MARGIT AueR
Die Schule der magischen Tiere
kinderbuch
i
DIe SCHuLe DeR MAGISCHen TIeRe –
DAS ABenTeueR BeGInnT!
Diese Schule birgt ein Geheimnis: Wer Glück hat, findet
hier den besten Freund, den es auf der Welt gibt. ein
magisches Tier. ein Tier, das sprechen kann. Wenn es zu
dir gehört ...
In der neuen Schule fühlt sich Ida gar nicht wohl. Doch
dann erzählt die Lehrerin Miss Cornfield den Schülern
vom Geheimnis der magischen Zoohandlung – und Ida
erhält ein magisches Tier: den hilfsbereiten Fuchs Rabbat.
Auch Benni ist gespannt. Wie gern hätte er ein wildes
Raubtier an seiner Seite! Dann würden ihn die anderen
endlich einmal ernst nehmen …
Ida und Benni sind die ersten Kinder in der Schule der
magischen Tiere, die einen sprechenden magischen
Begleiter bekommen. Bald schon tummelt sich ein kleiner
Zoo im Klassenzimmer. Und dann geht das Abenteuer erst
richtig los. Zusammen mit ihren magischen Tieren retten
die Freunde die Kohlrabizucht des Hausmeisters, lösen
das Geheimnis der merkwürdigen Löcher im Schulgar-
ten – und lernen ganz nebenbei eine Menge über sich
selbst ...
• Kurze Kapitel
• Erstleserfreundliches Layout
• Schulabenteuer mit viel Magie für Mächen und Jungs
MARGIT AueR
Die Schule der magischen Tiere
8. KaPiteL
PoSt VoN DeR mAgiscHen ZoOhaNdlung
Als Benni am Samstagmorgen im Schlafanzug zum
Briefschlitz schlurfte, um für seinen Vater die Zei-
tung zu holen, erlebte er eine Überraschung. Zwi-
schen den Zeitungsseiten steckte eine Postkarte. Sie
rutschte ihm entgegen, als er die Zeitung aus dem
viel zu engen Metallschlitz zog.
Auf der Postkarte stand in neongrünen Buchstaben:
kinderbuch
An Benjamin Schubert!
Die anderen Wörter verschwammen vor seinen Au-
gen. Als er noch einmal auf die Karte schaute, stand
da nur noch:
Schlangengurken, diese Woche im Sonderangebot.
Das Kilo für 99 Cent.
Benni rieb sich die Augen. Verschlafen tapste er zu-
rück an den Frühstückstisch. Es war ein Mahagoni-
tisch mit geschwungenen Füßen. Seine Eltern, die
älter waren als andere Eltern, liebten Antiquitäten.
Die ganze Wohnung hing voller Ölbilder mit Gold-
rahmen und überall lagen feine Teppiche herum.
Nur sein Kinderzimmer durfte Benni einrichten,
wie er wollte. Dort hatte er einen Sitzsack, auf dem
er lümmelte, wenn er »Die dritte Dimension« im
Radio anhörte. Dort hatte er Stapel von zerfledder-
ten Comicheften, mit denen ihn sein Onkel Johnnie
regelmäßig versorgte, und dort hatte er sein gemütli-
ches Piratenbett.
Er gab seinem Vater die Zeitung, nahm sich einen
Erdbeerjoghurt und wollte den Deckel abmachen.
Halt! Da stand schon wieder was! Benni las:
An Benjamin Schubert!
Die magische Zoohandlung teilt mit:
Das Auswahlverfahren läuft. Du gehörst zu den
ersten beiden Kindern, die ein magisches Tier
bekommen. Halte dich bereit.
Viele Grüße!
Die magische Zoohandlung
Benni riss die Augen auf. Jetzt blinkten die Buchsta-
ben sogar!
»Post von der magischen Zoohandlung«, rief er.
»Von Mr. Morrison!« Er riss den Aludeckel ab und
hätte dabei fast sein Glas Milch umgestoßen. »Schau
mal, Papa!« Er war so überrascht, dass er komplett
vergessen hatte, dass er vor acht Tagen einen Schwur
geleistet hatte. Einen Schwur, der besagte, dass er
mit niemandem über die magische Zoohandlung
reden durfte.
Sein Vater streckte kurz den Kopf hinter der Zei-
tung vor. »Ungeöffnet mindestens haltbar bis siehe
Bodendeckel«, las er laut.
