"Nein! Heut ist mir das Glück erbost!" "Du sattle gut und reite getrost!"



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|: Immer werden wir siegen,

Wenn wir zusammenstehn. :|


Hitler treu ergeben,

Treu bis in den Tod.

|: Hitler wird uns führen

Einst aus dieser Not. :|*)


*) diese beiden Strophen sind unter den Nazis

zur Umwandlung eines alten Sozi-Liedes eingefügt worden!

Brüderlein Trink
Das Trinken, das soll man nicht lassen,

Das Trinken regiert doch die Welt,

Man soll auch den Menschen nicht hassen,

Der stets eine Lage bestellt.

Ob Bier oder Wein, ob Champagner,

Nur laßt uns beim Trinken nicht prahlen,'

Es trank den Champagner schon mancher,

Und konnt ihn nachher nicht bezahlen.


Refrain:

|: Trink, trink, Brüderlein trink,

Laß doch die Sorgen zu Haus!

|: Meide den Kummer und meide den Schmerz,

Dann ist das Leben ein Scherz! :| :|
2. Das Lieben, das Trinken, das Singen

Schafft Freude und fröhlichen Mut.

Den Frauen, den mußt du eins bringen,

Sie sind doch so lieb und so gut.

Verlieb dich solange du jung bist,

Die Hauptsach, du bist noch nicht blau,

Denn wenn man beim schönsten Trunk ist,

Bekommt man sehr leicht eine Frau.

Refrain:
3. Der Moses, der hat, gar nicht übel,

Ein elftes Gebot noch erdacht,

Das steht aber nicht in der Bibel,

Und hat so viel Freude gemacht.

Man hat es uns unterschlagen,

Weil Trinken und Saufen es preist.

Ich aber, ich will es euch sagen,

Ja, wißt ihr denn auch wie es heißt?

Refrain:
4. Wenn du erwachst am Morgen

Und schlägst die Augen dann auf,

Bedrängen dich oft Sorgen

Beginnst du den Tageslauf:

Hilft sie dir keiner tragen

Und kommst du nicht zur Ruh'

An solchen schweren Tagen

Ruf ich als Freund dir zu:

Refrain:
5. Bei Freunden, Frau'n und Liedern

Beruhigst du oft dein Herz,

Doch kommt der Gram bald wieder,

Zu ihm gesellt sich der Schmerz.

So wie sie neu erscheinen

Die Sorgen, Kummer, Pein,

Fang' nur nicht an zu weinen,

Schenk dir ein Gläschen ein:


von Paul Raasch
Buch des Lebens
Haß, als minus und vergebens,

Wird vom Leben abgeschrieben.

Positiv im Buch des Lebens

Steht verzeichnet nur das Lieben.

Ob ein Minus oder Plus

Uns verblieben, zeigt der Schluß.


(Wilhelm Busch)

Bumerang


War einmal ein Bumerang;

War ein weniges zu lang.

Bumerang flog ein Stück,

Aber kam nicht mehr zurück.

Publikum - noch stundenlang -

Wartete auf Bumerang.

Ringelnatz

Winterreise


Im traurigen Monat November wars,

Die Tage wurden trüber,

Der Wind riß von den Bäumen das Laub,

Da reist ich nach Deutschland hinüber.


Und als ich an die Grenze kam,

Da fühlt ich ein stärkeres Klopfen

In meiner Brust, ich glaube sogar

Die Augen begunnen zu tropfen.


Und als ich die deutsche Sprache vernahm,

Da ward mir seltsam zu Mute;

Ich meinte nicht anders, als ob das Herz

Recht angenehm verblute.


Ein kleines Harfenmädchen sang.

Sie sang mit wahrem Gefühle

Und falscher Stimme, doch ward ich sehr

Gerühret von ihrem Spiele.


Sie sang das alte Entsagungslied,

Das Eiapopeia vom Himmel,

Womit man einlullt, wenn es greint,

Das Volk, den großen Lümmel.


Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,

Ich kenn auch die Herren Verfasser;

Ich weiß, sie tranken heimlich Wein

Und predigten öffentlich Wasser.


Ein neues Lied, ein besseres Lied,

O Freunde, will ich Euch dichten!

Wir wollen hier auf Erden schon

Das Himmelreich errichten.


Wir wollen auf Erden glücklich sein,

Und wollen nicht mehr darben;

Verschlemmen soll nicht der faule Bauch

Was fleißige Hände erwarben.


