Der digitale Konsument
Auswirkungen der Digitalisierung auf das
Kundenverhalten im Schweizer Detailhandel
Über diese Studie:
Die vorliegende Studie untersucht den Einfluss digitaler Geräte und Technologien auf das Kundenverhalten im Schweizer Detailhandel. Hierzu wurden persönliche Interviews mit
Vertretern verschiedener Unternehmen durchgeführt. Darüber hinaus wurde mit dem Befragungsinstitut Research Now im Januar 2017 eine nach Alter, Geschlecht und Region
repräsentative Onlinebefragung von 2’000 in der Schweiz wohnhaften Personen durchgeführt.
Ihnen allen sei an dieser Stelle herzlich gedankt.
Inhaltsverzeichnis
1. Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick
03
2. Einführung: Die Digitalisierung der Customer Journey
04
3. Der digitale und mobile Einflussfaktor
06
4. Suche online, kaufe offline
08
5. Die Bezahlung von Produkten
10
6. Unterschiede bei den Produktgruppen
12
7. Der Einfluss sozialer Medien
14
8. Ausblick: Digitale Trends der Zukunft
16
9. Endnoten
18
10. Kontakte
19
1. Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick
83% der Schweizer Konsumenten nutzen digitale Geräte beim Einkaufen – entweder vor, während
oder nach dem Ladenbesuch. Das zeigt: Der Einfluss von digitalen Geräten und Onlinekanälen geht weit
über den reinen Onlineverkauf hinaus.
29% des stationären Detailhandelsumsatzes in der Schweiz wird durch die Verwendung von
digitalen Geräten beeinflusst. Dies entspricht rund 25 Mrd. CHF. Der Einfluss von mobilen digitalen
Geräten liegt bei 19% resp. 16 Mrd. CHF.
Digitale Bezahlsysteme sind im Aufwind:
46% der Schweizer Konsumenten wollen in Zukunft
per Smartphone bezahlen können, wenn sie im Laden sind. Sogar 65% wollen in Zukunft
Self-Checkout-Bezahlsysteme nutzen.
Durch die zunehmende Nutzung von digitalen Geräten steigt auch der Einfluss der sozialen Medien.
Für jeden fünften Schweizer Konsumenten haben Kanäle wie YouTube und Facebook einen
mittleren bis grossen Einfluss auf die Kaufentscheidung. Bei den Millennials ist es fast jeder Dritte.
3
Der digitale Konsument | Auswirkungen der Digitalisierung auf das Kundenverhalten im Schweizer Detailhandel
Die Digitalisierung hat das Kundenverhalten im Schweizer Detailhandel in den letzten Jahren
deutlich verändert. Der Verkauf von Produkten verlagert sich zunehmend ins Internet und
sorgt für hohe Wachstumsraten im Onlinegeschäft: Alleine im Jahr 2016 hat der Wert der
Waren, die in der Schweiz online eingekauft wurden, um 6,1% auf 6,5 Mrd. CHF zugenommen.
1
Zwar ist der Onlineanteil am gesamten Schweizer Detailhandelsumsatz mit 7% noch relativ
bescheiden, doch gemäss Prognosen der Credit Suisse dürfte dieser bis 2022 auf über 11%
steigen.
2
Zudem gibt es Segmente wie etwa Bekleidung (17%) oder Heimelektronik (27%), in
denen der Anteil bereits heute im zweistelligen Bereich liegt.
Verschwimmende Grenze zwischen Online und Offline
Die Auswirkungen der Digitalisierung gehen allerdings weit über den Onlinehandel hinaus.
Durch die starke Verbreitung von digitalen Geräten, allen voran das Smartphone, greifen
immer mehr Menschen mit mobilen Geräten auf das Internet zu. Mittlerweile nutzen 88% der
Konsumenten in der Schweiz das Internet per Smartphone – 2010 betrug dieser Anteil gerade
einmal 25%.
3
Das Smartphone hat sich innerhalb von wenigen Jahren zu einem zentralen Gerät
entwickelt, das den Alltag der allermeisten Menschen von morgens bis abends prägt.
Durch die Nutzung mobiler digitaler Geräte verändern sich auch das Kundenverhalten und die
Interaktion zwischen Kunden und Unternehmen im Detailhandel. Wer früher Informationen
zu einem Produkt suchte, ging in den Laden und fragte den Verkäufer. Heute holen sich
viele Kunden diese Informationen online, wenn sie zu Hause, unterwegs oder sogar wenn
sie im Laden sind. Dadurch verschwimmt die Grenze zwischen dem Online- und dem
Offline-Kunden, und die Einteilung in zwei klar trennbare Gruppen – Kunden, die Produkte
im Geschäft kaufen und Kunden, die online einkaufen – ist nicht mehr gegeben. Das hat zur
Folge, dass der Detailhandelsumsatz im Laden ebenfalls stark von digitalen Geräten und
Onlinekanälen beeinflusst wird.