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Benni starrte auf den Deckel. Die Buchstaben waren
verschwunden.
»Wer ist dieser Mr. Morrison?«, fragte sein Vater
interessiert.
»Ach niemand«, antwortete Benni verwirrt.
Ida bekam die Nachricht zwei Stunden später. Die
Sonne schien. Ida saß wieder einmal auf dem Fens-
terbrett ihres Kinderzimmers und spielte auf dem
Handy eine Runde »Mäusejagd«. Das Handy gehör-
te der Familie und lag immer griffbereit auf dem Te-
lefontisch. Jeder, der es brauchte, durfte es nehmen.
Ida hatte das Spiel schon tausendmal bis zum Ende
gespielt. Es interessierte sie gar nicht. In Wirk-
lichkeit wartete sie sehnsüchtig auf eine SMS von
Miriam. Sie hatte sich noch immer nicht gemeldet.
Ida war gerade mitten im dritten Level, als das Spiel
unterbrochen wurde. »Neue Nachricht eingetrof-
fen«, stand da.
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Miriam, endlich! Glücklich drückte Ida auf »Nach-
richten lesen« und stutzte.
Der Absender lautete:
Mister Mortimer Morrison,
Magische Zoohandlung
Ida murmelte die Worte laut vor sich hin.
Ida klickte auf die nächste Taste. Die Buchstaben
rutschten von der ersten in die zweite Zeile und wie-
der zurück. Ida verstand gar nichts. Sie schloss das
Programm und versuchte es gleich noch einmal.
Diesmal klappte es besser. Auf einmal standen die
Buchstaben schön säuberlich hintereinander. Nur
die Zwischenräume hatte Mr. Morrison nicht richtig
hinbekommen.
Es war fast der gleiche Text, den Benni bekommen
hatte.
Anidakronenberg
Erst beim zweiten Lesen kapierte Ida, dass sie die
Worte trennen musste.
kinderbuch
Diemagischezoohandlungteiltmitdas-
auswahlverfahrenlaeuft. Dugehoerst-
zudenerstenbeidenkinderndieeinmagi-
schestierbekommen. Haltedichbereit.
Vielegruessediemagischezoohandlung.
Sie pfiff überrascht durch die Zähne. Das konnte
sie ziemlich laut. So laut, dass es den Fahrradfahrer,
der mit seinem schwarzen Helm am »Friseursalon
Elfriede« vorbeisauste, fast aus dem Sattel hob.
9. KaPitel
IdA UnD BeNni bekOmmEn ihRe mAgiscHen TiEre
Das Wochenende war vorüber.
Am Montag schnippelte die Klasse Paprika und Sel-
lerie für die »Aktion gesundes Pausenbrot«.
Am Dienstag wollte Miss Cornfield wissen, wie die
Klasse mit den Referaten vorankam.
Das war der Moment, an dem Benni überlegte, sich
mit Ida zu vertragen. Er wollte gern ein Referat über
»Berühmte Piraten und ihre Schätze« halten oder
über »Der Untergang der Titanic – was am 15. April
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1912 wirklich geschah«. So hießen zwei Bücher, die er
zu Hause hatte.
Aber dann erinnerte er sich wieder daran, dass Ida
nicht zu seiner Geburtstagsfeier erschienen war. Er
dachte daran, wie traurig er mit seiner Tante und
seinem Onkel dagesessen war. Und dann noch diese
blöde Sache mit diesem blöden Ohrring!
Ida hatte inzwischen beschlossen, das Referat allein
vorzubereiten. Sie wollte ein Thema aus der Zeitung
aufgreifen. Windkraftanlagen oder so. Wenn Miss
Cornfield der Meinung war, sie sollten das Referat
zusammen vortragen, dann würde sie Benni einfach die
Hälfte ihres Textes in die Hand drücken und ihn laut
vorlesen lassen. Das würde er ja wohl noch hinbekom-
men!
(…)
Ganze sechs Tage lang hatten Ida und Benni fast
ununterbrochen an die Nachricht gedacht, die sie
von Mr. Morrison bekommen hatten. Keiner von
ihnen ahnte, wer das zweite magische Tier bekom-
men würde. Wie auch? Sie wechselten noch immer
kein Wort miteinander.
