Gefährdungsbeurteilung: Natrium und Lithium reagieren mit Wasser



Yüklə 54,36 Kb.
Pdf görüntüsü
tarix02.03.2018
ölçüsü54,36 Kb.
#29201


 



Dokumentierte Gefährdungsbeurteilung 

Achtung: Die Beurteilung muss den jeweiligen Bedingungen angepasst werden! 

 

1. Allgemeine Angaben und Vorprüfungen 

 

 

Beurteilung Nr.:  



 

Schule:  

 

 

 

 

 

 

 

 

Fach (unterstreichen): Chemie / Biologie / Physik  

 

 

Stufe: Primarstufe / Sek I / Sek II 

 

Durchführung: Schüler / Lehrkraft 

 

Titel Experiment: Natrium (und Lithium) reagieren mit Wasser 

 

Kurzbeschreibung:   

 

Ein  erbsengroßes  Stück  Natrium  wird  mit  Hilfe  einer  langen  Pinzette  sorgfältig  entrindet  und  mit 

saugfähigem Papier von Paraffinölresten gereinigt. Dann legt man es mit der Pinzette auf die Mitte 

der Wasseroberfläche in einer großen, runden Glasschale aus Duranglas, die zur Hälfte mit Wasser 

gefüllt  ist.  Dem  Wasser  werden  zuvor  ein  paar  Spritzer  Geschirrspülmittel  und  eventuell  mehrere 

Tropfen  einer  Indikatorlösung  zugegeben.  Das  Natrium  reagiert  mit  dem  Wasser,  saust  darauf 

herum und zerplatzt am Ende der Reaktion.  

 

 

Tätigkeitsbeschränkungen 

 

 



 

Generelle Erlaubnis für Schüler und Lehrer 

(Klasse 1-4: nur geringe Gefährdung)

 

 



 

L+ 


 

Tätigkeitsverbot für Lehrkräfte 



 

 



Generelles Verbot an Schulen 

 

- w 



 

Verbot für werdende oder stillende Mütter 

 

- S 


 

Verbot für Schülerinnen und Schüler 

 

- S 4. Klasse  Verbot für Schülerinnen und Schüler bis eingeschlossen Klasse 4 



 

- S 9. Klasse  Verbot für Schülerinnen und Schüler bis eingeschlossen Klasse 9 

 

 

ESP 



 

Ersatzstoffprüfung notwendig 

 

 

 



Regionale Spezifizierung einer Einschränkung:  

 

 

Ersatzstoffprüfung (bei Verzicht mit Begründung) 

 

Die  Variante  mit  Lithium  und  Wasser  verdeutlicht  ebenfalls  das  Prinzip.  Sie  ist  weniger  gefährlich, 

aber  dafür  auch  kaum  spektakulär.  Der  Versuch  mit  Natrium  ist  ein  klassischer  Versuch  für  die 

Schule. Schüler dürfen keine Experimente mit Natrium (und Kalium) durchführen. 

 

 



 

 



 

 

 



 


 



2. Gefahrstoffe (Ausgangsstoffe, mögliche Zwischenprodukte, Endprodukte)

 

 

 



 

 

 



 

 

 



 

 

 



 

 

 



 

 

 



 

 

 



 

 

 



 

 

 



 

 

 



 

Wasserstoff  H220 Extrem entzündbares Gas.  

 

 



 

 

Hinweise zur Entsorgung 

 

Die  größte  Unfallgefahr  besteht  am  Ende  des  Versuchs,  wenn  die  Natriumkugel  zerplatzt  und  vor 

allem  dann,  wenn  nach  dem  Versuch  Natriumreste  übersehen  werden.  Die  kleinen  Rindenstücke 

und  winzigen  Splitter  werden  nach  Ende  des  Versuchs  sorgfältig  durch  die  Reaktion  mit  Wasser 

entsorgt  (Schutzbrille!).  Bei  kleinen  Splittern  kann  man  dazu  eine  Spritzflasche  einsetzen.  Der 

Arbeitsplatz,  die  Petrischale,  das  Messer  und  die  Papierhandtücher  müssen  vorsichtig  bewässert 

werden  (nachdem  man  alle  Splitter  zerstört  hat).  Die  Schale  mit  dem  Reaktionsgemisch  enthält 

stark verdünnte Natronlauge. Der Inhalt wird mit der mehrfachen Menge Wasser verdünnt und dann 

in  den  Abguss  gegeben.  So  können  Natriumreste  chemisch  zerstört  werden:  Kleine  Mengen  in 

größere 

Portionen 

Brennspiritus 

geben, 

drei 

Tage 

stehen 

lassen, 

wegen 

der 

Wasserstoffentwicklung  nur  im  laufenden  Abzug,  nach  vollständiger  Reaktion  mit  Wasser 

verdünnen und mit verdünnter Schwefelsäure neutralisieren, dann in den Abguss geben. 

 

Gefahr

 

 



Natronlauge konzentriert 32% 

CAS 1310-73-2



 

Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere 

Augenschäden. 

Kann gegenüber Metallen korrosiv sein. 

 

Schutzhandschuhe, Schutzkleidung, Augenschutz und 



Gesichtsschutz tragen. 

BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT (oder dem Haar): Alle 

kontaminierten Kleidungsstücke sofort ausziehen. Haut mit 

Wasser abwaschen/duschen. 

BEI BERÜHRUNG MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang 

behutsam mit Wasser ausspülen. Eventuell vorhandene 

Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter ausspülen. 

Bei Exposition oder Unwohlsein: Sofort 

GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.

 

220, 280 



210, 377, 381, 403 

(für Flaschen) 

 

Wasserstoff 



als Reaktions- 

produkt


 

Gefahr 

 

 



Gefahr

 

Natrium   

CAS 7440-23-5

 

Reagiert heftig mit Wasser. 

In Berührung mit Wasser entstehen selbstentzündbare 

Gase. 


Verursacht schwere Verätzungen der Haut und schwere 

Augenschäden. 

  

Keinen Kontakt mit Wasser zulassen. 



Staub/ Rauch/ Gas/ Nebel/ Dampf/ Aerosol nicht einatmen. 

Schutzhandschuhe, Schutzkleidung, Augenschutz und 

Gesichtsschild tragen. Schutzscheibe einsetzen. 

BEI BERÜHRUNG MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang 

behutsam mit Wasser ausspülen. Eventuell vorhandene 

Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter ausspülen. 

Unter inertem Gas (für Schulen: unter Paraffinöl) 

aufbewahren. (Schulen: Bestände regelmäßig erneuern.) 

(Bei Brand:) Zum Löschen Trockensand, Trockenlöschpulver 

oder alkoholbeständigen Schaum verwenden.

 



 



3. Beurteilung der Gefahren und Sicherheitsvorkehrungen



 

 

 

Gefährdungen 



nein 

ja 

1. Gefahren für die Haut? >Natriumspritzer und ätzende Natronlauge 

 



2. Gefahren für die Augen?  >Schutzbrille immer tragen! 



 

3. Gefahren durch Einatmen? >Natriumhydroxid im Rauch (nur Spuren) 



 

4. Sind brennbare oder entzündbare Stoffe beteiligt? 



 

5. Können sich explosionsgefährliche Gemische bilden? 



 

6. Falls notwendig: Ist der Brandschutz in der Umgebung ausreichend? 



 

 

 



Beurteilung der Gefährdungen (Stoffeigenschaften, gefährliche Reaktionen, Gerätegefahren) 

 

Wenn das Natrium zu alt ist, können sich Oxidschichten auf der Oberfläche bilden. In einem solchen 

Fall  besteht  Explosionsgefahr,  wenn  das  Natrium  mit  Wasser  reagiert.  Kommt  das  kompakte 

Natrium  mit Wasser oder  Feuchtigkeit in Berührung,  beispielweise durch eine nasse Pinzette oder 

durch  einen  nassen  Handschuh,  besteht  ebenfalls  Explosionsgefahr.  Bei  Berührung  mit  der  Haut 

entsteht sofort durch Reaktion mit der Hautfeuchtigkeit stark ätzendes Natriumhydroxid. Außerdem 

kann sich das Natrium hierbei entzünden. Werden die entrindeten Stücke oder andere Reste nach 

dem Versuch übersehen, können diese beim Reinigen der Unterlage mit Wasser explodieren. Dies 

findet vor allem dann statt, wenn sich das Natrium eingeschlossen 



 beispielsweise zwischen zwei 

Platten 



  befindet.  Eine  Explosion  kann  auch  während  dem  Versuch  auftreten,  wenn  das 

Natriumstück zu groß ist, wenn es nicht entrindet  ist oder noch Paraffinölreste daran haften. Dann 

kann das herumsausende Natriumstück die Energie nicht abführen. Fehlt das Geschirrspülmittel im 

Wasser, haftet das Natrium an der Schalenwand an. Durch die entstehende Hitze kann die Schale 

zerstört werden. Am Ende der Reaktion zerplatzt die Natriumkugel, dabei besteht Spritzgefahr durch 

ätzende Produkte. Besonders gefährlich ist das Drücken von Alkalimetallen unter Wasser mit einem 

Sieblöffel  und  das  pneumatische  Auffangen  des  entstehenden  Wasserstoffs.  Dieser  Versuch  wird 

für  Natrium  nicht  mehr  empfohlen,  sondern  nur  noch  für  linsengroße  Lithiumstücke,  die  sauber 

entrindet wurden. 

 

 

 

Sicherheitsvorkehrungen 

 

 



 

 

 

 



 

 

 



Spezielle Sicherheitsvorkehrungen und Überlegungen 

 

Die  Natriumbestände  in  der  Chemikaliensammlung  müssen  halbjährlich  überprüft  werden.  Es 

sollten  im  Schullabor  nur  Kleinmengen  in  Paraffinöl  gelagert  werden.  Reagieren  kleine 

Natriumstücke  beim  Legen  auf  Wasser  explosionsartig  oder  zeigt  das  Natrium  deutliche 

Oxidschichten,  muss  der  Bestand  erneuert  werden.  Es  darf  nur  mit  erbsengroßen  Stücken 

gearbeitet  werden.  Eine  Schutzbrille,  Schutzhandschuhe  aus  Latex  und  ein  geschlossener 

Laborkittel sind unbedingt notwendig. Das Tragen eines Gesichtsschildes wird empfohlen. 



