Jahrestagung der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft 2011
Anmeldender: Schoenmuth, Bernd; berndschoenmuth@yahoo.de
Gewünschte Art d. Präsentation: Poster
Kommission/Thema: Kommission I; Thema 1:
Messung, Monitoring und Modellierung von Prozessen im System Boden-Pflanze-Atmosphäre
Autoren: Schoenmuth, Bernd (Berlin)1; Schenke, Detlef (Berlin)2; Scharnhorst, Tanja (Berlin)1; Büttner, Carmen (Berlin)1; Pestemer, Wilfried (Berlin)1
Institutionen: Humboldt-Universität zu Berlin (1) und Julius-Kühn Institut Berlin (2)
Präsentationsthema: Langzeit-Schicksal des Sprengstoffes 2,4,6-Trinitrotoluol im System Boden-Nadelbaum-Atmosphäre
Kurzfassung Text:
Sprengstoff-Verbindungen wie 2,4,6-Trinitrotoluol (TNT) bedrohen weltweit in großflächigen Bodenkontaminationsbereichen durch Niederschlagsauswaschung die Grundwasservorräte. Waldbildende Nadelbäume sind für den TNT-Rückhalt von hohem Interesse, da sie die Vegetation belasteter Militärflächen dominieren.
In Dochtgefäßversuchen wurde fichtenbepflanztem Quarzsandsubstrat 14C-markiertes TNT über fünf Tage temporär appliziert und nach weiteren 28 Tagen der Verbleib der TNT-Rückstände in morphologischen Baumkompartimenten und in Zellwandbestandteilen radioanalytisch lokalisiert. Nachfolgend wurde in dreijährigen Rotteversuchen die 14C-TNT-Mineralisierbarkeit bodenvergrabener Gehölzreste quantifiziert.
Nadelgehölze akkumulieren 14C-TNT aus der Bodenlösung und können somit den Boden-TNT-Gehalt verringern. TNT verbleibt dabei zu ca. 96 % in der Wurzel, wird im Nadelbaum vollständig transformiert und zu mindestens 90 % nicht-extrahierbar festgelegt. Da als hauptsächliche Festlegungsfraktion das schwer abbaubare Lignin der Zellwände ermittelt wurde, verläuft die Mineralisierung der gehölz-inkorporierten TNT-Rückstände und somit die Abgabe von CO2 an die Atmosphäre äußerst langsam und liegt nach dreijähriger Rotte z.B. bei Wurzeln unter 10 % der 14C-Anfangsaktivität.
Es lässt sich folgern, dass Nadelwälder nicht nur einen TNT-austragsmindernden Ganzjahres-Niederschlagsrückhalt gewährleisten, sondern auch durch ihr TNT-Aufnahme- und –Metabolisierungsvermögen sowie ihr anhaltendes TNT-Rückhaltpotential für ein nachhaltiges Flächenmanagement von Sprengstoffaltlastgebieten - einschließlich energetischer Nutzung - zu empfehlen sind.
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