83% nutzen digitale Geräte beim Einkaufen
Abbildung 1 zeigt, wie stark die Customer Journey in der Schweiz heute bereits von digitalen
Geräten geprägt wird. In einer repräsentativen Onlinebefragung von 2’000 in der Schweiz
wohnhaften Personen gaben 83% der Befragten an, dass sie grundsätzlich digitale Geräte
(Smartphone, iPad, Laptop etc.) in Zusammenhang mit dem Einkaufen von Produkten
benutzen, und zwar vor, während oder nach dem Ladenbesuch. Benutzt werden die Geräte
für den Kauf von Produkten, die Suche nach Informationen (z.B. Preis, Produktvergleich), die
Abgabe von Bewertungen, die Terminvereinbarung der Abholung oder Lieferung oder um
mit dem Kundenservice in Kontakt zu treten. Nur gerade 17% der Befragten gaben an, nie ein
digitales Gerät in Zusammenhang mit dem Einkaufen zu nutzen.
Es zeigte sich auch, dass digitale Geräte vor allem vor und nach dem Ladenbesuch zum Einsatz
kommen: 78% der Schweizer Konsumenten benutzen sie zu Hause oder im Büro, 77% wenn
sie unterwegs sind. Aber auch während des Ladenbesuchs greifen immerhin 60% auf digitale
Geräte zurück.
2. Einführung: Die Digitalisierung der Customer Journey
4
Der digitale Konsument | Auswirkungen der Digitalisierung auf das Kundenverhalten im Schweizer Detailhandel
77%
der Konsumenten benutzen
digitale Geräte in Zusammenhang
mit dem Einkaufen
unterwegs.
Abbildung 1: Die Benutzung digitaler Geräte beim Einkaufen
Quelle: Deloitte Research
Anmerkung: In den 83% sind alle Konsumenten enthalten, die mindestens auf einer der drei aufgeführten Stationen digitale Geräte verwenden.
60%
der Konsumenten benutzen
digitale Geräte in Zusammenhang
mit dem Einkaufen
im Laden
78%
der Konsumenten benutzen
digitale Geräte in Zusammenhang
mit dem Einkaufen
im Büro oder
Zuhause.
Büro
Zuhause
Unterwegs
Laden
der Schweizer Konsumenten benutzen digitale
Geräte in Zusammenhang mit dem Einkaufen – sei
es Zuhause, im Büro, unterwegs oder im Laden
83%
5
Der digitale Konsument | Auswirkungen der Digitalisierung auf das Kundenverhalten im Schweizer Detailhandel
Wie stark die Nutzung digitaler Geräte während der Customer Journey die
Detailhandelsumsätze im Laden beeinflusst, lässt sich mit dem digitalen Einflussfaktor
aufzeigen. Diese von Deloitte Digital entwickelte und auf einer Konsumentenumfrage
basierende Messgrösse wird seit 2012 in verschiedenen Ländern berechnet.
4
Sie beschreibt
den prozentualen Anteil aller im stationären Detailhandel erzielten Umsätze, der durch die
Nutzung aller digitalen Geräte beeinflusst wird. Dazu gehören einerseits persönliche Geräte
wie z.B. PCs, Laptops, Tablets, Smartphones oder Wearables und anderseits stationäre Geräte
im Laden wie z.B. Self-Checkout-Geräte.
29% der Offline-Verkäufe sind digital beeinflusst
Basierend auf der oben genannten Umfrage unter 2’000 Schweizer Konsumenten lässt sich
der digitale Einflussfaktor erstmals auch für die Schweiz berechnen. Im Unterschied zur
in Abbildung 1 aufgezeigten Nutzerquote von 83% werden dabei auch die Häufigkeit der
Ladenbesuche und die Häufigkeit der Nutzung von digitalen Geräten während der Customer
Journey berücksichtigt. Läge der digitale Einflussfaktor bei 100%, würde dies bedeuten, dass
alle befragten Konsumenten quer über alle Produktgruppen hinweg bei jedem Einkauf im
Laden digitale Geräte für die Informationsbeschaffung, Preisvergleiche oder Bewertung von
Produkten benutzt haben – entweder vor, während oder nach dem Ladenbesuch.
Wie Abbildung 2 zeigt, belief sich der Detailhandelsumsatz in der Schweiz 2016 auf
93,9 Mrd. CHF. Davon machte der Onlineverkauf 6,5 Mrd. CHF (7%) und der stationäre bzw.
Offline-Verkauf 87,4 Mrd. CHF aus (93%). Von diesen 87,4 Mrd. wurden 25,5 Mrd. CHF
durch die Nutzung von digitalen Technologien beeinflusst. Der digitale Einflussfaktor beträgt
somit 29%.
19% der Offline-Verkäufe sind mobil beeinflusst
Zusätzlich zum digitalen lässt sich auch der mobile Einflussfaktor berechnen. Er ist
Bestandteil des digitalen Einflussfaktors und beschreibt den Umsatzanteil im stationären
Handel, der rein durch die Nutzung von mobilen Geräten mit Internetzugang wie z.B.
Smartphones beeinflusst wird. Wie Abbildung 2 zeigt, liegt er bei 19% des gesamten Schweizer
Detailhandelsumsatzes.
Beide Faktoren zeigen, dass digitale Geräte einen beträchtlichen Einfluss auf die stationären
Umsätze haben. Wer online nur als einen zum stationären Geschäft erweiterten Absatzkanal
betrachtet, verkennt deshalb dessen Bedeutung und Tragweite.
Hohe Einflussfaktoren in den USA
Im Vergleich mit dem Nachbarland Deutschland weist die Schweiz ähnliche hohe Werte auf:
In Deutschland beträgt der digitale Einflussfaktor 30% und der mobile 15%.
5
Berechnungen
für Grossbritannien kamen zu ähnlichen Ergebnissen.
