Biographien und biographische Skizzen



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Shakespeare-Übersetzung

In die Biberacher Zeit fällt eine Tat Wielands, die zu den bedeutendsten und einflußreichsten seines Lebens gezählt werden muß. Er begann 1762 mit einer Übersetzung von Shakespeares Dramen. Bis 1766 war es ihm gelungen, zweiundzwanzig dieser Dramen dem deutschen Publikum zugänglich zu machen. Bedenkt man, daß bis dahin Shakespeare in Deutschland so gut wie unbekannt war und daß er seit jener Zeit auf das deutsche Geistesleben einen Einfluß gewonnen hat, der sich nur mit dem Schillers oder Goethes selbst vergleichen läßt, so wird man die grundlegende Bedeutung von Wielands Tat im richtigen Lichte sehen. Lessing würdigte dieselbe daher sogleich in richtiger Art. Und

Goethe wie Schiller sind in dieser Richtung Wieland Dank schuldig, denn auch ihnen wurde Shakespeare vorzüglich durch ihn vermittelt.

Neuer künstlerischer Stil

Die kleinlichen Verhältnisse in Biberach wurden für Wieland dadurch etwas erträglicher gemacht, daß sich in dem benachbarten Schlosse Warthausen 1761 der ehemalige Kurmainzische Minister Graf Stadion niedergelassen hatte, bei dem auch der Regierungsrat la Roche mit seiner Gattin Sophie lebte. Sie war ja die ehemalige Freundin Wielands. In dieses Haus trat Wieland als guter Freund und immer gern gesehener Gast ein. Französischer Geschmack, eine gewisse freie, ja leichte Lebensauffassung und Welterfahrung war hier heimisch. Für den Dichter, dem auch Sophie la Roche in herzlicher Freundschaft entgegenkam, gab es da die alier-schönste Anregung. Was gesprochen wurde, stand ganz im Zeichen der Aufklärung, trug in vieler Beziehung den Charakter der Zweifelsucht und lehnte sich an Voltaire, Rousseau, an die französischen Enzyklopädisten d'Alem-bert, Diderot und andere an. - Durch alles dieses verlor sich bei Wieland selbst die Schwere, die sein Lebensstil durch die früheren Verhältnisse noch gehabt hatte. Eine rein künstlerische Weltauffassung stellte sich immer mehr ein. Nüchternheit, getaucht in Grazie und anmutige Schönheit, wurden ihm mehr wert als der Blick in übernatürliche Höhen des Ideals. Eine solche Gesinnung stellt das Leben höher als alles Nachdenken und Nachsinnen über das Leben. Mag des Menschen Vernunft auch nicht ausreichen, die eigentlichen Tiefen das Daseins auszuschöpfen; diese Vernunft ist nun

einmal da, und man halte sich an sie. Mag die Sinnlichkeit auch trügerisch sein: diese Sinnlichkeit ist dem Menschen gegeben, er soll sich ihrer freuen. In solche Worte etwa läßt sich das Bekenntnis fassen, welches als Hintergrund hinter den Schöpfungen Wielands in seiner Biberacher Zeit erscheint. 1764 veröffentlichte er den Roman «Der Sieg der Natur über die Schwärmerei, oder die Abenteuer des Don Sylvio von Rosalva». 1765 seine «Komischen Erzählungen», und jj66 und 1767, in zwei Bänden, die «Geschichte des Agathon». Durch den «Don Sylvio» und die «Komischen Erzählungen» zog er sich nunmehr ebenso den Abscheu der Klopstockianer zu, wie er vorher mit Freuden in ihren Kreis aufgenommen worden war. - Und es konnte nicht ausbleiben, daß die neue Art seines Schaffens bald unberufene Nachahmer fand, denen es nicht um eine Darstellung des Sinnlichen in künstlerischer Form, sondern einfach um die Schilderung des Niedrigen selbst zu tun war. Wieland mußte ausdrücklich betonen, daß er mit solch unkünstlerischem Beginnen nichts zu schaffen habe. - Man kann nun nicht behaupten, daß der Dichter in den beiden genannten Werken schon das erreicht hat, was ihm offenbar vorschwebte. Zum «Don Sylvio» schwebte ihm der Stil des «Don Quijote» vor. Er wollte in diesem Stile gegen Aberglaube und falschen Idealismus zugunsten eines gesunden natürlichen Sinnes protestieren. In den «Komischen Erzählungen» werden Stoffe der griechischen Mythologie zu allerdings graziösen, aber immerhin recht fragwürdigen Schilderungen benützt.

Wielands Eigenart

Nur eine volle Unbefangenheit, die nicht richten, sondern verstehend in eines Menschen Seele sehen will, kann Wieland in diesem Punkte seiner künstlerischen Entwickelung gerecht werden. Die Art, wie er sich eine Lebensauffassung erwerben mußte, war nicht geeignet, einen festen Mittelpunkt in der eigenen Persönlichkeit zu schaffen. Die Gedanken vieler Menschen hatte er im Spiegel der Bücher in sich aufgenommen. Eine solche Art bringt gerade bei großer, zu künstlerischer Auffassung neigender Begabung eigentümliche Wirkungen hervor. Der Mensch läßt die verschiedenen Meinungen seiner Mitmenschen mehr wie Bilder an seinem Geiste vorbeiziehen. So starke Neigungen, so feste Urteile bilden sich nicht, als der Fall ist, wenn das Leben selbst den Lehrmeister abgibt. Man ist für das eine mehr, für das andere weniger eingenommen; aber man gibt an keines die ganze Persönlichkeit dahin. Diese bleibt schwankend. Menschen, die nicht viel auf solche Art kennen lernen, kommen verhältnismäßig schnell zu einer gefestigten Lebensansicht. Das Leben zwingt ihnen eine solche auf. Denn das Leben ergreift den Menschen in der Regel doch nur von einer Seite. Es macht dann einseitig, aber fest. Anders geht es Menschen, die wie Wieland sich entwickeln. Sie lernen das Leben durch seine Spiegelbilder in vieler Leute Köpfe kennen. Und eine gewisse Berechtigung hat doch jedes Weltbild. Wenige können etwas erdenken, was nicht doch innerhalb gewisser Grenzen eine Berechtigung hätte. Wer sich so mit den Meinungen über die Dinge, statt mit den Dingen selbst zu befassen hat, wird leicht die Festigkeit auf Kosten der Vielseitigkeit zurücktreten lassen müssen. Schlimmer wäre nur, wenn er dar-

über allen inneren Halt verlöre. Das war aber bei Wieland auch nicht im entferntesten der Fall. Sein Wesenskern wurzelte in den edlen Zügen des deutschen Bürgertums. — Ja, in einer gewissen Hinsicht beruht gerade darauf seine ganze Bedeutung. Er konnte durch die leichte Beweglichkeit seines Stiles die Feinheit des französischen Geschmackes und die künstlerische Verklärung der Sinnlichkeit im Sinne der griechischen Weltauffassung für das deutsche Geistesleben erobern, und blieb dennoch diesem Geistesleben in seiner volkstümlichen Eigenart durch seinen eigenen Wesenskern verwandt. Nie ging ihm über französischer Anmut und griechischer Grazie das deutsche Gemüt verloren.

Aber als «Büchermensch» war er in den beiden Fällen, in denen ihm eine feste Weltanschauung durch lebendige Menschen entgegentrat, dem Anprall schonungslos ausgesetzt. So war es in Zürich bei Bodmer, so war es in Warthausen bei Stadion und den la Roches. Dort floß der Moralismus, hier die weltmännische Art in das eigene Blut über.

Es war nun Wieland Bedürfnis, sich selbst über seinen Wandel aufzuklären. Der Dichter tut das durch eine Dichtung. Es wird daraus der Roman, die «Geschichte des Aga-thon». Allerdings stellt er die eigene Entwickelung im Kleide eines Vorganges aus der alten griechischen Welt vom vierten vorchristlichen Jahrhundert dar. Der Idealist Agathon, welcher zunächst ganz in platonischen höheren Welten lebt, wird gegenübergestellt dem Weltkinde Hippias. Hippias steht auf dem Boden einer Weltauffassung, die sich rein auf die Befriedigung der menschlichen Selbstsucht und des materiellen Wohles gründet. Obgleich Agathon sich abgestoßen fühlt von solcher Auffassung, bleibt die Berührung mit derselben doch nicht ohne Folgen für seine Entwickelung. Er

macht die Wandlung durch vom weitabgewandten Idealisten zu einem Menschen, der sich der unmittelbaren Wirklichkeit ergibt. - Wieland hatte bei seinem Suchen nach der Wirklichkeit den Sinn auf das Griechentum gerichtet. Nicht auf eine gemeine Wirklichkeit war es bei seiner Wandlung abgesehen, sondern auf eine künstlerisch veredelte, auf eine mit Geist erfüllte. So ist es nicht willkürlich, daß er den eigenen Entwicklungsweg in griechisches Gewand kleidete. Gewiß haben andere das Griechentum anders gesehen. Die Art, in der es Wieland sah, entsprach zu seiner Zeit einer Notwendigkeit. Und Goethe hat ja in dieser Beziehung, nach seinem eigenen Geständnis, viel von Wieland gelernt. -Er hat es noch in anderer Hinsicht. Durch den «Agathon» war ein neuer Romanstil geschaffen. Und wozu durch ihn der Keim gelegt worden ist, das entfaltete sich später in Goethes Stil des «Wilhelm Meister». Auf solche Dinge deutet Goethe auch, wenn er davon spricht, daß Wieland den deutschen Gebildeten einen Stil gegeben habe. In solcher Art wurde Wieland ein Pfadfinder. Bei ihm selbst ging die Frucht seines Strebens im schönen Sinne auf, als er 1764 den Plan faßte zu dem Werke, das dann 1768 gedruckt worden ist: «Musarion, oder die Philosophie der Grazien», ein Gedicht in drei Büchern. Wie Goethe dieses Werk beurteilte, ist oben bereits gesagt. Mit Recht trägt es den bezeichnenden Nebentitel «Philosophie der Grazien».



«Musarion»

Eine wichtige Lebensfrage trat Wieland immer mehr vor die Seele: hat Idealismus irgendeinen Wert, wenn er nicht aus dem innersten Wesenscharakter des Menschen kommt? Und

mit diesem Hauptpunkte verbanden sich ganz naturgemäß eine Reihe von Nebenfragen: Tritt der Idealismus nicht oft nur als eine innerlich unwahre Schwärmerei auf? Hat man dem unwahren Idealismus nicht den in niederen Regionen sich bewegenden, mehr oder weniger sinnlichen, aber wahren Lebensgenuß vorzuziehen? Das sind die Fragen, welche der «Musarion» zugrunde liegen. Deshalb stellt Wieland den Stoiker Kleanth und den Pythagoreer Theophron gegenüber der Musarion, welche dem graziösen Lebensgenuß ergeben ist. Jene sind unwahr und phrasenhaft; diese wahr, wenn sie sich auch nicht in übersinnliche Höhen erhebt. Über das Ganze ist die Anmut einer freien Versbehandlung ausgegossen. In einer spielenden Art philosophiert Wieland, aber das Spiel ist Kunst, und die Philosophie ist wie ein geistreiches Gespräch. Doch ist das Gespräch ein solches, das eine Persönlichkeit führt, die auf der vollen Hohe der Situation steht. - Man darf keinen Augenblick außer acht lassen, daß weder gegen einen wahren Idealismus, noch für eine rohe Sinnlichkeit in der «Musarion» irgend etwas vorgebracht wird. Wer beides unbefangen beachten kann, der wird sein Gefühl nach keiner Richtung hin verletzt fühlen.

