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Änderungen im Übergang zur dritten  Trauerphase  kündigen sich häufig in den



Träumen  an;  Träume  von  Bäumen, die wieder Blätter bekommen,  tauendes Eis,

Vögel, die wieder auffliegen, sind häufige Traumsymbole in dieser Zeit.

In der dritten Phase,  die jetzt folgt, trauern wir auf unsere ganz spezifische Weise,

setzen uns mit Verlust auseinander, langsam wird aus dem Unerträglichen das, was

wir ertragen müssen und können.

Wir passen uns den veränderten Umständen des Lebens an, können anfangen, die

Wohnung umzuräumen, alte Dinge wegzutun.  Langsam kehrt die Energie zurück. Wir

können alte Photos ansehen ohne tränenblind zu werden, daß Trauern führt zu einer

kreativen Rückkehr ins Leben. Was nicht bedeutet, dass es nicht immer wieder Zeiten

des  Schmerzes und der  Tränen  gibt,  Zeiten  des  bitteren  Vermissens,  aber die

Lebensenergie  richtet  sich  wieder auf das Leben. Trauerprozesse verlaufen nicht

geradlinig,  sondern  zyklisch,  alte  Phasen  können  immer einmal  wiederkehren,  aber

insgesamt können wir wieder leben, ohne an die  Vergangenheit gebunden und fixiert

zu sein.


4.4.2.

Phasen im Trauerprozess

nach Verena Kast



4.4.2.1. 

Phase des Nichtwahrhaben-Wollens

Erstarrung, Schock, Verleugnung, Festhalten am Vergangenen, vorherigen  Zustand,

Täuschung,

Symptome: Schlaflosigkeit, Erstarrung, Kopfschmerzen

Hilfe: einfach da sein, akzeptieren was ist,

• auch der Trennende hat ein Recht auf  Trauer,

• Verlust des Arbeitsplatzes, Positionsverlust, Verlust eines Angehörigen

• bei Operationen und Organamputationen, Verlust von Embryos



4.4.2.2. 

Phase der aufbrechenden Emotion

Ärger, Wut, Entwertung,  Projektionen,  Schuldgefühle, Schmerz,  Hass,  Ängstlichkeit,

Ruhelosigkeit, Freude, Erleichterung.

Bei Steckenbleiben des Trauerprozesses in dieser  Phase  können folgende Symp-

tome auftreten:

• Verstorbene  werden  idealisiert, Erstarrung in ewige  Schuldgefühle,  Depression,

Abhängigkeit

• viele Symptome in der Psychiatrie sind nicht abgeschlossene Trauerprozesse

Hilfe: Verweisen an psychotherapeutische  Unterstützung: Aufarbeitung in Gesprä-

chen,  zuhören,  anhören,  der Zorn des  Trauernden kann auch den Thera-

peuten treffen.



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4.4.2.3. 



Phase des Suchens und Sich-Trennens

Inneres Zwiegespräch,  Aufsuchen  von  bestimmten  Orten,  Übernehmen  von  Tätig-

keiten des Verstorbenen, Besuche des Grabes, Briefeschreiben, ...

Gefahren  des Steckenbleibens: Nachsterben, Suizid, die gleiche Krankheit

übernehmen, anderen Identität geben

(Idealisierung, Schutzengel)

Therapeutische Intervention:  akzeptieren, erzählen lassen,  Briefe  schreiben,  Grab

besuchen


4.4.2.4. 

Phase des neuen Selbst und Weltbezuges

Trennung und Tod ist überwunden, Verlust akzeptiert, Reifungsprozess,  Integration,

Überwindung bringt Entwicklung.

4.5. 

Konflikte als Metapher

onflikte  verflüchtigen sich und steigen als kleine Wolken auf, unvergessene

Tränen  des Leids und  der Freude mitnehmend. Die verformen sich durch den

Wandel der Zeit, zucken zusammen, erschrecken und bleiben lautlos.

Die Rückstände verpaßter Gelegenheiten  der  Auseinandersetzung,  das allgegen-

wärtige Denken und die unsinnigen schuldhaften Zuordnungen verhüllen den Blick zur

Klarheit.

