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Kunst im Konflikt: Strategien zeitgenössischer Kunst
Die Masken fungieren in diesem Fall als Sinnbild
des Sich-Versteckens.
65
Lily Yeh: The Rwanda Healing Project
2005 gründete Lily Yeh die
Barefoot Artists und das
Rwanda Healing Project.
66
1941 geboren und seit 1960
in den USA lebend, hatte Yeh 1986 in Philadelphia
The Village of Arts and Humanities ins Leben gerufen,
eine gemeinnützige Initiative mit dem Ziel der Revi-
talisierung eines Quartiers durch Kunst. Seitdem ist
sie als Künstlerin tätig. Das
Rwanda Healing Pro-
ject besteht aus zwei Teilen: der Transformation des
1997/98 für Überlebende aus drei benachbarten Or-
ten erbauten
Rigerero Survivors Village und der Er-
richtung einer Gedenkstätte. 100 Familien mit 190
Kindern lebten in dem Dorf. Sechs Lehrer wurden
ausgebildet, mit den Kindern Häuser zu bemalen.
Der
Cyanzarwe Genocide Memorial Park wurde nach
vorherigen Besuchen der Gedenkstätten
Nyamata
und
Natarama nach Plänen von Lily Yeh errichtet
und enthält die sterblichen Überreste von 190 Op-
fern des Genozids. Von den Bewohnern des Ortes
wurde die Auseinandersetzung mit den Massakern
und die Erinnerung an die Toten als ebenso wichtig
erachtet wie die Tatsache, dass die amerikanischen
Künstler nicht die Regierung, sondern unmittelbar
die Menschen vor Ort unterstützten.
http://www.communityarts.net/readingroom/archivef
iles/2005/12/the_rwanda_heal.php
Film: Christophe Gargot, D’Arusha à Arusha
Uganda
Die 1927 gegründete
Margret Trowell School of Fine
Arts der Makerere University von Kampala, Ugan-
da, galt einmal als führende Kunstschule des afrika-
nischen Kontinents. Diese Zeit ging mit den Regie-
rungen von Idi Amin und Milton Obote in den
1970er Jahren zu Ende. „Meanwhile, the atrocities of
war and destruction were fed into the memories of
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Kofi Setordji,
Die Wunden der Erinnerung / The Scars of Memory.
Skulpturen-Installation zum Gedenken
an den Völkermord in
Ruanda 1994, Dokumentation zu der vom
EED organisierten
Ausstellung in Berlin, Genf und München, Stuttgart 2004.
66
http://americanswhotellthetruth.org/pgs/portraits/Lily_Yeh.php;
http://www.barefootartists.org.
everyday life as the lecturers and students at Mak-
erere struggled to survive from one moment to the
next‚, schreibt Clémentine Deliss über diese Zeit:
‚The paintings they produced between the late
1960s and early 1980s speak of a stacking of humani-
ty, space swallowed by the nightmares of the imagi-
nation and fears of torture and dying. *<+ Relatively
little is known today of the various students at Mak-
erere who painted these fearful storyboards.‛
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An-
gelo Kakande sieht in dieser Bildwelt eine ver-
schlüsselte Kritik an den politischen Ereignissen am
Werk, die auch die Arbeit zweier heutiger Künstler,
Mutebi und Sserunkuuma kennzeichne, die in den
Medien der Druckgrafik und Töpferei arbeiten.
68
An
die Zeit des Bürgerkriegs der 1980er Jahre erinnert
die auf einem Bein balancierende Holzskulptur
‚War Victim‛ von Francis Nnaggenda (1982-86) im
Atrium der Universität.
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Zarina Bhimji
In dem von der Documenta 11 in Auftrag gegebenen
Film „Out of the Blue‚ wendete sich Zarina Bhimji
erstmals wieder ihrem Geburtsland Uganda zu, aus
dem sie mit ihrer indischstämmigen Familie 1974 im
Alter von 11 Jahren fliehen musste. Betörende Land-
schaftsaufnahmen wechseln mit verfallenen Land-
häusern, leeren Gefängnissen aus der Zeit Idi Amins
und dem beschädigten, alten Flughafen Entebbe.
1976 war er Schauplatz einer spektakulären Geisel-
befreiung durch die israelische Luftwaffe, bei der
das Flughafengebäude zur Hälfte zerstört wurde.
Eine spürbare Abwesenheit verweist auf die lange
Zeit, seitdem die Künstlerin das Land unter Zwang
verlassen hatte aber auch auf die Opfer und das
Schweigen einer unaufgearbeiteten Geschichte.
70
67
Clémentine Deliss (Hrsg.),
Seven Stories about Modern Art in
Africa, Paris, New York 1995, S. 22 f.
68
Angelo Kakande,
Contemporary Art in Uganda: A Nexus between
Art and Politics, Johannesburg 2008,
http://wiredspace.wits.ac.za/bitstream/handle/10539/6856/Angelo
%20A%20Kakande%20Volume%201%20Contemporary%20Ugan
da%20Art%20a%20Nexus%20between%20Art%20and%20Politics
%20PhD%20Thesis.pdf?sequence=1.
69
Abb. S. Deliss,
Seven Stories, zit., S. 168.
70
http://www.a-n.co.uk/artists_talking/artists_stories/single/82806.