Das Sinnliche bei Wieland

Eine ähnliche Frage und eine ähnliche Gesinnung spricht aus dem iy66 bis 1767 gedichteten, unvollendeten Gedicht «Idris und Zenide». Hier wird ebenfalls in künstlerisch anmutiger Weise die geistig verfeinerte Liebe der ins Übersinnliche fliegenden Schwärmerei auf der einen Seite und der rohen Sinnlichkeit auf der andern Seite gegenübergestellt. Daß der Dichter zuweilen durch die Wahl des Stoffes

wie in «Nadine» den Eindruck des Lüsternen nicht hat zu vermeiden vermocht, muß durchaus zugegeben werden. Es darf aber nicht vorausgesetzt werden, daß der Dichter zu dem in sinnliche Formen gekleideten griechischen Heidentum aus dem Grunde gegriffen habe, um seinen Lesern einen frivolen Unterhaltungskitzel zu bieten. Ihm war es vielmehr um eine ernste Lebensfrage zu tun, nämlich um die: welche Rolle spielt und darf spielen das Sinnliche im Menschendasein? Wie sich dieser oder jener zu einer solchen Frage stellt, davon darf nicht die Beurteilung des Dichters abhängen. - Derselben Zeit und Seelenrichtung gehören auch noch einige später erschienene Werke Wielands an: «Grazien» (erschienen 1770), der «Neue Amadis» (1771) und «Aspa-sia» (1773); sie sind dem Plane nach und auch in den wesentlichen Partien schon einige Zeit vor ihrer Veröffentlichung entstanden.

Eine Veränderung in der Lebenslage war für Wieland durch den Wegzug des Grafen Stadion von Warthausen eingetreten. Was dem Dichter seine Biberacher Amtswirksamkeit erträglich gemacht hatte, fiel damit weg. Auch starb der Graf bald darauf 1768.



Universitätslehrer. Tätigkeit in Erfurt

Eben als den sechsunddreißigjährigen Wieland seine Tätigkeit und Umgebung anfangen mußte, recht öde anzumuten, trat eine Wendung in seinem Leben ein. Man hatte am Kurmainzer Hofe seit lange das Augenmerk auf den Schriftsteller gelenkt, der mit solch hoher Begabung die Dinge behandelte, welche damals gerade die weltmännischen Kreise interessierten. In Mainz herrschte der Kurfürst Emmerich

Joseph. Er sah in Wieland den rechten Mann, der seine im Niedergange begriffene Universität Erfurt wieder in die Höhe bringen konnte, und berief ihn als Professor an dieselbe. Für Wieland konnte die Annahme dieses Rufes nicht zweifelhaft sein. Pädagogische Neigungen hatte er seit langem. Dies war in den beiden bei Gelegenheit seines Schweizer Aufenthaltes erwähnten Schriften zutage getreten. So kam es denn, daß unser Dichter im Juli 1769 als Philosophieprofessor in Erfurt eintraf. - Für die Universität war seine Wirksamkeit eine außerordentlich bedeutsame. War Wieland auch kein Bahnbrecher auf dem philosophischen Gebiete, er hatte sich doch innerhalb der Grenzen, die ihm einmal gesteckt waren, eine umfassende Kenntnis der großen Weltfragen und der Geistesheroen angeeignet. Und es wirkt ja immer belebend, wenn jemand von diesen Dingen so zu seinen Zuhörern zu sprechen vermag, daß diese etwas davon verspüren, wie die Welträtsel nicht bloß Schul-, sondern Lebensfragen sein können. Es ging ein neuer, frischer Zug von Wielands Vorträgen für die Universität aus. Er sprach über philosophische, literarische, geschichtliche Dinge. - Und wesentlich ist, daß die ganze Sache auf Wielands eigene Art zurückwirkte. Er mußte Dinge noch einmal im systematischen Zusammenhange durchdenken, die vorher mehr fragmentarisch durch seine Seele gezogen waren. Dazu kam, daß die damalige Zeit gewisse Anforderungen nach dieser Richtung hin an jeden Denkenden stellte. Es war die Hochflut der Aufklärung. Die Wirkungen, welche von Rousseau, von den französischen Aufklärern und wissenschaftlichen Materialisten, von der deutschen freigeistigen Philosophie ausgegangen waren, hatten das Nachdenken in Fluß gebracht. Wielands Berufung auf einen philosophischen Lehrstuhl fiel

gerade in eine Epoche hinein, in welcher die Menschheit über ihre Aufgaben, über ihr Ziel, ihre Freiheit und Selbstbestimmung intensiv nachdachte. Es war selbstverständlich, daß Wieland sich mit all dem auseinandersetzen mußte. Rousseau hatte ja in dem Naturzustande die einzige Glücksmöglichkeit gesehen und in aller Zivilisation nur eine Entwickelung zu unseligen Zuständen. Wer sich nicht der Verzweiflung an dem Fortschritte der Menschheit oder der Gleichgültigkeit gegenüber demselben ergeben wollte, der mußte sich nach den Wegen fragen, auf denen eine Höherentwickelung möglich ist. Ein Gefühl machte sich allenthalben geltend, daß die Menschheit aus einer Art unmündigem Zustand zur Mündigkeit vorgeschritten sei. Uralte Glaubensvorstellungen waren ins Wanken gekommen. Kant hat ja aus solchen Zeitforderungen heraus in einem Aufsatze über die Aufklärung die Frage: «Was ist Aufklärung?» beantwortet mit den Worten: «Mensch, erkühne Dich, Dich Deiner Vernunft zu bedienen». Alle diese Fragen spielten in Wielands Nachdenken hinein, wenn er sich zurechtlegte, was er seinen Erfurter Hörern zu sagen hatte. Und sie nahmen zunächst Gestalt an, die seiner Neigung zu pädagogischen Aufgaben entsprach. So entstand ein Roman «Der goldene Spiegel, oder die Könige von Scheschian», der 1772 in vier Bänden erschienen ist. In dem Kleide einer morgenländischen Erzählung stellt er seine Gedanken über die beste Staatsform und Volkserziehung hin. Er zeigt, was einem Staat zum Verderben, was zum Segen gereichen könne. In der Persönlichkeit des Danischmend verkörpert er einen Staatsmann, der seinen Fürsten zugleich erzieht. - Wieland hat damit ein durchaus zeitgemäßes Buch schaffen wollen. Und es ist ihm gelungen. Denn er hat auf viele einen großen Eindruck da-

mit gemacht. Die Zeitideen spielen auch eine Rolle in den 1770 gedruckten «Beiträgen zur geheimen Geschichte des menschlichen Verstandes und Herzens. Aus den Archiven der Natur gezogen». Da liegt der Gedanke zugrunde, daß der von Rousseau gemalte glückliche Naturzustand eine Illusion sei. Die Menschheit solle nicht von einer Seligkeit träumen, die sie einmal besessen und verloren habe, sondern sie solle in der Fortentwickelung in die Zukunft hinein ihre Aufgabe sehen.

Der ganze Reichtum Wielandschen Humors kam in der Prosaschrifl: «Socrates mainomenos, oder die Dialoge des Diogenes von Sinope» heraus, die 1770 erschienen ist. Er unternimmt es hier, den zynischen Philosophen Diogenes in einem unbefangeneren Lichte darzustellen, als dies gewöhnlich geschieht. In Erfurt legte er auch die letzte Hand an die Dichtung «Die Grazien», die in einer gewissen Beziehung ein Glaubensbekenntnis Wielands enthält. Die Grazien werden als Schöpferinnen des sinnlichen und vergeistigten Schönheitslebens hingestellt. Über dem Ganzen schwebt da mehr ein Gefühl als ein Gedanke. Alle schweren Lebensfragen sollen ihr* Verklärung finden in der durch Schönheit veredelten und leichtgemachten Lebensführung. Und dasselbe Gefühl ist ausgegossen über den «Neuen Amadis», der ebenfalls in Biberach begonnen und hier vollendet worden ist. Die Charaktere der Helden werden hier ins Närrische, die der Heldinnen ins Abgeschmackte verzerrt, um im leichten künstlerischen Spiel den Wert der vergeistigten gegenüber der bloß sinnlichen Schönheit zu zeigen.



Berufung nach Weimar

So segensvoll Wielands Erfurter Wirken für die Universität auch war: er fand für sidi dort wenig Anregung. Unter den anderen Professoren war wenig geistige Regsamkeit zu finden, auch hatten sie Wieland nicht gerade mit Freuden begrüßt, da er doch «nicht zum Fach gehörte». Es waren daher wieder Lichtblicke in seinem Leben, als er auf einer Reise 1771 die Familie la Roche in Ehrenbreitstein bei Koblenz besuchen und da auch die Bekanntschaft von Georg und Fritz Jacobi machen konnte sowie in Darmstadt diejenige von Johann Heinrich Merck. Alle diese Persönlichkeiten traten ja später auch in Goethes Freundeskreis ein. Insbesondere war der sehr urteilsfähige und in Wissenschaft und Leben bewanderte Merck ein guter Ratgeber nicht nur für Wieland, sondern auch für Goethe. Von besonderer Bedeutung aber war, daß Wieland im November 1771 der Herzogin Anna Amalie von Weimar bei einem seiner Ausflüge dahin vorgestellt werden konnte. Sie führte für den noch nicht großjährigen Sohn Karl August die Regierung. Mit dem offenen Blick, der ihr eigen war, erkannte sie die Bedeutung Wielands. Ihrer schöngeistigen, feingebildeten Art entsprach es, einen solchen Mann in ihrer Nähe zu haben. Sie machte ihm daher bald den Vorschlag, die Erziehung des Erbprinzen zu übernehmen. Und durch Wielands Einwilligung war denn auch die erste der vier großen Persönlichkeiten an den Weimarer Fürstenhof gezogen, die dann durch Jahrzehnte hindurch diese Stadt zum Mittelpunkt des deutschen Geisteslebens machten. 1775 kam Goethe, bald darauf Herder, und zuletzt Schiller hinzu. Von 1772 bis 1775 führte Wieland Karl Augusts Erziehung. Von da ab lebte er mit einer Pen-

sion als Freund des Hofes und der Weimarischen Geistesgrößen, von allen geschätzt und geliebt. Seine Fürstin hatte in ihm gefunden, was sie suchte und brauchte, einen treuen Freund und Ratgeber, der auch durch die leichte Art seiner Kunst ihrem Schönheitssinn und ihrem Bedürfnis nach vergeistigter Unterhaltung entgegenkam. Der junge Erbprinz gewann volles Vertrauen zu seinem Lehrer und bewahrte es ihm auch in der freundschaftlichsten und liberalsten Art, als er der Erziehung entwachsen und zur Regierung gekommen war.

Aus dem Zusammenwirken der graziösen Kunst Wielands und dem Unterhaltungsbedürfnis des Hofes entstanden durch den Dichter eine Reihe von Gelegenheitsdichtungen zu festlichen Anlässen. Dadurch wurde seine anmutige Muse in einen durchaus nicht unwürdigen Dienst gestellt; und es ging daraus sogar etwas hervor, was in einer gewissen Richtung bedeutsam war: Wielands Singspiel. In «Aurora», «Alceste» lieferte Wieland feine Texte, die dann der begabte Komponist Schweitzer mit der Musik versah. Bedeutsam ist, was da angestrebt worden ist, deshalb, weil als ein Ideal vorschwebte, einen harmonischen Zusammenklang von Dichtung und Musik zu erstreben, ein Bestreben, das ja dann viel später zu so großen Erfolgen auf dem Gebiete der musikalischen Dramatik geführt hat.

Wieland benutzte seine Muse, um das zu vollführen, wozu er durch alle seine Begabungen geradezu vorherbestimmt war: er gründete der deutschen Bildung eine Zeitschrift in dem «Teutschen Mercur». Wenn irgend jemand, so war er jetzt dazu berufen, einen solchen Mittelpunkt des deutschen Geistesstrebens zu schaffen. Die Art, wie er wirkte, entsprach ja gerade dem, was weiteste Kreise nötig hatten. Er

war kein Weltenstürmer, aber ein auf der Bildungshöhe lebender Mann, der durch seinen eigenen Charakter in der aufstrebenden deutschen Bildung wurzelte, und der durch sein Einleben in französischen Geschmack und in das Schönheitsleben der alten Welt geeignet war, die Gesichtskreise der Menschen zu erweitern. So mochte er wohl Goethe mit den ersten Heften des «Mercur» ärgern, der Großes erwartet hatte in seinem jugendlichen Drange, und nun nur mittleres Bildungsniveau vor sich zu sehen glaubte; den Bedürfnissen seiner Zeit ist aber Wieland doch entgegengekommen und hat ihnen entsprochen.



