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Sektor/Bereich:
Wasserhaushalt/Wasserwirtschaft
Maßnahme Nummer:
W 1
Bezeichnung der Maßnahme:
Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Straßenentwässerung
Beschreibung der Maßnahme:
Zur Berücksichtigung von zunehmenden Niederschlagsspitzen sind die Planungsgrundsät-
ze für Entwässerungssysteme in Verkehrsflächen so fortzuschreiben, dass insbesondere in
bereits bekannten gefährdeten Bereichen die Entwässerungssysteme für eine höhere Was-
serableitung ausgelegt werden, z. B. durch den Einbau zusätzlicher Straßenabläufe.
In diesem Zusammenhang erhalten auch die Gefällsverhältnisse eine größere Bedeutung.
Ein Unterschreiten der Mindestgefälle ist künftig zu vermeiden.
Die Entwässerungssysteme sind so auszulegen, dass reinigungsbedürftiges Schmutzwas-
ser komplett abgeführt werden kann und nicht beispielsweise durch private Weinberge bzw.
Weinbergswege fließt und dort zur Verunreinigung bzw. Zerstörung führt.
Einflussmöglichkeit der Kommune:
Groß
Verantwortliche Stelle:
Tiefbauamt/SES
Kostenschätzung für die Umsetzung:
Insgesamt 5 Mio. €
Risikopotential:
Überflutungsereignisse werden zwar reduziert, können jedoch nicht vermieden werden, da-
her Gefahr von Überflutungen mit Folgeschäden
Zeithorizont für die Umsetzung:
Ab ca. 2015 bis ca. 2020
Stand der Umsetzung:
In Einzelfällen nach Starkregenereignissen ausgeführt
Hemmnisse:
• Höhenverhältnisse / Höhenzwangspunkte, z. B. bestehende Gebäudezufahrten
• Besitzverhältnisse / Grunddienstbarkeiten, z. B. nur eingeschränkte Beanspruchung von
Grundstücken
• Private Bautätigkeiten, zunehmende Flächenversiegelungen
• Bisher fehlende Finanzmittel zur Ertüchtigung der Straßenentwässerung, z. B. zusätzli-
che Abläufe
Lösung:
• Entsiegelung
• Mittelbereitstellung zum Einbau zusätzlicher Abläufe
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Sektor/Bereich:
Wasserhaushalt/Wasserwirtschaft
Maßnahme Nummer:
W 2
Bezeichnung der Maßnahme:
Grundwassermanagement
Beschreibung der Maßnahme:
• Erfassen der saisonalen Grundwasserstände über vorhandene Messstellennetze
• Verifizierung der Auswirkungen von Grundwasserschwankungen über stockwerksdiffe-
renzierte Grundwassermodelle
• Ableitung von Handlungsempfehlungen erst nach mehrjähriger Auswertung und Erken-
nung von regionalen oder lokalen Änderungen des Grundwasserhaushaltes
Einflussmöglichkeit der Kommune:
Groß
Verantwortliche Stelle:
Amt für Umweltschutz
Kostenschätzung für die Umsetzung:
Modellerstellung ca. 100.000 €, dann Unterhaltung 50.000 €/Jahr
Risikopotential:
Grundwasserstandsschwankungen, Potentialänderungen, Rückgang der Ergiebigkeit von
Fassungsanlagen
Zeithorizont für die Umsetzung:
Langfristig
Stand der Umsetzung:
Grundlagen wie Basismodelle sind vorhanden.
Hemmnisse:
Keine
Lösung:
—
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Sektor/Bereich:
Wasserhaushalt/Wasserwirtschaft
Maßnahme Nummer:
W 3
Bezeichnung der Maßnahme:
Bachrenaturierung
Beschreibung der Maßnahme:
Die Gewässer (Bäche) auf dem Stuttgarter Stadtgebiet werden in einen naturnahen Zu-
stand versetzt. Die durch die Gewässerregulierungen geschaffenen Bachverbauten mit Be-
tonrinnen und Uferbefestigungen sowie die durch Flurbereinigungsverfahren geplanten
Bachverläufe mit geradliniger Linienführung werden beseitigt. Durch Bachsohlen mit natürli-
chem Bachbett und durch geschwungene Linienführungen mit begrünten Uferböschungen
werden die einengenden Kunstbauten ersetzt, um den Gewässern Raum und Zeit für die
Ableitung von größeren Regenwassermengen zu geben.
Es ist vorgesehen, ein Gewässer zeitnah als Referenzgebiet zur „naturnahen und klimage-
rechten Umgestaltung“ auszuwählen.
Einflussmöglichkeit der Kommune:
Groß
Verantwortliche Stelle:
Tiefbauamt/SES mit Amt für Umweltschutz
Kostenschätzung für die Umsetzung:
Ca. 15 – 20 Mio. € für die Umsetzung aller Einzelmaßnahmen
Risikopotential:
Mittel bis klein
Die Erhöhung der Intensität und Häufigkeit der Starkregen-Niederschläge kann zu einem
erhöhten Schadensrisiko führen.
Zeithorizont für die Umsetzung:
2025
Entsprechende Maßnahmen zur Renaturierung und des vorbeugenden Hochwasserschut-
zes werden bereits seit Mitte der 80er-Jahre umgesetzt.
Stand der Umsetzung:
Die Planung und Umsetzung der Maßnahmen ist im Besonderen vom Stand des Grunder-
werbs und der Flächenverfügbarkeit abhängig.
Hemmnisse:
• Grunderwerb notwendig
• Fehlendes Personal
• Fehlende Finanzmittel
Lösung:
• Grunderwerb durch Flurbereinigungsverfahren
• Stellenschaffung
• Mittelbereitstellung, evtl. teilweise aus Ausgleichsmitteln großer Infrastrukturmaßnahmen