 

 

 



Schutzbrille 

tragen 

Schutz- 


handschuhe 

Abzug 


Kapelle 

Geschlossenes 

System 

Lüftungs- 



maßnahmen 

Offenes 


Feuer verboten 


 



 



Der  Versuchsaufbau mit Schutzscheibe, das Füllen der Schale mit Wasser und das Bereitlegen 

der notwendigen Geräte wie Pinzette,  Petrischale,  Filterpapier, Papierhandtücher, etc. müssen vor 

der  Natriumentnahme  erfolgen.  Es  darf  kein Wasser  von  den  Handschuhen  oder  von  Geräten  auf 

das  Natrium  tropfen.  Natrium  darf  nur  mit  einer  langen,  trockenen  Pinzette  gefasst  werden,  der 

Hautkontakt muss unbedingt vermieden werden.  

 

Die  Schutzscheibe  ist  von  Anfang  an  einzusetzen.  Günstig  sind  stellbare  Schutzscheiben  mit 

Seitenschutz, da diese nicht nur die Zuschauer schützen, sondern bei entsprechender Handhabung 

während  der  Reaktion  auch  die  Lehrkraft.  Das  Schneiden  der  Natriumstange  erfolgt  am  besten  in 

einer  völlig  trockenen  Petrischale  auf  einem  saugfähigen  Papier.  Das  Reststück  wird  nach  dem 

Abschneiden  des  erbsengroßen  Stückes  sofort  wieder  in  die  Natriumflasche  gegeben,  die  man 

sofort verschließt. Die Flasche darf nicht neben dem Versuch stehen. Das erbsengroße Stück wird 

mit einem Papierhandtuch abgetrocknet. Die kleinen Rindenstücke legt man in die Petrischale, die 

während des Versuchs mit einem Deckel verschlossen wird. Mit einer langen Pinzette und langem 

Arm  legt  man  das  erbsengroße  Natriumstück  auf  die  Wasseroberfläche  oder  auf  das  Filterpapier. 

Der Kopf ist unbedingt fernzuhalten. Danach sollte ein Sicherheitsabstand eingehalten werden. 

Da  im  Rauch  auch  auf  die  Atemwege  reizend  wirkende  Hydroxidspuren  enthalten  sind,  muss  auf 

eine gute Raumlüftung geachtet werden. Der entstehende Wasserstoff stellt aufgrund der geringen 

Menge keine Gefahr dar. Bei einer unvorhergesehenen Explosion reagiert dieser allerdings in einer 

Knallgasreaktion.  

 

Der Versuch mit Natrium und Wasser ist für die Schule elementar. Zum Vergleich kann man Lithium 

einsetzen. Hierfür gelten die gleichen Regeln, allerdings ist Lithium deutlich weniger reaktionsfähig 

wie  Natrium,  das  Gefährdungspotenzial  ist  daher  geringer.  Das  entstehende  Lithiumhydroxid  im 

Rauch  ist  aber  ein  starker  Reizstoff  für  die  Atemwege.  Versuche  mit  Natrium  dürfen  nur  als 

Lehrerversuch durchgeführt werden. Von Versuchen mit Kalium, Caesium und Rubidium an Schulen 

wird abgeraten. Hierfür kann man auf einen Film zurückgreifen. 

 

Hinweise  zur  Versuchsvariante  mit  Lithium:  Beim  Drücken  von  Lithium  unter  Wasser  mit  einem 

Sieblöffel  verwendet  man  gerade  so  viel,  dass  damit  ein  Reagenzglas  gefüllt  werden  kann  (ca. 

Linsengröße). Der Sieblöffel muss vorher unbedingt völlig trocken sein. Zum pneumatischen Füllen 

des  Reagenzglases  mit  Wasserstoff  wird  das  Reagenzglas  ganz  voll  mit  Wasser  gefüllt  und  dann 

mit dem Daumen verschlossen.  Nun taucht man es umgekehrt mit der Öffnung nach unten in das 

Wasser und öffnet es erst dann. Danach kann man das Reagenzglas außerhalb des Wassers halten 

und den Sieblöffel mit dem Lithium unter die Öffnung halten. Die Knallgasprobe ist relativ harmlos, 

da  nur  wenig  Wasserstoff  im  Reagenzglas  zur  Reaktion  kommt.  Man  führt  sie  am  besten  in  der 

leuchtenden Brennerflamme durch. 

 

 

 

 

 

 

 

Verhalten im Notfall  

(separate Betriebsanweisung) 

 

Erste-Hilfe 

(separate Betriebsanweisung) 

 

 

 



Datum ___________ Unterschrift ______________________________________________ 

 

 



Nächster Prüfungstermin ______________ 

Yüklə 54,36 Kb.

Dostları ilə paylaş:




Verilənlər bazası müəlliflik hüququ ilə müdafiə olunur ©genderi.org 2024
rəhbərliyinə müraciət

    Ana səhifə