Es wächst hienieden Brot genug

Für alle Menschenkinder,

Auch Rosen und Myrten, Schönheit und Lust,

Und Zuckererbsen nicht minder.


Ja, Zuckererbsen für jedermann,

Sobald die Schoten platzen!

Den Himmel überlassen wir

Den Engeln und den Spatzen.


Und wachsen uns Flügel nach dem Tod,

So wollen wir Euch besuchen

Dort oben, und wir, wir essen mit Euch

Die seligsten Torten und Kuchen.

Carmina burana
O fortuna, velut Luna, statu variabilis:

Semper crescis aut decrescis.


Vita detestabilis

nunc obdurat et tunc curat

Ludo mentis aciem.

Egestatem, potestatem

dissolvit ut glaciem.
Sors immanis et inanis,

rota tu volubilis

Status malus.
Vana salus semper dissolubilis.

Obumbrata et velata

mihi quoque niteris,

nunc per ludum dorsum nudum

fero tui sceleris
Fortune rota volvitur:

descendo minoratus;

alter in altum tollitur;

nimis exaltatus

rex sedet in vertice -

caveat ruinam !

nam sub axe legimus

Hecubam reginam.


„Das Beste im Leben

ist Arbeit, man kann sagen, das einzige.“


„Nur in der Arbeit wohnt der Frieden, und in der Mühe wohnt die Ruh!“
Es äfft dich nur dies Rennen, Traben

Nach golden mußevoller Zeit,

Wenn du die Ruhe glaubst zu haben,

Dann eben ist sie doppelt weit.


Auf weichem Pfühl, auf samtnen Kissen,

Wenn du sie hältst, wenn du sie hast,

Wirst du die Holde mehr vermissen

Als in des Tages Druck und Last.


All Labsal, was uns hier beschieden,

Fällt nur in Kampf und Streit uns zu,

Nur in der Arbeit wohnt der Frieden,

Und in der Mühe wohnt die Ruh.

„Beifall, Zustimmung, Ehren bedeuten uns immer noch was, als wäre damit etwas getan. Das ist aber falsch und unklug. Wir müssen vielmehr unsere Seele mit dem Glauben an die Nichtigkeit dieser Dinge ganz erfüllen und unser Glück einzig und allein in der Arbeit, in dem uns Bestätigen unser Selbst finden.“
Theodor Fontane 1819-98

Das bucklicht Männlein


Will ich in mein Gärtlein gehen,

will mein' Zwiebeln gießen,

steht ein bucklicht Männlein da,

fängt als an zu niesen.


Will ich in mein Küchel gehen,

will mein Süpplein kochen,

steht ein bucklicht Männlein da,

hat mein Töpflein brochen.


Will ich in mein Stüblein gehn,

will mein Müslein essen,

steht ein bucklicht Männlein da,

hat's schon halber gessen.


Will ich auf mei'n Boden gehn,

will mein Hölzlein holen,

steht ein bucklicht Männlein da,

hat mir's halber g'stohlen.


Will ich in mei'n Keller gehn,

will mein Weinlein zapfen,

steht ein bucklicht Männlein da,

tut mir'n Krug wegschnappen.


Setz ich mich ans Rädlein hin,

will mein Fädlein drehen,

steht ein bucklicht Männlein da,

lässt das Rad nicht gehen.


Geh ich in mein Kämmerlein,

will mein Bettlein machen,

steht ein bucklicht Männlein da,

fängt als an zu lachen.


Wenn ich an mein Bänklein knie,

will ein bisschen beten,

steht das bucklicht Männlein da,

fängt als an zu reden:


Liebes Kindlein, ach, ich bitt,

bet fürs bucklicht Männlein mit!


Volksweise

Das Butterbrotpapier


Ein Butterbrotpapier im Wald, -

da es beschneit wird, fühlt sich kalt . . .


In seiner Angst, wiewohl es nie

an Denken vorher irgendwie


gedacht, natürlich, als ein Ding

aus Lumpen usw., fing,


aus Angst, so sagte ich, fing an

zu denken, fing, hob an, begann,


zu denken, denkt euch, was das heißt,

bekam (aus Angst, so sagt ich) - Geist,


und zwar, versteht sich, nicht bloß so

vom Himmel droben irgendwo,


vielmehr infolge einer ganz

exakt entstandnen Hirnsubstanz -


die aus Holz, Eiweiß, Mehl und Schmer,

(durch Angst) mit Überspringen der


sonst üblichen Weltalter, an

ihm Boden und Gefäß gewann -


[(mit Überspringung) in und an

ihm Boden und Gefäß gewann].