Als Miss Cornfield am Freitag die Hausaufgaben
für das Wochenende diktierte, klopfte es laut und
kräftig an der Tür.
Ida und Benni wussten sofort, wer das war.
Und tatsächlich: Mr. Morrison betrat das Klassen-
zimmer. Mit seinen Lederstiefeln schlurfte er über
den abgeschabten Parkettboden, eine Hand in der
Tasche seines grauen Kittels vergraben. Auf der
rechten Schulter saß Pinkie, die Elster.
»Gestatten, Morrison!« Wie bei seinem ersten Be-
such verbeugte sich der Inhaber der magischen
Zoohandlung in Richtung Lehrerin. Pinkie senkte
ebenfalls den Kopf. Sie öffnete den Schnabel und
krächzte. Alle aus der Klasse kicherten. Alle außer
Ida und Benni.
Benni wagte kaum zu atmen. Tag und Nacht hat-
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Die Schule der magischen Tiere
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te er darüber nachgedacht, was für ein Tier er gerne
haben würde. Er hoffte so sehr auf ein starkes, kräftiges
Tier. Eines, das ihn beschützen könnte! Einen Panther
vielleicht. Oder einen Gepard.
Benni sah sich vorsichtig um. Hier war kein Käfig weit
und breit. Ob Mr. Morrison eine kleine Maus in der
Tasche hatte? Oder ein Meerschweinchen? Was wollte
er damit? Vielleicht bekam er auch nur einen Gold-
fisch! Was sollte er mit einem Fisch anfangen? Nein,
das war unmöglich. Dann müsste Mr. Morrison ja ein
kleines Aquarium oder ein Glas dabeihaben. Davon
war aber nichts zu sehen.
Benni fasste neuen Mut. Ob sein magisches Tier drau-
ßen wartete? Natürlich, so musste es sein. Der Panther
wartete draußen, um die anderen nicht zu erschrecken!
Ida hielt ebenfalls die Luft an. Auch sie hatte lan-
ge überlegt, welches Tier sie gerne hätte. Sie
hatte noch nie ein Haustier gehabt.
Miriam besaß einen Hams-
ter namens Wolfgang
Amadeus. Beson-
ders viel anfan-
gen konnte
man aber nicht mit ihm, fand Ida.
Der schlief eigentlich nur die ganze
Zeit.
Irgendwie stellte sie sich etwas
Kleines, Kuscheliges vor. Eine
Katze vielleicht. Oder einen kleinen
Hund. Ob es so etwas überhaupt
gab in der magischen Zoohandlung?
Mr. Morrison musterte die Klasse.
Alle saßen mucksmäuschenstill in
ihren Bänken. Auch Miss Corn-
field wartete gespannt. Sie trug
heute eine rote Cordhose und eine
gestreifte Bluse. Ihre schwarzen
Locken hatte sie mit zwei Stricknadeln nach oben
gesteckt.
Mr. Morrison räusperte sich.
»Zwei von euch haben bereits die Ankündigung
bekommen: Zwei von euch erhalten heute ihr magi-
sches Tier.«
Ein leises Raunen ging durch die Klasse. Es hatte
eine Ankündigung gegeben? Die Kinder blickten
sich neugierig um. An einigen Gesichtern konnte
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man ablesen, wie enttäuscht sie waren. Warum wa-
ren sie nicht ausgewählt worden?
Mr. Morrison nickte Benni zu. »Es ist so weit!«,
sagte er mit kräftiger Stimme. »Dein Tier!« Er ging
kurz vor die Tür.
Benni drückte unter der Schulbank ganz fest seine
beiden Daumen und murmelte: »Bitte, bitte, es soll
ein Panther sein.«
Zurück kam Mr. Morrison mit einem grauen
Schuhkarton. Er reichte ihn Benni. Benni schluckte.
»Danke«, würgte er hervor.
Immerhin, es war kein Goldfisch. Doch sein Traum
von einem Panther war soeben zerplatzt wie ein zu
prall gefüllter Luftballon. Ein Panther passte nicht
in diese Schachtel. Ein Regenwurm vielleicht. Oder
ein Käfer. Aber nie und nimmer ein großer, starker
Beschützer, wie er ihn so dringend brauchte! Tränen
schossen ihm in die Augen.
