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•  Durch Systemisches Fragen werden Unterschiede sichtbar, die  sowohl  vertraut



sein  können und damit  bestätigend  wirken  oder  neu sind und dazu  anregen

weitere Unterscheidungen zu treffen (vgl. dazu auch die Differenzierung der

Wahrnehmung durch Metamodellfragen).

•  Systemische  Fragen sind nicht-wertend  formuliert,  können  reihum  gestellt

werden und helfen damit den BeraterInnen  eine neutrale Haltung einzunehmen.

Er/siw  erzeugt  durch  seine/ihre  Fragen Information und achtet dabei die

Autonomie und unterstützt die Kompetenz des Systems.

Die suggestiven  Aspekte  gerade bei reflexiven  Fragen  helfen neue Kombinationen

von Zusammenhängen anzubieten, dabei vertrauen die AnwenderInnen darauf, daß

ohnehin nur die Aspekte wirksam werden, die der Struktur des Systems entsprechen.

Vielleicht  ist  noch der Hinweis notwendig, daß es nicht  darum  geht,  daß die

Beratenden  möglichst  viele  und gute Ideen produzieren, sondern dass sie helfen

neue  Informationen  wachzurufen, um damit  vorhandene  Konstruktionen zu

verflüssigen und neue Sichtweisen und Zusammenhänge sichtbar werden zu lassen.

Systemische  Fragen lassen  sich in vielfältiger Form  kategorisieren  (vgl.  Ebenen bei

Knödler, Kategorien nach Penn, Phase der Th. bei Essen usw.)



9.2.2.1. 

Beispielfragen

Im  folgenden  möchte ich einige  Beispielfragen anbieten und die Anregung  geben,

eigene Fragen zu entdecken, die geeignet sind Zirkularität sichtbar werden zu lassen.

• Fragen zum Anfang

Wer hat das größte Interesse daran, dass Sie hier sind?

Wer würde sich am meisten wundern/ärgern/freuen, wenn  unsere Arbeit hier erfolg-

reich ist?

Wer hat Sie auf die Idee gebracht, hierher zu kommen?

• Fragen zum Symptomkontext

Was ist vorher, was ist nachher?

Was verbessert, was verschlimmert sich? ... mit wem, mit wem nicht?

Wer merkt zuerst, wer zuletzt?

• Fragen zur Symptomveränderung

Wer hätte am meisten Nachteile, wenn sich X bessert?

Was könnte ich, könnten Sie dazu beitragen, damit X schlimmer wird?

Angenommen Umstand Y ändert sich, wird dann X mehr oder weniger?

Wie reagiert A jetzt, wie würde A reagieren, wenn X verschwunden wäre?

(vgl. auch Wunderfrage bei Steve de Shazer)




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• Fragen zu Ressourcen und Zielen



Wer würde sich am meisten wundern, wenn X verschwunden wäre?

Wer würde zuerst merken, wenn X verschwunden wäre?

Wer hat am meisten Vertrauen, Hoffnung?

Worauf begründet Ihrer Meinung nach B (der/die oben Befragte) sein Vertrauen?

 Zirkuläre Fragen: Kategorien und Beispiele (S. Essen)



• Anfangsfragen

 • Wer hat welche Wünsche? Wer macht  sich am meisten Sorgen?  Was würde

Ihrer Meinung nach passieren, wenn B‘s Wunsch in Erfüllung gehen würde?

•  Was glauben Sie, was B damit meint, wenn er sich diese Sorgen .... macht?

•  Wer hält diese Beratung am ehesten für sinnvoll? Wer ist am skeptischten?

•  Was glauben Sie, hält B/C für das eigentliche Problem?

 Ergänzungen, reflexive Fragen



•  Wer hält dieses Gespräch am ehesten für sinnvoll/unsinnig?

•  Wer ist am meisten/ am wenigsten engagiert?

•  Was glauben Sie, hält X für das eigentliche Problem?

•  Wie erklären Sie sich (andere sich), dass ...?

•  Angenommen Sie wollen etwas  tun,  damit X schlimmer  wird,  was müssten Sie

tun?


•  Wenn X sich ändert, was wäre dann mit dem Problem/der Person?

•  Wer würde sich am meisten wundern?

•  Wer würde es zuerst/zuletzt merken

•  Wer hat am meisten/am wenigsten Vertrauen?