Mit Hilfe dieser Hilfe nun

entschloß sich das Papier zum Tun, -


zum Leben, zum - gleichviel, es fing

zu gehn an - wie ein Schmetterling . . .


zu kriechen erst, zu fliegen drauf,

bis übers Unterholz hinauf,


dann über die Chaussee und quer

und kreuz und links und hin und her -


wie eben solch ein Tier zur Welt

(je nach dem Wind) (und sonst) sich stellt.


Doch, Freunde! werdet bleich gleich mir! -

Ein Vogel, dick und ganz voll Gier,


erblickts (wir sind im Januar . . .) -

und schickt sich an, mit Haut und Haar -


und schickt sich an, mit Haar und Haut -

(wer mag da endigen!) (mir graut) -


(Bedenkt, was alles nötig war!) -

und schickt sich an, mit Haut und Haar - -


Ein Butterbrotpapier im Wald

gewinnt - aus Angst - Naturgestalt . . .


Genug!! Der wilde Specht verschluckt

das unersetzliche Produkt . . .


Morgenstern

Das Glück


Das Glück ist eine leichte Dirne

und weilt nicht gern am selben Ort,

sie streicht das Haar dir von der Stirne

küsst dich rasch und flattert fort.


Frau Unglück hat im Gegenteile

dich liebevoll ans Herz gedrückt

sie sagt, sie habe keine Eile

setzt sich zu dir ans Bett und strickt.


H. Heine

Das Grab im Busento


Nächtlich am Busento lispeln bei Cosenza dumpfe Lieder

Aus den Wassern schallt es Antwort und in Wirbeln klingt es wider!


Und den Fluß hinauf, hinunter ziehn die Schatten tapfrer Goten,

Die den Alarich beweinen, ihres Volkes besten Toten.


Allzufrüh und fern der Heimat mußten hier sie ihn begraben,

Während noch die Jugendlocken seine Schultern blond umgaben.


Und am Ufer des Busento reihten sie sich um die Wette,

Um die Strömung abzuleiten, gruben sie ein frisches Bette.


In der wogenleeren Höhlung wühlten sie empor die Erde,

Sanken tief hinein den Leichnam, mit der Rüstung, auf dem Pferde.


Deckten dann mit Erde wieder ihn und seine stolze Habe,

Daß die hohen Stromgewächse wüchsen aus dem Heldengrabe.


Abgelenkt zum zweiten Male ward der Fluß herbeigezogen;

Mächtig in ihr altes Bette schäumten die Busentowogen.


Und es sang ein Chor von Männern: "Schlaf in deinen Heldenehren!

Keines Römers schnöde Habsucht soll dir je dein Grab versehren!"


Sangen's und die Lobgesänge tönten fort im Gotenheere;

Wälze sie, Busentowelle, wälze sie von Meer zu Meere!


(Busento, Fluß in Kalabrien, S-Italien) August von Platen

Das Heidelberger Schloß

den 28. Juli 1815 abends 7 Uhr
Euch grüß ich weite, lichtumfloßne Räume,

Dich alten reichbekränzten Fürstenbau,

Euch grüß ich hohe, dichtumlaubte Bäume,

Und über euch des Himmels tiefes Blau.


Wo hin den Blick das Auge forschend wendet

In diesem blütenreichen Friedensraum,

Wird mir ein leiser Liebesgruß gesendet

Aus meines Lebens freudevollstem Traum.


An der Terrasse hohem Berggeländer

War eine Zeit sein Kommen und sein Gehn,

Die Zeichen, treuer Neigung Unterpfänder,

Sie sucht ich, und ich kann sie nicht erspähn.


Dort jenes Baumsblatt, das aus fernem Osten

Dem westöstlichen Garten anvertraut,

Gibt mir geheimnisvollen Sinn zu kosten

Woran sich fromm die Liebende erbaut.


Durch jene Halle trat der hohe Norden

Bedrohlich unserm friedlichen Geschick;

Die rauhe Nähe kriegerischer Horden

Betrog uns um den flüchtgen Augenblick.


