Stand: Januar 2018 Täuschungsversuche und Plagiate – Handreichung für Studierende



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Stand: Januar 2018

Täuschungsversuche und Plagiate – Handreichung für Studierende

„Wissenschaft ist die Suche nach Wahrheit. Sie lebt von Originalität und Eigenständigkeit. Der

redliche Umgang mit Daten, Fakten und geistigem Eigentum macht die Wissenschaft erst zur

Wissenschaft. Plagiate erschüttern die Glaubwürdigkeit von Wissenschaft.“

1

Für die Philosophische Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ist es von

größter Bedeutung, ihren Studierenden von Anfang an zu vermitteln, mit welcher Verantwortung

wissenschaftliche Arbeit verbunden ist. In den Richtlinien der Universität Bonn zu guter

wissenschaftlicher Praxis heißt es: „Als Forschungsuniversität sieht sich die Rheinische Friedrich-

Wilhelms-Universität Bonn besonders der Forschung und forschungsgeleiteten Lehre verpflichtet.

Gute wissenschaftliche Arbeit beruht auf dem Grundprinzip der Ehrlichkeit gegenüber sich selbst und

anderen und setzt die Einhaltung der Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis voraus.“

2

Gute wissenschaftliche Praxis und Techniken wissenschaftlichen Arbeitens sind insofern zentrale

Bestandteile der wissenschaftlichen Ausbildung unserer Studierenden. Redlichkeit im Umgang mit

verwendeten Quellen ist dabei die erste Grundlage, auf der Wissenschaft und Forschung beruhen,

und die daher ab dem ersten Semester von allen Studierenden einzufordern ist.

Diese Handreichung enthält wichtige

über Lehr- und Beratungsangebote



wissenschaftlichen Arbeitens.

Hinweise für Studierende zum Thema Plagiate und informiert

zum Thema Gute wissenschaftliche Praxis und Grundlagen

Was ist ein Plagiat?

Unter einem Plagiat versteht man jede unrechtmäßige Übernahme von Texten, Gedanken,

Erkenntnissen o.Ä. Dritter, in vollständiger oder partieller Form, und deren Wiedergabe als

vermeintlich eigene wissenschaftliche Leistung. D.h., jede nicht genau gekennzeichnete Übernahme

eines fremden Gedanken ist ein Plagiat, da sie dem Leser nicht vermittelt, wer der wirkliche Urheber

ist. Dabei ist unerheblich, ob ein Plagiat absichtlich oder unabsichtlich, z.B. durch ungenaues

wissenschaftliches Arbeiten, entstanden ist, es fällt immer unter den Tatbestand der Täuschung.

Plagiate können in verschiedener Form vorliegen

3

:

 Vollplagiat: eine Arbeit eines Dritten, die unter eigenem Namen eingereicht wird



 Selbstplagiat: das (wiederholte) Einreichen einer eigenen Arbeit (oder von Auszügen

davon) zu verschiedenen Prüfungszwecken

 Übersetzungsplagiat: eine Arbeit, für die ein fremdsprachiger Text (oder Auszüge davon)

übersetzt und nicht durch Quellenangaben als Fremdtext kenntlich gemacht wird

1

http://www.hochschulverband.de/cms1/879.html, 24. August 2015.



2

Der Rektor der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Hrsg.): Richtlinien zur

Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn vom

1. Sept. 2014, in: Amtliche Bekanntmachungen, 44. Jg. (26/2014), S.4.

3

Aufstellung orientiert sich am Merkblatt für Studierende zum Thema Plagiat der ETH Zürich,



erlassen im November 2008 von der Rektorin der ETH Zürich.

1



 Textplagiat: die wörtliche Übernahme fremder Texte oder Textpassagen ohne

Quellenangabe

 ungekennzeichnetes Paraphrasieren: die sinngemäße Übernahme fremder Texte

oder Textpassagen ohne Quellenangabe

Weitere Formen der Täuschung:

 Ghostwriting: eine Arbeit, die von einem anderen Verfasser auftragsweise erstellt wurde

und unter eigenem Namen eingereicht wird

 Datenfälschung: „frisieren“ von eigen- oder fremderhobenen Daten und

Forschungsergebnissen zugunsten der eigenen Forschungsziele

 Abschreiben: von anderen Studierenden während einer Klausur

 Nutzung nicht erlaubter Hilfsmittel: in Klausuren, z.B. Bücher, Notizen, elektronische Geräte

(sofern keine anderslautenden Vorgaben durch den Prüfer gemacht wurden)



Wichtig: Studierende sollten sich darüber im Klaren sein, dass die Institute mit einer Plagiatssoftware

ausgestattet sind und das Risiko, dass Plagiate entdeckt werden, sehr hoch ist!

Was sind die Folgen eines Plagiats?

Gemäß § 13 (3) der Prüfungsordnungen für Bachelor- und Masterstudiengänge der Philosophischen

Fakultät wird eine Prüfungsleistung, deren Ergebnis „durch Täuschung oder Benutzung nicht zugelassener

Hilfsmittel zu beeinflussen“ versucht wurde, mit „nicht ausreichend“ (5,0) bewertet. Die

Prüfungsleistung gilt somit als nicht bestanden.

