Seele und Psychiatrie im historischen Rückblick Entseelung oder Verwissenschaftlichung des Seelischen?



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tarix04.12.2017
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Seele und Psychiatrie im historischen Rückblick - Entseelung oder Verwissenschaftlichung des Seelischen?

  • Seele und Psychiatrie im historischen Rückblick - Entseelung oder Verwissenschaftlichung des Seelischen?

  • Zum Risiko alleiniger Objektivierung und Rationalisierung in der Psychiatrie

  • Widerständiges seelisches Erleben („Ich ist ein anderer“)

  • Zusammenfassung und Schlussfolgerungen









Frühkulturen: konkretisiert als

  • Frühkulturen: konkretisiert als

  • - Lebewesen (Schmetterling, Vogel)

  • - Hauch, Atem (Atman, Nefesch, Psyche)

  • - Organ (Blut, Herz)

  • Antike: abstrahiert als

  • - Sich-Selber-Bewegendes (Platon)

  • - gestaltendes Prinzip, Form

  • (Aristoteles)

  • Die Seele umfasst als ein Ganzes körperliche Triebe,

  • empfindsames Gemüt und rationaler Geist.



In der platonischen Philosophie hatte die Seele (insbesondere ihr höchster Teil, der Geist) Bezug zur Wahrheit, zu den „ewigen Ideen“. Sie war auf das Gute und Schöne gerichtet. Es galt ihr Sorge zu tragen. Philosophie wurde als Therapie der Seele verstanden.

  • In der platonischen Philosophie hatte die Seele (insbesondere ihr höchster Teil, der Geist) Bezug zur Wahrheit, zu den „ewigen Ideen“. Sie war auf das Gute und Schöne gerichtet. Es galt ihr Sorge zu tragen. Philosophie wurde als Therapie der Seele verstanden.

  • Besonders von Plotin und dann im Mittelalter wurde der Beziehungsaspekt der Seele betont. Die Seele wurde als zwischenmenschliches Bindeglied verstanden, auch als Bindeglied zwischen dem Transzedenten und dem Körper (Seele als Resonanzboden).



  • Körper - Seele - Geist

  • seit Descartes:

  • res extensa res cogitans



Psychiker: Psychische Störung als Erkrankung des Geistes

  • Psychiker: Psychische Störung als Erkrankung des Geistes

  • Somatiker: Psychische Störung als Erkrankung des Gehirns

  • Der Streit drehte sich nicht vor allem darum, ob es Geist

  • gebe oder nicht, sondern um die angenommenen

  • Krankheitsursachen.



Wilhelm Griesinger (1817 – 1869)

  • Wilhelm Griesinger (1817 – 1869)

  • „Geisteskrankheiten sind Hirnkrankheiten“



Objektivierungstendenz: Dominanz der Perspektive der dritten Person („Aussensicht“)

  • Objektivierungstendenz: Dominanz der Perspektive der dritten Person („Aussensicht“)

  • Rationalisierungstendenz: Versachlichung/Funktionalisierung des Seelischen



17./18. Jhdt.: Anatomie(„Körpermensch“)

  • 17./18. Jhdt.: Anatomie(„Körpermensch“)

  • 19. Jhdt.: Physiologie („Maschinenmensch“)

  • 20. Jhdt.: Molekularbiologie („Computermensch“)





Psychiatrie = Seelenheilkunde (von psyche = Seele/

  • Psychiatrie = Seelenheilkunde (von psyche = Seele/

  • iatreia = Heilkunde)



Das „Selbst“ ist die Substantivierung des Reflexivpronomens „selbst“ (z.B. „ich liebe mich selbst“). Der Begriff beschreibt die menschliche Fähigkeit, sich zu sich selber zu verhalten. Er wurde erst in der Aufklärung gebildet.

  • Das „Selbst“ ist die Substantivierung des Reflexivpronomens „selbst“ (z.B. „ich liebe mich selbst“). Der Begriff beschreibt die menschliche Fähigkeit, sich zu sich selber zu verhalten. Er wurde erst in der Aufklärung gebildet.

  • Das „Selbst“ wurde als Voraussetzung für Autonomie verstanden. Nur wer Selbstbewusstheit hat, kann sich auch selber bestimmen. Der Begriff diente dem aufklärerischen Kampf für Demokratie und gegen autoritäre Herrschaftsformen. „Aufklärung ist die Befreiung des Menschen aus selbstverschuldeter Unmündigkeit“ (Kant).