6
Da die Berechnungen für diese beiden
Länder allerdings vor rund zwei Jahren durchgeführt wurden, dürften diese Anteile mittlerweile
etwas höher sein.
Ganz anders fällt der Vergleich mit den USA aus, wo neuere Berechnungen vorliegen:
Der digitale Einflussfaktor liegt dort bereits bei 56% und der mobile bei 37%, und somit auf
einem wesentlich höheren Niveau als in der Schweiz.
7
3. Der digitale und mobile Einflussfaktor
6
Der digitale Konsument | Auswirkungen der Digitalisierung auf das Kundenverhalten im Schweizer Detailhandel
Abbildung 2: Der digitale und mobile Einflussfaktor in der Schweiz
Online
6,5 Mrd CHF
87,4 Mrd CHF
25,5 Mrd CHF
(29%)
16,4 Mrd CHF
(19%)
Schweizer Detailhandelsumsatz 2016
93,9 Mrd CHF
Offline
Digital beeinflusst
Mobil beeinflusst
Quelle: GfK, Deloitte Research
Anmerkung: Der Online-Umsatz, der auf im Ausland gekaufte und in die Schweiz importierte Waren zurückgeht und deshalb in der Grafik nicht dazugezählt wurde, lag 2016 bei 1,3 Mrd. CHF.
7
Der digitale Konsument | Auswirkungen der Digitalisierung auf das Kundenverhalten im Schweizer Detailhandel
Einen wichtigen Stellenwert in der Customer Journey hat der sogenannte ROPO-Effekt
(Research Online, Purchase Offline / suche online, kaufe offline). Er bezieht sich auf Kunden,
die sich online über ein Produkt informieren und dieses danach offline (im Geschäft) kaufen. In
der Schweiz scheint der ROPO-Effekt besonders ausgeprägt zu sein. Darauf deuten der noch
immer relativ geringe Anteil der Onlineverkäufe im Detailhandel am Gesamtumsatz (7%) und
die gleichzeitig weitverbreitete Nutzung von digitalen Geräten vor dem Gang in den Laden hin
(siehe Abbildung 1).
Wenig erstaunlich dabei ist, dass die Geräte unterschiedlich genutzt werden. Während
Zuhause der PC/Laptop am häufigsten zur Suche nach Produktinformationen und
Produktpreisen eingesetzt wird (von 31% der Befragten), dominiert unterwegs das
Smartphone (51%).
Im Laden kommt das Smartphone zum Zug
Ähnlich präsentiert sich die Situation im Laden. Auch hier spielen Smartphones eine wichtige
Rolle: 46% der Konsumenten nutzen Smartphones für die Suche nach Produktinformationen
und sogar 51% für die Suche nach Produktpreisen (siehe Abbildung 3).
Noch relativ wenig verbreitet sind in der Schweiz im Laden bereitgestellte digitale Geräte
wie etwa Touchscreens oder interaktive Geräte, die den Kunden bei der Suche nach
Produktinformationen oder Preisen unterstützen. Nur 8% der Befragten gaben an, diese
zu nutzen. Leicht höher ist der Anteil jener, die den Kundendienst aufsuchen, wenn sie
Informationen benötigen (10% resp. 11%).
4. Suche online, kaufe offline
Abbildung 3: Welche Geräte/Methoden nutzen Sie am ehesten für folgende
Aktivitäten, wenn Sie im Laden sind?
Quelle: Deloitte Research
Smartphone
Suche nach Informationen
zu Produkten
Suche nach Produktpreisen
Person aus dem
Kundendienst
Digitales Gerät im Laden
(z.B. Touchscreen,
Self-Checkout)
�
�
�
�
�
46%
�
�
�
�
�
51%
�
�
�
�
�
8%
�
�
�
�
�
8%
�
�
�
�
�
11%
�
�
�
�
�
10%
Keines davon
35%
31%
8
Der digitale Konsument | Auswirkungen der Digitalisierung auf das Kundenverhalten im Schweizer Detailhandel
Zugang zum gesamten
Produktekatalog (Laden
und/oder online) des
Detailhändlers/Anbieters
zu erhalten
Die Möglichkeit, Bewertungen
von anderen Kunden zu sehen
Informationen zur
Verfügbarkeit des Produktes
(im Laden und/oder online)
zu erhalten
Die Möglichkeit, Produkte
und Preise vergleichen
zu können
Die Möglichkeit, möglichst
schnell Produkte zu suchen
und die Informationen
dazu zu erhalten
66%
60%
42%
41%
33%
Abbildung 4: Was ist Ihnen wichtig, wenn Sie mit einem digitalen Gerät nach
Informationen und Preisen von Produkten suchen?
Quelle: Deloitte Research
Abruf von Informationen
Bei der Suche nach Produktinformationen und -preisen mit digitalen Geräten ist es 66% der
Befragten wichtig, dass sie die Produkte und die dazugehörigen Informationen relativ einfach
finden können (siehe Abbildung 4). Mit anderen Worten, die Ausgestaltung und die Funktionen
der Apps und (mobilen) Internetseiten von Anbietern spielen eine entscheidende Rolle.
60% der Befragten möchten zudem Produkte und Preise vergleichen können. Das zeigt
sich auch an der Beliebtheit von Preisvergleichsseiten: Jeder Vierte, der digitale Geräte beim
Einkaufen benutzt, gab an, in den letzten drei Monaten Webseiten wie z.B. Comparis oder
Toppreise besucht zu haben.
