Veräußerung von Anteilen an Kapitalgesellschaften I. S. V. § 17 estG



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Veräußerung von Anteilen an 

Kapitalgesellschaften i.S.v. § 17 EStG 

BBA-Spezialisierungsmodul 

Steuergestaltung durch Rechtsformwahl 

© Prof. Dr. Rainer Jurowsky 






A.

Systematische Einordnung 

B.

Tatbestandsvoraussetzungen des § 17 Abs. 1 EStG 

• Veräußerung 

• Anteil an Kapitalgesellschaft 

• Mindestbeteiligungsquote  



C.

Rechtsfolgen des § 17 Abs. 1 EStG 

• Veräußerungsgewinn (Veräußerungspreis, Veräußerungskosten, 

Anschaffungskosten) 

• Besonderheiten beim Veräußerungsverlust 

• Freibetrag 

D.

Übertragbarkeit der Rechtsfolgen auf Kapitalrückzahlungsfälle 

Agenda 



Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



A.

Systematische Einordnung 

• Mit § 17 EStG wird der systematische Grundsatz des „Dualismus der 

Einkünfte“ (grds. keine Steuerbarkeit von Veräußerungsgewinnen im 

PV) ähnlich wie durch § 20 Abs. 2 EStG und § 23 EStG verletzt. 

• Die letzten Steuerreformen haben den Zugriff des Fiskus auf 

Wertsteigerungen im PV immer weiter ausgedehnt, darunter auch durch 

Erweiterung des Anwendungsbereiches des § 17 EStG (bis 1998: 25%, 

von 1999 bis grds. 2001: 10%, ab 2002: 1%). 

• Nach der Gesetzestechnik werden Einkünfte iSv. § 17 EStG fiktiv als 

gewerbliche Einkünfte gem. § 15 EStG behandelt, obwohl es sich nicht 

um Anteile im BV handelt. 

• § 17 EStG stellt daher keine eigene Einkunftsart dar, sondern erweitert 

den Anwendungsbereich des § 15 EStG um diese Veräußerungsergeb-

nisse von Anteilen an Kapitalgesellschaften im steuerlichen 

Privatvermögen. 

• Beachte auch die Regelung nach § 20 Abs. 8 EStG, die für diese Fälle 

die Anwendung des § 20 Abs. 2 Nr. 1 EStG (Veräußerung von Anteilen 

an Kapitalgesellschaften) ausschließt. 




Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



A.  Systematische Einordnung 

• Hierdurch werden Veräußerungsergebnisse iSv. § 17 EStG nicht der 

ermäßigten Besteuerung gem. § 32d EStG unterworfen, sondern für 

diese gilt das Teileinkünfteverfahren gem. § 3 Nr. 40 EStG, § 3c Abs. 2 

EStG. 

• Dagegen werden Gewinnausschüttungen aus Anteilen iSv. § 17 EStG 



weiterhin gem. § 20 Abs. 1 Nr. 1 EStG erfasst und damit der Grundsatz 

durchbrochen, dass laufende Einkünfte aus Kapitalvermögen und 

Veräußerungsergebnisse aus dem Kapitalvermögen selbst identisch 

besteuert werden sollen. 

• Die „frühere“ Rechtfertigung für § 17 EStG, dass Anteile an 

Kapitalgesellschaften ab einer bestimmten Beteiligungshöhe 

(„wesentliche Anteile“ ab 25%) als unternehmerische Beteiligung einem 

Einzelunternehmen oder einer Mitunternehmerschaft gleich gestellt 

sind, kann heute – bei einer Mindestbeteiligungsquote von 1% - nicht 

mehr überzeugen. 




Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



A.  Systematische Einordnung 

Anteile im BV 

Anteile im PV 

100% 


< 100% 

≥ 1%


 

< 1% 

Ermäßigte 

Einkünfte 

Laufende 

Einkünfte 

Ermäßigte 

Einkünfte 

Laufende  

Einkünfte 

§ 16 EStG 

§ 15 EStG 

§ 17 EStG 

§ 20 Abs. 2 

EStG 


§ 3 Nr. 40 

EStG 


§ 3 Nr. 40 

EStG 


§ 3 Nr. 40 

EStG 


§ 32d  EStG 

Freibetrag 

-- 

Freibetrag  



-- 


Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



A.

