Exkursion in die
Ost-Ukraine
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Ein Bericht in Bildern
vom 20.Mai bis 5. Juni 2005
Regensburg – Warschau - Kiev – Černihiv – Sumy – Charkiv – Poltava –
Kremenčuk – Čerkasy –Perejaslavl – Kiev – Warschau – Regensburg
20.5.05: Warschau:
Nach der Fahrt von Regensburg über Berlin nach Warschau Ankunft in der polnischen
Hauptstadt bei Nacht. Es grüßt uns der Kulturpalast!
21.5.05: Warschau:
Polnische Studenten zeigen uns bei einem Spaziergang Warschau, wobei insbesondere die
bezaubernde Altstadt und das schöne Königsschloss beeindrucken.
Am Abend zusammen mit einer polnischen Gruppe von Studenten Fahrt
mit dem Nachtzug Richtung Kiew.
22.5.05: Warschau - Kiew:
Über 18 Stunden dauernde Fahrt durch den Nord-Westen der Ukraine und erste Eindrücke
von Mensch, Natur und Technik des Landes.
Am Abend erkundet ein Teil der Gruppe Kiew,
der andere Teil die lokale Gastfreundschaft und Küche.
23.5.05: Kiew:
Dieser Tag steht im Zeichen der ukrainischen Hauptstadt: Mit der Metro geht es zu einer
Besichtigung des Höhlenklosters, dem geistigen Zentrum der Kiewer Rus’.
Von dort aus hat man auch einen hervorragenden Blick über die Stadt
Vom Fluss Dnjepr geht es mit einer Seilbahn in die „Obere Stadt“ und hier zum Majdan, dem
Unabhängigkeitsplatz und Ort der „Orangenen Revolution“.
Tatjana Revjako von der Menschenrechtsorganisation Vesna (Frühling) berichtet von ihrer
Arbeit in der Ukraine, Belarus und Kirgisien.
Die Verchovna Rada, das ukrainische Parlament, ist von Janukovič-Anhängern in einer
Zeltstadt belagert, die noch auf einen Wechsel im Präsidentenamt hoffen
24.5.05: Kiew:
Am Vormittag besuchen wir die Taras-Ševčenko-Universität und hören einen Vortrag über
die polnisch-ukrainischen Beziehungen. Im Anschluss spricht Prof. Rjabčuk mit uns über die
Hintergründe des ukrainisch-russischen Konfliktes. Dann folgt ein Besuch der
Sophienkathedrale, in der Kiewer Rus’ Sitz des Metropoliten und Mittelpunkt des
gesellschaftlichen und kulturellen Lebens.
Die Regensburger und Bohdan Chmelnickij vor dem Goldenen Tor.
25.5.05: Kiew - Černihiv:
Vormittags treffen wir uns mit Vertretern der ukrainisch-polnischen wissenschaftlichen
Gesellschaft, die uns ihre Sicht der und ihre Aktivitäten während der „Orangenen Revolution“
schildern.
Auf der Fahrt zu unserem nächsten Ziel, der Stadt Černihiv, gelangen wir in die ruhige,
kleine Stadt Kozelez, in der die beeindruckende Kirche der Hl. Mutter Maria steht, ein
schönes, imposantes Gebäude mit fünf Kuppeln
.
26.5.05: Černihiv:
Der Tag ist der Stadt und seinen Sehenswürdigkeiten gewidmet. So besichtigen wir u.a. das
ehemalige Kollegium, im für die Ostukraine typischen ukrainischen Barockstil, sowie das
Ölbaumkloster mit der Maria-Entschlafens-Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert.
Die Regensburgerinnen passen sich einheimischen Sitten schnell an.
Der in Baturin gerade renovierte Landsitz des Präsidenten.
27.5.05: Novgorod Siverskij:
Nach einer ereignisreichen Nacht unter außergewöhnlichen Schlafbedingungen besuchen
wir in dieser Stadt, die fast direkt an Russland grenzt, eine neu renovierte Klosteranlage mit
der großen Christi-Verklärungs-Kirche.
Ein Teil der Gruppe vor der schönen Flusslandschaft der Vesna mit Blick gen Russland.
In Gluchov besuchen wir den großen jüdischen Friedhof und fahren dann zum
Nonnenkloster in Putivl, von dem ein atemberaubender Blick auf die Landschaft möglich ist.
Von dort aus geht die Fahrt nach Sumy, die Region aus der Präsident Juščenko stammt.
28.5.05: Sumy:
Nach dem Besuch der Verklärungskirche, folgt ein Vortrag in der neuen Universität Sumy
über den ukrainischen Parlamentarismus.
Im Friedhof Sumys besuchen wir ein Denkmal für gefallene polnische Soldaten und hören
einen Vortrag des polnischen Prof. Malicki.
