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Vakuum-Experimente

am Schülerlabor iLab


Schülerlabor iLab  ::  Vakuum-Experimente

Für die Forschung am PSI benötigen 

wir ein Vakuum von bis zu 

einem Milliardstel  Millibar (10

-9

 mb)




Schülerlabor iLab  ::  Vakuum-Experimente

Zu beachten bei allen Experimenten

• 

Die Vakuumpumpe darf keinesfalls ausgeschaltet werden, solange im Behälter Unterdruck herrscht! 



Wird die Vakuumpumpe (in Öl laufende Drehschieberpumpe) bei vorhandenem  Unterdruck abge-

schaltet, fliesst Öl durch die Zuleitungsschläuche in die Vakuumgefässe. Das anschliessende 

Reinigen ist umständlich und zeitraubend! Das Vakuumventil muss daher vor dem Abschalten der 

Pumpe immer geöffnet werden. 

• Es ist stets darauf zu achten, dass kein Wasser, Schaum oder sonstiges Material ins Saugrohr 

gelangt. Die Vakuumpumpe könnte dadurch beschädigt werden. 

•  Die Vakuumventile bitte nur leicht zudrehen.

•  Nach dem Einschalten der Vakuumpumpe muss eventuell die Plexiglasglocke etwas angedrückt 

werden, damit die Gummidichtung gut schliesst.

Das Manometer zeigt den Druck in bar an. 

Ein bar besteht aus 1000 Millibar (mb).  

Unser Manometer zeigt die Abweichung vom 

normalen Umgebungsdruck. Steht auf der 

Anzeige –0.4 bar herrscht demnach ein 

Druck von 600 mb. In dieser Anleitung wird 

der Druck stets in mb angegeben.




Schülerlabor iLab  ::  Vakuum-Experimente

•  Spanne ein Stück Frischhaltefolie über die Öffnung des Messbechers und klebe sie mit  

dem Klebeband fest. 

•  Pumpe die Luft bis 100 mb ab und lass diese anschliessend durch Öffnen des Ventils  

schnell wieder einfliessen.

  Beim Abpumpen entweicht die Luft aus dem Messbecher durch kleine Öffnungen zwischen 



Folie und Becher. Beim anschliessenden Einströmen der Luft in die Vakuumlocke drückt  

diese die Folie auf den Messbecher und schliesst ihn luftdicht ab. Dadurch entsteht eine 

Druckdifferenz zwischen innerhalb und ausserhalb des Bechers. Auf eine 20 cm

2

 grosse Folie 



wirkt so eine Kraft, die dem Gewicht von etwa 10 kg Masse entspricht: Die Folie wird zerrissen. 

Experiment 1 

Berstende Folie

Luft drückt auf eine Frischhaltefolie und zerreisst diese.



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•  Dieser Versuch kann auch mit einem Stück Ballonhaut über einem  

Reagenzglas durch geführt werden.

Analog kann bei zu schnellem Tauchgang  

das Trommelfell zufolge des Wasserdruckes  

platzen, da der Druckausgleich durch die  

eustachische Röhre zwischen Mund und  

Mittelohr zu langsam erfolgt. Dasselbe gilt 

beim Auftauchen. Die Zunahme des Druckes 

in einem See beträgt rund 1 bar (=1000 mb) 

pro 10 m. 



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Experiment 2 

Ballons,  PET-Flaschen und Saugnäpfe

Vorerst nur wenig aufgeblasene Ballons füllen nach und nach fast das ganze Volumen der  Vakuumglocke. 

  Im Inneren der Ballons sind auf gleichem Raum mehr Luftmoleküle vorhanden als ausser-



halb. Mit durchschnittlich etwa Schallgeschwindigkeit stossen diese gegen die Ballonwand 

und drücken sie nach aussen, ähnlich wie wenn Menschen bei einem Gedränge die Abschran-

kungen wegdrücken.

•  Blase einige Ballons leicht auf und lege sie unter die Vakuumglocke. 

•  Was passiert beim Abpumpen der Luft aus der Vakuumglocke?



Schülerlabor iLab  ::  Vakuum-Experimente

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Der Wetterballon erreicht in 20–30 km 



Höhe (Stratosphäre) die Grösse eines 

Hauses.


Dasselbe passiert mit den  

Ballons eines Flugwettbe-

werbs, wenn sie an Höhe ge-

winnen: Sie werden grösser 

bis sie platzen.