Systematische Einordnung 

• Persönlicher Anwendungsbereich … 

Veräußerung muss grds. durch eine natürliche Person erfolgen 



(Regelung im EStG). 

Im Rahmen der unbeschränkten Steuerpflicht nach § 1 Abs. 1 EStG 



sind Anteile an in- und ausländischen Kapitalgesellschaften 

betroffen (Ausdruck des Welteinkommensprinzips, ggf. aber DBA 

beachten, weil das Besteuerungsrecht u.U. in den Sitzstaat der 

Gesellschaft wechseln kann). 

Im Rahmen der beschränkten Steuerpflicht nach § 1 Abs. 4 EStG 



sind nur Anteile an inländischen Kapitalgesellschaften betroffen 

(Ausdruck des Territorialprinzips, § 49 Abs. 1 Nr. 2e EStG, ggf. aber 

DBA beachten, weil das Besteuerungsrecht idR. dem Wohnsitzstaat 

des Anteilseigners zusteht). 




Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



A.

Systematische Einordnung 

• Persönlicher Anwendungsbereich … 

Aufgrund des Transparenzprinzips stellt sich die Frage der 



Anwendung des § 17 EStG auch dann, wenn eine Personen-

gesellschaft einen Anteil i.S.v. § 17 EStG veräußert, denn diese 

Veräußerung wird steuerlich ebenfalls unmittelbar den 

Gesellschaftern zugerechnet.  

Gehört die Beteiligung zu einem betrieblichen Gesamthands-



vermögen (weil z.B. die Personengesellschaft gewerbliche 

Einkünfte erzielt), ist die Anwendung von § 17 EStG nicht möglich.  

Handelt es sich dagegen um eine Personengesellschaft mit 



Überschusseinkünften („vermögensverwaltende Personen-

gesellschaft“), so wird deren Beteiligung an der Kapitalgesellschaft 

den Gesellschaftern der Personengesellschaft wie Bruchteils-

eigentum zugerechnet (anteilige Berechnung als Produkt der 

jeweiligen Beteiligungsquoten, vgl. § 39 Abs. 2 Nr. 2 AO).  

Diese Bruchteilsbetrachtung gilt sowohl bei der Veräußerung 



durch die Personengesellschaft selbst als auch bei deren Anteilen. 


Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



B. 

Tatbestandsvoraussetzungen 

• Die Anwendung des § 17 EStG erfordert das Vorliegen folgender 

Tatbestandsvoraussetzungen, die im Einzelnen zu prüfen sind … 

Veräußerung; 



eines Anteils an einer Kapitalgesellschaft im Privatvermögen; 

mit einer Mindestbeteiligungsquote von 1%. 



• Zu Veräußerung: 

Veräußerung ist die (entgeltliche) Übertragung des wirtschaftlichen 



Eigentums an eine andere Person. 

Entscheidend ist das dingliche Verfügungsgeschäft, nicht das 



schuldrechtliche Verpflichtungsgeschäft. 

Solange also das wirtschaftliche Eigentum an den betreffenden 



Anteilen noch nicht übergegangen ist – z.B. aufgrund einer 

aufschiebenden Bedingung oder einer ausstehenden 

Genehmigung – liegt kein Fall des § 17 EStG vor.  



Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



B. 

Tatbestandsvoraussetzungen 

• Zu Veräußerung: 

Auch die Einräumung einer Kauf- oder Verkaufsoption führt daher 



nicht zu einem Anwendungsfall des § 17 EStG, solange diese 

Option nicht ausgeübt worden ist. 

Die Übertragung des wirtschaftlichen Eigentums erfolgt in der 



Praxis regelmäßig auf der Basis eines Kaufvertrages, möglich ist 

z.B. aber auch ein Tausch gegen andere Wirtschaftsgüter (auch 

Beteiligungstausch). 

Für das wirtschaftliche Eigentum ist – wie auch sonst im 



Steuerrecht – die Frage entscheidend, wer ab wann die Chancen 

und Risiken (insb. Gewinnbezugsrecht, Stimmrecht) aus den 

Anteilen trägt.  