Seele

  • Seele

  • Lebendig

  • Spürbar

  • Warm, herzlich

  • Resonant (eingebunden)

  • Innig

  • Geheimnisvoll

  • Seelenbilder

  • Atem, Herz, Blut

  • Vogelflug, Schmetterling

  • Wasser, See, Atmosphäre

  • Musik, Kunst, Gefühl



  • In der Psychoanalyse und weiteren Psychotherapien wurde im 20. Jh. v.a. die Selbstkonzeption deutscher idealistischer Philosophen als eine Art Selbstbespiegelung rezeptiert (vgl. Spiegelstadium).

  • Nach Hegel ist das Selbst das „Bewusstsein, das auf sich selber reflektiert“.

  • Ab Mitte des 20. JH. löst der Selbstbegriff den Seelenbegriff in der psychotherapeutischen Literatur ab. Er wird aber unterschiedlich verstanden.



War die Seele ein Symbol für das (Er)leben, so ist das Selbst eher ein funktionelles Modell.

  • War die Seele ein Symbol für das (Er)leben, so ist das Selbst eher ein funktionelles Modell.

  • Konnte die klassische Verhaltenstherapie die Seele (als Blackbox des Erlebens) nicht annehmen, so hat die kognitive Verhaltenstherapie mit einem Selbstkonzept keine Mühe.

  • Der Selbstbegriff erleichterte auch der Psychoanalyse, die Trieborientierung durch Ausrichtung auf Objekt- und Selbst-repräsentationen zu ergänzen und störungsspezifischer zu arbeiten.

  • Neuerdings wird der Selbstbegriff aber zunehmend ausgeweitet. Er erhält seelische Qualitäten und intersubjektiven Charakter (relational turn).



  • Psychotherapie = Seelenbehandlung

  • (von therapeia: pflegen, dienen,

  • sorgen)



Seele und Psychiatrie im historischen Rückblick - Entseelung oder Verwissenschaftlichung des Seelischen?

  • Seele und Psychiatrie im historischen Rückblick - Entseelung oder Verwissenschaftlichung des Seelischen?

  • Zum Risiko alleiniger Objektivierung und Rationalisierung in der Psychiatrie

  • Widerständiges seelisches Erleben („Ich ist ein anderer“)

  • Zusammenfassung und Schlussfolgerungen



Perspektive der ersten Person

  • Perspektive der ersten Person

    • („Innensicht“)
    • Unmittelbarer, „privilegierter“ Zugang zum
    • eigenen Erleben, nicht objektivierbar
  • Perspektive der dritten Person

    • („Aussensicht“)
    • Überprüfbar, abbildbar, ausmessbar






Seele und Psychiatrie im historischen Rückblick - Entseelung oder Verwissenschaftlichung des Seelischen?

  • Seele und Psychiatrie im historischen Rückblick - Entseelung oder Verwissenschaftlichung des Seelischen?

  • Zum Risiko alleiniger Objektivierung und Rationalisierung in der Psychiatrie

  • Widerständiges seelisches Erleben („Ich ist ein anderer“)

  • Zusammenfassung und Schlussfolgerungen









Seele und Psychiatrie im historischen Rückblick - Entseelung oder Verwissenschaftlichung des Seelischen?

  • Seele und Psychiatrie im historischen Rückblick - Entseelung oder Verwissenschaftlichung des Seelischen?

  • Zum Risiko alleiniger Objektivierung und Rationalisierung in der Psychiatrie

  • Widerständiges seelisches Erleben („Ich ist ein anderer“)

  • Zusammenfassung und Schlussfolgerungen



Erste Person-Perspektive und Dritte Person- Perspektive stellen verschiedene Wahrnehmungsweisen dar. Sie sind nicht austauschbar (auch wenn man holistisch oder monistisch denkt).

  • Erste Person-Perspektive und Dritte Person- Perspektive stellen verschiedene Wahrnehmungsweisen dar. Sie sind nicht austauschbar (auch wenn man holistisch oder monistisch denkt).

  • Gerade das Gespräch mit MigrantInnen zeigt auf, wie wichtig das Verständnis für unterschiedliche, kulturell geprägte Erlebensweisen in Psychiatrie und Psychotherapie sind.

  • Hier helfen neurobiologische Befunde kaum weiter.



Seele steht für Lebendigkeit und Erleben.

  • Seele steht für Lebendigkeit und Erleben.

  • „Das Fremdeste, was man erfahren kann,

  • ist das Eigene, einmal von Aussen gesehen“.

  • Max Frisch in Tagebuch



Seelisches betrifft den ganzen Menschen -

  • Seelisches betrifft den ganzen Menschen -

  • auch in seiner Beziehung zu andern.

  • „Meine Einstellung zu ihm ist eine Einstellung zur

  • Seele. Ich habe nicht die Einstellung, dass er

  • eine Seele hat.“ Wittgenstein





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