Laut § 13 (8) Prüfungsordnung kann im Falle „eines mehrfachen oder sonst schwerwiegenden

Täuschungsversuches […] der Prüfling exmatrikuliert werden; die Entscheidung hierüber trifft der

Prüfungsausschuss.“

Darüber hinaus bestimmt § 13 (9) der Prüfungsordnung: „Wer vorsätzlich gegen eine die Täuschung

über Prüfungsleistungen betreffende Regelung dieser Prüfungsordnung verstößt, handelt

ordnungswidrig. Die Ordnungswidrigkeit kann mit einer Geldbuße von bis zu 50.000 Euro geahndet

werden. Zuständige Verwaltungsbehörde für die Verfolgung und Ahndung von Ordnungswidrigkeiten

nach S. 1 ist der Kanzler der Universität Bonn.“

Wie kann man Plagiate vermeiden?

Um gar nicht erst Gefahr zu laufen zu plagiieren, ist es entscheidend, dass sich Studierende gleich zu

Beginn ihres Studiums mit den Grundsätzen des wissenschaftlichen Arbeitens vertraut machen.

Essentiell ist dabei das Erlernen der Techniken wissenschaftlichen Arbeitens und insbesondere auch

der Zitationsregeln, da mit ihrer Hilfe fremde Gedanken eindeutig und sicher von eigenen

unterschieden werden können.

Folgende Angebote zum Erlernen ‚guter wissenschaftlicher Praxis’ stehen dazu für Studierende der

Philosophischen Fakultät zur Verfügung:

Institutsinterne Lernangebote

Die Institute der Philosophischen Fakultät bieten ihren Studienanfängern Übungen, Tutorien oder



Workshops zum wissenschaftlichen Arbeiten an. An manchen Instituten sind die Kurse verpflichtend

2



in den Studienverlauf eingegliedert, an anderen werden sie den Studierenden als freiwilliges

Zusatzangebot bereitgestellt.

Zudem werden Leitfäden zum wissenschaftlichen Arbeiten von den Instituten bereitgestellt. Im

Einzelfall gelten die Absprachen mit den jeweiligen Prüfern. Bei Unsicherheiten kontaktieren Sie bitte

Ihr Studiengangsmanagement.

Institutsübergreifende Angebote

Hier sind die Kurse des Schreiblabors im Optionalbereich zu empfehlen, die auch als Vorkurs vor dem

eigentlichen Studienbeginn besucht werden können (Angebot des Schreiblabors:

www.schreiblabor.uni-bonn.de

)

.

Außerdem organisiert die Fakultät jährlich im Frühjahr die Lange



Nacht des Schreibens (mehr Informationen finden Sie unter:

http://www.philfak.uni-

bonn.de/studium/veranstaltungen

)

mit



Workshops und Beratungsangeboten.

Bei Unklarheiten sollten sich Studierende immer an den jeweiligen Dozenten, ihr

Studiengangsmanagement oder den Ombudsman (s.u.) wenden und um Beratung bitten.

Was passiert im Verdachtsfall?

Sofern ein Plagiat im Sinne der oben beschriebenen Definitionen über entsprechende

Quellenverweise eindeutig verifiziert wurde (die Prüfer können hier auch die technischen

Überprüfungsmöglichkeiten der oben erwähnten Plagiatssoftware nutzen), wird diese Information

zusammen mit dem Prüfungsdokument (Hausarbeit, Bachelorarbeit u.ä.) sowie den

Quellenhinweisen vom Fach an das Prüfungsbüro geschickt. Dort wird der Fall noch einmal gründlich

geprüft. Wenn das Plagiat eindeutig nachgewiesen ist, wird die Note „5,0“ (nicht bestanden)

verbucht und ein Vermerk zum Täuschungsversuch im Studienkonto hinterlassen. Das Prüfungsbüro

verschickt zudem einen schriftlichen Bescheid zum nicht bestandenen Prüfungsversuch und

Täuschungstatbestand. Die Wiederholungsmöglichkeiten bleiben für die entsprechende

Modulprüfung bestehen. In besonders schwerwiegenden Fällen von Täuschungsversuchen hat der

Prüfungsausschuss allerdings die Möglichkeit, eine sofortige Exmatrikulation zu beschließen (vgl. §13,

Abs. 8 der Prüfungsordnung) – diese Zwangsexmatrikulation wird dann vom Studentensekretariat

vorgenommen. Vor allem bei Plagiaten, die aufgrund technischer Fehler (fehlende oder

unvollständige Zitationen u.ä.) unbeabsichtigt zustande kamen, ist es in der Folge ratsam, die

Fachstudienberatung bezüglich Lehrangeboten in den Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens zu

konsultieren oder auch die Kursangebote des Bonner Projektes Schreiblabor (s.o.) zu nutzen.

Weitere Informationen

Ombudsman für Verdachtsfälle

wissenschaftlichen Fehlverhaltens

Prof. Dr. Carl-Friedrich Stuckenberg

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität

Bonn/Institut für Strafrecht

Adenauerallee 24-42

53113 Bonn, Germany

Tel.: +49 (0) 228 73-5042

Fax: +49 (0) 228 73-9074

E-Mail:


stuckenberg@jura.uni-bonn.de

Prüfungsbüro der Philosophischen Fakultät

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität

Bonn

Am Hof 1


53113 Bonn

Email:


Kontaktformular

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