Die notwendige Entgeltlichkeit (s.o.) erfordert, dass eine 



kaufmännisch angemessene Gegenleistung (u.U. auch „Null“ bei 

wertlosen Anteilen) gezahlt wird, d.h. die reine Schenkung fällt 

nicht unter § 17 EStG. 



10 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



B. 

Tatbestandsvoraussetzungen 

• Zu Veräußerung: 

Die Gründe für die Veräußerung sind steuerlich unbeachtlich, so 



dass z.B. auch eine erzwungene Veräußerung im Rahmen eines 

Insolvenzverfahrens oder durch Verwertung eines Pfandrechts zur 

Anwendung des § 17 EStG führt, auch wenn dem Eigentümer der 

Kaufpreis nicht zufließt (statt dessen: Befreiung/Minderung von 

Verbindlichkeiten). 

Vorsicht bei Ausweichgestaltungen in der Praxis zur Vermeidung der 



Entgeltlichkeit bzw. Verminderung des Entgeltes z.B. durch … 

Schenkweise Übertragung der Beteiligung mit anschließendem 



„Beratervertrag“ des Schenkers oder 

Disquotale Gewinnausschüttung nach teilweisem 



unentgeltlichem Beteiligungsübergang.  

 



11 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



B. 

Tatbestandsvoraussetzungen 

• Zu Veräußerung: 

Auch Einlagen können Veräußerungen darstellen und daher eine 

Steuerpflicht nach § 17 EStG begründen ... 



Einlage in … 

Einzelunternehmen 

Mitunternehmerschaft 

(Gesamthand) 

Kapitalgesellschaft 

-- 


verdeckt 

offen 


offen 

verdeckt 

Keine Veräußerung 

Veräußerung 

§ 17 Abs. 1 Satz 1 

EStG 


Fiktion 

§ 17 Abs. 

1 Satz 2 

EStG  


§ 6 Abs. 1 Nr. 5b EStG für das 

aufnehmende Betriebsvermögen 

(Einlage mit TW, max. aber AK) 



12 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



B. 

Tatbestandsvoraussetzungen 

• Zu Anteil an einer Kapitalgesellschaft im Privatvermögen: 

Als Anteile an Kapitalgesellschaften gelten Aktien, GmbH-



Beteiligungen, Kommanditbeteiligungen auf Aktien (KGaA) und 

Anteile an europäischen Aktiengesellschaften (SE) sowie an 

vergleichbaren ausländischen Körperschaften.  

Anteile liegen nur dann vor, wenn diese Anteile tatsächlich 



entstanden sind und dann veräußert werden (z.B. keine 

Berücksichtigung der Anschaffungskosten bei fehlgeschlagenen 

Gründungen bei Kapitalgesellschaften).  

Zu den Anteilen i.S.v. § 17 EStG zählen auch „ähnliche 



Beteiligungen“ wie insb. Genussscheine und -rechte, wenn diese 

EK-ähnlichen Charakter haben (also insbesondere eine Beteiligung 

am Liquidationserfolg der Kapitalgesellschaft verbriefen).  

Haben die „ähnlichen Beteiligungen“ dagegen eher FK-Charakter, 



so sind diese nicht von § 17 EStG erfasst.  


13 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



B. 

Tatbestandsvoraussetzungen 

• Zu Anteil an einer Kapitalgesellschaft im Privatvermögen: 

Auch Anwartschaften (d.h. gesicherte Rechtspositionen zum Erwerb 



auf Anteile i.S.v. § 17 EStG = insb. Bezugsrechte) können bei ihrer 

Veräußerung die Rechtsfolgen nach § 17 EStG auslösen.  

• Zu Mindestbeteiligungsquote von 1%:  

Die Anwendung des § 17 EStG setzt voraus, dass der Veräußerer 



(ab 2002) mit mindestens 1% an der Kapitalgesellschaft, deren 

Anteile er veräußert, beteiligt ist.  

Problem der sog. „unechten Rückwirkung“, Urteil BVerfG v. 



07.07.2010 und ergänzend BMF v. 20.12.2010 (hier nicht im Detail 

dargestellt). 