In einem Bergrestaurant sind alle 

Joghurtdeckel nach aussen ge-

wölbt, weil die Joghurts im Flach-

land bei grösserem Luftdruck ab-

gefüllt wurden. 

Die im Bergrestaurant halb mit 

Wasser aufgefüllte PET-Flasche 

ist bei der  Ankunft im Tal etwas 

zusammengedrückt durch den 

nun grösseren Luftdruck.



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Experiment 3 

Seifenblasen und  Schokokopf

Luftblasen im Schaum eines Schokokopfes und Seifenblasen wachsen im Vakuum. 

•  Gib etwas Flüssigseife und Wasser in ein Gefäss und stelle es unter die Vakuumglocke.   

Oder stelle einen Schokokopf darunter. 

•  Was passiert beim Abpumpen der Luft aus der Vakuumglocke?

  Analog dem Experiment 2 mit den Ballons dehnt sich die Luft im Inneren der Seifenblasen 



oder der Luftbläschen in der Schokokopf-Füllmasse aus.

Achtung:


 

Achte darauf, dass kein  

Wasser oder Schaum ins 

Saugrohr gelangt!  

Die Anlage könnte sonst  

beschädigt werden.




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•  Fülle einen Messbecher bis zur Hälfte mit Wasser. 

•  Stelle die mit Luft gefüllte Spritze in den Messbecher und pumpe die Luft aus der Vakuumglo-

cke ab.


•  Siehst Du, wie die Luft aus der Spritze heraus kommt?

  Ausserhalb der Spritze sinkt 



der Luftdruck ab. Dadurch ent-

steht im Inneren der Spritze ein 

Überdruck: Luft entweicht und 

bildet deutlich sichtbare Blasen.

Noch ein Experiment

•  Fülle die Spritze vollständig 

mit Wasser und sorge dafür, 

dass kein Luftbläschen zurück-

bleibt. 

•  Stelle sie in einen leeren Mess-

becher und pumpe so lange 

Luft ab, bis der Druck des Was-

serdampfes das Wasser aus 

der  Spritze   hinausdrückt.



Experiment 4 

Spritze mit Luft oder Wasser

Auch die in einer Spritze eingeschlossene Luft dehnt sich beim Abpumpen aus. Bei genügend tiefem 

Luftdruck  unter der Vakuumglocke drückt der Wasserdampfdruck das Wasser aus einer komplett mit 

Wasser gefüllten Spritze.



10 

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Experiment 5 

Einfaches Luftdruck-Messgerät  

(Barometer)

Wie füllt man ein Reagenzglas mit Wasser, ohne das Wasser hineinzugiessen?

•  Stelle ein Reagenzglas mit der Öffnung nach unten in 

einen bis zur Hälfte mit Wasser  gefüllten Messbecher. 

•  Pumpe die Luft ab und beobachte, was passiert.

•  Lass wieder Luft in die Glocke zurückfliessen.

  Beim Abpumpen dehnt sich 



die Luft im Reagenzglas aus und 

entweicht durch die Öffnung. 

Lässt man die Luft wieder in die 

Glocke einströmen, steigt der 

Druck auf die Wasseroberfläche 

wieder an und presst Wasser ins 

Reagenzglas. Dadurch wird die 

Restluft im Reagenzglas zusam-

mengedrückt, bis ganz oben nur 

noch eine kleine Luftblase sicht-

bar ist.

  Statt mit einem Reagenzglas könnte man mit einem 12 m langen, oben geschlossenen Rohr dasselbe Experiment 



durchführen. Das Wasser könnte am Ende aber höchstens 10 m aufsteigen, weil eine Wassersäule von 10 m Höhe 

gerade einen Druck von einer Atmosphäre ausübt. Wasser- und Luftdruck sind somit im Gleichgewicht. 

  Für ein Quecksilberbarometer braucht man nur ein Rohr von 80 cm Höhe, weil Quecksilber eine rund 14-mal grös-



sere Dichte hat als Wasser. Eine Quecksilbersäule von 76 cm Höhe ist somit im Gleichgewicht mit dem Luftdruck.

Aus welcher maximalen 

Höhe kann eine Pumpe 

Wasser «ansaugen»?

Blutabnahmeröhrchen  

sind luftleer, nur so kann 

Blut hineinfliessen.



Schülerlabor iLab  ::  Vakuum-Experimente

•  Gib drei Eisenmuttern in einen Luftballon und verknote ihn. 

•  Er muss im mit Wasser gefüllten Messbecher untergehen. 

•  Pumpe die Luft aus der Vakuumglocke.

