All ihm nach, und es bebte
Aus den Wellen ihr liebliches Bild.
Aber schwer in das Tal hing die gigantische
Schicksalskundige Burg nieder, bis auf den Grund
von den Wettern zerrissen;
Doch die ewige Sonne goß
Ihr verjüngendes Licht über das alternde
Riesenbild, und umher grünte lebendiger
Efeu; freundliche Wälder
Rauschten über die Burg herab.
Sträuche blühten herab, bis wo im heitern Tal
An den Hügeln gelehnt, oder dem Ufer hold,
Deine fröhlichen Gassen
Unter duftenden Gärten ruhn.
Hölderlin 1770-1843
Heimat
Ein einsam verschneites Haus
und über ihm die Sterne --
es geht meine Sehnsucht so gerne
noch heute drin ein und aus.
Das Feuer in seinem Herde
war Licht meiner Kinderzeit,
und die Erde war meine Erde,
von meinen Vätern geweiht.
Nun lebe ich in fremden Gauen,
ein heimloser Vagant,
und werde sie nie wieder schauen,
das Haus, den Herd und das Land.
Durch des Hauses leere Fenster
heult der nordische Wind,
und Schatten und Gespenster
seine Gesellen sind.
Nur meine Gedanken und Träume
im erloschenen Herde glühn
und schmücken die alten Räume
mit frischem Tannengrün.
Doch alles ist ferne, ferne.
Nur meine Sehnsucht geht gerne
noch heute drin ein und aus.
Ein einsam verschneites Haus -
und über ihm die Sterne..
Manfred Kyber.
Help
Help, I need somebody,
Help, not just anybody,
Help, you know I need someone, help.
When I was younger, so much younger than today,
I never needed anybody's help in any way.
But now these days are gone, I'm not so self assured,
Now I find I've changed my mind and opened up the doors.
Help me if you can, I'm feeling down
And I do appreciate you being round.
Help me, get my feet back on the ground,
Won't you please, please help me.
And now my life has changed in oh so many ways,
My independence seems to vanish in the haze.
But every now and then I feel so insecure,
I know that I just need you like I've never done before.
Help me if you can, I'm feeling down
And I do appreciate you being round.
Help me, get my feet back on the ground,
Won't you please, please help me.
When I was younger, so much younger than today,
I never needed anybody's help in any way.
But now these day are gone, I'm not so self assured,
Now I find I've changed my mind and opened up the doors.
Help me if you can, I'm feeling down
And I do appreciate you being round.
Help me, get my feet back on the ground,
Won't you please, please help me, help me, help me, oh.
Paul McCartney
Herbsttag (Hebbel)
Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!
Die Luft ist still, als atmete man kaum,
Und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,
Die schönsten Früchte ab von jedem Baum.
O stört sie nicht, die Feier der Natur!
Dies ist die Lese, die sie selber hält,
Denn heute löst sich von den Zweigen nur,
Was vor dem milden Strahl der Sonne fällt.
Friedrich Hebbel, 1813 -1865,
Herbsttag (Möricke)
Septembermorgen
Im Nebel ruhet noch die Welt,
noch träumen Wald und Wiesen:
bald siehst du, wenn der Schleier fällt,
den blauen Himmel unverstellt,
herbstkräftig die gedämpfte Welt
in warmen Golde fliessen.
Eduard Mörike (1804-75)
Herbsttag (Rilke)
Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blättter treiben.
Rainer Maria Rilke (*1875 1926)
Herbsttag (Storm)
Über die Heide hallet mein Schritt;
Dumpf aus der Erde wandert es mit.
Herbst ist gekommen, Frühling ist weit -
Gab es denn einmal selige Zeit?
Brauende Nebel geistern umher;
Schwarz ist das Kraut und der Himmel so leer.
Wär ich hier nur nicht gegangen im Mai!
Leben und Liebe - wie flog es vorbei!
Theodor Storm (1817-1888)
Herbsttag (Verlaine)
Chanson d'automne
Les sanglots longs
Des violons
De l'automne
Blessent mon coeur
D' une langueur
Monotone.
