einklagen, die dann anderen Kindern, die es besonders nötig hätten, abgeht
     Elternmitwirkung muss so gelenkt werden, dass Schüler aus sozial schwachen Familien keine Nachteile davon haben

Bsp. 3: Elternbeirat



  • positiv: Interessenvertretung der Eltern, Elternbeirat hilft der Schule, Dinge anzuschaffen, die im normalen Schuletat nicht abgedeckt werden (spezielle Musikinstrumente, Jongleurausrüstung für Sportunterricht...)

  • negativ: Ziele des Elternbeirats und Ziele der Schule müssen nicht immer die gleichen sein (z.B. Mobilmachung des Elternbeirats gegen einen bestimmten Lehrer...)

Bsp. 4: Sprechstunde

  • positiv: gemeinsame Problemlösung, Kooperation

  • negativ: fehlende Kooperation, Eltern schlagen sich immer häufiger auf die Seite ihrer Kinder; Meinung der Lehrer nicht mehr unhinterfragt übernommen

Bsp. 5: Eltern, die Klassenfahrten/ Exkursionen begleiten

  • positiv: Unterstützung und Entlastung des Lehrers

  • negativ: keine pädagogische Qualifikation

4.7.2) Nehmen sie Stellung zu Bay EUG Art. 74: 1) Die gemeinsame Erziehungsaufgabe, die Schule und Erziehungsberechtigte zu erfüllen haben, erfordert eine von gegenseitigem Vertrauen getragene Zusammenarbeit.


  • wird nicht so in der Schule umgesetzt, wie das Gesetz es wohl gerne hätte

  • gegenseitiges Vertrauen zwischen Lehrern und Eltern nicht mehr so häufig vorhanden  Eltern stellen sich vor allem auf Seite ihrer Kinder  Drohung mit Anwalt nach vermeintlich ungerechter Behandlung...

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