  Bei der Reduktion des Luftdrucks im Vakuumgefäss dehnt sich die Luft im Ballon aus, weil der Druck auf die Was-



seroberfläche und damit auf die Ballonhülle kleiner wird. Der Ballon wird dadurch grösser und verdrängt mehr Wasser: 

Der Auftrieb vergrössert sich entsprechend und der Ballon steigt auf.

Unterseeboote regulieren ihre Tauch-

tiefe ähnlich. Sie verändern aber nicht 

das Volumen, sondern das Gewicht. 

Zum Sinken wird Wasser in eine Kam-

mer eingelassen. Beim Aufsteigen wird 

das Wasser wieder hinausgepumpt.

Bei Fischen steuert eine ballonähnli-

che Schwimmblase die Tauchtiefe, wo-

bei es zwei Gruppen gibt: 

Bei den 


Physostomen

 (stoma griech. = 

Mund) ist der Darm mit der Schwimm-

blase verbunden, sodass sie durch 

Schlucken von Luft  gefüllt werden 

kann. Oft haben Räuberfische diese Ei-

genschaft.

Bei den 


Physoklisten

 (klisto griech. = 

geschlossen) ist die Schwimmblase ab-

geschlossen, wie beispielsweise bei 

Tiefseefischen. Der Gasaustausch er-

folgt durch Gasdrüsen via Blutgefässe. 



Experiment 6 

Kartesischer Taucher




12 

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Experiment 7 

Dampfdruck – Wasser siedet nicht  

immer bei 100°C

Bei welcher Temperatur Wasser siedet, hängt vom Druck ab. Sinkt der Druck in der Vakuumglocke 

unter den Dampfdruck, siedet das Wasser bereits bei Zimmertemperatur.

Dampfdruckkurve

Temperatur °C

Dampfdruck mb

0

6.1


10

12.3


15

17.4


20

23.4


25

31.7


30

42.4


35

56.2


40

73.8


50

123.0


60

199.0


70

311.0


80

472.0


90

697.0


100

1005.0


110

1417.0


120

1956.0


•  Versuchsanleitung siehe rechte Seite.

Im Dampfkochtopf ist der Innendruck 

etwa doppelt so hoch wie der normale 

Luftdruck. Deshalb siedet das Wasser 

erst bei rund 120°C. So können Spei-

sen schneller weichgekocht 

werden!



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Versuchsanleitung Dampfdruckkurve

Beispiele für Siedetemperaturen auf verschiedenen Höhen

Pass / Berg / Ort

Höhe in m.ü.M

Luftdruck in mb

Siedetemperatur von Wasser in °C

Luzern


  436

959


98.5

Gotthardpass

2106

778


92.8

Matterhorn

4478

578


85.0

Mount Everest

8848

335


71.7

Messwerttabelle

Temperatur in °C

Druck in mb

•  Fülle den 100-ml-Messbecher bis zur 60-ml-Marke mit warmem Wasser (~40°C).

•  Stelle das Thermometer in den Messbecher und decke die Öffnung des Messbechers  

mit Frischhaltefolie ab.

•  Stelle den 100 ml-Messbecher in den 250 ml-Messbecher, damit er nicht umkippt und  

platziere beides unter der Vakuumglocke.

•  Pumpe die Luft aus der Vakuumglocke ab.

•  Sobald im Wasser Dampfblasen entstehen (das Wasser siedet), lasse die Temperatur  

noch um etwa ein Grad sinken. Lese dann Temperatur und Druck ab und trage diese Werte  

in die Tabelle ein.

•  Lies bei sinkender Temperatur etwa alle fünf Grad den Druck ab und trage Temperatur  

und Druck in die Tabelle ein.

•  Zeichne anschliessend das Temperatur-Druck-Diagramm.




14 

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Experiment 8 

Helikopter und Ventilator

Ein durch den Luftstrom eines Ventilators angetriebener Propeller kommt im Vakuum zum Stillstand, 

der  Helikopter fliegt nicht mehr.

  Mit zunehmendem Unterdruck ist immer weniger 



Luft im Vakuumgefäss vorhanden, woran sich  

der Helikopter  «empordrehen» kann. Bei ungefähr 

200 mb fliegt der Helikopter nicht mehr.

  Der Rotor des Helikopters dreht schneller, weil er 



nicht mehr von der Luft gebremst wird.

•  Verbinde zunächst die Fernsteuerung mit dem Spannungsregler, diesen mit der Gleichspan-

nungsquelle und drehe auf 12V. Schalte nun die Fernsteuerung ein.