Die Fahrt geht weiter Richtung Charkiv, der zweitgrößten Stadt der Ukraine. Am Stadtrand
befindet sich in einem Waldstück das beeindruckende Denkmal für die Opfer des
Totalitarismus mit mehreren Gräbern, Kreuzen und in den Boden eingefügte Metallplatten
mit eingravierten Namen der Opfer.
29.5.05: Charkiv:
Die Stadt lernen wir durch einen Besuch eines Museums und durch Erkundung auf eigener
Faust näher kennen. Nach einer Visite eines Kunstmuseums treffen wir uns mit Studenten
der örtlichen Universität und diskutieren über die polnisch-ukrainischen Beziehungen.
30.5.05: Charkiv:
In der am Svobody-Platz, dem größten Platz Europas, gelegenen Universität nehmen wir an
einer Buchpräsentation und einer Diskussion teil. Anschließend teilt sich die Gruppe, um die
Stadt weiter zu erkunden oder den polnischen Generalkonsul vor Ort zu besuchen.
Die Fahrt nach Poltava wird durch einen Abstecher in die für die polnische Geschichte
bedeutende Stadt Gadjač etwas verlängert. Hier versuchte Polen vergeblich einen Vertrag
mit den Kosaken abzuschließen.
31.5.05: Poltava:
In Poltava besuchen wir das Zentrum der Stadt, den runden Platz, in dessen Mittelpunkt eine
Säule an die Schlacht von Poltava gegen die Schweden erinnert. Um ihn herum sind neo-
klassizistische Gebäude errichtet. An diesem Tag ist für die ukrainischen Schüler der letzte
Schultag, an dem sie traditionell dieselbe Kleidung tragen wie zu ihrer Einschulung.
Die Schlacht von Poltava ist auch Thema eines Museums das wir besuchen. In unmittelbarer
Nähe steht nicht nur eine interessante Kirche, sondern auch ein weiteres Denkmal, das an
die Schlacht erinnert.
Wir besuchen ein weiteres Kloster in Lubno, in dem uns ein georgischer Mönch farbenfroh
die Geschichte seines Klosters inklusive der Anekdoten über Wunder erzählt.
Anschließend fahren wir zu unserem nächsten Etappenort, der Stadt Kremenčuk.
1.6.05: Kremenčuk - Čerkasy:
Nach einer Nacht in Kremenčuk mit Besuch einer „Russendisko“ besuchen wir in Čechryn
ein historisches Heimatkunde-Museum über Chmelnickij, das aber leider hauptsächlich aus
Repliken besteht. Umso mehr beeindruckt die Fahrt durch die ostukrainische Landschaft
entlang des Dnjeprs, der aufgrund seiner Breite fast wie ein Meer wirkt.
In einem kleinen Dorf namens Sobotov folgt eine Besichtigung der Ilinskaja-Kirche, die
zeitweise Grabstätte des Kosaken Chmelnickij war.
Der meeresgleiche Dnjepr auf der Fahrt Richtung Čerkasy.
Gruppenfoto mit Polen und Deutschen in Korsun, in der nähe des Schlosses St.Ponjatovskij.
2.6.05: Čerkasy - Kiew:
Auf der „Heimfahrt“ gen Kiew besuchen wir in Kanev das Grab des ukrainischen Dichters
und Nationalhelden Taras Ševčenko, das auf einem Berg hoch über dem Dnjepr liegt. Hier
lesen wir dessen Testament in 13 Sprachen von usbekisch über estnisch, türkisch und
griechisch, was den internationalen Charakter unserer Gruppe demonstriert.
In Perejaslavl können wir die Christi-Himmelfahrts-Kirche und den Glockenturm leider nur
von außen besichtigen, doch ein letztes Gruppenfoto vor einem Denkmal zum 400.
Jahrestag der Perejaslavler Union gelingt!
3.6.05: Kiew - Warschau:
Am Vormittag fährt unser Zug wieder Richtung Warschau, und da die Abteilreservierung
etwas durcheinander gerät, teilen sich einige Studenten ihr Abteil mit Einheimischen, so dass
auch die letzten Stunden bis zum Schienenwechsel an der polnischen Grenze mit
interkulturellem Austausch verbracht werden können!
4.6.05: Warschau - Regensburg:
Nach dem Tag, der noch mal zur Erkundung der polnischen Hauptstadt u.a. mit einem
Besuch des neuen Museums zum Warschauer Aufstand zur Verfügung steht, geht es mit
dem EuroNight „Jan Kiepura“ zuerst nach Hannover, wo wir am Hauptbahnhof auf unseren
ICE nach Nürnberg warten, bis zur Ankunft am
5.6.05 in Regensburg!
Für die finanzielle Unterstützung der Exkursion möchten wir uns recht herzlich bei
-
Herrn Höfler vom VW-Zentrum Regensburg und der
-
Regensburger Universitätsstiftung
bedanken!
Fotos: ©Andi Friedel
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