Für 42% der Befragten ist es wichtig, dass sie Informationen zur Verfügbarkeit des Produktes
erhalten. Dies ist insbesondere von Bedeutung beim Click-and-Collect-Modell, bei dem Kunden
online bestellen und die Ware im Laden abholen. Neben den beiden grössten Detailhändlern,
Migros und Coop, setzt mit Volg auch eine kleinere Kette, die eher in ländlichen Gebieten tätig
ist, auf dieses Modell.
8
Grosse Bedeutung von Bewertungen
Hilfreich für viele Konsumenten sind auch Bewertungen: Für 41% der Befragten ist es
wichtig, dass sie Bewertungen von anderen Kunden sehen können, wenn sie digitale Geräte
verwenden, um nach Informationen zu suchen. Migros hat dieses Bedürfnis bereits erkannt
und Anfang 2017 eine Funktion in ihrer App lanciert, mit der Kunden im Laden oder auf
Inseraten Produkte fotografieren können, um dann die Bewertungen von anderen Kunden
dazu zu sehen.
9
„Die Visibilität auf Onlinekanälen ist enorm wichtig. Sie erhöht die
Kundenfrequenz im stationären Geschäft. Wer online die richtigen
Informationen findet, kommt auch eher in den Laden.“
Jérôme Gilg, CEO Jumbo-Markt AG
9
Der digitale Konsument | Auswirkungen der Digitalisierung auf das Kundenverhalten im Schweizer Detailhandel
Immer wichtiger werden digitale Geräte auch für den Kauf und die Bezahlung von
Produkten. Wie Abbildung 5 zeigt, haben 42% aller befragten Personen bereits einmal
via Self-Checkout-Automaten bezahlt. Diese hohe Zahl erstaunt wenig, da die beiden grossen
Detailhändler, Migros und Coop, die Anzahl automatisierter Kassen in den letzten Jahren
massiv erhöht haben.
Untersuchungen zeigen zudem, dass Self-Scanning und Self-Checkout-Automaten auf
grosse Akzeptanz stossen.
10
Immer mehr Kunden sind bereit, diese zu nutzen. 65% aller
Befragten haben angegeben, dass sie in Zukunft die Bezahlung via Self-Checkout-Automaten
durchführen möchten – dies entspricht einem Wachstum von über 50% gegenüber dem Anteil
von 42%, die dies heute bereits tun.
Bezahlen per Smartphone im Aufwind
Noch höher dürfte das Wachstum im Bereich des mobilen Bezahlens ausfallen. Heute haben
rund 23% bereits einmal Apple Pay, PayPal, Twint oder andere Mobile-Payment-Anbieter
verwendet. In den kommenden Jahren dürfte dieser Anteil auf 46% steigen.
Ein ähnlich hohes Wachstum dürfte demnächst auch die Bezahlung via App des Anbieters
aufweisen. Heute wird diese Bezahlungsvariante allerdings erst von 8% der Befragten genutzt.
Interessanterweise können sich sogar 11% der Schweizer Konsumenten vorstellen, in Zukunft
mit virtuellen Währungen wie zum Beispiel Bitcoin zu bezahlen.
5. Die Bezahlung von Produkten
42%
65%
23%
46%
8%
17%
2%
11%
Bezahlung via virtueller
Währung (z.B. Bitcoin)
Bezahlung via App
des Anbieters
(z.B. Starbucks App)
Mobile Bezahlung
(z.B. Twint, Apple Pay,
PayPal App)
Bezahlung via
Self-Checkout-
Automaten
Abbildung 5: Digitale Bezahlungsarten
Quelle: Deloitte Research
Habe ich bereits genutzt
Möchte ich in Zukunft nutzen
10
Der digitale Konsument | Auswirkungen der Digitalisierung auf das Kundenverhalten im Schweizer Detailhandel
4%
29%
4%
22%
4%
39%
Millennials
Non-Millennials
Alle
Abbildung 6: Einfluss mobiler Bezahlungssysteme auf die Ausgaben
beim Einkaufen
Quelle: Deloitte Research
Anmerkung: Die Frage zu dieser Grafik lautete wie folgt: Denken Sie, dass die Nutzung eines mobilen
Bezahlsystems in Zukunft Ihre Ausgaben im Laden verändern wird?
Anteil der Personen, die davon ausgehen, dass sie weniger Geld ausgeben werden
Anteil der Personen, die davon ausgehen, dass sie mehr Geld ausgeben werden
Steigende Ausgaben durch mobile Bezahlungssysteme
Wie wichtig mobile Bezahlungssysteme für Detailhändler sind, wird in Abbildung 6 ersichtlich.
Fast 30% der Konsumenten rechnen damit, dass sie mehr Geld ausgeben beim Einkaufen,
wenn sie mit dem Smartphone oder mit der Smartwatch bezahlen. Nur 4% glauben, dass
sie dadurch weniger ausgeben werden. Detailhändler, die mobile Bezahlsysteme anbieten,
können also damit rechnen, dass die Ausgaben ihrer Konsumenten steigen.
