Slaby rev1 Affekt und Politik



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(faktisch nicht existente) »Plünderer« im überfluteten New Orleans zur Folge hatte. Hier 

nimmt politischer Affekt eine ganz andere Gestalt an als bei Mohrmann und Nussbaum: es 

geht um historisch gewachsene Wirkkräfte, die sich in Ereignissen von politischer Tragweite 

manifestieren. Zentral ist dann nicht ein Bezug dieser Affekte oder Emotionen auf normativ 

ausgezeichnete Orientierungen oder Potenziale (wie die Idee der Freiheit), sondern die 

konkrete Empirie eines situierten Geschehens.

47

 »Politischer Affekt« fungiert bei Protevi als 



diagnostischer Begriff zum Zweck der Sichtbarmachung von Wirkkräften in ihrer sozio-

historischen Konkretion; zugleich auch als kritisches Instrument, mit dem sich politisch 

folgenreiche, zu Fehl- und Vorurteilen oder kulturellem Stillstand führende mentale 

Formationen aufdecken lassen. 

Gegenüber der engagierten Haltung Protevis – die sich auch in Blog-Beiträgen und 

social-media-Kommentaren zu politischen Ereignissen zeigt – tendiert Massumi eher zum 

Rückzug aus dem tagespolitischen Geschehen. Er scheint seiner evokativen Begrifflichkeit 

und seinen exzentrischen Text-Kollagen allein bereits eine politisch-transformative Wirkung 

beizumessen. Massumis in einer früheren Publikation programmatisch bekannter 

»Aktivismus«

48

 beschränkt sich – wenn man von den Aktivitäten des Montrealer SenseLab 



absieht – aufs Schreiben und Sprechen.

49

 



Es ist angesichts der größeren Prominenz Massumis überraschend, um wie viel 

anschlussfähiger sich Protevis Buch bei vergleichender Lektüre erweist. Protevi fehlt es 

jedoch ein wenig an den rhetorischen Talenten, die Massumi eine gewisse faszinierende 

Wirkung auf seine Erstleser sichern. Protevis Theorie-Referate fallen streckenweise recht 

trocken aus. Massumi dagegen schreibt nicht nur über Affekt, sondern er schreibt auch, um 

selbst zu affizieren, um Prozesse des thinking-feeling bei seinen Leser_innen anzustoßen. Auf 

die Dauer kann das ermüden – vor allem, wenn suggestiv Formuliertes kaum einmal am 

Material bewährt wird. 

 

Es ist vor allem ein Aspekt, der durch die Arbeiten Protevis und Massumis für die 



Thematik der politischen Affektivität ins Licht gerückt wird: die politische Subjektivierung

und zwar vor allem mit Blick die Ressourcen und Einflussfaktoren, die zur Ausprägung 

politischer Subjekte beitragen. Dieses Thema, für das nicht nur die Autoren des Anti-Ödipus

sondern auch die Namen Foucault und Butler einstehen, ist ein blinder Fleck jener Arbeiten, 

die vor allem auf die momentane Verfasstheit affektiver Vollzüge abheben. Was zu einer Zeit 

                                                 

47

 Es ist schwer, dabei nicht auch an die Wahl Donald Trumps und deren Folgen zu denken. Massumi hatte in 



seinem frühen Aufsatz Ronald Reagans Wahl zum US-Präsidenten als ein vor allem affekt-gewirktes Geschehen 

beschrieben, vgl. M

ASSUMI

: »The Autonomy of Affect«, S. 101-106. 



48

 Vgl. M


ASSUMI

Semblance and Event, »Introduction« S. 1-28. 

49

 http://senselab.ca/wp2/ (aufgerufen am 26.02.2017). 