Dem kühlen Brunnen, wo die klare Quelle

Um grünbekränzte Marmorstufen rauscht,

Entquillt nicht leiser, rascher, Well auf Welle,

Als Blick um Blick, und Wort um Wort sich tauscht.


0! schließt euch nun ihr müden Augenlider.

Im Dämmerlichte jener schönen Zeit

Umtönen mich des Freundes hohe Lieder,

Zur Gegenwart wird die Vergangenheit.


Aus Sonnenstrahlen webt ihr Abendlüfte

Ein goldnes Netz um diesen Zauberort,

Berauscht mich, nehmt mich hin ihr Blumendüfte,

Gebannt durch eure Macht kann ich nicht fort.


Schließt euch um mich ihr unsichtbaren Schranken

Im Zauberkreis der magisch mich umgibt,

Versenkt euch willig Sinne und Gedanken,

Hier war ich glücklich, hebend und geliebt.


Marianne von Willemer, geb. Jung

Das Ideal


ja, das möchste:
Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse,

vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße;

mit schöner Aussicht, ländlich-mondän,

vom Badezimmer ist die Zugspitze zu sehn

aber abends zum Kino hast dus nicht weit.
Das Ganze schlicht, voller Bescheidenheit:
Neun Zimmer, - nein, doch lieber zehn!

Ein Dachgarten, wo die Eichen drauf stehn,

Radio, Zentralheizung, Vakuum,

eine Dienerschaft, gut gezogen und stumm,

eine süße Frau voller Rasse und Verve

(und eine fürs Wochenend, zur Reserve)

eine Bibliothek und drumherum

Einsamkeit und Hummelgesumm.


Im Stall: Zwei Ponies, vier Vollbluthengste,

acht Autos, Motorrad - alles lenkste

natürlich selber -das wär ja gelacht!

Und zwischendurch gehst du auf Hochwildjagd.


ja, und das hab ich ganz vergessen:

Prima Küche - erstes Essen

alte Weine aus schönem Pokal

und egalweg bleibst du dünn wie ein Aal.

Und Geld. Und an Schmuck eine richtige Portion.

Und noch ne Million und noch ne Million.

Und Reisen. Und fröhliche Lebensbuntheit.

Und famose Kinder. Und ewige Gesundheit.


ja, das möchste:
Aber, wie das so ist hienieden:

manchmal scheints so, als sei es beschieden

nur pöapö, das irdische Glück.

Immer fehlt dir irgendein Stück.

Hast du Geld, dann hast du nicht Käten;

hast du die Frau, dann fehln dir Moneten

hast du die Geisha, dann stört dich der Fächer:

bald fehlt uns der Wein,

bald fehlt uns der Becher.
Etwas ist immer.Tröste dich

Jedes Glück hat einen kleinen Stich.

Wir möchten so viel: Haben. Sein. Und gelten.

Daß einer alles hat -

das ist selten.
Tucholsky

Das Karussell



  • Jardin du Luxembourg

Mit einem Dach und seinem Schatten dreht

sich eine kleine Weile der Bestand

von bunten Pferden, alle aus dem Land,

das lange zögert, eh es untergeht.

Zwar manche sind an Wagen angespannt,

doch alle haben Mut in ihren Mienen;

ein böser Löwe geht mit ihnen

und dann und wann ein weißer Elefant.

Sogar ein Hirsch ist da, ganz wie im Wald,

nur daß er einen Sattel trägt und drüber

ein kleines blaues Mädchen aufgeschnallt.

Und auf dem Löwen reitet weiß ein Junge

und hält sich mit der kleinen heißen Hand

dieweil der Löwe Zähne zeigt und Zunge.

Und dann und wann ein weißer Elefant.

Und auf den Pferden kommen sie vorüber,

auch Mädchen, helle, diesem Pferdesprunge

fast schon entwachsen; mitten in dem Schwunge

schauen sie auf, irgend wohin, herüber -

Und dann und wann ein weißer Elefant.

Und das geht hin und eilt sich, daß es endet,

und kreist und dreht sich nur und hat kein Ziel.

Ein Rot, ein Grün, ein Grau vorbeigesendet,

ein kleines kaum begonnenes Profil -.

Und manchesmal ein Lächeln, hergewendet,

ein seliges, das blendet und verschwendet

an dieses atemlose blinde Spiel


Rainer Maria Rilke

Das Kind im Mann


Bekanntlich kommt das Kind im Weib

Durch das Gebären aus dem Leib.