Bei jüngeren Konsumenten dürfte dieser Effekt überdurchschnittlich sein. Wie Abbildung
5 zeigt, rechnen 39% der Konsumenten aus der Generation Y (Jahrgänge 1980 bis 1999,
Millennials) mit steigenden Ausgaben. Bei den Non-Millennials ist der Wert entsprechend tiefer,
jedoch glaubt auch hier noch fast jeder Vierte, dass seine Ausgaben durch die Nutzung von
mobilen Bezahlsystemen steigen.
„Viele unserer Kunden schätzen die neuen digitalen Formen
der Bezahlung wie etwa Self-Checkout-Automaten, da diese die
Bezahlung einfacher und schneller machen. Es gibt aber auch Kunden,
die weiterhin die traditionelle Kasse bevorzugen. Entscheidend ist
deshalb, dass wir beides anbieten.“
Daniel Stucker, Leiter Direktion Trading und Mitglied der Geschäftsleitung
Coop
11
Der digitale Konsument | Auswirkungen der Digitalisierung auf das Kundenverhalten im Schweizer Detailhandel
Der Einfluss von digitalen Geräten nimmt quer durch alle Produktgruppen zu. Gleichwohl sind
einige weitaus stärker betroffen als andere, was einerseits mit den Produkteigenschaften,
anderseits aber auch mit dem digitalen Angebot seitens der Anbieter zusammenhängen
dürfte.
Einsatz digitaler Geräte bei Kleidung am grössten
Wie Abbildung 7 zeigt, haben in den letzten drei Monaten 41% der Schweizer Konsumenten
digitale Geräte in Zusammenhang mit dem Kauf von Kleidung verwendet. Mitverantwortlich
für diesen hohen Wert dürfte nicht zuletzt der grosse Erfolg von Zalando sein, der dazu
geführt hat, dass immer mehr Konsumenten ihre Kleidung online bestellen, sodass andere
Kleiderketten nachziehen und ihre Onlineangebote ausweiten mussten. Ebenfalls hohe Werte
verzeichnen Lebensmittel und persönliche Elektronik (Smartphones, PC etc.).
Noch relativ wenig verbreitet sind digitale Produkte in den Bereichen Heimwerk sowie
Garten- und Outdoorzubehör, wenn auch fast jeder Vierte bzw. 22% der Konsumenten beim
Kauf solcher Produkte bereits digitale Geräte verwendet hat. Anbieter in diesem Segment sind
dabei, ihre Onlineangebote und digitalen Funktionen auszubauen. Jumbo hat beispielsweise
kürzlich die Jumbo Bonus App lanciert, mit der die Kunden Rabatte sammeln und mit einem
digitalen Glücksrad täglich Preise gewinnen können. Zudem plant das Unternehmen, Ende
2017 einen neuartigen Onlineshop aufzuschalten.
11
6. Unterschiede bei den Produktgruppen
Garten - und Outdoorzubehör/
Heimwerk
Kosmetik and Beauty-Produkte
TV und Audioprodukte
Möbel und Heimdekoration
Haushaltsgeräte
Schuhe
Bücher und Musik
Persönliche Elektronik
Lebensmittel
Kleidung
41%
39%
39%
36%
35%
27%
27%
25%
23%
22%
Abbildung 7: Bei welchen Produktgruppen haben Sie in den letzten drei Monaten
digitale Geräte verwendet – vor, während oder nach dem Ladenbesuch? (Top 10)
Quelle: Deloitte Research
12
Der digitale Konsument | Auswirkungen der Digitalisierung auf das Kundenverhalten im Schweizer Detailhandel
Abbildung 8: Welches bzw. wie haben Sie digitale Geräte genau benutzt, um nach
Informationen zu den betreffenden Produkten zu suchen? Mehrere Antworten
möglich.
Quelle: Deloitte Research
Nutzung/Besuch der
App oder mobilen
Internetseite (via
Smartphone/Tablet)
Lebensmittel
Elektrogeräte
Möbel
Kleidung
Garten und
Heimwerk
Nutzung eines
digitalen Gerätes
im Laden
(z.B. Self-Scanning/
Touchscreen)
Nutzung/Besuch
der Webseite
(via PC/Laptop)
�
�
�
�
�
35%
�
�
�
�
�
37%
�
�
�
�
�
27%
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�
�
40%
�
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�
�
37%
�
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�
�
�
41%
�
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�
�
�
61%
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�
�
�
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65%
�
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�
61%
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�
61%
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�
25%
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�
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13%
�
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�
�
�
10%
�
�
�
�
�
10%
�
�
�
�
�
13%
Relativ geringe Nutzung stationärer digitaler Geräte
Die Anzahl der Nutzer von digitalen Geräten unterscheidet sich indes nicht nur nach
Produktgruppen, sondern auch nach deren Verwendung. Abbildung 8 zeigt, welche digitalen
Geräte bei der Suche nach Informationen in den letzten drei Monaten wie verwendet wurden.
Auffallend sind die hohen Anteile von PC und Laptop, die bei allen Produktgruppen am
häufigsten verwendet wurden. Aber auch eigene mobile Geräte wie das Smartphone resp. die
Nutzung von Apps und mobilen Internetseiten werden von jedem Vierten (Möbel) oder sogar
von jedem Dritten (in allen anderen Kategorien in Abbildung 8) verwendet.