 

24 


an einem Ort von bestimmten Individuen konkret gefühlt wird ist das Resultat vielfältiger 

formativer Prozesse. Vor allem bei Protevi liegt das Augenmerk auf dem, was er an anderer 

Stelle als politische Ökonomie des Bewusstseins bezeichnet:

50

 Wie ist jenes Geschehen, das 



Individuen in sozio-materielle Gefüge formierend einbindet, konkret gestaltet? Welche 

Ressourcen der Subjekt-Formung sind in einem Gemeinwesen verfügbar, welche fehlen – 

etwa, weil sie bewusst verknappt und bestimmten Teilpopulationen vorenthalten werden? 

Gemeint sind etwa Praktiken des genderings und der Rassifizierung, systematische 

Prekarisierung von Bevölkerungsgruppen, Defizite oder Ungleichheit im Bildungssystem, 

erschwerte Lebensbedingungen infolge von Ghettoisierung, Medienpraktiken im Alltag und 

die damit verbundenen Wirkweisen affektiver Kommunikation und dergleichen mehr. Protevi 

klingt, wenn er entsprechende Überlegungen anstellt, ein wenig wie Félix Guattari, der in 

seinen Schriften für eine »Wiederaneignung der Produktionsmittel der Subjektivität« eintrat.

51

 



Es handelt sich dabei um eine dringend nötige Ergänzung zu Ansätzen, die 

anspruchsvolle Bedingungen an politische Emotionen formulieren. Denn wenn herrschende 

Machtverhältnisse die Ressourcen verknappen, die nötig sind, um politische Subjekte mit 

entsprechenden Fähigkeiten und affektiven Dispositionen hervorzubringen, dann besteht die 

Gefahr, dass Theorien politischer Emotionen schlicht zu spät kommen: Der Kampf um die 

Konstitution des politischen Raums und um den Zugang zu ihm könnte schon verloren sein, 

ehe sich eine substanzielle politische Affektivität überhaupt geltend macht. Ausschlüsse 

wirken bereits auf einer vorbewussten, materiellen und quasi-organischen Ebene, so dass die 

Annahme urteilsfähiger Zuschauer und handlungsfähiger Akteure wie eine idealistische 

Setzung anmuten kann.

52

 An Die Perspektiven von Protevi und Massumi setzen insofern 



grundlegender an, als es Ansätze tun, die von bereits konstituierten und »normal 

entwickelten« Subjekten ausgehen.

53

 

 



 

                                                 

50

 J

OHN 



P

ROTEVI


Life, War, Earth: Deleuze and the Sciences, Minneapolis 2013, Kap. 5. 

51

 F



ÉLIX 

G

UATTARI



Chaosmose, Wien 2014, S. 22. Aus heutiger Sicht ist z.B. an die Black-Lives-Matter-

Bewegung zu denken, deren Ansinnen es ist, die systematische Ungleichbehandlung von people of color durch 

Polizei, Justiz und andere Behörden öffentlich anzuprangern und zu bekämpfen. 

52

 Die Diskussion darüber, wie einschlägig dieser Einwand gegen Mohrmann letztlich ist, wäre erst noch zu 



führen. Eine gewaltförmige, deformierende Subjekt-Genese ist natürlich damit vereinbar, dass die solchermaßen 

konstituierten Subjekte politisch handeln und urteilen. Vgl. z.B. J

UDITH 

B

UTLER



The Psychic Life of Power

Stanford, CA 1997. 

53

 Aus Platzgründen nicht behandelt werden können feministische, queer-theoretische und anti-rassistische 



Arbeiten zu subjektivierenden Wirkungen von Affekt und zu gegenwärtigen Affektpolitiken – Texte von 

Autorinnen wie Sara Ahmed, Lauren Berlant, Ann Cvetkovitch und anderen. Vgl. dazu den informativen Text 

von B

RIGITTE 


B

ARGETZ


: »Mapping Affects. Challenges of (Un)Timely Politics«, in: A

NGERER


/

 

B



ÖSEL

/O

TT 



(H

G

.): Timing of Affect, S. 289-302. 




 

25 


V. 