«Geschichte der Abderiten»

Dabei war Wieland allerdings nicht der Mann, der etwa den Schwächen der Menschen schmeichelte. Das zeigte er am klarsten, als er im zweiten Jahrgang des «Mercur» mit seinem Roman «Geschichte der Abderiten» begann, dessen Vollendung sich allerdings bis 1780 hinauszog. — Die Handlung ist auch da an einen fernen Ort und in eine ferne Zeit verlegt. Es wird das Treiben in dem thrakischen Städtchen Abdera geschildert. Der weitgereiste, vielkundige Demokrit wird mitten hineingestellt in eine Bevölkerung, die in ihrer Torheit gar nichts von dessen Große versteht, und die doch in ihrem naiven Hochmut über alles urteilt, was der Weise spricht und tut. Die «Abderiten» sind allein geeignet, Wieland einen bleibenden Platz in der deutschen Literaturgeschichte anzuweisen. Mit der köstlichsten Satire wird hier menschliche Engherzigkeit, Albernheit, Dünkel, Urteilslosigkeit, Naseweisheit usw. geschildert. Von Abdera wird gesprochen, doch «alle Welt» ist gemeint. In seiner Art hatte

ja Wieland in Biberadi, in Erfurt genug des Abderitentums erlebt. Es wird nicht nur derjenige in diesem Roman glänzend gezeichnet, der in engster Kirchturmpolitik von nichts etwas versteht und an allem mittut, um dabei die dümmsten Dinge zu vollbringen, sondern auch solche werden köstlich getroffen, die es am allerwenigsten merken. Denn diese ziehen oft ja selbst über Spießbürgertum und Philistrosität her, die bis über den Kopf darin stecken. Sie sehen den Philister in jedem andern; um ihn vor allem im eigenen Wesen zu entdecken, schützt sie ihr Hochmut, ihre Selbstverblendung. Dieser Typus ist gerade durch Wieland mit unversieglichem Humor gezeichnet. Und die Schilderung ist wirklich so, daß sie auf alle Zeiten und Länder paßt. Alles Schelten auf die Unebenheiten dieses Romans, alles Kritisieren der mangelhaften Komposition an dieser oder jener Stelle sollte verstummen gegenüber dem köstlichen Humor, von dem das Ganze durchdrungen ist, und vor allem auch gegenüber der Universalität, mit der alle Seiten gerade des mehr oder weniger offenen oder geheimen Philistertums zu ihrem satirischen Rechte kommen.

Eine Reihe anderer Leistungen fallen noch in die erste Weimarer Zeit Wielands. Das später «Die erste Liebe» genannte Gedicht «An Psyche», sowie die Erzählung «Der Mönch und die Nonne auf dem Mittelstein», die später den Namen «Sixt und Klärchen» erhielt, sind hier zu nennen. «Die erste Liebe» ist 1774 zur Hochzeit des weimarischen Hoffräuleins Julie von Keller mit dem gothaischen Oberamtshauptmann von Bechtolsheim gedichtet. Die junge Dame, die selbst dichtete, galt allgemein als eine außerordentlich liebreizende Erscheinung. Wieland aber legte in das Gedicht noch besonders die Empfindungen hinein, die

ihm für die in der Jugend von ihm geliebte Sophie la Roche geblieben waren. Er selbst hielt das Gedicht für eines seiner besten. (Vgl. seinen Brief an Sophie la Roche vom 10. August 1806.)

In der erzählenden Dichtung «Sixt und Klärchen», welche 1775 im «Teutschen Mercur» erschienen ist, lehnt sich Wieland an eine Sage an, die sich an die beiden Felsspitzen am Mittelstein (oder Mädelstein) in der Nähe von Eisenach knüpft. In diesen Felsspitzen vermag die Phantasie zwei Menschen zu sehen, die sich umarmen. Es ist die Sage entstanden, das seien ein entsprungener Mönch und eine Nonne, die zur Strafe für ihre Umarmung hier an dieser Stelle versteinert wurden. Es ist das einzige Mal, daß Wieland einen deutschen Stoff behandelt. Sonst sind es solche der alten Welt, oder neue, aber ausländische, die er bearbeitet. - Die Herzogin Amalie fand an dieser Schöpfung Wielands solchen Gefallen, daß dieser die Sache ihr zuliebe noch einmal in der Kantate «Seraphina» behandelte, zu welcher der weimarische Komponist Ernst Wilhelm Wolf die Musik lieferte. - 1776 erschien die poetische Erzählung «Gandalin, oder Liebe um Liebe», deren fein ironischer Ton im Freundeskreise Wielands außerordentlich gefiel.



Goethe in 'Weimar

Während sich durch alle diese Arbeiten Wieland die Liebe und Schätzung in weiteren Kreisen, insbesondere in seinem engeren Weimarischen erwarb, erschien 1775 (7. November) auf die Einladung Karl Augusts Goethe in Weimar. Dem ersten Zusammentreffen der beiden Männer in der Stadt, in der sie fortan lange freundschaftlich verbunden leben

sollten, ging etwas voran, was Wieland vor eine harte Probe stellte und seinen Charakter und Wesenskern in dem schönsten Lichte zeigt. Goethe hatte doch kurz vorher die böse Farce «Götter, Helden und Wieland» geschrieben, in welcher Wieland auf das allerärgste verspottet worden war. Wohl hatte Goethe ursprünglich nicht an eine Veröffentlichung des Spottgedichtes gedacht, sie aber dann doch gestattet. Herausgefordert war der Spott durch eine Unbesonnenheit Wielands. Dieser hatte 1773 Briefe an einen Freund über das deutsche Singspiel «Alceste» geschrieben, in denen er seine Alceste in gewisser Beziehung über diejenige des Euripides stellte. Mit bitterem Hohn wies Goethe in der genannten Farce das zurück, was ihn an dieser Sache naive Eitelkeit dünkte. Schon hatte Wieland darin Charaktergröße bewiesen, daß er die Farce ganz objektiv und indem er ihre guten Eigenschaften voll anerkannte, zur Anzeige im «Mercur» brachte. Er Heß sich durch sie so wenig gegen Goethe einnehmen, daß er die Meinung, die er sich vorher über dessen dichterische Genialität gebildet hatte, nicht im geringsten änderte. Dennoch war es ein Meisterstück von Seelenstärke, wie sich Wieland bei der ersten Begegnung mit Goethe in Weimar innerlich und äußerlich verhielt. Das Ganze dieses Verhaltens wird mit einem hellen Strahl beleuchtet, wenn man sich den Brief vorhält, den der kurz vorher so schwer Mitgenommene am 10. November 1775 an Jacobi schreibt: «Dienstag, den 7. d. M. morgens um 5 Uhr ist Goethe in Weimar angelangt. O, bester Bruder, was soll ich Dir sagen? Wie ganz der Mensch beim ersten Anblick nach meinem Herzen war! Wie verliebt ich in ihn wurde, da ich am nämlichen Tage an der Seite des herrlichen Jünglings zu Tische saß! Alles, was ich Ihnen, nach mehr als

einer Krisis, die in mir diese Tage über vorging, jetzt von der Sache sagen kann, ist dies: seit dem heutigen Morgen ist meine Seele voll von Goethe, wie ein Tautropfen von der Morgensonne.» An Zimmermann schreibt Wieland bald darauf über Goethe: «Es ist in allen Betrachtungen und von allen Seiten das größte, beste, herrlichste menschliche Wesen, das Gott geschaffen hat.» - Eine schöne, auf voller gegenseitiger Anerkennung, Achtung und Liebe begründete Freundschaft der beiden Persönlichkeiten entstand, die sich dauernd hielt. Goethe schätzte Wieland nicht nur als Mensch und als Dichter; er hielt sich auch gerne in seinem Hause auf, und konnte immerfort Freunden gegenüber betonen, welche schöne Zeiten er mit Wieland und den Seinigen erlebte. Wieland aber entwirft in seinem 1776 entstandenen Gedichte «An Psyche» ein glänzendes Bild von Goethe, ganz durchdrungen von wahrem Verständnisse, von hingehendster Verehrung. Sowohl Wieland, wie auch Goethe waren im Beginne des Jahres 1776 mit der bereits erwähnten Frau Julie von Beditolsheim auf dem Gute der Frau von Keller in der Nähe von Erfurt zu Besuch. Durch diesen Besuch, bei dem wohl Goethe Szenen aus seinem «Faust» vorgelesen hat, ist Wieland zu dem genannten Gedicht angeregt worden.



Poetische Erzählungen

Da Goethe den poetischen Erzählungen Wielands besonderen Beifall spendete, fühlte sich dieser zu weiteren Schöpfungen dieser Art ermutigt. Durch das 1776 entstandene «Wintermärchen» fand Art und Stimmung des orientalischen Märchens von «Tausend und eine Nacht» Eingang

in die deutsche Dichtkunst. Dagegen ist das ein wenig später (1777) entstandene «Sommermärchen» dem Sagenkreise von König Artus und seiner Tafelrunde entlehnt. Wieland fand den Stoff in der «Bibliotheque universelle des Romans». Im Tone leichten künstlerischen Spieles ist dieses Märchen geschrieben, durch das Wieland das deutsche Publikum mit einem seit dem Mittelalter fast vergessenen Sagenkreise bekannt machte. Goethe und Merck sowie auch andere schätzten es sehr. Ziemlich genau einer morgenländischen Erzählung nachgebildet ist die 1778 geschriebene kleine Dichtung «Hann und Gulpenheh, oder: Zuviel gesagt, ist nichts gesagt». Die Geschichte stammt aus einer türkischen Novellensammlung «Die vierzig Wesire»; und Wieland hat sie in der «Bibliotheque universelle des Romans» gefunden. - Ferner ist aus derselben Zeit das Gedicht «Der Vogelsang, oder die drei Lehren». Der Stoff ist einer Übersetzung von «Tausend und einer Nacht» entlehnt, die Galland unter dem Titel «Contes Arabes» herausgegeben hatte. Wieland hat hier Gelegenheit, einen König zu zeichnen, wie er nicht sein soll. Der Inhalt der Erzählung steht nicht ohne Zusammenhang mit einem Aufsatz, den Wieland kurz vorher im «Mercur» über «Das göttliche Recht der Obrigkeit» hatte erscheinen lassen. Er trat darinnen gegen die nach seiner Meinung einseitige Anschauung auf, daß keine Gewalt von oben einem Volke ein Recht aufdrücken dürfe, sondern daß alle Rechte vom Volke selbst ausgehen müssen. Wieland machte dagegen geltend, daß die Verhältnisse des Lebens sich nicht nach solchen abstrakten Forderungen richten könnten, sondern daß durch den geschichtlichen Verlauf dem oder jenem die Regierung zufalle. - Einem italienischen Volksmärchen ist nachgedichtet: «Pervonte, oder die Wün-

sehe». Die zwei ersten Teile sind im Frühling 1778 entstanden, der dritte jedoch erst 1795 hinzugefügt. Auch diesen Stoff fand Wieland in der «Bibliotheque universelle des Romans». Doch zeigt sich gerade an dieser Dichtung Wielands, was freie, reiche Phantasie und völlige Beherrschung der Form aus einem gegebenen Stoffe machen kann. Noch bei Wielands Begräbnis (1813) äußerte Goethe zu Falk über diese Schöpfung: «Die Plastik, der Mutwillen des Gedichtes sind einzig, musterhaft, ja völlig unschätzbar. In diesen und ähnlichen Produkten ist es Wielands eigentliche Natur, ich möchte sogar sagen, aufs allerbeste, was uns Vergnügen macht.»