Ungesagtes  von  Gefühlen,  Wünschen, Zielen und  Bedürfnissen,  denen die

Befriedigung durch maßlose Härte, fruchtlosen Stolz, Vernachlässigung der Sinne und

mißverstandene Rücksichtnahme verwehrt wurde, bläht die verschwindende Wolke

dunkel auf und entzieht sich jeglichen Zugriffs.

Große  Stimmungswolken  fressen die kleinen  Konfliktwölkchen  auf und wollen

rücksichtslos die Herrschaft erlangen.

Geistige Gewitterwolken fürchten sich vor  sich selbst  und verbreiten  Panik durch ihr

vernünftiges Getöse. Ideale und Illusionen ordnen sich in Nebelbänken an und locken

die menschlichen Menschen in Verwirrnisse und unnötige Ängste, um  das Gegenüber

von Wünschen und Gefühlen aufzulösen.

Über  den  Konflikten  weht  der  Wind  der Vermeidung, der Hochnäsigkeit und der

Harmonie. Ungeliebt und lästig werden sie zur Seite bugsiert, herablassend beflegelt

und gesellschaftlich weggedacht.

Konfuzius hatte recht mit den Konflikten.

K



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Goethe verweilte im entscheidenden  Augenblick  nicht lange genug  beim letzten



Konflikt, und sein zahnloser Mund verzog  sich zu einem  unschuldigen  Grinsen, da

seine Werke angefüllt waren von der Fülle der Konflikte.

Anonymus blieb unerkannt  und  lebte  glücklich mit den  Konflikten in die nächste

Sekunde  hinein, sekundiert von  einer  realistischen  Wertschätzung  der  Gegeben-

heiten.

Alle drei stritten, ritten die großen und kleinen Wolken des Kampfes und der Flicht und



verewigten sich in gewaltigen Bewältigungen. Konflikte erklärten dem gesunden Streit

ihre Ergebenheit.

Der Kontakt stellt mit dem Konflikt einen Konsens her.

 5. 

Entscheidungsmodelle

nach W. Pechtl



J

  eder Konflikt endet mit einer Entscheidung, und jedes Konfliktmodell ist  daher eng

mit Entscheidungsmodellen verbunden. Das konfliktreiche Eintauchen in  das  Meer der

Wünsche, Bedürfnisse, Triebe, Zielsetzungen, Forderungen und Interessen zeigt  sich

in den Wellen der Entscheidungsfindungen, die zu einer geglückten  Bewältigung hin

zu durchschwimmen sind.

Das Konfliktgeschehen resultiert aus Entscheidungsschwierigkeiten, die sich meist auf

verschiedenen Ebenen intra- und interpersonell abspielen.

Beispielsweise sage ich zum Besuch  einer  Veranstaltung  von  der  Sache und

Zweckmäßigkeit her gesehen JA, vom Gefühlsmäßigen mischt sich ein NEIN ein. Hier

findet der Konflikt innerhalb einer Person statt - intrapersonell.

Ein anderes Beispiel: Ich bitte einen Mitarbeiter, eine  Stunde  länger zu bleiben, damit

eine wichtige Vorbereitungsarbeit für  den nächsten Tag abgeschlossen ist. Er wird

ärgerlich und will gehen, weil er aus Prinzip  keine  Überstunden machen will. Dieser

Konflikt spielt sich zwischen zwei Personen ab - interpersonell.

Die Bewältigung der Konflikte oder die Loslösung von den Problemen hängt

von Entscheidungen ab.

Es ist unmöglich, keine Entscheidungen zu treffen.

Von  Entscheidungen  können wir erst dann sprechen, wenn eine Wahlmöglichkeit

zwischen Nein und Ja besteht.  Wir müssen unterschiedliche Möglichkeiten beurteilen

können, um überhaupt von einem bewussten Entscheiden sprechen zu  können. Das

Abwägen von Ja und Nein versinnbildlicht das 

scheinbar 

einfachste

Entscheidungsmodell. Es klingt im ersten Moment  etwas  banal, aber Personen mit

Entscheidungsschwierigkeiten  haben fast durchwegs Nöte, sich zu einem Ja oder



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