Tout suffocant
Et blême, quand
Sonne l' heure,
Je me souviens
Des jours anciens
Et je pleure;
Et je m'en vais
Au vent mauvais
Qui m' emporte
Deç à, delà,
Pareil à la
Feuille morte.
Herbstlied
Seufzer gleiten
Die saiten
Des herbsts entlang
Treffen mein herz
Mit einem schmerz
Dumpf und bang.
Beim glockenschlag
Denk ich zag
und voll peinen
An die zeit
Die nun schon weit
Und muss weinen.
Im bösen winde
Geh ich und finde
Keine statt...
Treibe fort
Bald da bald dort -
Ein welkes blatt.
Paul Verlaine 1844-1896
Übertragung: Stefan George
Herr von Ribbeck
Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland
Ein Birnbaum in seinem Garten stand.
Und kam die goldenen Herbsteszeit
Und die Birnen leuchteten weit und breit
Da stopfte, wenn's Mittag vom Turme scholl
Der von Ribbekc sich beide Taschen voll,
und kam in Pantinen ein Junge daher,
so rief er: Junge, wiste ne Beer?
Und kam ein Mädel so rief er: Lütt Dirn,
kumm man röwer, ick hebb ne Birn!
So ging es viele Jahre bis lobesam
Der vonRibbeck auf Ribbekc zu sterben kam.
Er fühlte sein Ende, ‚s war herbsteszeit,
wieder lachten die Birnen weit und breit;
da sagte von Ribbeck: Ich scheide nun ab.
Legt mir eine Birne mit ins Grab.
Und drei Tage drauf aus dem Doppeldachhaus,
trugen von Ribbeck sie hinaus.
Alle Bauern und Büdner mit Feiergesicht
Sangen: Jesus meine Zuversicht!
Und die Kinder klagte, das herze schwer:
He ist dod nu. Wer giwt uns nu ne Beer?
So klagten die Kinder.Das war nicht recht -
Ach, siekannten den alten Ribbekc schlecht!
Der neue freilich,der knausert und spart,
hält Park und Birnbaum strenge verwahrt.
Aber der alte, vorahnend schon
Der wußte genau, was damals er tat,
als um eine Birne ins grab er bat;
und im dritten Jahre aus dem stillen Haus
ein Birnbaumsprößling sproßt' heraus.
Und die Jahre gehen wohl auf und ab,
längst wölbt sich ein Birnbuam über dem Grab,
und in der goldenen Herbsteszeit
leuchtet es wieder weit und breit,
und kommt ein Jung übern Kirchoft her, ,
so flüsterts im Baume: Wiste ne Beer?
Und kommt ein Mädel, so flüsterts Kütt Dirn
Kumm man röwer, ick gew di ne Birn!
So spendet Segen noch immer die Hand
Des vonRibbekc auf Ribbeck im Havelland.
Theodor Fontane 1819 - 1898
Herz in Heidelberg
Es war an einem Abend, als ich kaum zwanzig Jahr
da küßt ich rote Lippen, und goldnes blondes Haar.
Die Nacht war blau und samtig, der Neckar silberklar
da wußte ich, da wußte ich, woran, woran ich war:
Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren
in einer lauen Sommernacht.
Ich war verliebt bis über beide Ohren
und wie ein Röslein hat ihr Mund gelacht!
Und als wir Abschied nahmen vor den Toren
beim letzten Kuß, da hab ichs klar erkannt:
daß ich mein Herz in Heidelberg verloren
mein Herz, es schlägt am Neckarstrand.
Und wieder blüht wie damals am Neckarstrand der Wein,
die Jahre sind vergangen und ich bin ganz allein.
Und fragt ihr den Gesellen, warum er keine nahm,
dann sag ich Euch, dann sag ich Euch, ihr Freunde wie es kam:
Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren
in einer lauen Sommernacht.
Ich war verliebt bis über beide Ohren
und wie ein Röslein hat ihr Mund gelacht!
Und als wir Abschied nahmen vor den Toren
beim letzten Kuß, da hab ichs klar erkannt:
daß ich mein Herz in Heidelberg verloren
mein Herz, es schlägt am Neckarstrand.
Was ist aus dir geworden, seitdem ich dich verließ,
Alt-Heidelberg du feine, du deutsches Paradies?