«Oberon»

Einen Höhepunkt seines Schaffens hat Wieland in seinem «Oberon» erreicht. Dieses romantische Epos ist vom November 1778 bis zum Februar 1780 entstanden und in den ersten Monaten 1780 im «Mercur» erschienen. Zwei geistige Ströme flössen in dieser Dichtungsarbeit zusammen. Der eine ist aus dem Interesse entsprungen, das Wieland an dem Charakter des Oberon, des Feen- oder Elfenkönigs in Shakespeares Sommernachtstraum genommen hat. Der zweite entstammte wieder der von unserem Dichter so oft benutzten «Bibliotheque universelle des Romans». Es ist die Geschichte eines Ritters aus der Zeit Karls des Großen, Huon von Bordeaux. Sie ist nach einem alten Ritterbuche durch einen vom Grafen Tressan gearbeiteten Auszug der genannten französischen Bibliothek einverleibt worden. -Den Streit und die Versöhnung des Geisterkönigs Oberon mit seiner Gemahlin Titania hat nun Wieland verwoben

mit dem Liebes- und Ritterabenteuer des altfränkischen Helden, der nach dem Morgenlande zieht, um sich unter den größten Gefahren und Kämpfen seine Gattin zu erobern, und der sich mit letzterer dann den stärksten Proben des Mutes, der Entbehrung und Treue unterziehen muß, bevor er zu seinem Glücke gelangt. Diese Proben sind ihm durch Oberon selbst auferlegt. Denn aus der Bewährung seiner und seines Weibes Treue muß auch die Wendung zum Guten im Schicksal Oberons und Titanias eintreten. - In der schönsten Art gestaltet unser Dichter diese halb im Irdischen, halb im Übersinnlichen sich spinnenden Fäden in echtem romantischem Stile aus. Wie einer großartig sich abspielenden Traumhandlung kann man dem Ganzen folgen. Denn wie der Traum Konflikte knüpft und löst, so geschieht es hier. Aber dem Fortgang liegt doch immer, wenn auch nicht eine äußere, so doch um so mehr eine innere seelische Notwendigkeit und Gesetzmäßigkeit zugrunde. Und diese Gesetzmäßigkeit ist durch lange zwölf Gesänge hindurch vollkommen dramatisch. Dabei ist die Behandlung des Verses und der Sprache in jeder Hinsicht meisterhaft. Das alles hat Goethe voll eingesehen und deshalb nach Erscheinen des Gedichtes an Lavater geschrieben: «Oberon wird, solange Poesie Poesie, Gold Gold und Kristall Kristall bleiben, als ein Meisterstück poetischer Kunst geliebt und bewundert werden.» - Man hat vielfach Einwendungen gegen die Komposition des Gedichtes gemacht und geglaubt, daß es dem Dichter nicht vollkommen gelungen sei, die beiden Handlungen, die sich an das Paar Huon und Rezia auf der einen und Oberon auf der andern Seite knüpfen, zu vereinigen. Wer in den romantischen Grundcharakter des Ganzen eindringt, kann eine solche Behauptung nicht tun.

Bei einem solchen Stil ist das freie Ineinanderspielen der Motive, das Weben in traumhaftem Dämmerdunkel nicht nur möglich, sondern durchaus reizvoll. Und unstatthaft ist es bei solchem Stil eine streng realistische Motivierung, eine verstandesmäßige, trockene Klarheit zu verlangen. Wieland fühlte sich auch während dieser Arbeit ganz in seinem Element. Er schrieb am r^. August 1779 an Merck: «Mein fünfter und sechster Gesang dünken mich, entre nous, so gut, daß mich's nur ärgert, so ein Werk nicht bis nach meinem Tode aufbehalten zu können. Dann, das bin ich gewiß, würde es eine Sensation machen vom Aufgang bis zum Niedergang.» In einem Brief an einen Züricher Freund nennt er den Oberon das Beste, was sein Kopf und sein Herz zusammen geboren haben, seitdem jener reif und dieses ruhiger geworden sind. Goethe erfreute beim Erscheinen des Werkes den Freund sogar mit einem Lorbeerkranze, dem er folgende bezeichnende Zeilen beifügte: «Unter Lesung Deines Oberons hätte ich oft gewünscht, Dir meinen Beifall und Vergnügen recht lebhaft zu bezeugen; es ist so mancherlei, was ich Dir zu sagen habe, daß ich Dir's wohl nie sagen werde. Indessen, weißt Du, fällt die Seele bei langem Denken aus dem Mannigfaltigen ins Einfache; darum schick ich Dir hier statt alles ein Zeichen, das ich Dich bitte, in seinem primitiven Sinne zu nehmen, da es viel bedeutend ist. Empfange aus den Händen der Freundschaft, was Dir Mit- und Nachwelt gern bestätigen wird.» Es ist durchaus nicht zu viel behauptet, wenn man sagt, daß sich viele der Besten seines Zeitalters in ihrem Urteile ganz im Sinne Goethes zum «Oberon» verhalten haben.

In einem ähnlichen Stile wie den Oberon bearbeitete Wieland dann eine Erzählung, deren Grundstock einem Italieni-

sehen Roman des sechzehnten Jahrhunderts entnommen ist: «Clelia und Sinibald, eine Legende aus dem zwölften Jahrhundert.» Die Höhe des ersteren Werkes konnte er da allerdings nicht wieder erreichen. - Auch ist damals die kleine Erzählung «Die Wasserkufe» begonnen worden, deren Vollendung wohl erst in das Jahr 1795 fällt.

Durch die letzteren Schöpfungen ist Wieland der Vater jener bedeutsamen Geistesströmung geworden, die man als die «Deutsche Romantik» bezeichnet. Wenn man ihn auch in diesem Zusammenhange weniger nennt; dem Wesen nach gehört er mit einigen seiner schönsten Leistungen durchaus in diese Richtung hinein.

Zwischen allen diesen Arbeiten liegt diejenige von dem dreiaktigen Singspiel «Rosamund», das 1777 für die Bühne von Mannheim zur Aufführung bestimmt war. Um der letzteren beizuwohnen, reiste Wieland im Winter 1777 bis 1778 nach Mannheim und konnte dabei zu seiner tiefsten Befriedigung die ihm befreundete Verehrerin seiner Muse, Goethes Mutter, die Frau Rat in Frankfurt am Main persönlich kennen lernen. - Es war gerade damals eine recht fruchtbare Zeit für Wielands Schaffen. Auch die leichten dramatischen Arbeiten «La Philosophie endormie» und «Pandora» sind in diesen Jahren entstanden. Dem Verkehr mit Goethe entstammt die Anregung zu dem Aufsatz: «Einige Lebensumstände Hans Sachsens», der 1776 entstanden ist.



Wieland und ältere Geistesrichtungen

Durch Lavaters «Physiognomik» wurde Wieland veranlaßt, 1777 «Gedanken über die Ideale der Alten» zu schreiben. In solchen Prosaschriften zeigte sich der Reichtum, die

Mannigfaltigkeit und das Stilvolle seines Geistes. Was von diesen «Idealen» nach dieser Richtung behauptet werden darf, das gilt auch von den 1780 entstandenen «Dialogen im Elysium», den «Gesprächen über einige neueste Weltbegebenheiten» (1782), den «Göttergesprächen» (1789 bis 1793) und insbesondere von der «Einleitung zum siebenten Briefe des Horaz» (1781 bis 1782), dem «Sendschreiben an einen jungen Dichter» (1782). In dem letzteren wendet er sich gegen unreife junge Dichter, die sich in dem Glauben, besondere Genies zu sein, an berühmte Persönlichkeiten wenden, und diesen dadurch oft recht unbehaglich werden. Als Herausgeber des «Mercur» hat Wieland natürlich solchen Ansturm ganz besonders auszuhalten gehabt. - Dem Jahre 1782 gehört der Aufsatz «Was ist Hochteutsch» an. Auch als Übersetzer beschäftigte sich Wieland in dieser Zeit. Er gab «Horazens Briefe» (1781 bis 1782), dessen «Satiren» (1784 bis 1786) und «Lucians von Samosata sämtliche Werke» (bis 1789) heraus. - In seiner leichten, geistreichen Art behandelte er den viel verschrienen Zyniker Peregrinus Proteus (in der «Geheimen Geschichte des Philosophen pp.») 1789 bis 1791, für den er ebenso als Anwalt auftrat, wie einige Jahre später für den oft angegriffenen Apollonius von Tyana in dem Roman «Agathodämon». In diesem letzten Werke hatte er Gelegenheit, auf die Kulturverhältnisse zur Zeit der Entstehung des Christentums und auf dessen erste Gestalt selbst einzugehen. Er wußte den schwierigen Gegenstand mit Geist und Würde, in seiner Art, zu behandeln. Nicht minder gelang ihm dieses für die Verhältnisse in Griechenland zur Zeit des vierten Jahrhunderts vor Christus in dem Roman «Aristipp und einige seiner Zeitgenossen» (1800). Das Werk ist in Briefform abgefaßt und

zeigt eine eingehende Kenntnis der Zeit, aus welcher der Stoff stammt. Und es ist durchaus diese Kenntnis künstlerisch verarbeitet in freier, kluger Zeichnung der Persönlichkeiten und Vorgänge. - Auch für zwei andere Erzählungen, die sich in ähnlicher Art, mit einer etwas späteren Kultur befassen, hat der Dichter die Briefform gewählt: «Menander und Glycerion» (1802) und «Krates und Hipparchia» (1804). In dem ersten Werke will Wieland ein ungeschminktes Bild des griechischen Liebeslebens geben, in dem zweiten soll gezeigt werden, daß diesem Leben die Vorstellung einer vergeistigten Auffassung der Liebe durchaus nicht fremd war. - Eine Anzahl novellistischer Erzählungen findet man unter dem Gesamttitel «Das Hexameron von Rosenhain» verbunden.



Wielands letzte Arbeiten

Aus ernstem Problem heraus erwachsen ist 1804 «Euthana-sia. Gespräche über das Leben nach dem Tode». Wieland wandte sich da gegen den engherzigen Begriff, als ob die Tugend nur ihren Wert erhalte durch ihre Belohnung in einem künftigen Leben, ihn nicht vielmehr selbst in sich trage.

Von Gelegenheitsdichtungen machen durch die Schönheit ihrer Sprache und die Wärme ihres Inhalts noch die folgenden Anspruch auf Beachtung: «An Olympia» und «Am 24. Oktober 1784». Sie sind an die Herzogin Amalia, seine «olympische Schutzkönigin», «Merlins weissagende Stimme» ist an die Erbprinzessin Maria Pawlowna gerichtet. Mit dem letzteren Gedicht schließt Wielands dichterische Laufbahn ab.

In seinem Freundeskreise wurde die patriarchalische Art Wielands oft hervorgehoben. Und für die ruhige Art seines teilnehmend an allem Menschlichen hinfließenden Weimarer Lebens hat diese Bezeichnung durchaus etwas Treffendes. Sein persönliches Dasein steht im Zeichen dieser Ruhe und einer in bestimmten Grenzen durchaus sympathischen Seelenharmonie, und das spiegelt sich auch in allen seinen späteren Schöpfungen. Nur einer solchen Art war es möglich, die Töne zu finden, denen wir im «Aristipp» begegnen, nur solcher inneren Geschlossenheit kann die geistvolle Ironie entstammen, mit denen da athenisches Leben zur Zeit des Perikles bilderreich entfaltet wird. Auch die Charakterschilderung des Sokrates in diesem Briefroman entstammt derselben Lebensanschauung und Gesinnung. - Bei aller Anspruchslosigkeit seines Wesens hat doch Wieland allen seinen Arbeiten seine Eigenart aufgedrückt. Es hat sich gezeigt, daß er seine Stoffe entweder anderen literarischen Schöpfungen, oder der Kultur- und Geistesgeschichte entlehnt hat. Als ein solcher, der dem Fremden, Angeeigneten sein Gepräge kräftig aufzudrücken wußte. Seine Bedeutung liegt in der Art der Behandlung. Und diese Form Wielandscher Selbständigkeit zeigt sich sogar in seinen Übersetzungen Lucians, Horazens, Ciceros.

Wohl nirgends sind diese seine Übertragungen wörtlich, dafür aber immer wirkliche Eroberungen des Fremden für das deutsche Geistesleben.