Während Mr. Morrison mit seinen Lederstiefeln
zurück zur Tür schlurfte, um das nächste Tier zu
holen, hob Benni vorsichtig den Deckel hoch. In der
Ecke der Schachtel hockte zwischen ausgerupften
Grashalmen eine kleine Schildkröte mit Stummel-
beinen. »Ich bin Henrietta«, wisperte sie Benni zu.
Die ganze Klasse versammelte sich um Benni, der
völlig verwirrt zwischen dem Schuhkarton und
seinen Mitschülern hin- und herguckte. Die einen
schienen neidisch zu sein, die anderen wirkten ein
bisschen traurig, wieder andere rissen Witze.
»Wow, eine Schildkröte, dann könnt ihr zwei ja in
Zukunft um die Wette laufen!«, höhnte Jo.
»Du hast’s gut«, sagte Anna-Lena leise. So leise, dass
es niemand hörte.
»Mmmh, heute gibt’s Schildkrötensuppe!«, grölte
Silas.
Ida bekam von alledem nichts mit. Sie rührte sich
nicht vom Fleck. Gebannt behielt sie die Tür im
Auge. Endlich kehrte Mr. Morrison zurück. Diesmal
schleppte er tatsächlich einen Käfig, der abgedeckt
war. Ida wusste nicht, was sie machen sollte. Sollte
sie nach vorne laufen und ihr Tier begrüßen?
Der Inhaber der magischen Zoohandlung zog das
Tuch zur Seite. Das Tier lag zusammengerollt zu
einer Kugel und hatte den Kopf in seinem rotbrau-
nen Fell versteckt. Es konnte ein Hund sein, eine ihr
unbekannte Raubkatze oder auch ein Murmeltier.
MARGIT AueR
Die Schule der magischen Tiere
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Ida blieb einfach an ihrem Platz sitzen.
Erst jetzt wurde ihr klar, was da auf sie zukam. Sie
bekam einen Gefährten! Einen Freund fürs Leben!
Wie sehr hatte sie einen Freund vermisst! Ida be-
trachtete gerührt die rotbraune Fellkugel. Auf ein-
mal war ihr vollkommen egal, was für ein Tier sie
bekommen würde. Von ihr aus durfte es sogar ein
Stinktier oder eine Beutelratte sein!
Auch Ida schossen die Tränen in die Augen. Aber
nicht, weil sie enttäuscht war wie Benni, sondern vor
lauter Glück. Als Mr. Morrison auf sie zukam und
ihr sanft die Hand auf die Schulter legte, zuckte Ida
zusammen. »Dein magisches Tier«, sagte er freund-
lich und stellte den Käfig neben ihr ab. »Rabbat, der
Fuchs.«
book
Margit Auer
Die Schule der magischen Tiere Band 1
Umschlag- und Innenillustrationen: Nina Dulleck
Ca. 208 Seiten
Ab 8
15 x 21 cm, gebunden
ISBN 978-3-551-65271-3
Einführungspreis:
Bis 31.12.2013 € 3,99 (D) / € 4,10 (A) / sFr. 6,50
Ab 01.01.2014 € 9,99 (D) / € 10,30 (A) / sFr. 14,90
Erscheint im Mai 2013
MARGIT AueR
Die Schule der magischen Tiere
Die Schule der magischen Tiere Band 2
ISBN 978-3-551-65272-0
Ca. € 9,99 (D) / € 10,30 (A) / sFr. 14,90
Erscheint im Mai 2013
book
kinderbuch
Kuschelige Mädchen-Fantasy für
Leseanfänger ab 8
book
Alfred Bekker
elvany – Aufbruch ins Zauberreich
€ 9,95 (D) / € 10,30 (A) / sFr. 14,90
ISBN 978-3-551-65009-2
Zwei Mädchen – zwei Freundinnen?
Fliegende Pferde, rosarote Einhörner - das verborgene
Land, in das Anna geführt wird, ist ein glitzerndes
Paradies. Beinahe. Denn die Zauberprinzessin Elvany
geht mit ihren Launen eindeutig zu weit. Zickenalarm im
Zauberreich? Wie soll ausgerechnet Anna hier helfen?
Ein unglaubliches Abenteuer beginnt ...
• Aufwendiges Glitzercover
• Vom Fantasy-Erfolgsautor Alfred Bekker
• Liebevoll und üppig illustriert von Eleni Zabini
• »Lillifee« für Große
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