•  Worauf glauben Sie, begründet er/sie sein/ihr Vertrauen?

•  Wer hätte am meisten Nachteile, wenn X sich bessert?

•  Wer würde leiden?

•  Wie reagieren die einzelnen jetzt, und wie würden sie dann reagieren?



9.2.2.2. 

Übungsideen und Ergänzungen zum zirkulären 

Fragen

Die oben genannten Fragen auf Karten schreiben.

•  KlientIn, 4 BeraterInnen, jede/r bearbeitet einen Fragenkomplex, Wechsel (ev. das

Ganze mit einem/r KlientIn, einem Paar, einer Familie)

•  das Ganz vor der Gruppe gemeinsam durchführen und besprechen

•  Reihum in zwei  Kreisen: Innenkreis nennt ein Problem,  Außenkreis  stellt  dazu

systemische  Fragen,  Innenkreis bestimmt, zu  welchem Bereich, Innenkreis gibt

Rückmeldung

• möglicherweise auch schriftlich,  Äußerungen  von  KlientInnen und dazu  drei

systemische Fragen entwickeln




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9.2.3. 



Supervision als Methode der Kooperationsentwicklung

Einzel-, Team- oder  Gruppensupervision  als  geleitete,  methodisch  angelegte,  sys-

tematisierte Reflexion und Beratung  beruflichen  Handelns  kann beträchtliche Hilfe-

stellung zur Förderung effektiver betrieblicher Zusammenarbeit leisten. Aufgabe des/r

SupervisorIn  ist es, die Gruppe als sozialen Erlebnisraum zu begreifen, natürliche

Entwicklungsprozesse zu  unterstützen, für die Erfahrung der TeilnehmerInnen ein

kognitives Bezugssystem anzubieten, aber auch Impulse zu setzen  und zum Nach-

denken anzuregen und die Generalisierung der Erfahrung mit den TeilnehmerInnen zu

besprechen.

Supervision  fördert individuelles, soziales  und organisationales Lernen. Die Gruppe

ist dabei Hilfsmittel. Die offene  Lernstruktur  („Wichtig ist, was bei den Teilneh-

merInnen gerade ansteht.“)  kann zudem durch mittel- bis  langfristige Lern- und Ent-

wicklungsziele ergänzt werden.

In Team-Supervisionen  liegt der Schwerpunkt  auf  der  Kooperation innerhalb eines

bestehenden  Arbeitsteams (Abteilung, Projektteam etc.) mit dem Ziel einer  befrie-

digenderen und effektiveren Zusammenarbeit und  der Schaffung der dafür benötigten

organisatorischen (situativen) Voraussetzungen.

Die qualifizierte und kontinuierliche Durchführung von  Supervisionsmaßnahmen lässt

-  insbesondere bei Mitbeachtung  organisationaler  Kontextbedingungen - beträcht-

liche Team- und Organisationsentwicklungseffekte erwarten.



9.2.4. Das 

reflektierende Team

Die Methode des reflektierenden Teams wird von  Anderson 1989 in dem gleichlau-

tenden Buch (Verlag modernes Lernen, Dortmund) vorgestellt.

Diese Methode stellt einen Versuch dar, die Tätigkeit einer/s BeraterIn zu  un-

terstützen.  Durch ein spezifisches  Setting wird versucht  eine Meta-Position ein-

zurichten, die die Betrachtung des Geschehens aus einer  anderen  Perspektive er-

möglicht, ein ins „System gehen“ verhindert, und von der/m BeraterIn, die/der mit dem

System  arbeitet als Ressource für  zusätzliche  Informationen  benützt  werden  kann.

Damit soll der  Einschränkung  entgegengewirkt  werden, die in dem Hang liegt,  aus-

schließlich in bestimmten Kategorien wahrzunehmen, zu denken und Ereignisse aus

lediglich einer Perspektive zu betrachten.

Die Begrenzung auf einen sogenannten „wahren“ Blickwinkel grenzt die Verhaltens-

möglichkeiten  ein.  Gewöhnlich arbeitet z.B.  ein/e BeraterIn mit einer  Gruppe, einer

Familie, einem Team  während  sich die Mitglieder  des  reflektierenden  Teams etwas

abseits aufhalten.

Dabei gibt es verschiedene Formen der Durchführung:




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