Wielands letzte Jahre

Die Wirkung, die Wieland erzielt hat, drückt sich wohl am besten darin aus, daß im Verlage Göschen in Leipzig 1794 mit einer Gesamtausgabe seiner Werke, sogar in vier verschiedenen Ausstattungen begonnen werden konnte. Dieselbe war 1802 auf 36 Bände angewachsen. - Vom Jahre 1797 an konnte der Dichter das Landgut Osmannstedt bewohnen, das er sich käuflich erworben hatte. Die lang gewünschte, stille Einsamkeit wurde Wieland dadurch getrübt, daß er im September 1800 die ihm sehr lieb gewordene Sophie Brentano, die Enkelin seiner Jugendfreundin la Roche, im schönsten Alter dahinsterben sehen mußte. Dieselbe war zweimal, 1799 und 1800, das erste Mal mit ihrer Großmutter in Osmannstedt zu Besuch. Der andere Verlust, der Wieland traf, war der im November 1801 erfolgte Tod seiner Frau. - Allein mochte er nun auch nicht mehr auf seinem Landgute weilen; er verkaufte dasselbe und verbrachte dann den Rest seines Lebens wieder in Weimar. - Noch öfter mußte er geliebte Persönlichkeiten betrauern, so 1803 Herder, dem er sich tief freundschaftlich verbunden hielt, im Februar 1807 Sophie la Roche und im April desselben Jahres die edle Frau, der er so vieles verdankte, die Herzogin Amalie. 1806 hat er auch den über Deutschland hinwehenden Kriegssturm miterlebt und, gleich Goethe, Napoleon persönlich kennen gelernt. Dieser hat ihn sogar besonders durch den Orden der Ehrenlegion ausgezeichnet. Noch stiller war es in der Folgezeit um Wieland geworden, als früher, da die genannten Freunde lebten. Er wußte auch diese Ruhe zu genießen und zu nützen. Und still und ruhig erlosch am 20. Januar 1813 das Leben des

Achtzigjährigen. Er wurde am 25. im Osmannstedter Garten begraben, der früher sein Eigentum war und in dem sich auch die Gräber Sophie Brentanos und seiner Gattin befinden. Auf dem Grabe befindet sich ein kleines Denkmal mit der Inschrift: «Liebe und Freundschaft umschlang die verwandten Seelen im Leben / Und ihr Sterbliches deckt dieser gemeinsame Stein.» - Goethe hielt eine den Freund in der schönsten Weise ehrende Trauerrede in der Loge «Amalia» der Freimaurer, denen Wieland sich 1809 angeschlossen hatte.

Hat Wielands Nachruhm durch das große Gestirn Lessing, Schiller und Goethe sich nicht voll ausleben können, der größte von den dreien, Goethe selbst, hat vieles getan, um den geschätzten Mitarbeiter an der Entwicklung des deutschen Geisteslebens zu seinem Rechte gelangen zu lassen.


HINWEISE DES HERAUSGEBERS

Xu dieser Ausgabe

Der vorliegende Band versammelt die biographischen Aufsätze Rudolf Steiners aus den Jahren 1894-1905. In seiner Eigenschaft als Herausgeber des «Magazins für Litteratur» (1897-1900) sowie der «Dramaturgischen Blätter» stand Rudolf Steiner in unmittelbarem Kontakt mit dem literarisch-künstlerischen Leben der Jahrhundertwende. In unzähligen Besprechungen, Rezensionen, Kritiken, Vortrags- und Rezitationsveranstaltungen, Artikelreihen, Würdigungen und Nachrufen nahm er Stellung zu Theaterstücken, Dichtungen, Erzählungen, Romanen und Essays seiner Zeit. (Siehe v. a. «Gesammelte Aufsätze zur Dramaturgie 1889-1900», GA 29; «Gesammelte Aufsätze zur Literatur 1884-1902», GA 31.) In diesem Zusammenhang sind an Rudolf Steiner verschiedene Anfragen für Vorträge, Artikel, Aufsätze und Herausgaben herangekommen. So wurde er eingeladen, für das vierbändige Prachtwerk «Das XIX. Jahrhundert in Wort und Bild» die Beiträge über Literatur und das geistige Leben zu schreiben. In seiner Autobiographie «Mein Lebensgang» schreibt Steiner über diese Arbeit:

«Ein anderes Sammelwerk, das die Kulturerrungenschaften des neunzehnten Jahrhunderts darstellte, wurde damals von Hans Kraemer herausgegeben. Es bestand aus längeren Abhandlungen über die einzelnen Zweige des Erkenntnislebens, des technischen Schaffens, der sozialen Entwickelung.

Ich wurde eingeladen, eine Schilderung des literarischen Lebens zu geben. Und so zog denn damals auch die Entwickelung des Phantasielebens im neunzehnten Jahrhundert durch meine Seele hindurch. Ich schilderte nicht wie ein Philologe, der solche Dinge arbeitet; ich schilderte, was ich an der Entfaltung des Phantasielebens innerlich durchgemacht hatte. Auch diese Darstellung war für mich dadurch von Bedeutung, daß ich über Erscheinungen des geistigen Lebens zu sprechen hatte, ohne daß ich auf das Erleben der Geistwelt eingehen konnte. Das, was an eigentlichen geistigen Impulsen aus dieser Welt sich in den dichterischen Erscheinungen auslebt, blieb unerwähnt.

Auch in diesem Falle stellte sich vor mich hin, was das Seelenleben über eine Daseinserscheinung zu sagen hat, wenn es sich auf den Gesichtspunkt des gewöhnlichen Bewußtseins stellt, ohne den Inhalt dieses Bewußtseins so in Aktivität zu bringen, daß er erlebend in die Geist-Welt aufsteigt.» («Mein Lebensgang», GA 28, S. 407)

Eine andere Anfrage war die Einladung zu einem Vortragszyklus über die Hauptströmungen der Literatur der letzten fünfzig Jahre (1848-1898). Diese Vorträge veröffentlichte Steiner in sieben Referaten in dem von ihm herausgegebenen «Magazin für Litteratur».

Der Überblick «Lyrik der Gegenwart» war ebenfalls eine schriftliche Ausarbeitung von sechs Vortragsabenden. Die angesehene Halbmonatsschrift «Die Gesellschaft», wo Steiners Freund Ludwig Jacobowski damals in der Redaktion saß, kündigte diese Vorträge wie folgt an:

«Der frühere Regisseur des Berliner Schiller-Theaters Max Lau-rence (Berlin, Wiclefstr. 27), ein Rezitator ersten Ranges, und Dr. Rud. Steinery der bekannte Herausgeber des , veranstalten im Herbst 1899 in Berlin einen Cyklus von 6 Vorlesungen über die . Dr. Steiner eröffnet die nach litterarischem Gesichtspunkte geordneten Deklamationsabende durch Vorträge, die fortlaufend in 6 Nummern der und späterhin gesammelt als Buch erscheinen. Die Vorträge finden im großen Saal des Architektenhauses, Berlin W., Wilhelmstr. 92/93, statt und zwar am Dienstag, den 3. Okt., 17. Okt., 31. Okt., 14. Nov., 28. Nov. und 12. Dez.»

Die Freundschaft zum Dichter Ludwig Jacobowski (1868-1900) fand ihren Ausdruck in zahlreichen Artikeln Rudolf Steiners. Jacobowskis Gedichtbände, Erzählungen, Romane und Dramen hat Steiner regelmäßig besprochen (jetzt enthalten in «Gesammelte Aufsätze zur Literatur 1884-1902», GA 32), für die von Jacobowski redigierten «Mitteilungen aus dem Verein zur Abwehr des Antisemitismus» (Berlin) schrieb er Artikel (jetzt enthalten in «Gesammelte Aufsätze zur Kultur- und Zeitgeschichte 1887-1901», GA 31, S. 382-420), und nach Jacobowskis allzufrühem Tod gedachte Steiner in verschiedenen Nachrufen des Dichters und gab zwei Bände aus seinem Nachlaß heraus. Mit seinem «Lebens- und Charakterbild des Dichters» im Nachlaßband «Ausklang» hat Stei-

ner seinem Freund ein bleibendes Denkmal errichtet. (Vgl. auch die Erinnerungen in «Mein Lebensgang», GA 28, S. 382—384)

Auf Jacobowski geht auch die von Rudolf Steiner zusammengestellte und eingeleitete kleine Schiller-Auswahl zurück, die 1902 als Band 4 der Reihe «Deutsche Dichter in Auswahl fürs Volk» erschien.

Aufwendiger waren die Werk-Ausgaben von Schopenhauer, Jean Paul, Uhland und Wieland, die Steiner übertragen worden waren. Neben der Textredaktion und Auswahl der aufzunehmenden Werke war vor allem jeweils eine ausführliche biographische Einleitung zu liefern. Über das Zustandekommen der ersten zwei Ausgaben schreibt Steiner in «Mein Lebensgang»:

«Ludwig Laistner hatte damals in die Jsche Bibliothek der Weltliteratur eine vollständige Schopenhauer-Ausgabe und eine Ausgabe von ausgewählten Werken Jean Pauls aufzunehmen. Er übertrug mit diese beiden. Und so hatte ich in meine damaligen weimarischen Aufgaben die vollständige Durcharbeitung des pessimistischen Philosophen und des genial-paradoxen Jean Paul einzugliedern. Beiden Arbeiten unterzog ich mich mit dem tiefsten Interesse, weil ich es liebte, mich in Geistesverfassungen zu versetzen, die der meinigen stark entgegengesetzt sind. Es waren bei Ludwig Laistner nicht äußerliche Motive, durch die er mich zum Schopenhauer- und Jean Paul-Herausgeber- machte; der Auftrag entsprang durchaus den Gesprächen, die wir über die beiden Persönlichkeiten geführt hatten. Er kam auch zu dem Gedanken, mir diese Aufgabe zu übertragen, mitten in einem Gespräche.» («Mein Lebensgang», GA 28, S. 227)

Anfang 1892 erhielt Rudolf Steiner von der /. G. Cottaschen Buchhandlung Nachfolger die offizielle Einladung für die Ausgabe von Schopenhauer und Jean Paul. Steiner sagte sogleich zu und versprach die Ablieferung der Manuskripte auf den verlangten Termin, den 1. Juli des Jahres. Er hatte sich allerdings in Arbeitsaufwand und Zeit völlig verschätzt, seine Herausgebertätigkeit an Goethes naturwissenschaftlichen Schriften für Kürschners «Deutsche National-Litteratur» sowie für die große Weimarer Goethe-Ausgabe nahmen ihn so in Anspruch, daß die drei ersten Bände Schopenhauer erst am 30. Januar 1894 an den Verlag abgingen, der letzte Band konnte gar erst am 15. Juli 1896 abgeliefert werden.

Auch die Jean Paul-Aus gäbe kam arg in Verzug. Die Einleitung ging erst im Oktober 1896 an den Verlag ab, so daß die acht Bände 1897 erscheinen konnten (28.10.1896 an Cotta, GA 39, S. 294). In einem Brief an den Verlag betonte Steiner den Erfolg seines Arbeitsaufwandes in bezug auf Schopenhauer:

«Trotz der Sorgfalt, die Griesebach auf die Reclamsche Ausgabe verwendet hat, glaube ich doch, daß der von mir gelieferte Text wesentliche Verbesserungen enthält. Ich habe alles getan, was nach dem vorhandenen Materiale möglich ist.» (30.1.1894 an Cotta, GA 39, S. 205)

Und in einem anderen Brief schreibt er über das Vorwort:

«Ich bin neugierig, was Sie zu meiner Einleitung zu Schopenhauers Werken sagen. Ich glaube trotz des immerhin ausgezeichneten Schopenhauer-Buches von Kuno Fischer noch Neues bringen zu können.» (14.12.1893 an Rosa Mayreder, GA 39, S. 199)

Für die Reihe «Berliner Klassiker-Ausgaben. Mit Einleitungen namhafter Literarhistoriker» hatte Rudolf Steiner nach der Jahrhundertwende eine Uhland- und eine Wieland-Auswahl herauszugeben. Zu Uhlands Werk hatte Steiner schon lange eine enge Beziehung wegen dessen tiefer Verwurzelung im deutschen Geistesleben. Schon im ersten erhaltenen Brief Rudolf Steiners verteidigt Steiner vehement Ludwig Uhlands Werk gegen Heines Lieder (13.1.1881, GA 38, S. 15). Und in seiner biographischen Einleitung zur Uhland-ausgabe beschreibt er Uhlands echt volkstümliche Gesinnung und sein Anknüpfen an das deutsche Geistesleben.

