Kirchengeschichte (Historia ecclesiastica)


Synodalschreiben der in Sardika versammelten Bischöfe an die Bischöfe des ganzen Erdkreises



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8. Synodalschreiben der in Sardika versammelten Bischöfe an die Bischöfe des ganzen Erdkreises
„Die heilige Synode, welche durch Gottes Gnade in Sardika versammelt und besucht ist von Teilnehmern aus Rom, Spanien, Gallien, Italien, Campanien, Calabrien, Afrika, Sardinien, Pannonien, Mösien, Dacien, Dardanien, dem zweiten Dacien, Mazedonien, Thessalien, Achaja, Epirus, Thracien, Rhodope, Asien, Karien, Bithynien, Hellespont, Phrygien, Pisidien, Kappadozien, Pontus, Cilicien, dem zweiten Phrygien, Pamphylien, Lydien, den cykladischen Inseln, Ägypten, Thebais, Libyen, Galatien, Palästina, Arabien: den Bischöfen aller Orte, den Amtsgenossen der katholischen und apostolischen Kirche, den geliebten Brüdern Gruß im Herrn!
Vielerlei haben die Anhänger des arianischen Wahnsinns, und zwar oft unternommen gegen die Diener Gottes, die den rechten Glauben bewahren. Sie versuchten nämlich ihre falsche Lehre einzuschmuggeln und die Rechtgläubigen zu vertreiben; und so heftig sind sie schließlich gegen den Glauben aufgetreten, daß es auch der Beachtung unserer gottgeliebtesten Kaiser nicht mehr entgehen konnte. Deshalb haben eben dieselben frommgläubigen Kaiser unter dem Beistand der göttlichen Gnade uns aus den verschiedenen Provinzen und Städten hier zusammengeführt und diese heilige Synode in der Stadt Sardika feiern lassen, damit jegliche Meinungsverschiedenheit beseitigt, jeder Irrglaube ausgerottet und einzig und allein der wahre Glaube an Christus von allen gepflegt werde. Es kamen nämlich aus dem Morgenlande Bischöfe, die ebenfalls von den frommgläubigen Kaisern hierher waren berufen worden hauptsächlich wegen der Klagen, die sie oftmals gegen unsere geliebten Brüder und Amtsgenossen, den Bischof Athanasius von Alexandrien, den Bischof Marcellus von Ancyra in Galatien und Asklepas von Gaza, im Munde führten. Vielleicht sind ihre verleumderischen Anklagen auch schon bis zu Euch selbst gedrungen, wie sie auch unsere Ohren für sich einzunehmen versuchten, um so für ihre Aussagen gegen die Unschuldigen Glauben zu finden und zugleich den Verdacht verwerflicher Häresie von sich abzulenken. Jedoch wurde ihnen solches Treiben nicht lange gestattet. Denn der die Kirchen regiert, das ist der Herr, der für sie und für uns alle den Tod erduldet und durch sie uns allen den Weg zum Himmel wieder eröffnet hat.