Ich bin von dir gezogen, ließ Leichtsinn, Wein und Glück,
und sehne mich, und sehne mich, mein Leben lang zurück
Hier sind wir versammelt
Hier sind wir versammelt zu löblichem Tun,
drum Brüderchen, Ergo bibamus.
Die Gläser sie klingen,
Gespräche sie ruhn;
beherziget: Ergo bibamus.
Das heißt noch ein altes, ein tüchtiges Wort,
und passet zum ersten und passet sofort,
und schallet, ein Echo, vom festlichen Ort,
ein herrliches Ergo bibamus.
Ich hatte mein freundliches Liebchen gesehn,
da dacht ich mir: Ergo bibamus!
Und nahte mich traulich;
da ließ sie mich stehn.
Ich half mir und dachte: Bibamus!
Und wenn sie versöhnet euch herzet und küßt,
und wenn ihr das Herzen und Küssen vermißt,
so bleibet nur, bis ihr was Besseres wißt,
beim tröstlichen Ergo bibamus!
(Johann Wolfgang von Goethe)
Himmel und Erde
- Morgensterne
Der Nachtwindhund weint wie ein Kind,
dieweil sein Fell von Regen rinnt.
Jetzt jagt er wild das Neumondweib,
das hinfliegt mit gebognem Leib.
Tief unten geht, ein dunkler Punkt,
querüberfeld ein Forstadjunkt.
Galgenberg
Pfeifft der Sturm?
Keift ein Wurm?
Heulen Eulen hoch vom Turm?
Nein!
Es ist des Galgenstrickes
dickes
Ende, welches ächzte
gleich als ob
im Gallop
eine müdgehetzte Mähre
nach dem nächsten Brunnen lechzte,
der vielleicht noch ferne wäre!
Der Traum der Magd
Am Morgen spricht die Magd ganz wild:
Ich hab heut nacht ein Kind gestillt -
ein Kind mit einem Käs als Kopf -
und einem Horn am Hinterschopf!
Das Horn, o denkt euch, war aus Salz
und ging zu essen, und dann - Halts
Maul, so spricht die Frau, und geh
an deinen Dienst, Zä-zi-li-e!
Der Stuhl
Wenn ich sitze, möcht ich nicht
sitzen wie meine Sitzfleisch möchte,
sondern wie mein Sitzgeist sich,
säße er, den Stuhl erdächte.
Der jedoch bedarf nicht viel,
schätzt am Stuhle nur den Stil
und überläßt den Rest des Möbels
ohne Neid der Gier des Pöbels.
Hoch die Welt!
Wir leben hier in Saus und Braus,
und wir komm hier aus der Freude gar nicht raus.
Kriegen schon als kleine Rangen,
Puder auf die Hinterwangen,
werden, so oft wir was gemacht,
stets in´s Trockene gebracht.
Und so wickelt man uns ständig ein und aus,
und so komm´ wir aus de Freude gar nicht raus.
In der Schule lern´ wir dann mit Müh´n und Flenn´,
alles, was wir später nicht verwenden könn´.
Bleiben dann im Examen sitzen,
müssen noch ´n Jährchen schwitzen,
kriegen vom Lehrer einen Knuff,
von dem Schulrat einen Puff.
Und die ander´n Prügel kriegen wir dann zu Haus,
und so komm´ wir aus de Freude gar nicht raus.
Später kommt die Heirat, denn SIE drängelt sehr.
Vater werden wir ziemlich plötzlich dann nachher.
Gründen dann ein Geschäft mit Zagen,
da verlier´n wir Kopf und Kragen.
Werfen uns auf andere Chosen,
da verlier´n wir Rock und Hosen.
Und die Steuer zieht uns dann das Hemde aus,
und so komm´ wir aus de Freude gar nicht raus.
Zu Besuch stell´n sich nun oft Verwandte ein,
Schwiegermutter, Basen, Tanten - das wird fein.
´n alter Onkel kommt aus Posen,
wie lang werden wir DEN liebkosen ?
Zu sei´m Koffer schleichen wir,
zähl´n die Hemden: es sind vier.
Na, dann bleibt er ja vier Monat´ hier im Haus,
und so komm´ wir aus de Freude gar nicht raus.