Was lässt sich als gemeinsamer Ertrag der vorstehenden Lektüren festhalten? Pointiert gesagt: 

Die Fundamentaldimension des Zusammenhangs von Affekt und Politik ist die Freiheit. Hier 

liegt, ungeachtet aller Differenzen, der Berührungspunkt zwischen Mohrmanns an Kant 

geschultem Verständnis politischer Affekte und Massumis und Protevis spinozistischer 

Perspektive. Hingegen spielt Freiheit in Martha Nussbaums Bestimmung politischer 

Emotionen nur eine Nebenrolle, weshalb sich ihr Ansatz mit Blick auf die Frage nach genuin 

politischen Emotionen als defizitär erwiesen hat. Freiheit ist, mit Hannah Arendt gesprochen, 

der »Sinn« des Politischen – gleichermaßen Voraussetzung und Vollzugsprinzip politischer 

Aktivität; das ist die Prämisse der hier rekonstruierten Diskussion.

54

 



Mohrmanns Verdienst ist es, die Frage nach einer politischen Affektivität und vor 

allem auch die Emotionstheorie selbst auf diese Fundamentaldimension der Freiheit bezogen 

zu haben. Damit hat sie aufgewiesen, dass eine Theorie politischer Affektivität zugleich eine 

politische Theorie der Affektivität sein muss: Es ist derselbe Bestimmungsbereich – die 

menschliche Freiheit, einschließlich ihrer Verzerrungen und Einschränkungen – in Bezug auf 

welchen sowohl das Politische als auch die Affektivität erst intelligibel werden. Für 

bestimmte Emotionen ist ein indirekter, aber konstitutiver Bezug auf Freiheit zentral, und 

dieser Befund verweist auf einen geteilten Raum des Politischen – einen öffentlichen »Raum 

der Freiheit« – für den Akteure und Zuschauer gemeinsam konstitutiv sind. 

Nun droht bei Mohrmann aber eine charakteristische Gefahr, die sich aus ihrer 

Orientierung an Kant ergibt. Bekanntlich hängt Kant die »Trauben« eines philosophischen 

Freiheitsverständnisses sehr hoch. Der physikalistische Determinismus, der die Grundlage 

seiner Naturphilosophie bildet, verbietet es Kant, Freiheit als empirisch bestimmbare Größe 

zu denken. Mit verschlungenen Konstrukten wie der reflektierenden Urteilskraft und der 

Selbstaffektion der Vermögen, wodurch »vernunftgewirkte« Affekte wie der Enthusiasmus 

verständlich werden, versucht Kant gleichwohl einen indirekten Bezug auf die Idee der 

Freiheit auszuweisen. Indem sich Mohrmann diese Perspektive zu eigen macht, kann sie zwar 

einerseits ein subtiles Konstitutionsmodell des Politischen und der Affektivität entwickeln, 

das jeglichen Naturalismus und Primitivismus hinter sich lässt. Andererseits hängt sie die 

Messlatte für Bestimmungen politischer Affektivität ungemein hoch. Es ist insofern kein 

Zufall, dass Mohrmann nur wenig über die Anwendungsoptionen ihres Ansatzes schreibt – 

hier würde sie nämlich entweder eine sehr restriktive Perspektive skizzieren oder aber ihren 

Ansatz deutlich aufweichen oder ausweiten müssen. 

                                                 

54

 Insofern steht die gesamte Diskussion letztlich im Zeichen Hannah Arendts. 




 

26 


 

Es eröffnen sich andere Möglichkeiten, sobald man ein anderes Freiheitsverständnis 

zu Grunde legt. Das geschieht – freilich nicht immer mit der nötigen Explizitheit – in der 

Spinoza-Tradition, in der Massumi und Protevi zuhause sind. Bei Spinoza (und, mutatis 



mutandis, auch bei Nietzsche, bei Deleuze, zum Teil bei Foucault und vielen anderen) wird 

Freiheit bestimmt als das Ausmaß der Entfaltung von Wirkvermögen, als Realisierung von 

Potenzialen, insbesondere im Zusammenwirken von Individuen und im Rahmen von 

institutionellen Arrangements, welche die Entfaltung von Wirkvermögen ermöglichen oder 

begünstigen.