Unlängst richteten nun die Anhänger des Eusebius und Maris, des Theodorus, Theogonius, Ursacius, Valens, Menophantus und Stephanus an unseren Amtsgenossen Julius, den Bischof der römischen Kirche, eine Anklageschrift gegen unsere vorerwähnten Amtsgenossen, nämlich den Bischof Athanasius von Alexandrien, den Bischof Marcellus von Ancyra in Galatien und Asklepas von Gaza. Aber auch die Bischöfe der anderen Partei sandten Schreiben, in denen sie für die Unschuld unseres Mitbischofs Athanasius Zeugnis ablegten und versicherten, daß die Angaben der Eusebianer nichts anderes seien als eitel Lüge und Verleumdung. Wenn nun die Verlogenheit der letzteren schon aus dem Umstande, daß sie auf die Einladung unseres geliebten Amtsgenossen Julius nicht erschienen sind, sowie aus dem Schreiben desselben Bischofs Julius vollkommen klar ersichtlich ist — denn sie wären sicher gekommen, wenn sie zu ihrem Treiben und Vorgehen gegen unsere Mitbischöfe Vertrauen gehabt hätten —, so haben sie doch durch ihr Verhalten auf dieser heiligen und großen Synode ihr Ränkespiel noch deutlicher enthüllt. Als sie nämlich nach Sardika gekommen waren und unsere Brüder Athanasius, Marcellus, Asklepas und die anderen erblickten, da fürchteten sie sich, in eine gerichtliche Verhandlung einzutreten. Und obschon sie nicht einmal oder zweimal, sondern oftmals vorgeladen wurden, leisteten sie doch den Einladungen keine Folge und taten das, obgleich alle versammelten Bischöfe und besonders der hochbetagte Hosius, der sowohl wegen seines Alters als auch wegen seines Bekenntnisses und der vielen von ihm erduldeten Drangsale aller Ehre und Rücksicht würdig gewesen wäre, sie erwarteten und drängten, vor Gericht zu erscheinen, damit sie die gegen ihre Mitbischöfe in deren Abwesenheit gemachten Aussagen und schriftlichen Anklagen in deren Gegenwart beweisen könnten. Allein, wie schon gesagt, sie erschienen trotz Vorladung nicht und lieferten auch hierdurch den Beweis für ihre verleumderische Gesinnung und legten durch ihre Weigerung beinahe ein offenes Geständnis ihrer Nachstellungen und hinterlistigen Anschläge ab. Denn wer Vertrauen hat zu seinen Worten, kann für dieselben auch in Gegenwart des Gegners einstehen. Da sie also nicht Rede und Antwort stehen wollten, so wird in Zukunft, auch wenn sie etwa wieder neue Ränke sollten schmieden wollen, nach unserem Dafürhalten doch jedermann sich darüber klar sein, daß sie gegen unsere Mitbischöfe nichts beweisen können, daß sie dieselben nur in ihrer Abwesenheit verleumden, in ihrer Gegenwart aber ihnen aus dem Wege gehen.
Sie flohen nämlich, geliebte Brüder, nicht nur darum, weil sie unwahre Anklagen gegen jene erhoben hatten, sondern auch, weil sie unter den Teilnehmern an der Synode auch solche Bischöfe wahrnahmen, welche verschiedene Anklagen gegen sie vorbringen wollten. Es waren nämlich Fesseln und Ketten da, welche vorgezeigt wurden; es waren Männer anwesend, die aus dem Exil zurückgekehrt waren, und Amtsgenossen von solchen, die noch im Exil zurückgehalten wurden; es waren Verwandte und Freunde erschienen von solchen, die durch sie getötet worden waren; und was das schlimmste ist, es waren Bischöfe zugegen, von denen der eine die Eisen und Ketten vorzeigte, die er auf ihre Veranlassung hin getragen, während andere bezeugten, daß ihnen infolge ihrer Verleumdungen der Tod gedroht habe. Denn sie waren bis zu einem solchen Grade der Verwegenheit gekommen, daß sie sogar einen Bischof zu töten suchten; und sie hätten ihn wohl auch getötet, wenn er sich nicht durch die Flucht ihren Händen entzogen hätte. So bezeugte wenigstens unser Mitbischof, der ehrwürdige Theodulus, der sich ihren verleumderischen Nachstellungen zu entziehen wußte; er war nämlich infolge ihrer Verleumdung bereits zum Tode verurteilt worden. Andere zeigten die von Schwertstreichen herrührenden Verwundungen, wieder andere klagten, daß sie ihretwegen hätten Hunger leiden müssen. Und dies alles bezeugten nicht etwa gewöhnliche Privatleute, sondern es waren ganze Kirchen, deren Abgesandte und Vertreter von bewaffneten Soldaten, von Volkshaufen mit Knitteln, von Drohungen der Richter, von gefälschten und unterschobenen Schriftstücken zu erzählen wußten. Es wurde nämlich ein Schreiben verlesen, das die Anhänger des Theogonius gegen unsere Mitbischöfe Athanasius, Marcellus und Asklepas verfaßt hatten, um dadurch auch die Kaiser gegen dieselben aufzureizen. Dieses bewiesen die damaligen Diakonen des Theogonius. Hierzu wußten jene noch weiter zu berichten von Schändungen