Schließlich werden wir recht behäbig mit der Zeit,
kümmern uns nur um die eigene Leiblichkeit.
Zahnschmerzen haben wir dann keene,
denn wir haben ja keene Zähne.
Gegen die Glatze schaffen dann
wir ein Haarwuchsmittel an.
Und davon gehen uns dann die letzten Haare aus,
und so komm´ wir aus de Freude gar nicht raus.
Und die Frau nun erst, wie sieht DIE später aus.
mit den Jahren geht se ganz aus sich heraus.
Wir entdecken nach ´ner Weile
gänzlich neue Körperteile.
Müssen uns, wenn wir poussier´n,
immer neu erst orientier´n.
Denn so oft wir komm´, da sieht se anders aus,
und so komm´ wir aus de Freude gar nicht raus.
Na, wenn man dann mal ´n junges schlankes Mädel sieht,
kriegt man selbst als alter Knabe noch Appetit.
Doch die Alte steht daneben
und se sagt mit Zornesbeben:
"Den Appetit off das Verjnüjen
kannste ja woanders kriejen.
Aber fressen mußte hier bei mir zu Haus!"
Und so komm´ wir aus de Freude gar nicht raus Otto Reutter
Hoffen
Schlägt dir eine Hoffnung fehl, nie fehle dir das Hoffen!
Ein Tor ist zugetan, doch tausend sind noch offen!
Friedrich Rückert
Holde Täuschung
Bei Nikotin und Alkohol
fühlt sich der Mensch besonders wohl.
Doch es macht ihn nichts so hin
wie Alkohol und Nikotin.
Gesunde quält oft der Gedanke:
Wo ich hinblick, nichts als Kranke!
Doch blickt ein Kranker in die Runde
sieht er nur unverschämt Gesunde.
Wenn man es heute recht bedenkt,
bedeutet Mensch sein schon fast: Patient.
Es sind drum aus gutem Grund
Unmenschen häufig kerngesund.
Manager
beklagenswert, wer sich verschworen
noch niemals hab er Zeit verloren!
Bekenn er lieber, unumwunden:
dass er noch niemals Zeit gefunden!
Eugen Roth
Hoppla, jetzt komm ich
Heut muss ein Mann seinen Mann stehen,
wenn er was will und was kann;
heut darfst Du nicht hinten anstehen
sonst kommst Du vorne nicht ran!
Zeig, daß Du auch auf der Welt bist,
nur immer ran an den Speck:
Wenn Dir die Straße verstellt ist,
spring über alles hinweg!
Hoppla, jetzt komm ich:
Alle Türen auf, alle Fenster auf!
Und die Strasse frei für mich!
Einen Happen möcht ich schnappen von der schönen Welt
und das Leben mal erleben so wies mir gefällt
Hoppla, jetzt komm ich:
alle Türen auf, alle Fenster auf,
und die Strasse frei für mich!
Wenn Du mal Glück bei den Frauen hast,
fall mit der Türe ins Haus,
sonst bleibst Du immer nur Zaungast,
und mit dem Glück ist es aus.
Wenn sich noch andere bewerben
mußt Du ne Lippe riskieren
dann können die nichts mehr erben,
dann können die nur noch verlieren!
Hoppla, jetzt komm ich:
Alle Türen auf, alle Fenster auf
und wer mit mir geht, der kommt eins rauf!
Hans Albers (1892 - 1959)
Horsti Schmandhoff
Ihr, die Kumpanen aus demselben Viertel voller Ruß
aus gleichen grauen Reihenhäusern und aus gleichem Guß
mit gleicher Gier nach hellen Häusern, Rasen, Chrom und Kies
nach schlanken Frauen, Kachelbad, Kumpanen, die Ihr dies
fast alle heute habt und nur noch ungern rückwärts seht
wenn Ihr Euch trefft, per Zufall, irgendwo zusammensteht
von neuen Dingen sprecht und über alte Witze lacht
und einer von Euch fragt: wer weiß was Horsti Schmandhoff macht?