•  Schalte den Helikopter an und stelle ihn unter die Vakuumglocke.

•  Die Reichweite der Infrarotverbindung ist begrenzt, halte daher die Fernsteuerung nah an 

die Vakuumglocke und teste die Verbindung.

Dasselbe passiert mit Helikopter in 

grosser Höhe. Früher mussten  

Flugzeuge Bergsteiger in Not retten, 

weil Helikopter nicht in diese Höhen 

gelangen konnten. Im Mai 2005  

konnte der erste Spezialhelikopter auf 

dem Mount Everest landen.

Achtung:


 

Der Motor kann überhitzen 

und durchbrennen, da die 

Luft zur Kühlung fehlt. Daher 

evakuier zuerst die Glocke 

während der Heli noch in 

Ruhe ist. Ab einem Luftdruck 

von –0.7 bar fliegt der  

Hubschraubern nicht mehr. 

Versuche ihn nun fliegen zu 

lassen während die Luft  

wieder langsam einströmt.




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  Der Luftstrom wird immer schwächer, der Propel-



ler dreht langsamer oder kommt ganz zum Stehen.

  Der Ventilator dreht schneller, weil er nicht mehr 



von den Luftmolekülen gebremst wird.

  Dreht man beim Ventilator die Spannung auf 12 V, 



so sieht man an der wieder einsetzenden Bewegung 

des  Propellers, dass wir kein hundertprozentiges Va-

kuum haben.

•  Stelle den Ventilator mit Propeller unter die Vakuumglocke und schliesse ihn an der 

 Wechselspannungsquelle  an.

•  Drehe die Spannung auf 9 V und pumpe die Luft aus der Vakuumglocke ab.

Den Staubsaugermotor hört man 

schneller drehen, wenn die Düse  

zugehalten wird, 

weil dann ein  

Unterdruck entsteht 

und der Ventilator 

weniger gebremst 

wird.



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Experiment 9 

Fallversuch – die Luft bremst den Fall

Eine Platte, die die Querschnittsfläche des Vakuumgefässes einnimmt, fällt in Luft nur langsam nach 

unten, ähnlich einem offenen Fallschirm. Im Vakuum fällt sie hingegen beinahe ungebremst.

•  Befestige die Platte an der Decke des Vakuumgefässes mit zwei 

Magneten.

•  Lass die Platte in Luft fallen, indem Du den kleinen Magneten 

oben auf der Vakuumglocke seitlich wegziehst.

•  Wiederhole denselben Versuch im Vakuum.

Im Vakuum fallen alle Kör-

per gleich schnell: Ein 

Laubblatt fällt so schnell 

wie ein Stein! Beobachten 

kann man dieses Phäno-

men auch im 5 m hohen 

Fallturm des Besucherzent-

rums psi forum.

  Im Vakuum müssen wesent-



lich weniger Luftmoleküle durch 

den schmalen Spalt rund um die 

Platte nach oben fliessen: Die 

Platte fällt beinahe ungebremst.




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Experiment 10 

Klingelversuch – im Vakuum 

herrscht Stille

Die Klingel wird umso leiser, je weniger Luft im Gefäss vorhanden ist.

Foto: NASA/John Frassanito and Associates

Im Weltall ist es absolut still. Schall  

findet dort kein Medium, um sich auszu-

breiten. Sonst würden wir zum Beispiel 

die gewaltigen Eruptionen auf der Sonne 

hören. In Science Fiction Filmen hört 

man manchmal das Schliessen von  

Luken, selbst wenn sich die Kamera  

ausserhalb des Raumschiffes befindet. 

Dies entspricht nicht der Wirklichkeit!

•  Schliesse die Klingel an die schwarzen Wechselstrombuchsen des Netzgerätes an und 

wähle eine Spannung, bei der die Klingel läutet. Schalte die Klingel wieder aus.

•  Pumpe die Luft aus der Vakuumglocke ab und schalte die Klingel mehrere Male für maximal 

4 Sekunden ein.

Achtung:

 

Die Klingel im Vakuum 



höchstens 4 Sekunden  

lang läuten lassen, da sie 

sich sonst überhitzt und 

Schaden nimmt.

  Schallwellen sind Luftdruck-Schwankungen: Ohne Luft kann sich der Schall nicht ausbreiten.




