Die feministische Politik zeitgenössischer Affektbilder
Andrea Popelka, B.A. – Deutschlandstipendiatin am Basisprojekt »Gender & Gestaltung«
Wie artikuliert sich der Affekt in
Bildern des zeitgenössischen Pop
?
FKA Twigs, Rihanna oder Grace Jones sind weibliche Popstars of Colour deren Musikvideos
spezifische affektive Qualitäten aufweisen. Was tun diese Videos als ästhetische Objekte
mit uns? Inwiefern ko-konstituieren sie eine zeitgenössischen Art des Fühlens? Inwiefern hat
dieses Fühlen mit ökonomischen und politischen Strukturen, mit gender und race zu tun?
Foto: Still aus dem Musikvideo Papi Pacify der Künstlerin FKA Twigs, 2013, Regie: FKA Twigs und Tom Bear, Courtesy der Künstler_innen
Überlegungen und Hinweise zu Theorie und Bild werden laufend auf dem Projektblog veröffentlicht:
www.happy-objects.tumblr.com
QR-Code
scannen für
Bilder in
Bewegung.
Was meint
Affektbild
?
In seinem ersten Buch zum Kino
beschreibt Gilles Deleuze den Affekt
als „Bewegungsimpuls auf einem
Empfindungsnerv“.
Ausgehend von diesem Verständnis
entwickelt Deleuze den Begriff des
Affektbildes als Großaufnahme im Film.
Das Affektbild steht in keiner Relation zum
im Film inszenierten Raum, der filmischen
Zeit oder dem Narrativ. Vielmehr zeigt es
den Affekt als reine Entität und erzeugt
darin eine spezifische Bewegtheit in den
Körpern der Betrachter_innen.
Was bedeutet
Affekt
?
Brian Massumi unterscheidet zwischen
Affekt und Emotion. Laut Steven Shaviro
beschreibt Massumi den Affekt als primär,
nicht bewusst, a- oder prä-subjektiv,
asignifizierend, unqualifiziert und intensiv.
Die Emotion hingegen, ist der vom Subjekt
bereits erkannte und in der Sprache
gebannte Affekt. Die Emotion leitet sich
vom Affekt ab und macht ihn privat.
Laut Gregg und Seigworth entsteht der
Affekt relational – zwischen Menschen und
Dingen, zwischen Subjekt und Objekt oder
Bild und Betrachter_in.