Da sich dasselbe bei dem Mann

Nicht solcherart entfernen kann,

wen wunderts dass es in ihm bleibt

und ewig seinen Unfug treibt.


Eugen Roth

Das kommt vom Rudern


1.

Tritt ein Mensch ins ||: Leben ein, :|| ist er anfangs ||: noch sehr klein, :||

später wächst er dann heran, zu einem Weiblein oder Mann.

Refrain:

||: Kann noch nicht rudern, kann noch nicht segeln,

kann noch nicht Fische fangen auf hoher See. :||

2.

14 Jahre ||: ist er alt, :|| seine Maid schon ||: 13 bald, :||



und er fragt sich dann und wann, ob er schon einmal, einmal kann.

Refrain:

||: Schon einmal rudern, schon einmal segeln

schon einmal Fischefangen auf hoher See :||

3.

18 Jahre ||: ist er alt, :|| seine Maid schon ||: 17 bald, :||



das ist die schönste Zeit, wo er zu jeder Stund bereit.

Refrain:

||: Bereit zum rudern, bereit zum segeln

bereit zum Fischefangen auf hoher See :||

4.

30 Jahre ||: ist er gar, :|| um ihn rum 'ne ||: Kinderschar, :||



und er hat die liebe Not, mit seinem täglich bißchen Brot.

Refrain:

||: Das kommt vom rudern, das kommt vom segeln

das kommt vom Fischefangen auf hoher See :||

5.

60 Jahre ||: ist er alt, :|| die Harpune ||: wird schon kalt, :||



und er fragt sich dann und wann, ob er noch einmal, einmal kann.

Refrain:

||: Noch einmal rudern, noch einmal segeln

noch einmal Fischefangen auf hoher See :||

7.

80 Jahre ||: ist der Greis, :|| seine Haare ||: sind schon weiß, :||



und er kann beim besten Will'n, seine Pflicht nicht mehr erfüll'n.

Refrain:

||: Kann nicht mehr rudern, kann nicht mehr segeln

kann nicht mehr Fischefangen auf hoher See :||

8.

100 Jahre ||: in der Gruft, :|| kommt ein Käfer ||: angehupft, :||



und er sieht's dem Leichnam an, das war bestimmt ein Steuermann.

Refrain:

||: Der konnte rudern, der konnte segeln

der konnte Fischefangen auf hoher See :||

9.

1000 Jahre ||: dann bei Gott, :|| die Harpune ||: wieder flott, :||



Petrus hat die liebe Not, er stößt ihm alle Englein tot.

Refrain:

||: Kann wieder rudern, kann wieder segeln

kann wieder Fischefangen auf hoher See :||


Das Leben fassen
1. Wer wußte je das Leben recht zu fassen,

Wer hat die Hälfte nicht davon verloren

Im Traum, im Fieber, im Gespräch mit Toren,

In Liebesqual, im leeren Zeitverprassen?


2. Ja, sogar der, der ruhig und gelassen

Mit dem Bewußtsein, was er soll, geboren

Frühzeitig einen Lebensweg erkoren,

Muß vor des Lebens Widerspruch erblassen.


3. Denn jeder hofft doch, daß das Glück ihm lache.

Allein das Glück, wenn's wirklich kommt, ertragen

Ist keines Menschen, wäre Gottes Sache.
4. Auch kommt es nie, wir wünschen bloß und wagen:

Dem Schläfer fällt es nimmerdar vom Dache,

Und auch der Läufer wird es nicht erjagen.
August von Platen (1796-1835)

Das letzte Kapitel


Am 12. Juli des Jahres 2003

lief folgender Funkspruch rund um die Erde:

daß ein Bombengeschwader der Luftpolizei

die gesamte Menschheit ausrotten werde.


Die Weltregierung, so wurde erklärt, stelle fest,

daß der Plan, endgültig Frieden zu stiften,

sich gar nicht anders verwirklichen läßt,

als alle Beteiligten zu vergiften.


Zu fliehen, wurde erklärt, habe keinen Zweck.

Nicht eine Seele dürfe am Leben bleiben.

Das neue Giftgas krieche in jedes Versteck.

Man habe nicht einmal nötig, sich selbst zu entleiben.


Am 13. Juli flogen von Boston eintausend

mit Gas und Bazillen beladene Flugzeuge fort

und vollbrachten, rund um den Globus sausend,

den von der Weltregierung befohlenen Mord.