Demgegenüber ist die Nutzung von digitalen Geräten, die im Laden zur Verfügung gestellt
werden, noch relativ bescheiden. Einzige Ausnahme sind Lebensmittel: Jeder Vierte, der in
den letzten drei Monaten digitale Geräte im Zusammenhang mit dem Kauf von Lebensmitteln
verwendet hat, benutzte dabei ein vom Laden zur Verfügung gestelltes Gerät. Erklären lassen
dürfte sich dieser überdurchschnittliche Anteil mit der Verbreitung von Self-Scanning, das in
den meisten grösseren Lebensmittelläden in der Schweiz angeboten wird.
„Jeder Kunde hat unterschiedliche Vorlieben, was die Customer
Journey betrifft. Es ist deshalb wichtig, dass man möglichst breit
aufgestellt ist und diesen Unterschieden gerecht wird.“
Kai-Uwe Seelig, Lead Consulting & Business Analytics
Migros-Genossenschafts-Bund
13
Der digitale Konsument | Auswirkungen der Digitalisierung auf das Kundenverhalten im Schweizer Detailhandel
Durch die zunehmende Nutzung von digitalen Geräten steigt auch der Einfluss der sozialen
Medien auf den Kaufentscheid. Je mehr sich die Konsumenten Informationen zu Produkten
über Onlinekanäle holen, desto öfter wird auf soziale Medien zurückgegriffen. Unternehmen
im Detailhandel sollten den Fokus daher nicht nur auf ihre eigenen digitalen Kanäle wie
Homepage und App legen, sondern auch versuchen, ihre Auftritte in den sozialen Medien
zu optimieren.
YouTube und Blogs an der Spitze
Abbildung 9 zeigt den Einfluss von verschiedenen sozialen Medien auf den Kaufentscheid
der Konsumenten: 22% bzw. fast jeder vierte Befragte hat angegeben, dass YouTube einen
mittleren bis grossen Einfluss hat, und Facebook liegt bei 18%.
Ebenfalls relativ hohe Werte erreichen Blogs von den Anbietern des Produktes selbst oder von
Dritten: 19% bzw. 18% der Befragten gaben an, dass Blogs einen mittleren bis grossen Einfluss
auf ihren Kaufentscheid haben. Dieses Resultat ist relativ erstaunlich, da vermutet werden
könnte, dass Blogs des Produktanbieters selbst als weniger glaubwürdig wahrgenommen
werden.
7. Der Einfluss sozialer Medien
Pinterest
Instagram
Blog von Dritten
Facebook
Blog des
Anbieters
YouTube
18%
60%
22%
39%
42%
19%
25%
57%
18%
42%
40%
18%
57%
34%
9%
62%
30%
8%
Abbildung 9: Einfluss sozialer Medien auf den Kaufentscheid
Quelle: Deloitte Research
Mittlerer bis grosser Einfluss
Kaum bis keinen Einfluss
Nutze ich nicht
14
Der digitale Konsument | Auswirkungen der Digitalisierung auf das Kundenverhalten im Schweizer Detailhandel
Pinterest
Instagram
Blog des
Anbieters
Blog von Dritten
Facebook
YouTube
8%
58%
34%
14%
57%
29%
36%
38%
26%
35%
42%
23%
40%
39%
21%
51%
34%
15%
Abbildung 10: Einfluss sozialer Medien auf den Kaufentscheid bei Millennials
Quelle: Deloitte Research
Mittlerer bis grosser Einfluss
Kaum bis keinen Einfluss
Nutze ich nicht
Grösserer Einfluss bei Millennials
Wenig überraschend spielen soziale Medien eine deutlich grössere Rolle bei jüngeren
Konsumenten. Abbildung 10 zeigt den Einfluss sozialer Medien auf Millennials. Für 34%
hat YouTube einen mittleren bis grossen Einfluss auf das Kaufverhalten. Dieser Wert liegt
12 Prozentpunkte höher als beim durchschnittlichen Schweizer Konsumenten (siehe
Abbildung 9). Facebook hat bei 29% der Millennials einen mittleren bis grossen Einfluss und
liegt damit 11 Prozentpunkte über dem Durchschnittswert.
Ebenfalls deutliche Unterschiede sind beim Einfluss von Blogs auf den Kaufentscheid zu
beobachten: Blogs von Dritten haben für 26% der Millennials, Blogs der Anbieter selbst für
23% einen mittleren bis grossen Einfluss. Die Werte liegen somit um 7 resp. 5 Prozentpunkte
über den Werten aus Abbildung 9.
Ein Schweizer Detailhändler, der stark auf die Nutzung sozialer Medien setzt, ist Migros. Das
Unternehmen hat mit Migipedia eine eigene Plattform, auf der sich die Kunden über Produkte
austauschen können. Mit solchen Plattformen kann versucht werden, eine Community
aufzubauen und die Kunden stärker ans Unternehmen zu binden.
„Social Media gewinnt an Wichtigkeit im Detailhandel. Deren
Handhabung ist aber anspruchsvoll, weil man als Unternehmen von
der Sender-Rolle auf eine interaktive Rolle wechseln muss.“
Andreas Hink, Leiter Digital Globus
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Der digitale Konsument | Auswirkungen der Digitalisierung auf das Kundenverhalten im Schweizer Detailhandel
Wie diese Studie zeigt, sind digitale Geräte im Schweizer Detailhandel allgegenwärtig. Sie
kommen während der gesamten Customer Journey zum Einsatz und beeinflussen somit auch
die stationären Umsätze. Gleichwohl dürften wir erst am Anfang der digitalen Möglichkeiten
stehen. Oder anders gesagt: Das Potenzial für Schweizer Detailhändler, die Customer Journey
mithilfe digitaler Technologien zu optimieren, ist gross.