55

 Auch hier muss man nicht davon ausgehen, dass sich das punktuelle Vorliegen 



einer unbezweifelbar »freien Handlung« empirisch bestimmen lässt. Es lassen sich aber Grade 

von Freiheit bzw. Unfreiheit ausmachen, und politische Kämpfe sind dann Kämpfe für »mehr 

Freiheit« bzw. gegen manifeste Unfreiheit (Unterdrückung, ungleiche Lebenschancen) in 

verschiedenen Bereichen des Zusammenlebens. Auch in dieser Perspektive ist ein 

Konstitutionsmodell der menschlichen Angelegenheiten unverzichtbar, also ein Verständnis 

davon, wie die relationalen Wirkverhältnisse in der Immanenz der einen Substanz sich jeweils 

konkret verfestigen zu sozialen und mentalen Formationen, die ganz bestimmte 

Wirkverhältnisse, Seinsweisen und Machtverteilungen vorrübergehend festschreiben.

56

 Und 


natürlich sollte das Konstitutionsmodell so umfassend angelegt werden, wie Mohrmann es 

konzipiert; es sollte die menschlichen Angelegenheiten in toto umfassen. Unbedingt 

verhindert werden sollte jedoch die ontologische Abdichtung und damit Festschreibung einer 

bestimmten Ausprägung des Konstitutionsmodells. Das geschieht, wenn etwa Emotionen nur 



noch als diese spezifischen Zustände, die im Rahmen eines bestimmten kulturellen Modells 

intelligibel sind, verstanden werden – etwa als »theatrale Emotionen«, oder als bestimmte 

Formate eines »Affektivwerdens der Vernunft«.

57

 Bei Mohrmann besteht diese Tendenz 



bezüglich des bürgerlichen Theaters als einem Universalmodell für menschliche Affektivität, 

dass dann als Messlatte an andere Verständnisse affektiver Phänomene angelegt wird. 

Dass sich historisch spezifische soziale Verhältnisse in menschlichen Vermögen 

sedimentieren, bedeutet nicht, dass es nicht auch gegenlaufende Tendenzen eines Ausbruchs, 

einer Unterminierung, einer Neu-Konstitution dieser Vermögen gibt. Der Affekt-Begriff der 

Spinoza-Tradition steht unter anderem dafür: für Dynamiken, die ein im sozialen Raum 

konsolidiertes Gefüge durchkreuzen, unterminieren und überschreiten – womöglich hin zu 

neuen Formationen, deren Gestalt sich in der Gegenwart noch nicht ausmachen lässt. 

                                                 

55

 Das ist natürlich nur eine grobe Andeutung. Vgl. dazu ausführlich S



AAR

Die Immanenz der Macht

56

 Vgl. dazu auch R



AINER 

M

ÜHLHOFF



Immersive Macht. Das Subjekt im Affektgeschehen (im Erscheinen). 

57

 Es ist interessant, dass man der Sache nach auch in Spinozas Affektlehre ein »Affektivwerden der Vernunft« 



ausmachen kann (vgl. G

ATENS


: »Affective Transitions«, S. 28-33). Es gibt somit kein kantisches Monopol auf 

diesen Vollzugsmodus der Vernunft (Mohrmann deutet das auch an: vgl. S. 133). 




 

27 


Mohrmanns Konstruktivismus bezüglich Emotionen bliebe einseitig und dogmatisch, wenn 

nicht auch gegenlaufende Dynamiken – destruktive, das Bestehende transzendierende 

Momente – darin akut möglich wären. Dann muss aber auch die Totalumwälzung des 

gesamten Theoriemodells selbst möglich sein. Und so gerät man, wie diese Formulierungen 

erkennen lassen, auch auf der Theorieebene ins Fahrwasser des Politischen. Denn wenn klar 

ist, dass kulturelle Formationen – einschließlich jener, die wir mit dem Ehrentitel »Mensch« 

belegen – nicht sakrosankt sind, sondern dass sie im Gegenteil immer schon konstitutiv 

angefochten, umkämpft und in Transformation begriffen sind, dann ist letztlich alles immer 



auch eine Sache politischer Aushandlungen. Das ist gemeint, wenn von einer politischen 

Theorie der Affektivität die Rede ist: die Parameter des Ansatzes selbst sind in ihrer 

kontingenten Gewordenheit und somit als potenziell veränderlich zu verstehen. Das Politische 

macht vor der philosophischen Theoriebildung, und sei diese noch so »ontologisch 

grundlegend«, nicht Halt.