Die Ausgabe von Wielands ausgewählten Werken war Rudolf Steiners letzte Herausgabe von Werken anderer Autoren. Im Jahre 1905, als sich Steiner schon ganz der Ausarbeitung der anthroposo-phisch orientierten Geisteswissenschaft zugewandt hatte, erschien die einbändige Wieland-Ausgabe mit einer biographischen Einleitung. Während sich Steiner bei Schopenhauer mit einer ihm fremden, ja von ihm bekämpften Weltanschauung befassen mußte, kam ihm hier die innere Nähe und Verwandtschaft Wielands zu Goethe wohl sehr entgegen.

Für die 2. Auflage (1992) wurde der Band von David Hoffmann neu durchgesehen, die Hinweise und der Nachweis der Erstveröffentlichungen wurden ergänzt. Gegenüber den Erstveröffentlichun-

gen stehen in der Gesamtausgabe zur besseren Übersicht im Artikel «Die Hauptströmungen der Litteratur» und in den Biographien von Uhland und Wieland Zwischentitel.



Hinweise zum Text

Werke Rudolf Steiners innerhalb der Gesamtausgabe (GA) werden in den Hinweisen mit der Bibliographie-Nummer angegeben. Siehe auch die Übersicht am Schluß des Bandes.

zu Seite


9 die Wieland veranlaßte, seinen großen Zeitgenossen den «menschlichsten aller Menschen» zu nennen: Siehe C. M. Wielands sämtliche Werke, Bd. 52: J. G. Gruber, «C. M. Wielands Leben», Leipzig 1828, III. Teil, 6. Buch, S. 175.

  1. «Erpredigte das Evangelium der Freiheit...»: Goethe, «Einwirkung der neuern Philosophie» (1820) in: Naturwissenschaftliche Schriften, herausgegeben und kommentiert von Rudolf Steiner in Kürschners «Deutsche National-Litteratur», 5 Bde. (1884-1897), Nachdruck Dornach 1975, GA la--e, Bd. II, GA lb, S. 29).

  2. «Ich habe die Vermutung ...»: Goethe, «Italienische Reise», 28. Jan. 1787, Weimarer Ausgabe, I. Abt., 30. Bd., S. 265.

«Indem der Mensch ...»: Goethe, «Winckelmann», Abschnitt «Schönheit», Weimarer Ausgabe, I. Abt., 46. Bd., S. 29.

  1. «das Einzige, das ganz Unerwartete»: a.a.O., Abschnitt «Antikes», S. 21f.

  2. man nannte das Drama [«Die natürliche Tochter»] «marmorglatt und marmorkalt»: Ludwig Ferdinand Huber in: Neue Leipziger Literaturzeitung, 29.2.1804.

Schiller dagegen urteilte: Schiller an Wilhelm von Humboldt, 18.8.1803, «Briefwechsel zwischen Schiller und Wilhelm von Humboldt», dritte vermehrte Ausgabe mit Anmerkungen von Albert Leitzmann, Stuttgart 1900, S. 300.

und Fichte erklärte: Fichte an Schiller, 20.7.1803, «Johann Gottlieb Fichte's Leben und literarischer Briefwechsel», von seinem Sohne Immanuel Hermann Fichte, Zweite sehr vermehrte und verbesserte Auflage, 2. Bd., Leipzig 1862, S. 394.

15 «Diese Lieder umspielt...»: H. Heine, «Zur Geschichte der Religion


und Philosophie in Deutschland» (1834), Drittes Buch, Sämtliche
Werke, 5. Bd., Hamburg 1867, S. 232. Zitat nicht ganz wörtlich.

25 daß der Freiherr vom Stein sagen konnte: Nicht nachgewiesen.

43 daß die Geschichte der Fortschritt im Bewußtsein der Freiheit sei: G. W. F. Hegel, «Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte», Werke, 3. Aufl., 9. Bd., Berlin 1848, S. 24 (Einleitung) und S. 546f. (Schluß).

45 im Dezember 1835 verbot ein Bundestagsbeschluß: Bundestagsbeschluß vom 10. Dezember 1835 zum Verbot der Schriften des «Jungen Deutschland».

56 Lenau ... fand, Goethe habe den Fauststoff «nicht bis in den Grund erschöpft»: Vgl. dazu Lenaus eigene Verarbeitung des Faust-Stoffes: «Faust. Ein Gedicht» (1835).

73 «Die Kunst um der Kunst willen»: «L'art pour l'art», eine auf Victor Cousin (1792-1865) zurückgehende ästhetische Forderung.



  1. Ludwig Jahn: Der sogenannte Turnvater, setzte sich für ein geeintes Deutschland und für nationale Erziehung ein. Hauptwerke: «Über die Beförderung des Patriotismus im deutschen Reich», 1800; «Deutsches Volkstum», 1810.

  2. Deshalb konnte Hegel sagen: G. W. F. Hegel, «Grundlinien der Philosophie des Rechts oder Naturrecht und Staatswissenschaft im Grundrisse», Vorrede, Werke, 3. Aufl., 8. Bd., Berlin 1854, S. 17. Wörtlich:

«Was vernünftig ist, das ist wirklich; und was wirklich ist, das ist vernünftig.»

115f. Max Stirner (eig. Johann Caspar Schmidt), 1806-1856, deutscher individualanarchistischer Philosoph, Hauptwerk: «Der Einzige und sein Eigentum», Leipzig 1845. Rudolf Steiner hat Stirners Werk in den 1890er Jahren sehr geschätzt, vgl. dazu Steiners Briefe an den Stirner-Wiederentdecker, -Biographen und -Herausgeber John Henry Mackay in «Briefe II, 1890-1925», GA 39, und die Erwähnungen in «Friedrich Nietzsche, ein Kampfer gegen seine Zeit» (1895), GA 5, S. 94-99, in «Goethes Weltanschauung» (1897), GA 6, S. 93, und im Aufsatz «Der Individualismus in der Philosophie» (1899), GA 30, S. 143-148.

116 «in diesem Nichts das All zu finden»: Nach Goethe, «Faust» II,
1. Akt, Kaiserliche Pfalz, Finstere Galerie, Vers 6256.


  1. ausführlicher aussprechen möchte: Ein späterer Aufsatz hierüber ist nicht erschienen.

  2. Marie Eugenie delle Grazie: «Robespierre. Ein modernes Epos», Leipzig 1894.

  1. die stille Größe, von der Goethe ... behauptet: Nicht nachgewiesen.

  2. Ferdinand Avenarius: Die Dichtung «Lebe!» erschien 1893.

Ludwig Jacobowski: Als Mitherausgeber der Zeitschrift, in welcher die Aufsätze abgedruckt wurden, machte Jacobowski zu diesem Abschnitt folgende Fußnote: «Ich bin in Verlegenheit, weil ich, entgegen der Selbstverständlichkeit, Besprechungen meiner Werke in der nicht zu veröffentlichen, nachstehende Zeilen nicht unterdrücken kann. Der Leser wird diesen Ausnahmefall mit Nachsicht behandeln.»

162 «Auf keinem Gebiete ...»: J. H. Mackay, «Die Anarchisten. Kulturgemälde aus dem Ende des 19. Jahrhunderts», Volksausgabe, Berlin 1893, Einleitung, S. XIII.



  1. Gedicht «Weltgang der Seele»: John Henry Mackay, «Gesammelte Dichtungen», Zürich und Leipzig o. J., S. 552

  2. Karl Henckell: In Rudolf Steiners nachgelassener Bibliothek finden sich mehrere Gedichtbände Henckells mit Widmungen an Rudolf Steiner, darunter auch der Band «Gipfel und Gründe. Neue Gedichte (1901-1904)», Leipzig und Berlin 1904, mit folgender Widmung: «Dem wahren, eindringenden Freunde meines Schaffens, Hr. Dr. Rudolf Steiner, mit aufrichtiger Wertschätzung und herzlichem Gruß.» In diesen Worten drückt sich vmtl. der Dank aus für den von Rudolf Steiner organisierten Dichterabend über Karl Henckell am 14. Februar im Berliner Schiller-Theater.

  3. «Laß Schulen und Parteien lehren ...»: K. Henckell, «Gedichte», Zürich und Leipzig, o. J., S. 477.

  4. «Und wenn der Mensch ...»: Goethe, «Torquato Tasso», 5. Aufzug, 5. Auftritt, Verse 3432f.

«Fliehe in die Einsamkeit...»: F. Nietzsche, «Also sprach Zarathu-stra» I, Abschnitt: Von den Fliegen des Marktes.

168 «Würdig wissen Wald und Fels ...»: a.a.O.



«Endlose Weltenscharen ...»: Bruno Wille, «Einsiedelkunst aus der Kiefernheide» (1897), Gedicht «Klausners Trost», 5. u. 6. Zeile der 5. Strophe.

169f. Julius Hart, «Der neue Gott. Ein Ausblick auf das kommende Jahrhundert», Florenz und Leipzig 1899. Das Buch befindet sich in Rudolf Steiners nachgelassener Bibliothek und trägt zahlreiche An-Streichungen und z. T. sehr kritische Randbemerkungen.

170 Clara Müller: Ihr Erstlingswerk «Mit roten Kressen» erschien 1898.

171 «In einem wahrhaft schönen Kunstwerke ...»: F. Schiller, «Über die ästhetische Erziehung des Menschen», 22. Brief.

173 Robert Zimmermann ... hat... gesagt: Nicht nachgewiesen.

176 «Die Würde der Kunst...»: Goethe, «Sprüche in Prosa» in: «Naturwissenschaftliche Schriften» (siehe Hinweis zu S. 10), Bd. V, GA le, S. 501. Auch in «Maximen und Reflexionen».



  1. «Kaum bist Du sicher ...»: Goethe, Gedicht «Zueignung», Verse 59-64.

  2. «Über Gräber vorwärts ...»: Aus Goethes Brief an Zelter vom 23. Februar 1831, Weimarer Ausgabe, IV. Abt., 48. Bd. S. 129.

183 Ludwig Jacobowski, «Klinger und Shakespeare», Ein Beitrag zur Shakespeareomanie der Sturm- und Drangperiode. Inaugural-Dis-sertation zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität zu Freiburg LBr., am 26. Juni 1891. Dresden 1891.

  1. Gustav Theodor Fechner: «Vorschule der Ästhetik», Zwei Teile, Leipzig 1876.

  2. Ludwig Jacobowski, «Primitive Erzählkunst», Aus einer realistischen Entwicklungsgeschichte der Poesie, Sonderdruck aus der Zeitschrift «Die Gesellschaft» (1899), Minden i. Westf.: Verlag I. C. C. Bruns o. J.




  1. eine Stellung bei einem Blatte und in einer Vereinigung: Gemeint ist die Anstellung als Redakteur der «Mitteilungen aus dem Verein zur Abwehr des Antisemitismus», Berlin. Siehe dazu Fred B. Stern, «Ludwig Jacobowski. Persönlichkeit und Werk eines Dichters», Darmstadt: Joseph Melzer Verlag 1966, S. 26 f.

  2. «Stumme Welt. Symbole»: Skizzen aus dem Nachlaß, herausgegeben von Dr. Rudolf Steiner. Mit einem Bilde des Verfassers. Minden i. Westf. 1901. Einen zweiten Band aus dem Nachlaß Jacobowskis veröffentlichte Steiner unter dem Titel: «Ausklang», Neue Gedichte aus dem Nachlaß von Ludwig Jacobowski, herausgegeben von Dr. Rudolf Steiner, Minden i. Westf. 1901. Die Einleitung zu dieser Ausgabe ist das in vorliegendem Band wiederabgedruckte «Lebensund Charakterbild des Dichters».