Kumpanen dann, dann fällt Euch ein
Ihr wolltet mal genau wie Horsti Schmandhoff sein
Im passenden Kostüm der Zeit, stets aus dem Ei gepellt
hat er mit knappen Gesten Eure Träume dargestellt
der Sohn einer Serviererin, der Horsti schmal und blond
mit jenem Zug zum Höheren um Nase Kinn und Mund
Am Tag als er ins Viertel kam und abends vor der Tür
in Lederhose, weißem Hemd auf dem Schifferklavier
sein Stückchen spielte "Bergmannsglück" und beim Glückauf-Tara
die Locke aus der Stirne warf und in den Himmel sah
schon da Kumpanen fällt's Euch ein
da wolltet Ihr genau wie Horsti Schmandhoff sein
Auch als er dann als Fähnleinführer, Hand mit Siegelring
am Fahrtenmesser, das ganz los als Ehrendolch da hing
in Halbschuh'n, weißen Söckchen und mit kurzem Tänzeltritt
und Wackelhintern neben seinem Fähnlein einherschritt
und bald darauf in Uniform auf Sonderurlaub kam
sein Panzerkäppi schiefgesetzt, das EK 2 abnahm
es zeigte und erzählte, wie er kurz vor Stalingrad
zwölf Stalinorgeln, fuffzig Iwans plattgefahren hat:
Kumpanen da, gesteht Euch ein
da wolltet Ihr genau wie Horsti Schmandhoff sein
Auch als er dann in Kakizeug, das Gummi quer im Mund
mit Bürstenschnitt, als Küchenhelfer rosig, dick und rund
bei Strathmanns an der Ecke stand und an 'ner Lucki sog
Euch "Hello Boys" begrüßte, schleppend durch das Viertel zog
und dann im schweren Ledermantel an 'nem Tresen stand
Hut im Nacken, Halstuch lose, Bierchen in der Hand
erzählte,wie er '42 kurz vor Stalingrad
den Drecksack General Paulus in den Arsch getreten hat:
Kumpanen da, gesteht Euch ein
da wolltet Ihr genau wie Horsti Schmandhoff sein
Auch als er später dann statt Bier nur Möselchen noch trank
den grün changierten Anzug trug auf weichem Kreppsohlgang
geschmeidig ins Lokal reinkam, am kleinen Finger schwang
der Wagenschlüssel, wenn er dann sein"Heba Riba"sang
Schließlich im offnen Jaguar mit Mütze, Pfeife, Schal
ein Mädchen auf dem Nebensitz, sehr blond und braun und schmal
im Schrittempo durchs Viertel glitt, genau vor Strathmanns Haus
mal eben bißchen Gas zugab, der rechte Arm hing raus
Kumpanen da, gesteht Euch ein
da wolltet Ihr genau wie Horsti Schmandhoff sein
Doch dann verschwand er, niemand wußte, wo er war und blieb
bis eine Illustrierte über Okalula schrieb
dort lebte, hieß es, hochgeehrt ein Weißer und der wär
ein Häuptling und des Präsidenten einz'ger Ratgeber
Da stand im Leopardenfell, den Schwanzquast an der Hand
die Fäuste in die Hüften g'stemmt und um die Stirn ein Band
inmitten dreißig Weibern, alle nackt und schwarz und prall
ein fetter Horsti Schmandhoff und der lächelte brutal
Kumpanen da, gesteht Euch ein
da wolltet Ihr nochmal wie Horsti Schmandhoff sein.
F.J.Degenhardt 1966
ich bin din du bist min
des sollst du gewis sin
du bist bezlossen
in minem herzen
verloren ist das slüzzelin
du must immer drine sin.
Ich bin siech
mein Herz ist wund.
Frau, das haben mir getan
Meine Augen und dein roter Mund.
Minnesänger Heinrich von Morungen.
Ich bin so knallvergnügt erwacht
ich klatsche meine Hüften
das Wasser lockt, die Seife lacht,
es dürstet mich nach Lüften!
Aus meiner tiefsten Seele zieht
mit Nasenflügelbeben
ein ungeheurer Appetit
nach Frühstück und nach Leben.