Dies gilt zum einen für den (mobilen) Internetauftritt. Wie gezeigt wurde, ist es für eine grosse
Mehrheit der Konsumenten wichtig, dass sie verschiedene Informationen zu Produkten
möglichst rasch finden können. Auch wenn Schweizer Detailhändler in den letzten Jahren
diesbezüglich viel investiert haben, besteht beim (mobilen) Internetauftritt noch Luft nach
oben.
Zum anderen ist es wichtig, frühzeitig auf Innovationen zu setzen, die heute noch eine eher
untergeordnete Rolle spielen, aber grosses Zukunftspotenzial bieten. Dies gilt besonders für
den stationären Bereich des Schweizer Detailhandels, wo die Verwendung digitaler Geräte und
Technologien noch relativ verhalten ist. Amazon ist in dieser Hinsicht beispielsweise schon sehr
weit und testet vollautomatisierte Läden, in denen die Konsumenten nur noch eine App auf
dem Smartphone benötigen, um im Laden shoppen zu gehen. Die Erfassung und Bezahlung
der Produkte erfolgt automatisch per Smartphone.
Die folgenden vier Trends werden in Zukunft einen wichtigen Einfluss auf den Detailhandel
haben.
Mobile Bezahlsysteme: Fast jeder zweite Konsument in der Schweiz möchte in Zukunft per
Smartphone/Smartwatch bezahlen können. Kontaktloses Bezahlen dürfte somit zu einem
wichtigen Faktor für den Schweizer Detailhandel werden. In der Schweiz konkurrieren zurzeit
vor allem der internationale Anbieter Apple Pay und die Schweizer Lösung Twint.
Einen entscheidenden Einfluss auf das Bezahlen per Smartphone werden biometrische
Systeme wie der Fingerprint haben. Schon heute ist es möglich via Fingerprint die Bezahlung
durchzuführen, was die Bezahlung schneller und einfacher macht. Die neusten Modelle
von Samsung haben sogar einen Iris-Scanner, mit dem sich die Bezahlung per Samsung Pay
durchführen lässt. Der Kunde muss dann nur noch auf das Smartphone blicken.
Indoor-Navigation: Mit digitalen Indoor-Navigations-Technologien lässt sich das
Kundenerlebnis im Laden individualisieren und vereinfachen.
12
Ein gutes Beispiel sind
sogenannten Beacons. Sie sind eine Art Minisender, die via Bluetooth ein Datensignal
übertragen, das von Smartphones empfangen wird. Durch die Nutzung dieser Technologie
können Kunden, die eine entsprechende App des Anbieters haben, im Laden erkannt und
zum Beispiel auf bestimmte Produkte und Sonderangebote aufmerksam gemacht werden.
Dies erlaubt es, möglichst individuell auf den Kunden zuzugehen und ihn auf jene Angebote
hinzuweisen, die zu seinem Profil passen.
Mit der Nutzung von Indoor-Navigation geht aber auch die Gefahr einher, dass die
Konsumenten mit zu vielen Informationen überflutet und dadurch abgeschreckt werden.
Augmented Reality: Viel Potenzial für die Verbesserung der Customer Journey bietet auch
Augmented Reality. Mit dieser Technik lassen sich Produkte visuell im Raum darstellen – etwas,
das besonders bei grösseren Gegenständen wie etwa Möbeln hilfreich sein kann. Kunden
können mithilfe von Augmented Reality Produkte in ihre persönlichen Räume projizieren.
Ein Beispiel eines Schweizer Möbelunternehmens, das diese Technik anwendet, ist Möbel
Pfister. Das Unternehmen bietet eine App an, mit der die Kunden ein Foto des eigenen
Wohnzimmers machen und dann Möbel hineinprojizieren und diese drehen und wenden
können.
8. Ausblick: Digitale Trends der Zukunft
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Der digitale Konsument | Auswirkungen der Digitalisierung auf das Kundenverhalten im Schweizer Detailhandel
In anderen Ländern setzen auch Modehäuser auf Augmented Reality und bieten virtuelle
Umkleidekabinen an, die dem Konsumenten das An- und Ausziehen ersparen.
Digitale Heimlieferung: Vor dem Hintergrund des zunehmenden Trends in Richtung
Heimlieferung und der damit verbundenen steigenden Paketauslieferungen nimmt
Schnelligkeit, Zuverlässigkeit und Flexibilität der Lieferung bei digitaler Bestellung einen immer
wichtigeren Stellenwert ein. Hier könnten selbstfahrende Autos, Roboter oder Drohnen in
Zukunft einen entscheidenden Unterschied machen. In der Schweiz testet beispielsweise die
Schweizerische Post sowohl Lieferroboter als auch Drohnen zur Auslieferung der Post.
Ein anderer Trend bei der Auslieferung, der sich auf eine digitale Technologie stützt, ist das
„Uber-Prinzip“, das heute schon in einigen Ländern auf den Gütermarkt ausgedehnt wurde:
Statt Taxifahrten werden Produkte auf Knopfdruck bestellt und von Taxifahrern ausgeliefert.