Maßgeblich für die Berechnung der Beteiligungshöhe ist der Anteil 



am Nennkapital (Stamm- oder Grundkapital) der Kapitalgesellschaft, 

abweichende Stimmrechtsquoten oder Ausschüttungsquoten 

(„disquotale Gewinnausschüttungen“) sind unerheblich. 



14 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



B. 

Tatbestandsvoraussetzungen 

• Zu Mindestbeteiligungsquote von 1%:  

Wenn die Kapitalgesellschaft eigene Anteile besitzt, sind diese zur 



Berechnung der Beteiligungshöhe vom Nennkapital zu kürzen. 

Mehrere (unmittelbar und/oder mittelbar über andere 



Kapitalgesellschaften/Mitunternehmerschaften) bestehende 

Beteiligungen an der Kapitalgesellschaft sind zusammenzurechnen. 

Die mittelbaren Beteiligungen sind daher für die Berechnung der 



Mindestbeteiligungsquote i.S.v. § 17 EStG auch dann zu 

berücksichtigen, wenn diese mittelbare Beteiligung zu einem 

Betriebsvermögen gehört.   

Dabei ist auf die rechnerische Quote der mittelbaren Beteiligung 



abzustellen und diese rechnerische Quote mit der Quote der 

unmittelbaren Beteiligung zusammenzurechnen.  

Möglich ist auch eine mittelbare Beteiligung über mehrere 



„hintereinandergeschaltete“ Kapitalgesellschaften, dann ist die  

rechnerische Quote der gesamten Kette zu berücksichtigen.  




15 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



B. 

Tatbestandsvoraussetzungen 

• Zu Mindestbeteiligungsquote von 1%:  

Die Mindestbeteiligungshöhe von 1% muss nicht zwingend zum 



Zeitpunkt der Veräußerung vorgelegen haben, sondern 

entscheidend ist eine entsprechende Beteiligungshöhe zu einem 

Zeitpunkt während der letzten fünf Jahre vor der Veräußerung  

(= Übertrag des wirtschaftlichen Eigentums). 

Hiermit sollen Steuergestaltungen durch Abstockungen unter die 



Mindestbeteiligungsquoten verhindert werden.  

Dabei ist es ausreichend, wenn die Beteiligungsgrenze auch 



kurzfristig (u.U. nur für einen Tag) überschritten war.  

Für die Fristberechnung („fünf Jahre zurück“) ist nicht auf den Tag 



des Abschlusses des Veräußerungsvertrages, sondern auf den Tag 

der Veräußerung (Übergang des wirtschaftlichen Eigentums) 

abzustellen.  

Es erfolgt eine taggenaue Berechnung (5 Jahre = 5 * 365 Tage). 




16 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



B. 

Tatbestandsvoraussetzungen 

• Zu Mindestbeteiligungsquote von 1%:  

Wurde die Beteiligung innerhalb des 5-Jahres-Zeitraums auf 



mindestens 1% aufgestockt, so werden im Rahmen der 

Besteuerung nach § 17 EStG auch die stillen Reserven aus der Zeit 

vor Aufstockung erfasst.  

Bsp.: 



Werner erwirbt 0,5% der Anteile an einer Kapitalgesellschaft im Jahr 

1 zu AK = 100. Im Jahr 3 haben diese Anteile einen Teilwert 

(=Zeitwert) von 200. Der Veräußerungsgewinn von 100 wäre nicht 

nach § 17 EStG steuerpflichtig. Im Jahr 4 erwirbt er weitere 0,5% 

der Anteile an diese Kapitalgesellschaft zu AK = 250 hinzu.  

Im Jahr 5 veräußert er alle Anteile (1%) zu einem VP = 500.  

Steuerpflichtig nach § 17 ist der gesamte VG = 150 (VP 500 ./. AK 

350). Hierbei ist es unbedeutend, dass in diesem VG stille Reserven 

iHv. 100 enthalten sind, die entstanden sind, als diese Beteiligung 

die Mindestbeteiligungshöhe von 1% noch nicht erreicht hatte.  




17 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



B. 