Ringelnatz
Ich habe dich geliebt
Matthias Claudius 1740-1815
An seine Frau Rebecca bei der
silbernen Hochzeit am 15. März 1797
Ich habe Dich geliebet und ich will Dich lieben,
So lange Du, goldener Engel, bist;
in diesem wüsten Lande hier,
Und drüben, in dem Lande wo es besser ist.
Ich will nicht von Dir sagen, will nicht von Dir singen.
Was soll uns Loblied und Gedicht.
Doch muß ich heut der Wahrheit Zeugnis bringen
Denn unerkenntlich bin ich nicht.
Ich danke Dir mein Wohl, mein Glück in diesem Leben.
Ich war wohl klug, daß ich Dich fand
doch ich fand nicht, Gott hat Dich mir gegeben.
So segnet keine andere Hand.
Sein Tun ist je und je, großmütig und verborgen
Und darum hofft ich, fromm und blind,
Er werde auch für unsere Kinder sorgen,
Die unser Schatz und Reichtum sind.
Und werde sie regieren, werde für sie wachen
Sie an sich halten Tag und Nacht,
daß sie wert werden und auch glücklich machen,
wie ihre Mutter glücklich macht.
Uns hat gewogt die Freude, wie es wogt und flutet
im Meer so weit und breit und hoch
Doch manchmal auch hat uns das Herz geblutet,
geblutet, ach und blutet noch.
Es gibt in dieser Welt nicht lauter gute Tage,
Wir kommen hier zu Leiden her
Und jeder Mensch hat seine eigene Plage
Und noch sein heimlich KrädeKeur(?)
Heut aber schlag ich aus dem Sinn mir alles Trübe
Vergesse allen meinen Schmerz
Und drücke fröhlich Dich mit voller Liebe,
Vor Gottes Anlitz an mein Herz.
Ich habe dich so lieb !
Ich würde dir ohne Bedenken
Eine Kachel aus meinem Ofen
Schenken
Ich habe dir nichts getan
Nun ist mir traurig zu Mut.
An den Hängen der Eisenbahn
Leuchtet der Ginster so gut.
Vorbei - verjährt -
Doch nimmer vergessen.
Ich reise.
Alles, was lange währt,
Ist leise.
Die Zeit entstellt
Alle Lebewesen.
Ein Hund bellt.
Er kann nicht lesen.
Er kann nicht schreiben.
Wir können nicht bleiben.
Ich lache.
Die Löcher sind die Hauptsache
An einem Sieb.
Ich habe dich so lieb.
Ringelnatz
Ich will nen Cowboy als Mann !
Ich will nen Cowboy als Mann !
Dabei kommts mir gar nicht auf das Schießen an
denn ich weiß, das so ein Cowboy küssen kann
Ich will nen Cowboy als Mann !
Mama sagt: nun wird es Zeit,
du brauchst nen Mann, und zwar noch heut
Nimm gleich den von nebenan
der ist bei der Bundesbahn,
da rief ich : No no no no nooooo
mit dem würd' ich des Lebens nicht mehr froooh
(Aber warum denn nicht Kind,
da hast du doch deine Sicherheit,
denk doch mal an die schöne Pension
bei der Bundesbahn,
was willst du eigentlich ???)
Ich will nen Cowboy als Mann !
Ich will nen Cowboy als Mann !
Dabei kommts mir gar nicht auf das Schießen an
denn ich weiß, das so ein Cowboy küssen kann
Ich will nen Cowboy als Mann !
Papa meint', ich wär sehr schön,
hätt' die Figur, von der Loren
Produzent vom Film kommt an,
der würde dann, mein Ehemann
da rief ich : No no no no nooooo
mit dem würd' ich des Lebens nicht mehr froooh
(Also, ich versteh dir nich,
Warum nimmste denn nich den Filmfritzen ?
Sollst es doch mal besser haben als Dein Vater
Wat willste eijenlich ???)
Ich will nen Cowboy als Mann !
Ich will nen Cowboy als Mann !
Dabei kommts mir gar nicht auf das Schießen an
denn ich weiß, das so ein Cowboy küssen kann
Ich will nen Cowboy als Mann !
Wencke Myrrhe
Ick heff mol en Hamborger Veermaster sehn,
|: To my hooda! :|
De Masten so scheef as den Schipper sien Been,
To my hoo da hoo da ho!
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