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IP/02/936

Brüssel, den 26. Juni 2002



Kampf dem Krebs: Krebszellenkiller-Isotope im Rahmen der EU-Forschung entwickelt

Äußerst vielversprechende Ergebnisse aus klinischen Versuchen haben gezeigt, dass Alpha-Teilchen, die von Radioisotopen abgegeben werden, Krebszellen abtöten können. Die Gemeinsame Forschungsstelle der Kommission (GFS) und das Deutsche Krebsforschungszentrum haben diese innovative Therapie kürzlich auf einem Workshop in Heidelberg vorgestellt. Alpha-Immuntherapie sollte in den kommenden Jahren zu einer wirksamen Behandlung weiter entwickelt werden und neue Heilungsmethoden für die Patienten erschließen. Wie funktioniert nun der krebszellentötende Mechanismus? Ein krebszellenselektives Vehikel (z. B. ein monokolonaler Antikörper oder ein Peptid) wird mit einem starken Radioisotop verbunden. Während das Isotop zerfällt, emittiert es Teilchen, die entweder direkt oder indirekt alle angepeilten Krebszellen abtöten können. EU-Forschungskommissar Phillipe Busquin erklärte dazu folgendes: “Mehr Forschung ist erforderlich, doch sind laut Aussagen der Wissenschaftler die Ergebnisse aus vorklinischen und klinischen Versuchen vielversprechend. Die Zellenkiller-Radioisotope dürften gegen zahlreiche Krebsarten erfolgreich eingesetzt werden können, wie Leukämien, Lymphome (hämatologische Malignitäten) mikroskopische, intraperitorale Krebse (z. B. Eierstock, Magen), Glioblastoma und postoperative Behandlung von Gliomen, Melanomen, Darmtumoren, Myelomen und palliative Behandlung maligner Asziten. Fachüberübergreifende Zusammenarbeit zwischen den besten Teams Europas ist erforderlich, um diese innovative Therapie zu fördern. Krebs hat absolute Priorität in dem nächsten EU-Forschungsprogramm, das noch in diesem Jahr in die Weg geleitet werden soll.”

Eines der wichtigsten Ziele des Sechsten Rahmenprogramms für Forschung und Entwicklung der Europäischen Kommission (2003-2006) ist der "Kampf gegen Krebs". Insgesamt sind etwas über € 1 Milliarde für die Bekämpfung schwerer Krankheiten vorgesehen, davon mindestens € 400 Millionen für die Bekämpfung von Krebs. Ziel ist die Entwicklung besserer Strategien im Kampf gegen den Krebs von der Verhütung über die Diagnose bis zur Behandlung. Die EU-Forschung wird sich darauf konzentrieren, die neuen Kenntnisse auf dem Gebiet der Genomik und anderen Gebieten der grundlegenden Forschung zur Anwendung zu bringen und so zu einer Verbesserung der klinischen Praxis und der öffentlichen Gesundheit beizutragen.

Was die Forschung über krebszellentötende Isotope betrifft, so gibt es zur Zeit weltweit nur zwei Organisationen, die in der Lage sind, derartige Isotope herzustellen: das Europäische Institut für Transurane der Europäischen Kommission (Teil der Gemeinsamen Forschungsstelle) und die Oak Ridge National Laboratories in den USA.

Sowohl die jüngsten Ergebnisse aus klinischen Versuchen unter Verwendung von Bismuth-213 zur Bekämpfung der akuten Myeloid-Leukämie sowie die ersten Bewertungen der direkten Anwendung von Aktinium-225 weisen in die gute Richtung. Während das erst genannte Isotop bei seinem Zerfall nur ein Alpha-Teilchen emittiert, hat Letzteres eine Zerfallskette mit 4 Alpha-Teilchen und könnte viel effizienter sein, zumindest wenn sein Potenzial voll genutzt werden kann. Bei der höchsten verwendeten Dosis (bis zu 100 mCi Bismuth-213) wurde keine akute Toxizität beobachtet. Dieser Durchbruch öffnet auch den Weg zur Untersuchung anderer Alpha-Emitter im klinischen Rahmen.

Die Kommission hat Pionierarbeit im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und im Kantonspital von Basel gefördert, wo die ersten Patienten mit Non-Hodgkin’s Lymphomen bzw.Glioblastomen behandelt wurden. Bisher wurden 37 Patienten in den USA und 11 Patienten in Europa mit Bismuth-213 oder Astatin-211 behandelt.

Andere sehr vielversprechende Untersuchungen über die Behandlung von Melanomen unter Verwendung lokaler Antikörper zusammen mit Bismuth-213-Injektionen fördern wissenschaftliche Erkenntnisse, so dass mehrere Hypothesen über Funktionionsmechanismen von Alpha-Schäden validiert werden können. Da die Anwendung hoch radioaktiver Alpha-emittierender Isotope zur Zeit noch nicht zur allgemeinen Praxis in Krankenhäusern gehört, müssen strenge Anforderungen eingehalten werden, die eine Anwendung dieser Technologie im größeren Maßstab erfordert.

Die bestehenden Kenntisse auf dem Gebiet der Genomik und Proteomik dürften zum Verständnis der wichtigsten Prozesse bei der Anwendung von Alpha-Emittern und anderen Radioisotopen beitragen. Derartige Einzelheiten werden nicht nur den Kampf gegen Krebs unterstützen sondern auch zu Erkenntnissen darüber führen, wie geringe Strahlenexposition auf die menschlichen Gene einwirkt. Man hofft, dass in Zukunft durch Untersuchung der spezifischen Markmale bestimmter Krankheiten und ihrer genetischen Expression ein genau auf den Patienten zugeschnittenes Arzneimittel-und/oder Therapiedesign möglich sein wird.

Weitere Auskünfte unter



http://itu.jrc.cec.eu.int/


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