Der Vorteil hierbei liegt in der Effizienz und Schnelligkeit. Hat der Kunde ein Produkt gekauft,
kann er es sofort von einem Fahrer liefern lassen, der sich in der Nähe des Abholortes
(Geschäft oder Lager) befindet.
Fazit: Cross-Channel-Optimierung durch digitale Geräte
Wer in Zukunft gut positioniert sein will, sollte digitale Geräte und Technologien so nutzen,
dass sie den Cross-Channel-Auftritt des Unternehmens verbessern und alle unterschiedlichen
Stationen der Customer Journey optimieren. Zentral sind hierfür die folgenden drei Aspekte:
• übersichtliche, einfach zu handhabende und mit verschiedenen Funktionen ausgestattete
mobile Internetseiten: Der Fokus sollte hierbei aber nicht nur auf dem Onlineshop liegen.
Der Anteil der stationären Umsätze, die digital beeinflusst werden (25,5 Mrd. CHF), ist fast
viermal so hoch wie der reine Online-Umsatz (6,5 Mrd. CHF). Es ist deshalb entscheidend,
dass der Onlineauftritt den Gang in den Laden unterstützt, beispielsweise mit möglichst
individualisierten und massgeschneiderten Informationen zum Sortiment, Angaben zu den
Verfügbarkeiten, Bewertungen oder sogar Preisvergleichen.
• digitale Lösungen, die das stationäre Einkaufen so einfach und effizient wie möglich
gestalten: Bei der Bezahlung sind dies beispielsweise Mobile Payment oder Self-Checkout-
Automaten. Beide stossen bei vielen Konsumenten auf Anklang, da sie den Bezahlprozess
erleichtern und verkürzen.
• neue Technologien: Augmented Reality oder Indoor-Navigationen können beispielsweise
eingesetzt werden, um das Kundenerlebnis zu erhöhen – sowohl offline als auch online. Es
geht dann nicht mehr „nur“ um den Kauf eines Produktes, sondern um das gesamte Erlebnis
rund um den Kauf.
„Im Einrichtungs- und Möbelbereich ist es wichtig, dass den Kunden
auf den Onlinekanälen Bilder der Produkte zur Verfügung stehen.
Dank Augmented Reality ist es sogar möglich, die Produkte in 3D ins
eigene Wohnzimmer zu projizieren.“
Marcel Schaniel, CDO Möbel Pfister
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Der digitale Konsument | Auswirkungen der Digitalisierung auf das Kundenverhalten im Schweizer Detailhandel
1. Online-Einkäufe von Waren aus dem Ausland sind nicht enthalten. Vgl. dazu GfK (2017): Der Schweizer
Onlinehandel 2016. https://www.vsv-versandhandel.ch/media/filemanager/facts/2017/2017-03-01-
online-und-versandhandelsmarkt-schweiz-2016-abgabe-20170228161514.pdf
2. Credit Suisse (2016): Retail Outlook 2017. Schweizer Detailhandel im Umbruch.
3. Y&R Group Schweiz (2016): Media Use Index.
4. Siehe z.B. Deloitte (2015): Navigating the New Digital Divide. https://www2.deloitte.com/content/dam/
Deloitte/us/Documents/consumer-business/us-cb-navigating-the-new-digital-divide-v2-051315.pdf
5. Deloitte Deutschland (2015): Navigating the New Digital Divide. Die Chancen der Digitalisierung für
den deutschen Handel. https://www2.deloitte.com/content/dam/Deloitte/de/Documents/technology/
DD%20WP%20Digitale%20Dividende%20juli2015_safe.pdf
6. Deloitte UK (2015): Navigating the New Digital Divide. Capitalising on Digital Influence in Retail. https://
www2.deloitte.com/uk/en/pages/consumer-business/articles/navigating-the-new-digital-divide.html
7. Deloitte University Press (2016): The New Digital Divide. The Future of Digital Influence in Retail.
8. Cash (2017): Volg führt Onlineshop ein. https://www.cash.ch/news/boersenticker-firmen/volg-fuehrt-
onlineshop-ein-1057415
9. 20 Minuten (2017): Migros bringt Produkte-Bewertung in die Läden. http://www.20min.ch/finance/news/
story/Migros-bringt-Produkte-Bewertung-in-die-Laeden-25520241
10. Marketagent (2015): Self-Scanning-System im Detailhandel.
11. Jumbo (2017): Medienmitteilungen.
12. Deloitte (2017): The Deloitte Consumer Review. Digital Predictions 2017.
9. Endnoten
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Der digitale Konsument | Auswirkungen der Digitalisierung auf das Kundenverhalten im Schweizer Detailhandel
10. Kontakte
Hauptkontakte
Autoren
Konstantin von Radowitz
Leiter Consumer & Industrial
Products Schweiz
+41 (0)58 279 64 57
kvonradowitz@deloitte.ch
Markus Koch
Leiter Strategic Development Consumer & Industrial
Products Schweiz
+41 (0)58 279 61 33
markkoch@deloitte.ch
Luc Zobrist
Economic Analyst Schweizer
Research Team
+41 58 279 79 37
lzobrist@deloitte.ch
Dr. Michael Grampp
Chefökonom und Leiter Research,
Digital und Kommunikation
+41 (0)58 279 68 17
mgrampp@deloitte.ch
Karine Szegedi
Partner Consumer Products Schweiz
+41 (0)58 279 82 58
kszegedi@deloitte.ch
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