Die Menschen krochen winselnd unter die Betten.

Sie stürzten in ihre Keller und in den Wald.

Das Gift hing gelb wie Wolken über den Städten.

Millionen Leichen lagen auf dem Asphalt.


Jeder dachte, er könne dem Tod entgehen.

Keiner entging dem Tod, und die Welt wurde leer.

Das Gift war überall. Es schlich wie auf Zehen.

Es lief die Wüsten entlang. Und es schwamm übers Meer.


Die Menschen lagen gebündelt wie faulende Garben.

Andre hingen wie Puppen zum Fenster heraus.

Die Tiere im Zoo schrien schrecklich, bevor sie starben.

Und langsam löschten die großen Hochöfen aus.


Dampfer schwankten im Meer, beladen mit Toten.

Und weder Weinen noch Lachen war mehr auf der Welt.

Die Flugzeuge irrten, mit tausend toten Piloten,

unter dem Himmel und sanken brennend ins Feld.


Jetzt hatte die Menschheit endlich erreicht, was sie wollte.

Zwar war die Methode nicht ausgesprochen human.

Die Erde war aber endlichstill und zufrieden und rollte

völlig beruhigt ihre bekannte elliptische Bahn.


Erich Kästner 1930!

Das Lied der Deutschen


Deutschland, Deutschland über alles,

Über alles in der Welt,

Wenn es stets zu Schutz und Trutze

Brüderlich zusammenhält;

Von der Maas bis an die Memel,

Von der Etsch bis an den Belt:

Deutschland, Deutschland über alles,

Über alles in der Welt!


Deutsche Frauen, deutsche Treue,

Deutscher Wein und deutscher Sang

Sollen in der Welt behalten

Ihren alten, schönen Klang,

Uns zu edler Tat begeistern

Unser ganzes Leben lang

Deutsche Frauen, deutsche Treue,

Deutscher Wein und deutscher Sang!


Einigkeit und Recht und Freiheit

Für das deutsche Vaterland!

Danach laßt uns alle streben

Brüderlich mit Herz und Hand!

Einigkeit und Recht und Freiheit

Sind des Glückes Unterpfand:

Blüh im Glanze dieses Glückes,

Blühe, deutsches Vaterland!


1841 auf Helgoland gedichtet von den Breslauer Germanisten Hoffmann von Fallersleben

Das Lied des Trinkers


Es war nicht in mir. Es ging aus und ein.

Da wollt ich es halten. Da hielt es der Wein.

(Ich weiß nicht mehr was es war.)

Dann hielt er mir jedes und hielt mir dies

Bis ich mich ganz auf ihn verließ.

Ich Narr.


Jetzt bin ich in seinem Spiel und er streut

Mich verächtlich herum und verliert mich noch heut

An dieses Vieh, an den Tod.

Wenn der mich, schmutzige Karte, gewinnt,

So kratzt der mit mir seinen grauen Grind

Und wirft mich fort in den Kot.


Rainer Maria Rilke

Das Loben


Das Loben ist uns unbequem,

das Schelten ist so angenehm;

und gibt es nicht so viel zu schelten?

Nicht wahr, Prophet, du läßt es gelten?

Nisami: Im Namen Allah rede ich:

Sich lobt, wer lobt; wer schilt, schilt sich.


?

Das Tagebuch 1

- aliam tenui, sed iam quum gaudia adirem,

Admonuit dominae deseruitque Venus.

[Tibull I, 5. v. 39. 40]

-

Wir hörens oft und glaubens wohl am Ende:



Das Menschenherz sei ewig unergründlich,

Und wie man auch sich hin und wider wende,

So sei der Christe wie der Heide sündlich.

Das Beste bleibt, wir geben uns die Hände

Und nehmens mit der Lehre nicht empfindlich;

Denn zeigt sich auch ein Dämon, uns versuchend,

So waltet was, gerettet ist die Tugend.
Von meiner Trauten lange Zeit entfernet,

Wie's öfters geht, nach irdischem Gewinne,

Und was ich auch gewonnen und gelernet,

So hatt ich doch nur immer Sie im Sinne;

Und wie zu Nacht der Himmel erst sich sternet,

Erinnrung uns umleuchtet ferner Minne:

So ward im Federzug des Tags Ereignis

Mit süßen Worten ihr ein freundlich Gleichnis.


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