der Jungfrauen, Brandstiftungen an Kirchen, Einkerkerung unserer Mitbischöfe. Und dies alles geschah aus keinem anderen Grunde als wegen dieser unglückseligen Häresie der Arianer. Denn wer sich weigerte, Weihe- und Kirchengemeinschaft mit ihnen zu halten, sah sich gezwungen, Derartiges zu erdulden. Da nun die Arianer dieses bei sich überlegten, kamen sie in Verlegenheit, wozu sie sich entschließen sollten. Denn sie schämten sich ihrer Taten; und da sie dieselben nicht mehr verbergen konnten, so kamen sie nach Sardika, um durch ihr Hierherkommen den Verdacht zu beseitigen und sich den Anschein zu geben, als ob sie nichts Böses getan hätten. Als sie aber hier die von ihnen verleumdeten und mißhandelten Männer, ihre Ankläger, sahen und deren Beweismittel vor Augen hatten, da konnten sie sich trotz Vorladung nicht dazu verstehen, vor Gericht zu erscheinen, zumal da unsere Amtsgenossen Athanasius, Marcellus und Asklepas mit großer Zuversicht auftraten, sich beklagten und drängten und sie herausforderten und sich erboten, nicht nur ihre Anklagen als Verleumdungen zu erweisen, sondern auch zu zeigen, wie viel Unheil sie in ihren Kirchen angestiftet hätten. Da wurden diese von einer solchen Furcht des bösen Gewissens erfaßt, daß sie entflohen und durch ihre Flucht ihre Verleumdungen als solche erwiesen und ihre Vergehungen durch ihr Entweichen eingestanden.
Obgleich nun ihre Arglist und Verleumdungssucht nicht nur aus ihrem früheren, sondern auch aus ihrem gegenwärtigen Verhalten ganz klar ersichtlich ist, so haben wir dennoch, damit sie nicht auch aus ihrer Flucht wieder einen Vorwand zu weiteren Missetaten schöpfen können, beschlossen, die Produkte ihrer dichterischen Tätigkeit am Maßstab der Wahrheit zu prüfen. Aber auch bei dieser Untersuchung haben wir aus ihren Handlungen herausgefunden, daß sie Verleumder sind und unseren Amtsgenossen nichts als hinterlistige Nachstellungen bereitet haben. Denn jener Arsenius, von dem sie behaupten, er sei von Athanasius getötet worden, der lebt und kann unter den Lebenden ermittelt werden. Aus diesem Falle aber ergibt sich, daß auch die übrigen, von denen sie so viel Aufhebens machen, nur Erdichtungen sind.
So haben sie auch viel herumgeredet wegen eines Kelches, den Makarius, ein Priester des Athanasius, zerbrochen haben soll. Nun bezeugen ihnen aber diejenigen, die aus Alexandrien, der Mareotis und den anderen Orten hierher gekommen sind, daß nichts von all dem geschehen ist; und die Bischöfe Ägyptens, welche an unseren Amtsgenossen Julius geschrieben haben, haben auf das bestimmteste versichert, daß überhaupt nicht einmal ein derartiger Verdacht laut geworden sei. Ferner behaupten jene, Akten zu besitzen, welche Athanasius belasten; aber es hat sich herausgestellt, daß dieselben nur durch ein einseitiges, parteiisches Verfahren zustande gekommen sind. Dennoch mußten selbst bei diesen Verhandlungen Heiden und Katechumenen als Zeugen herangezogen werden. Einer von den Katechumenen gab auf Befragen an, er sei drinnen (in der Kirche) gewesen, als Makarius an den Ort gekommen sei, und ein anderer bezeugte, daß der von jenen so viel genannte Ischyras damals in seiner Zelle krank darniedergelegen sei, so daß sich also hieraus klar ergibt, daß überhaupt keine heiligen Geheimnisse gefeiert wurden, weil ja die Katechumenen sich in der Kirche befanden und Ischyras gar nicht zugegen war, sondern krank darniederlag. Und der grundschlechte Ischyras selbst, der schon gelogen hat mit seiner Behauptung, Athanasius habe einige von den heiligen Büchern verbrannt, aber als Lügner überführt wurde, mußte gestehen, daß er damals, als Makarius dort war, krank gewesen und zu Bette gelegen sei, so daß sich also auch hieraus ergibt, daß er ein Verleumder ist. Natürlich haben sie dem Ischyras selbst als Lohn für solche Verleumdung den Titel eines Bischofs gegeben, obschon er nicht einmal Priester ist. Es sind nämlich zwei Priester hierher gekommen, die einst Anhänger des Melitius waren, später aber von dem seligen Alexander, dem damaligen Bischof von Alexandrien, wieder in die Kirchengemeinschaft aufgenommen wurden und jetzt auf seiten des Athanasius stehen. Diese bezeugten, daß Ischyras niemals Priester des Melitius gewesen sei und daß überhaupt Melitius in der Mareotis niemals eine Kirche oder einen Priester gehabt habe. Nichtsdestoweniger haben sie diesen Menschen, der nicht einmal Priester ist, jetzt als Bischof ausgegeben, um mit diesem Namen, wie sie glauben, bei ihren Verleumdungen die Hörer zu verblüffen.