  1. «Heimkehr»: Das Drama wurde nicht gedruckt; das Manuskript fand sich im Nachlaß Rudolf Steiners. Siehe Fred B. Stern, «Ludwig Jacobowski. Persönlichkeit und Werk eines Dichters», Darmstadt: Joseph Melzer Verlag 1966, S. 33 u. 104-115.

  2. «Loki»: Vgl. dazu auch Rudolf Steiners Aufsatz über diesen Roman

in dem Erinnerungsband «Ludwig Jacobowski im Lichte des Lebens», Herausgegeben von Maria Stona, Breslau o. J. (1901), S. 53-69, wiederabgedruckt in «Gesammelte Aufsätze zur Literatur 1884-1902», GA 32, S. 415-420.

203 «Gott schuf den Menschen ...»: Siehe Georg Christoph Lichtenberg, «Ausgewählte Schriften», herausgegeben von E. Reichel, Leipzig (Reclam) o. J., S. 47. Ludwig Feuerbach hat diese Auffassung über das anthropomorphe Gottesbild in «Das Wesen des Christentums» (1841) systematisch ausgebaut.



«Übergreifend, überragend, geheimnisvoll...»: Robert Hamerling, «Ahasver in Rom», Eine Dichtung in sechs Gesängen. Mit einem Epilog an die Kritiker. Vierzehnte, neu durchgesehene Auflage Hamburg 1885, S. 258f. (Epilog an die Kritiker).

206 Zoozmann: Die Zeitschrift «Zeitgenossen», Berliner Monatshefte für Leben, Kritik und Dichtung der Gegenwart wurde herausgegeben und geleitet von Richard Zoozmann und Ludwig Jacobowski. Der 1. Jahrgang erschien von Oktober 1890 bis September 1891.



«Die Gesellschaft»: Halbmonatsschrift für Literatur, Kunst und Sozialpolitik. Herausgeber: Michael Georg Conrad. Die Zeitschrift wurde 1885 in München von Conrad begründet und war bis zur Jahrhundertwende das Organ der revolutionären Literaturbestrebungen. Ab 1898 war Ludwig Jacobowski bis zu seinem Tode (1900) Mitherausgeber.

208 «Neue Lieder der besten neueren Dichter fürs Volk», herausgegeben


von Ludwig Jacobowski, Berlin: Verlag M. Liemann 1899.

«Deutsche Dichter in Auswahl fürs Volk»: In der Sammlung erschien auch ein Heft «Friedrich Schiller» mit einer Einleitung von Rudolf Steiner, welche in vorliegendem Band auf S. 214-227 abgedruckt ist.

  1. In einem interessanten Aufsatze: «Litteratur und Armee» in «Die Nation», 21. u. 28. Juli 1900.

  2. «Haeckel und seine Gegner» (von Dr. Rudolf Steiner): Zuerst erschienen in «Die Gesellschaft», 1899, Bd. III, Heft 4-6. Erste selbständige Ausgabe in der Reihe «Freie Warte. Sammlung moderner Flugschriften», herausgegeben von Ludwig Jacobowski, Minden i. Westfalen 1900. Jetzt enthalten in Rudolf Steiner, «Methodische Grundlagen der Anthroposophie 1884-1901. Gesammelte Aufsätze», GA 30, S. 152-200.

«Die blaue Blume», Eine Anthologie romantischer Lyrik, von Friedrich v. Oppeln-Bronikowski und Ludwig Jacobowski, Mit Einleitungen der Herausgeber, Leipzig 1900.

211 «Die Kommenden»: Über diese künstlerisch-literarische Vereinigung siehe u. a. Rudolf Steiner, «Mein Lebensgang», GA 28, S. 383f. und Stefan Zweig, «Die Welt von Gestern» 1942, S. 139ff., ferner, «Berlin um 1900», Katalog der Ausstellung der Berlinischen Galerie, Berlin 1984, S. 337f., 371-373, 398f. - Nach dem plötzlichen Tod Jacobowskis übernahm Rudolf Steiner die Leitung der «Kommenden» und hielt in diesem Kreis auch seine ersten Vortragsreihen «Von Buddha zu Christus» und «Von Zarathustra zu Nietzsche».



Das erste war in Arbeit: «Die Kommenden», Erste Veröffentlichung aus den Darbietungen der «Kommenden» an den Donnerstag-Abenden im Nollendorf-Casino. Redigiert von A. N. Gotendorf, H. Lux, v. Meville, E. Rossius vom Rhyn, Rudolf Steiner, Berlin 1901.

Axel Delmar (d. i. Axel von Demandowski), «Hohenzollern», Festspiel zur Zweijahrhundertfeier des Königreiches Preußen, Berlin 1901.

«Das deutsche Jahrhundert», 5 Einakter aus dem 19. Jahrhundert von Ernst Wiehert, Josef Lauff, Georg Engel, Georg von Ompteda, Ludwig Jacobowski, herausgegeben von Axel Delmar, Leipzig: Reclam 1900.

  1. Ein dritter Band soll das oben erwähnte Drama «Heimkehr» bringen: Ist nicht erfolgt. Siehe Hinweis zu S. 201.

  2. Friedrich Schiller: Als Motto stehen dem Heft die folgenden Verse Schillers voran:

«Teuer ist mir der Freund, Doch auch den Feind kann ich nützen; Zeigt mir der Freund, was ich kann, Lehrt mich der Feind, was ich soll.»

Aus den Gedichten wurden die folgenden gewählt: Die zwei Tugendwege / Der Alpenjäger / Die Bürgschaft / Der Taucher / Der Graf von Habsburg / Das Lied von der Glocke / Nadowesische Totenklage / Der Ring des Polykrates / Ein Rätsel.

219 wenn man liest: Siehe «Charlotte von Schiller und ihre Freunde», herausgegeben von Ludwig Ulrichs, drei Bände, Stuttgart 1860-65.


  1. «Ich durfte stolz daraufsein ...»: Johanna Schopenhauer, «Jugendleben und Wanderbilder» (1839), hg. v. Willi Drost, Velox Verlag, o. O., o. J., 27. Kapitel, S. 151.

  2. «In jener freundlichen ...»: Lebenslauf Arthur Schopenhauers für die Berliner philosophische Fakultät vom Ende des Jahres 1819, in: «Arthur Schopenhauers Briefwechsel und andere Dokumente», ausgewählt und herausgegeben von Max Brahn, Leipzig 1911, S. 101.

240 «Das Leben ist eine mißliche Sache ...»: Arthur Schopenhauer zu Christoph Martin Wieland, Weimar 1811, siehe Wilhelm Gwinner, «Arthur Schopenhauer aus persönlichem Umgang dargestellt» (1862), kritisch durchgesehen und mit einem Anhang neu herausgegeben von Charlotte von Gwinner, Leipzig 1922, S. 45.

247 in der Beschreibung seines Lebenslaufes: Frei nach Arthur Schopenhauers Lebenslauf für die Berliner philosophische Fakultät (siehe Hinweis zu S. 234), S. 112.



Fichtes Vorträge: Siehe Johann Gottlieb Fichte, Sämmtliche Werke, herausgegeben von J. H. Fichte, 2. Bd., Berlin 1845 und 9. Bd. (= Nachgelassene Werke, Erster Band), Bonn 1834.

256 «Wie fand das himmlische Samenkorn ...»: Siehe Eduard Grisebach, «Schopenhauer. Geschichte seines Lebens», Berlin 1897, S. 39f.

262 «Es dürfen meine Zeitgenossen ...»: Nicht nachgewiesen.

270 «Alle Büchersäle füllen ...»: Nicht nachgewiesen.

272 «Ich habe die Vermutung ...»: Goethe, «Italienische Reise», 28. Januar 1787, Weimarer Ausgabe, I. Abt., 30. Bd., S. 265.

«Die hohen Kunstwerke ...»: Goethe, «Italienische Reise», 6. September 1787, Weimarer Ausgabe, I. Abt., 32. Bd., S. 77f.

275 «Der Humor...»: Jean Paul, «Vorschule der Ästhetik», 1. Teil, § 32, «Jean Pauls ausgewählte Werke in acht Bänden», mit einer Einleitung von Rudolf Steiner, 1. Band, Stuttgart o. J., S. 138.

279 «Nie vergess ich ...»: «Die Wahrheit aus Jean Paul's Leben», Erstes Heftlein, Breslau 1826, S. 53.

286 Paul Nerrlich, «Jean Paul und seine Zeitgenossen», Berlin 1876; «Jean Paul, sein Leben und seine Werke», Berlin 1889.

296 «So glücklich als ich bin ....... Und im Juli 1820 gesteht sie: Karoline

Mayer (verh. Richter) an ihren Vater, 3. Juni 1801 und an ihren Gatten Jean Paul, 1. Juli 1820 in: «Jean Paul. Ein Lebensroman in Briefen mit geschichtlichen Verbindungen von Hans Härtung», München o. J., S. 280 u. 417.

305 «Jeden Augenblick ,..»: Goethe, «Italienische Reise», 28. Januar 1787, Weimarer Ausgabe, I. Abt., 30. Bd., S. 263 u. 264f.

eine «Vermutung^ daß die Griechen ...»: a.a.O., S. 265.

«Ich habe viel gesehen»: Goethe, «Italienische Reise», 17. März 1787, Weimarer Ausgabe, I. Abt., 31. Bd., S. 56.

«Diese hohen Kunstwerke ...»: Goethe, «Italienische Reise», 6. September 1787, Weimarer Ausgabe, I. Abt., 32. Bd., S. 77f.

348 «Wie manche seiner glänzenden Produktionen ...»: Goethe, «Dichtung und Wahrheit», 7. Buch.

358 wie Wieland über die Frau schrieb: Siehe C. M. Wielands sämtliche Werke, Bd. 52: J. G. Gruber, «C. M. Wielands Leben», Leipzig 1828, IV. Teil, 7. Buch, S. 97.

367 «Mensch erkühne dich ...»: Immanuel Kant, «Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?» (1784), 1. Absatz.



  1. am 10. November 1775 an Jacobi schreibt: Siehe C. M. Wielands sämtliche Werke, Bd. 52: J. G. Gruber, «C. M. Wielands Leben», Leipzig 1828, III. Teil, 6. Buch, S. 174f.

  2. An Zimmermann schreibt Wieland bald darauf über Goethe: a.a.O., S. 175.




  1. äußerte Goethe zu Falk: Goethe zu Johann Daniel Falk am 25. Januar 1813, «Goethes Gespräche», Eine Sammlung zeitgenössischer Berichte aus seinem Umgang, auf Grund der Ausgabe und des Nachlasses von Flodoard Freiherrn von Biedermann, ergänzt und herausgegeben von Wolf gang Herwig, Bd. II, Zürich und Stuttgart 1969, S. 765.

  2. Goethe ... an Lavater: Goethe an Johann Kaspar Lavater, 3. Juli 1780, Weimarer Ausgabe, IV. Abt., 4. Bd., S. 253.

  3. Er schrieb am 19. August 1779 an Merck: Nicht nachgewiesen.

In einem Brief an einen Züricher Freund: Nicht nachgewiesen.

Goethe erfreute ... den Freund: Goethe an Wieland, 23. März 1780, Weimarer Ausgabe, IV. Abt., 4. Bd., S. 196.

NACHWEIS DER ERSTVERÖFFENTLICHUNGEN UND EINZELAUSGABEN



Literatur und das geistige Leben im XIX. Jahrhundert: Erschienen in «Das XIX. Jahrhundert in Wort und Bild», Politische und Kultur-Geschichte von Hans Kraemer in Verbindung mit anderen Autoren. Berlin, Leipzig, Stuttgart, Wien: Bong & Co. o. J. [1898-1900], vierbändiges Prachtwerk. Bd. 1, S. 439-452; Bd. 2, S. 337-360; Bd. 3, S. 63-80;

Einzelausgabe: Rudolf Steiner, Veröffentlichungen aus dem literarischen Frühwerk, Heft IV, Dornach 1938.