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Experiment 11 

Glühdraht – Luft ist ein wichtiges  

Kühlmittel

Wie funktioniert eine Glühlampe und eine Schmelzsicherung? Wie kommt die Wärme der Sonne durch 

den luftleeren Weltraum zu uns?

•  Nimm ein 10 cm langes Stück des Widerstandsdrahtes (Konstantandraht) mit Durchmesser 0.2 mm und wickle 

ihn um einen Bleistift, sodass eine Spirale entsteht.

•  Spanne den Draht zwischen zwei Klemmen und prüfe mit 3 Volt, ob ein Strom fliesst: Halte die Hand nahe an 

den Draht und spüre die Wärme!

•  Wähle kurzzeitig 6 Volt am Netzgerät. Beobachte den Draht beim Abpumpen der Luft mit beiden Spannungen.

•  Beobachte, was beim Einströmen der Luft passiert.

Früher wurden die Glas-

kolben von Glühbirnen 

evakuiert, damit der Draht 

heller leuchtet. Weil die 

Herstellung solcher Glüh-

lampen aufwendig war

werden sie heute mit ei-

nem Schutzgas gefüllt.

Achtung:


 

Achte beim Hantieren am 

Draht  darauf, dass das 

Netzgerät auf 0 Volt einge-

stellt ist!

  Ohne Luft wird der Widerstandsdraht heisser (er glüht heller), 



weil er von den Luftmolekülen nicht mehr gekühlt wird.

  Bei 9 Volt fliesst ein Strom von mehr als 3 Ampere durch den 



Draht. Er wird dann so heiss, dass er durchbrennt und die Stromlei-

tung unterbricht. So funktioniert eine Schmelzsicherung. Sie verhin-

dert, dass bei zu grossen Strömen die Stromleitung in der Wand 

durchbrennt oder gar ein Brand entsteht.




Schülerlabor iLab  ::  Vakuum-Experimente

Wärme kann sich auch im Vakuum ausbreiten

Konstantan: Der Widerstandsdraht besteht aus einer 

Legierung mit 55% Kupfer, 44% Nickel und 1% Mangan 

und hat einen ausserordentlich kleinen Temperatur-

koeffizienten von 10

–5

/K. Sein spez. Widerstand von 



49μΩ·cm entspricht einem Widerstand von 1.6 Ω für  

10 cm des Drahtes mit 0.2 mm Durchmesser.

•  Führe das Experiment 11 mit einem Thermometer in der Nähe des Drahts durch und beobachte die Temperatur  

einige Minuten lang. 

Achtung:

 

Bei Überlastung des Netzge-



rätes durch Ströme von mehr 

als 3 A schaltet sich dieses 

durch einen ther mischen 

Überlastschutz selbst aus. 

Drehe die Spannung auf  

0 Volt und warte ca. 1 Minute, 

bis sich das Gerät wieder 

einschaltet.

  Das Thermometer wird durch die Wärmestrahlung 



(unsichtbare Infrarotstrahlung) des heissen Drahtes 

 erwärmt. Dies funktioniert genauso gut, wenn der 

Draht für unser Auge noch nicht glüht (bei geringerer 

Spannung). Auf die gleiche Weise breitet sich die  

Wärmestrahlung der Sonne und der Erde durch den 

luftleeren Weltraum aus.




20 

Schülerlabor iLab  ::  Vakuum-Experimente



Experiment 12 

Induktionsfunken – Elektronen bewegen 

sich in verdünnter Luft leichter

Wir beobachten, wie die Elektronen durch verdünnte Luft fliegen.

•  Schliesse die Zündspule wie in der Abbildung gezeigt an. Dabei ist auf die Polung zu achten. 

Stülpe dann die Vakuumglocke über die Zündspule.

•  Pumpe die Luft aus der Vakuumglocke bis auf etwa  700 mb ab.

•  Drehe jetzt die Spannung auf (nicht vorher!). Was passiert, wenn du die Spannung änderst? 

Was passiert, wenn du den Luftdruck veränderst?

•  Halte einen Magneten in die Nähe der Funkenstrecke. Drehe den Magneten um. Was beob-

achtest du?

•  Schalte unbedingt die Spannung auf 0, bevor die Luft wieder in die Vakuumglocke ein-

strömt!



  Die Spule erzeugt eine so hohe Spannung (bis 8000 Volt), dass (negative) Elektronen vom oberen Draht ende 



zum unteren springen. Auf ihrem Weg durch die verdünnte Luft stossen sie immer wieder mit Luftmolekülen zusam-

men und ionisieren diese. Die ionisierten (positiven) Luftmoleküle werden nach oben beschleunigt.