Ferner wurde das Schreiben unseres Amtsgenossen Marcellus vorgelesen und dadurch die Arglist der Eusebianer aufgedeckt. Was nämlich Marcellus in Form einer Frage vorgetragen hatte, das stellten sie verleumderisch so hin, als ob er es behauptet hätte. Man las also diese Fragen und das unmittelbar Folgende und das diesen Fragen Vorhergehende, da stellte sich die Rechtgläubigkeit des Mannes heraus. Denn weder hat er, wie jene behaupten, dem Logos Gottes einen Anfang aus der heiligen Maria zugeschrieben, noch auch hat er erklärt, daß dessen Reich ein Ende nehmen werde, sondern vielmehr dessen Herrschaft als anfangslos und endlos bezeichnet.
Auch unser Mitbischof Asklepas legte die Akten von Antiochien vor, woselbst seine Ankläger und Eusebius von Cäsarea gegenwärtig waren, und er konnte aus den Aussprüchen der richtenden Bischöfe seine Unschuld beweisen.

Nicht ohne Grund haben also, geliebte Brüder, jene der wiederholten Vorladung keine Folge geleistet, nicht ohne Grund sind sie geflohen. Getrieben von ihrem bösen Gewissen, haben sie durch die Flucht ihre Verleumdungen als solche bestätigt und dadurch bewirkt, daß man von ihnen leichthin glaubte, was ihre hier gebliebenen Ankläger behauptet und bewiesen haben. Endlich kommt noch zu all diesem hinzu, daß sie die wegen der arianischen Häresie schon früher angeklagten und ausgeschlossenen Männer nicht nur aufnahmen, sondern sogar zu höheren Würden beförderten, Diakone zum Priestertum und Priester zum Bischofsamte, und zwar in keiner anderen Absicht, als um die Irrlehre überallhin verpflanzen und ausbreiten, den wahren Glauben aber ausrotten zu können.


Ihre Hauptführer sind jetzt nächst den unmittelbaren Freunden des Eusebius Theodorus von Heraklea, Narcissus von Neronias in Cilicien, Stephanus von Antiochien, Georgius von Laodicea, Acacius von Cäsarea in Palästina, Menophantus von Ephesus in Asia, Ursacius von Singidunum in Mösien, Valens von Mursa in Pannonien. Diese nämlich waren es, welche den mit ihnen aus dem Morgenlande Gekommenen nicht gestatteten, die heilige Synode zu besuchen und ihnen überhaupt nicht erlaubten, sich in die Kirche Gottes zu begeben. Dagegen veranstalteten sie schon auf dem Wege nach Sardika an einzelnen Orten für sich allein Synoden und trafen mit Drohungen verbundene Vereinbarungen, denen zufolge sie nach ihrer Ankunft in Sardika überhaupt nicht einmal zum Gerichte erscheinen, auch mit der heiligen und großen Synode nicht an demselben Orte zusammen tagen, sondern nur hinkommen und, um äußerlich ihre Pflicht zu erfüllen, ihre Ankunft anzeigen, dann aber rasch sich wieder entfernen wollten. Dieses konnten wir nämlich erfahren von unseren Amtsgenossen Makarius aus Palästina und Asterius aus Arabien, welche mit ihnen hierher gekommen waren, aber sich von ihnen wegen ihres unehrlichen Treibens zurückgezogen hatten. Diese kamen nämlich zur Synode, klagten über die erlittene Gewalt, sagten, daß auf jener Seite nichts wirklich Gutes geschehe, und fügten auch das noch bei, daß es dort allerdings Anhänger des wahren Glaubens gebe, daß sie aber, wenn sie sich von jenen zurückziehen wollten, durch Drohungen und strenges Verbot abgehalten würden, von jenen weg hierher zu kommen. In dieser Absicht haben sie auch Sorge getragen, daß alle in einem Hause wohnten, und haben diesen selbst für ganz kurze Zeit nicht gestattet, für sich allein zu sein.