Die Hauptströmungen der deutschen Literatur von der Revolutionszeit (1848) bis zur Gegenwart: Kurzes Referat eines Zyklus von sieben Vorträgen, gehalten in der «Freien litterarischen Gesellschaft» m Berlin, vom 8. Dezember 1897 bis 8. März 1898. Erschienen unter dem Titel «Freie litterarische Gesellschaft in Berlin» in «Das Magazin für Litteratur», herausgegeben von Rudolf Steiner und Otto Erich Hartleben, Berlin und Weimar: Verlag von Emil Felber 1897, Nr. 50, 52; 1898, Nr. 3, 4, 6, 8 und 13; Einzelausgabe: Rudolf Steiner, Veröffentlichungen aus dem literarischen Frühwerk, Heft XXI, Dornach 1946.

Lyrik der Gegenwart. Ein Überblick von Rudolf Steiner: Erschienen in «Die Gesellschaft», Halbmonatsschrift für Literatur, Kunst und Sozialpolitik, herausgegeben von Michael Georg Conrad und Ludwig Jacobowski, Dresden und Leipzig: Verlag der «Gesellschaft» E. Pierson's Verlag 1899, Band IV, Heft 1,2,4, 5 und 6. -1900 erschienen die Aufsätze als Broschüre in I. C. C. Brun's Verlag, Minden i. W.;

Einzelausgabe: Rudolf Steiner, Veröffentlichungen aus dem literarischen Frühwerk, Heft XXVI, Dornach 1958.



Ludwig Jacobowski. Ein Lebens- und Charakterbild des Dichters: Erschienen in «Ausklang», Neue Gedichte aus dem Nachlaß von Ludwig Jacobowski. Herausgegeben und mit Einleitung versehen von Dr. Rudolf Steiner, Minden i. W.: I. C. C. Brun's Verlag 1901, S. 1-42;

Einzelausgabe: Rudolf Steiner, Veröffentlichungen aus dem literarischen Frühwerk, Heft XXI, Dornach 1946.



Friedrich Schiller. Einführung zu «Schiller», Auswahl aus seinen Werken: Erschienen in «Schiller», Mit Porträt und Einleitung, herausgegeben von Dr. Rudolf Steiner. «Deutsche Dichter in Auswahl fürs Volk» begründet von Dr. L. Jacobowski, Nr. 4, Berlin: Verlag G. E. Kitzler o. J. [1902], S. 5-10; 2. Aufl.; a.a.O., o.J. [1909];

Einzelausgabe: Rudolf Steiner, Veröffentlichungen aus dem literarischen Frühwerk, Heft XX, Dornach 1945.



Arthur Schopenhauer: Erschienen in «Arthur Schopenhauers sämtliche Werke in zwölf Bänden», Mit Einleitung von Dr. Rudolf Steiner, «Cotta'sche Bibliothek der Weltliteratur», Stuttgart: J. G. Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger o. J. [1894-1896], Bd. 1, S. 5-32; Einzelausgabe: «Vier Biographien: Uhland - Wieland -Jean Paul - Schopenhauer», Dornach 1938;

Jean Paul: Erschienen in «Jean Pauls ausgewählte Werke in acht Bänden», Mit einer Einleitung von R. Steiner, «Cotta'sche Bibliothek der Weltliteratur», Stuttgart: J. G. «Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger o. J. [1897], Bd. 1, S. 9-32;

Einzelausgabe: «Vier Biographien: Uhland - Wieland -Jean Paul — Schopenhauer», Dornach 1938.



Ludwig Uhland: Erschienen in «Uhiands Werke in drei Bänden» [in einem Band], mit einer biographischen Einleitung von Dr. Rudolf Steiner, «Berliner Klassiker-Ausgaben. Mit Einleitungen namhafter Litterarhistoriker», Berlin: Verlag A. Weichert o. J. [1902], S. 3-31; zahlreiche Neuauflagen, darunter 55. Aufl., «Werke in vier Bänden» [in einem Band], mit einer biographischen Einleitung, Berlin o. J. [1921], S. 5-33. Die Einleitung erschien auch als Sonderdruck: «Ludwig Uhland. Eine Biographie», Berlin: Verlag A. Weichert o. J. [1902], 31 S.;

Einzelausgabe: «Ludwig Uhland. Eine Biographie. Sonderdruck zum 150. Geburtstag des Dichters am 26. April 1937», Dornach 1937; «Vier Biographien: Uhland - Wieland -Jean Paul - Schopenhauer», Dornach 1938.



Christoph Martin Wieland: Erschienen in «Wielands Werke. Ausgabe in fünf Büchern» [in einem Band], Mit einer biographischen Einleitung von Dr. Rudolf Steiner, «Berliner Klassiker-Ausgaben. Mit Einleitungen namhafter Litterarhistoriker», Berlin: Verlag A. Weichert o. J. [1905], S. 5-28; Einzelausgabe: «Vier Biographien: Uhland -Wieland -Jean Paul - Schopenhauer», Dornach 1938.

NAMENREGISTER



Alberti, Konrad, 1862-1918: 122 Alembert, Jean Lerond d', 1717

bis 1783: 359 Alexis, Willibald (Häring, Wilhelm), 179 8-1871: 60, 64 Andersen, Hans Christian, 1805

bis 1875: 78 Anna Amalia, Herzogin von Sachsen-Weimar, 1739-1807: 295, 3^9» 373> 382, 384 Anquetil Duperron (Abraham Hy-

acinthe) 1731-1805:259 Anzengruber, Ludwig, 1839-89:

94 f., 122 Apollonius von Tyana, um 50

n. Chr.: 381 Arent, Wilhelm, geb. 1864: 99 Aristoteles, 384-322 v. Chr.: 270 Arnault, Antoine, 1766-1834: 32 Arndt, Ernst Moritz, 1769—1860:

25 Arnim, Ludwig Achim von, 1781

bis 1831: 18, 24 f., 310, 314 Arnold, Matthew, 1822-88: 106 Arronge, Adolf, 1838-1908: 96 Artus, König, um 500: 376 Asher, David, Dr., 1818-90: 264 Auerbach, Berthold, 1812-82: 60,

63 Auersperg, Anton Alexander, Graf

von, s. Grün, Anastasius Augier, Emile, 1820-89: 103 Avenarius, Ferdinand, 185 6-1923:

144

Bahr, Hermann, 1863-1934: 100 Balzac, Honore de, 1799-1850:



72 f. Baudelaire, Charles, 1821-67:104 Bauer, Bruno, 1809-82: 49 Bauernfeld, Eduard, 1802-90: 58 Baumbach,Rudolf, 1840-1905: 86,

138 Baumer, Wilhelm, Arzt u. Philosophieprofessor in Erfurt: 351 Bayle, Pierre, franz. kritisch-phi-los. Schriftsteller, 1647-1706:

350 Bechtolsheim von, gothaischer

Oberamtsmann: 372 Bechtolsheim, Frau Julie von, s.

Julie von Keller, 372, 375 Beck, Karl, 1817-79: 55 Becker, Nicolaus, 1809-45: 53 Belinskij, W., 1811-48: 111 Benedix, Roderich, 1811-73: 58 Benzmann, Hans, 1869-1926: 161 Beranger, Pierre Jean, 1780-1857:

33 Bethge, Hans, 1876-1946: 178

Beyle, Marie Henry, s. Stendhal

Bierbaum,Otto Julius, 1865-1910:

100, 140

Birch-PfeirFer, Charlotte, 1800-68:

Bisson,Alexandre,i848-i9i2: 103 Bizet, Georges, 1838-75: 73 Björnson,Björnstjerne,i832-i9io: 108

Bleibtreu, Karl, 1859-1928: 99,

ior, 122 Blesimaire, Gr^goire de, Geschäftsfreund v. Schopenhauers Vater

in Le Ha vre: 233 Blumenthal, Oskar, 18 52-1917:

96, 105 Bodenstedt, Friedrich Martin, 1819

bis 92: 60 f., j^3 120 Bodmann, Emanuel von, 1874 bis

1946: 171 Bodmer, Johann Jakob, 1698 bis

1783: 353 f., 362 Boelitz, Martin, 1874-1918: 147 Böhlau, Helene, 1859-1940: 150 Boileau-Despreaux, Nicolas, 1636

bis 1711: 68 Bölsche, Wilhelm, 1861-1939: 101 Bondeli, Julie, 1731-1778: 356 Börne, Ludwig, 1786-1837: 36f.,

Bornstein, Paul, geb. 1868: 170 Böttiger, Karl August, Altertumsforscher, 1760-1835: 295 Brachvogel, Albert Emil, 1824-78:

64, 122 Brandes, Georg, 1842-1927: 108 Breitinger, Johann Jakob, Schweiz.

Schriftsteller, 1701-76: 351 Brentano, Clemens, 1778-1842: 18,

24 f., 310, 314 Brentano, Sophie, Enkelin von

Sophie von La Roche: 384 f. Brockhaus, Heinrich, Verleger,

1804-74: 259 f., 267 Browning, Robert, 1812-89: jj Bruns, Max, 1876-1945:161 Bryant, William Cullen, 1794 bis

1878:77 Bücher, Karl, 1847-1930: 186

Büchner, Georg, 1813-37: 46 Bulwer, Edward George Lytton,

l8°3~73:75 Busse, Karl, 1872-1918: 100, 147

Byron, George Gordon, Lord, 1788 bis 1824: 30 f., 39, 6% 106

Calderon de la Barca, Pedro, 1600

bis 1681: 18, 40 Carducci, Giosue, 1835-1907: 112 Carlyle, Thomas, 1795-1881: 75 Carriere, Moriz, 1817-95: 6j Cavalotti, Feiice, 1842-98: 112 Cervantes, 1547-1616: 18, 351 Chamisso, Adalbert von, 1781 bis

1838: 23 f., 317 Chateaubriand, Francois Rene Vi-

comte de, 1768-1848: 33 Chenier, Andre, 1762-94: 32, 6j Chenier, Marie Joseph, 1764 bis

1811:32 Cherbuliez, Victor, 1829-99: 105 Christian Friedrich, Erbprinz von

Holstein -Augustenburg: 218 Cicero, Marcus Tuilius, 106-43

v.Chr.: 285, 350, 383 Clöter, Amtsverwalter, Freund v.

Jean Paul: 289 Coleridge, Samuel Taylor, 1772

bis 1834: 27 Conrad, Michael Georg, 1846 bis

1927: ^y 122, 160 Conradi, Hermann, 1862-90: 99,

128, 157 f. Conscience, Hendrik, 1812-83:106 Cooper, James Fenimore, 1789 bis

1851: jj Coppee, Francois, 1842-1908: 104 Corday, Charlotte, 1768-1793:302 Corneille, Pierre, 1606-84: 68

Cornelius Nepos, 100-32 v. Chr.:

35° Cossa, Pietro, 1830-81: 112

Cotta, Johann Friedridi, Verleger,

1764-1832: 321

Courier, Paul Louis, 1772-1825:

33 Cousin, Viktor, 1792-1867:75

Dahn, Felix, 1834-1912: 85 Dalberg, Wolf gang Heribert, Freiherr von, 1750-1806:216 Dante, 1265-1321: 326 Darwin, Charles, 1731-1802: 51,

6s, 97» Il6> H9> 127, 153 Daudet, Alphonse, 1840-97: 105 David, Jakob Julius, 1859-1906:

*35


Dehmel, Richard, 1863-1920: ioo, 129, 158 ff.

Deinhardstein, Joh. Ludwig Franz, 1794-1859: 58

Dekker, Eduard Douwes, s. Multatuli

Delavigne, Casimir, 1793-1843:

74 Delmar, Axel (Axel von Deman-

dowski), 1867-1929: 211 Diokens, Charles, 1812-70: y6 Diderot, Denis, 1713-84: 359 Dingelstedt, Franz, 1814-81: 55,

114 Diogenes v. Sinope, "j" 323 v.Chr.:

368 Disraeli, Benjamin, 1804-81: j6 Doczi, Ludwig von, 1845-1919:




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