  Wir sehen nicht die Elektronen selbst, sondern nur die ionisierten Luftmoleküle, die nach den Zusammenstös-



sen mit Elektronen leuchten (bläulich-violettes Licht der Stickstoffmoleküle).

Achtung:


 

Bei der Spule entsteht Hoch-

spannung bis 8000 Volt! 

Achte sorgfältig darauf,  

dass das Netzgerät nur ein-

geschaltet ist, solange  

die Vakuumglocke über der 

Spule steht.




Schülerlabor iLab  ::  Vakuum-Experimente

Oberhalb von Gewitterwolken gibt es Blitze (sog. Elves und Sprites) nach oben, die bis in eine Höhe von 50–100 km 

reichen. Sie können entstehen, weil die Luftmoleküle so weit voneinander entfernt sind, dass die Elektronen nur 

relativ selten damit zusammenstossen.  

Bi

ld

 n



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  Die Funkenentladung entsteht erst bei genügend tiefem Luftdruck. Wenn zu viele Luftmoleküle vorhanden sind, 



stossen die Elektronen damit zusammen, bevor sie eine genügend grosse Geschwindigkeit erreicht haben, um die 

Luftmoleküle zu ionisieren. Sind zu wenige Luftmoleküle vorhanden, wird der Lichtbogen nur schwach sichtbar. 

  Mit einem Stabmagnet lässt sich die Ablenkung durch die Lorentzkraft zeigen: Die Ablenkung erfolgt senkrecht 



zum Magnetfeld und senkrecht zur Geschwindigkeit der Ionen oder Elektronen. Sie wächst mit zunehmender Span-

nung, d.h. mit zunehmender Geschwindigkeit der Ionen und Elektronen. Sie ist auch proportional zum Magnetfeld. 

Umpolen bewirkt eine Ablenkung in die andere Richtung. Dieser Effekt wird in Beschleunigern ausgenützt, um Pro-

tonen oder Elektronen auf Kreisbahnen zu bewegen.

  Bei richtiger Polung der elektrischen Anschlüsse werden die sich von oben nach unten bewegenden Elektronen 



durch den Nordpol des Magneten nach links abgelenkt.


22 

Schülerlabor iLab  ::  Vakuum-Experimente



Experiment 13 

Wolkenbildung – durch Aerosole

Wir beobachten, wie Rauch die Wolkenbildung fördert.

•  Schliesse die Leuchtdiodenplatte ans Netzgerät an. Die Leuchtdioden sollen hell leuchten.

•  Hauche Luft in die Vakuumglocke und beobachte feine Wassertröpfchennebel oberhalb der 

Leuchtdioden.

•  Produziere durch das Ausblasen eines Streichholzes Aerosole in der Vakuumglocke und 

hauche wiederum Luft hinein. Siehst Du die entstehende Wolke, die beim Absaugen der Luft 

entsteht?

  In unserem Versuch erhöhen wir die relative Feuchte mit unserer Atemluft. Wenn wir die Luft 



aus dem Vakuumgefäss abpumpen, dehnt sich die verbleibende Luft aus und kühlt sich dabei 

ab. Durch diese Abkühlung erhöht sich die relative Feuchte zusätzlich. Mithilfe des Rauches  

eines ausgeblasenen Streichholzes erhöhen wir den Aerosolgehalt, sodass mehr kleinere Was-

sertröpfchen (statt wenige grosse) entstehen: Die resultierende Wolke ist besser sichtbar.




Schülerlabor iLab  ::  Vakuum-Experimente

In der Atmosphäre hat es überall Wasser-

dampf und kleine Aerosolteilchen, die als 

sogenannte Kondensa tionskeime wirken. 

Steigt Luft auf (z.B. durch die Thermik im 

Sommer), kühlt sie sich alle 100 m um 1 °C 

ab, bis eine relative Feuchtigkeit von 100 % 

erreicht wird und der Wasserdampf um die 

Aerosolteilchen herum kondensiert – es  

bildet sich eine Wolke. Die Abkühlung der 

aufsteigenden Luft rührt daher, dass sie 

sich infolge des abnehmenden Luftdruckes 



ausdehnt.


Schüleranleitung_Vakuum_iLab, 4/2014

Paul Scherrer Institut  ::  Schülerlabor iLab  ::  5232 Villigen PSI  :: Schweiz ::  Tel. +41 56 310 55 40  :: www.ilab-psi.ch

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