Da es nun nicht länger anging, schweigend zu ertragen und ungerügt zu lassen die Verleumdungen, die Einkerkerungen, die Mordtaten, die Verwundungen, die Anfertigung gefälschter Schreiben, die Mißhandlungen, die Schändungen der Jungfrauen, die Verbannungen, die Zerstörung der Kirchen, die Brandstiftungen, die Versetzungen von kleinen Städten hinweg in größere Diözesen und vor allem die durch jene jetzt ins Leben gerufene, gegen den rechten Glauben sich auflehnende unselige arianische Häresie: deshalb haben wir erklärt, daß unsere geliebten Brüder und Mitbischöfe Athanasius, Bischof von Alexandrien, Marcellus von Ancyra in Galatien, Asklepas von Gaza und ihre mit ihnen dem Herrn dienenden Amtsgenossen unsträflich und unschuldig seien, und haben wir auch an die Gemeinde eines jeden geschrieben, damit das Volk einer jeglichen Kirche die Unschuld seines Bischofs erkenne, ihn als seinen (rechtmäßigen) Bischof betrachte und seine Rückkehr erwarte, diejenigen aber, welche, Wölfen gleich, in ihre Kirchen eingedrungen, Gregorius in Alexandrien, Basilius in Ancyra und Quintianus in Gaza, diese weder Bischöfe noch Christen nenne und überhaupt keine Gemeinschaft mit ihnen unterhalte und Briefe von ihnen weder annehme noch auch solche an sie schreibe.
Dagegen die Anhänger des Theodorus von Heraklea in Europa, den Narcissus von Neronias in Cilicien, den Acacius von Cäsarea in Palästina, Stephanus von Antiochien, Ursacius von Singidunum in Mösien, Valens von Mursa in Pannonien, Menophantus von Ephesus und Georgius von Laodicea, obwohl letzterer aus Furcht vom Morgenlande nicht hierher gekommen ist, da er aber von dem seligen Alexander, dem damaligen Bischof von Alexandrien, abgesetzt wurde und da mit ihm die genannten alle der wahnsinnigen Lehre des Arius huldigen sowie auch mit Rücksicht auf die gegen sie erhobenen Beschuldigungen, hat die heilige Synode diese alle einstimmig der bischöflichen Würde verlustig erklärt, und wir haben geurteilt, daß sie nicht bloß nicht Bischöfe sein, sondern auch nicht einmal der Gemeinschaft mit den übrigen Gläubigen für würdig gehalten werden sollen. Denn diejenigen, welche den Sohn von der Wesenheit und Gottheit des Vaters trennen und den Logos vom Vater scheiden, müssen von der katholischen Kirche getrennt und vom christlichen Namen geschieden werden. Sie sollen demnach uns und allen Anathema sein, weil sie das Wort der Wahrheit1 verfälscht haben! Denn es ist ein Gebot des Apostels: 'Wenn euch jemand ein anderes Evangelium verkündigt als das, welches ihr empfangen habt, der sei Anathema2!' Verkündiget also, daß niemand mit diesen Gemeinschaft habe; 'denn es gibt keine Gemeinschaft zwischen dem Licht und der Finsternis3'. Diese alle haltet ferne von Euch; 'denn es gibt keine Übereinstimmung zwischen Christus und Belial4'. Hütet Euch, geliebte Brüder, an sie zu schreiben und Briefe von ihnen entgegenzunehmen! Beeilet Euch endlich, geliebte Brüder und Amtsgenossen, auch Eurerseits als im Geiste anwesend5 unserer Synode durch Eure Unterschrift beizupflichten und zuzustimmen, damit so die Übereinstimmung aller unserer Mitbischöfe allenthalben gewahrt werde1.