58

 

 



Die sich hier abzeichnende Annäherung der Theorieperspektiven lässt sich auch so 

konkretisieren: Der Zug ins Unbestimmte, der im kantischen Enthusiasmus liegt, 

unterscheidet sich am Ende gar nicht grundlegend von jener transformativen Dynamik prä-

kategorialer Affekte, auf die Massumi in seinen Texten abhebt. Man muss also nicht Kant 

heißen, um die Potenziale von nicht-begrifflichen und nicht-artikulierten Affekten zu betonen, 

die sich in der Relationalität von Akteuren und Zuschauern in einem Gemeinwesen 

manifestieren – affektive Dynamiken, die ins Offene einer sich erst vage abzeichnenden 

Zukunft weisen. In Massumis an Bergson, Whitehead und Deleuze geschultem 

Erfahrungsverständnis liegt das Potenzial, Spielarten eines quasi-kantischen Enthusiasmus 

auch in der Alltagserfahrung, in den unauffälligen Vollzügen täglicher Routinen zu 

identifizieren. Kontingenz und Offenheit, Potenziale zur Neugründung, Freiheitsspielräume 

sind viel umfassender in die menschlichen Verhältnisse eingelassen, als es Kants hochstufige 

Ausarbeitung vermuten lässt. So ist der »Geschmack der Freiheit«, den die enthusiasmierten 

Akteure und Zuschauer in Mohrmanns Modell auf der Zunge haben, deutlich häufiger 

anzutreffen als in wenigen historischen Ausnahmesituationen. Mohrmanns Perspektive weitet 

sich ohnehin fast von selbst zu einem solchen Bild aus, denn eine Pointe ihres Ansatzes ist ja 

gerade, dass das Bühnenmodell des Politischen den unverzichtbaren Rahmen für die 

menschlichen Angelegenheiten insgesamt abgibt. Ist aber alles Menschliche ein Phänomen 

auf der Bühne der gemeinsamen Angelegenheiten, so wird auch alles zur Verhandlungssache 

                                                 

58

 Ich folge hier den Überlegungen Marcharts zum Primat des Politischen gegenüber der Ontologie und somit der 



politischen Philosophie als einer Art prima philosophia, vgl. M

ARCHART


Die politische Differenz, 274ff. Eine in 

der Tendenz vergleichbare Überlegung findet sich bei S

AAR

Die Immanenz der Macht, S. 418ff. 




 

28 


zwischen Akteuren und Zuschauern: Alles ist politisch. Das bestätigt im Umkehrschluss die 

Intuitionen Massumis und Protevis, wonach die Keime transformativer Affektivität überall 

und jederzeit in der Menschenwelt aufsprießen können. Wenn es also stimmt, dass Menschen 

prinzipiell freiheitsfähige Wesen sind, und dass sich das nur im Rahmen einer intersubjektiv 

geteilten Seinssphäre manifestieren kann, deren Verfasstheit immer wieder aufs Neue eine 

Sache der Aushandlung ist, dann kann das Politische nicht auf wenige Ausnahmesituationen 

beschränkt bleiben – dann gilt doch tatsächlich, worauf Massumi in seinen Schriften so 

wortreich insistiert: die Möglichkeit der Revolution, jederzeit und überall.  



 

 

Jan Slaby 



Freie Universität Berlin 

Institut für Philosophie 

Habelschwerdter Allee 30 

14195 Berlin 

jan.slaby@fu-berlin.de

 

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