Wir schließen also jene aus und verweisen aus der katholischen Kirche alle diejenigen, die da behaupten, Christus sei selbstverständlich Gott, aber er sei nicht wahrer Gott, er sei zwar Sohn, aber er sei nicht wahrer Sohn, er sei zugleich gezeugt und geworden. Denn daß sie diese Auffassung von dem Gezeugten haben, das gestehen sie selbst ein, weil sie sagen: 'Das, was gezeugt ist, das ist zugleich auch geworden', und weil sie, obschon Christus vor allen Zeiträumen ist2, ihm dennoch einen Anfang und ein Ende zuschreiben, was er aber nicht in der Zeit, sondern vor aller Zeit hat3.
Neulich sind nun auch noch zwei giftige Nattern von der arianischen Schlange geboren worden, Valens und Ursacius, welche sich rühmen und kein Bedenken tragen, zu behaupten, daß sie Christen seien, und daß der Logos und daß der (Heilige) Geist gekreuzigt und getötet worden, gestorben und wieder auferstanden sei4 und, was die ganze Schar der Häretiker besonders hartnäckig verficht, daß die Hypostasen5 des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes verschieden und voneinander getrennt seien.
Wir aber haben dieses überkommen und von unseren Lehrern vernommen und halten dieses fest als die katholische und apostolische Überlieferung, Glaubenslehre und Bekenntnisformel, daß der Vater, der Sohn und der Heilige Geist nur eine Hypostase haben, welche die Häretiker selbst Usia nennen. Und wenn sie fragen sollten, welches denn die Hypostase des Sohnes sei, so bekennen wir, daß es eine und dieselbe ist mit der dem Vater zugeschriebenen, und daß der Vater niemals ohne den Sohn und der Sohn nie ohne den Vater gewesen ist und sein kann, weil er der Logos (die Vernunft) des Vaters ist. Denn es ist ganz unstatthaft, zu sagen, daß der Vater je einmal nicht gewesen ist; daß aber der Vater ohne den Sohn nicht genannt werden und nicht sein kann, bezeugt der Sohn selbst, wenn er sagt: 'Ich bin im Vater, und der Vater ist in mir6' und: 'Ich und der Vater sind eins7'. Niemand von uns leugnet das 'gezeugt', wohl aber leugnen wir, daß er für bestimmte Dinge gezeugt sei, für alles, was unsichtbar und sichtbar genannt wird, gezeugt als Schöpfer und Bildner der Erzengel und Engel, der Welt und des Menschengeschlechtes, weil es heißt: 'Die Bildnerin von allem, die Weisheit, lehrte mich1'; und: 'alles ist durch ihn geworden2'. Denn er konnte nicht immer sein, wenn er einen Anfang genommen hat; der Logos aber ist immer und hat darum keinen Anfang, wie er auch als Gott nie ein Ende zu erwarten hat. Wir sagen nicht, daß der Vater Sohn, noch auch, daß der Sohn Vater sei; sondern der Vater ist Vater, und der Sohn ist des Vaters Sohn. Wir bekennen, daß der Sohn die Kraft des Vaters ist; wir bekennen, daß er das Wort (der Logos) des Vaters ist, neben dem es kein anderes mehr gibt3, und daß das Wort (der Logos) wahrer Gott ist und Weisheit und Macht4. Wir lehren, daß es der wahre Sohn ist; aber nicht so, wie die anderen Söhne (Gottes) genannt werden, nicht so nennen wir ihn Sohn; denn jene dürften wohl deshalb Götter sein, weil sie wiedergeboren sind, oder sie werden Söhne genannt, weil sie dieser Ehre gewürdigt worden sind, nicht aber wegen der einen Hypostase, die dem Vater und Sohn gemeinsam ist. Wir bekennen ihn ferner als Eingebornen5 und als Erstgebornen6; aber als Eingebornen den Logos, der immer im Vater war und ist7, während die Bezeichnung 'der Erstgeborne' sich auf den Menschen bezieht; er hat nämlich in der uns allen gemeinsamen Schöpfung den Vorzug, daß er 'der Erstgeborne von den Toten' ist8. Wir bekennen, daß es nur einen Gott gibt, wir bekennen eine Gottheit des Vaters und des Sohnes. Auch leugnet nie jemand, daß der Vater größer ist als der Sohn9, aber nicht auf Grund einer anderen Hypostase, nicht wegen irgendeines Unterschiedes, sondern weil eben der Name des Vaters größer ist als der des Sohnes. Darin besteht aber die gotteslästerliche und verkehrte Schriftauslegung jener Menschen, daß sie hartnäckig behaupten, der Sohn habe die Worte 'Ich und der Vater sind eins10' nur gebraucht wegen seiner Übereinstimmung und Gesinnungsgleichheit (mit dem Vater).
Diese ihre törichte und jämmerliche Auffassung haben wir Katholiken alle verurteilt. Gleichwie sterbliche Menschen, wenn sie anfangen, verschiedener Meinung zu sein, erst verfeindet und uneinig werden und dann sich wieder versöhnen, so, meinen sie, könne auch zwischen Gott, dem allmächtigen Vater, und dem Sohne Zwiespalt und Uneinigkeit herrschen, was zu denken und anzunehmen doch ganz widersinnig ist. Wir dagegen glauben und behaupten und haben die Überzeugung, daß der heilige Mund die Worte: 'Ich und der Vater sind eins' auch wegen der Einheit der Hypostase gebraucht hat, welche eine und dieselbe ist im Vater und im Sohne. Und auch das glauben wir, daß der Sohn immer, ohne Anfang und ohne Ende, mit dem Vater herrscht und daß seine Herrschaft keine Zeit und kein Ende hat, weil das, was immer ist, niemals zu sein angefangen hat und auch niemals ein Ende nehmen kann.
Wir glauben und nehmen an den Paraklet, den Heiligen Geist, den uns der Herr selbst verheißen und gesandt hat; und von diesem glauben wir, daß er gesandt worden ist; dieser hat nicht gelitten, sondern der Mensch, mit dem der Sohn sich umkleidet hat1, den er angenommen hat aus Maria der Jungfrau, der Mensch, der leiden konnte; denn der Mensch ist sterblich, Gott aber ist unsterblich. Wir glauben, daß er am dritten Tage auferstanden ist; nicht Gott ist im Menschen, sondern der Mensch ist in Gott auferstanden, den er auch seinem Vater als Opfer dargebracht hat, den er erlöst hat. Wir glauben ferner, daß er zu der von ihm beschlossenen und bestimmten Zeit alle, und zwar über alles richten wird.
So groß ist aber bei jenen die Unvernunft, und mit so dichter Finsternis ist ihr geistiges Auge verdunkelt, daß sie das Licht der Wahrheit nicht sehen können. Sie begreifen nicht, in welchem Sinne gesagt ist: 'Damit auch sie in uns eins seien'2. Es ist klar, weshalb gesagt wurde: 'eins'; weil nämlich die Apostel den heiligen Geist Gottes empfangen haben; aber dennoch waren sie nicht der (Heilige) Geist, noch auch einer von ihnen der Logos oder die Weisheit oder die Kraft oder der Eingeborne. 'Wie ich', sagt er, 'und du eins sind, so mögen auch sie in uns eins sein.' Ja das Wort Gottes unterscheidet genau; es sagt: 'in uns mögen sie eins sein'! Es sagt nicht: 'Wie wir eins sind, ich und der Vater', sondern die Jünger sind in ihnen verbunden und geeinigt eins durch Glaube und Bekenntnis, damit sie auch in der Gnade und Furcht Gottes des Vaters und in der Barmherzigkeit und Liebe unseres Herrn und Heilandes eins sein können."
Aus diesem Schreiben kann man sowohl die Verleumdungssucht der Ankläger als auch die Ungerechtigkeit der früheren Richter und außerdem die gesunde Form der christlichen Lehre erkennen. Denn die ehrwürdigen Väter haben uns darin nicht nur über die göttliche Natur unterrichtet, sondern auch die Lehre von der Menschwerdung Christi hinzugefügt.
Als Konstans von diesen Dingen Kenntnis erhielt, ward er unwillig über die weiche Nachgiebigkeit seines Bruders und erzürnt über jene Leute, welche diese Dinge angezettelt und den leicht beweglichen Sinn des Kaisers irregeführt hatten. Er wählte nun zwei von den

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