Tatbestandsvoraussetzungen 

• Zu Mindestbeteiligungsquote von 1%:  

Im Fall des unentgeltlichen Erwerbs vor der Veräußerung reicht es 



aus, wenn der Rechtsvorgänger (Schenker/Erblasser) innerhalb der 

letzten fünf Jahre vor der Veräußerung iSv. § 17 EStG beteiligt war.  

Bsp.: 


Werner und seine Schwester Elvira erben jeweils hälftig in 03 von 

ihrer Mutter eine 1,5%ige Beteiligung an einer Kapitalgesellschaft. 

Die AK der Beteiligung bei der Mutter haben 100 betragen.  

In 05 veräußert Werner seinen 0,75%igen Anteil zu einem Preis von 

300 und realisiert somit einen Veräußerungsgewinn von 250 (VP: 

300 abzgl. anteilige AK: 50). Dieser ist nach § 17 EStG 

steuerpflichtig, da die Mutter innerhalb von fünf Jahren vor der 

Veräußerung beteiligt iSv. § 17 EStG war.  

Erfolgt die Veräußerung dagegen erst in 09, greift § 17 EStG für den 

Veräußerungsgewinn Werners nicht.   




18 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



C. 

Rechtsfolgen 

• Da § 17 EStG das Veräußerungsergebnis fiktiv den gewerblichen 

Einkünften iSv. § 15 EStG zurechnet, gilt dies auch für die Frage des 

Zeitpunktes der Gewinnrealisierung (Realisationsprinzip, nicht 

Zuflussprinzip).  

• Realisationszeitpunkt = Übergang des wirtschaftlichen Eigentums, 

Zufluss des Kaufpreises (ggf. auch Ratenzahlungen) sind unerheblich. 

• Der Veräußerungsgewinn ist dabei nach § 17 Abs. 2 Satz 1 EStG grds. 

wie folgt zu ermitteln:  

 

Veräußerungspreis (nach Anwendung § 3 Nr. 40 c) EStG) 



 

./. 


Veräußerungskosten (nach Anwendung § 3c Abs. 2 EStG) 

 

./. 



Anschaffungskosten (nach Anwendung § 3c Abs. 2 EStG)  

• Zum Veräußerungspreis gehören alle Zahlungen an den Veräußerer, 

denen keine eigenständigen Leistungen des Veräußerer gegen-

überstehen (so z.B. auch Vergütungen für thesaurierte Gewinne, etc.).  




19 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



C. 

Rechtsfolgen 

• Erfolgt die Übertragung der Anteile iSv. § 17 EStG im Wege des 

Tausches (z.B. als offene Einlage in einer Kapital- oder Personen-

gesellschaft), so gilt nach den allgemeinen Grundsätzen der Wert der 

Gegenleistung als Veräußerungspreis. 

• Bei einer verdeckten Einlage in eine Kapitalgesellschaft gilt nach § 17 

Abs. 2 Satz 2 EStG der gemeine Wert der Anteile (§ 9 BewG) als 

Veräußerungspreis.  

• Aufgrund der sofortigen Versteuerung (unabhängig vom Zufluss) muss 

der Veräußerungspreis und damit auch der Veräußerungsgewinn 

nachträglich korrigiert werden, wenn der Veräußerungspreis tatsächlich 

nicht gezahlt wird (z.B. aufgrund eines Ausfalls der Kaufpreis-

forderung), Rechtsgrundlage ist § 175 Abs. 1 Nr. 2 AO.   

• Bei gestundeten Kaufpreisen (auch bei Ratenzahlungen) gehören 

Zinsen aus der Stundung nicht zu den Einkünften aus § 17 EStG, 

sondern diese sind bei Zufluss nach § 20 Abs. 1 Nr. 7 EStG zu 

versteuern.  

 



20 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



C. 

Rechtsfolgen 

• Zu den Veräußerungskosten gehören alle Aufwendungen des 

Veräußerers, die in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der 

Veräußerung stehen (Maklergebühren, Rechtsanwaltskosten, 

Gutachterkosten).  

• Für die Praxis wichtig ist häufig die Behandlung von Schuldzinsen, die 

sich aus der Finanzierung der veräußerten Beteiligung während und 

nach der Besitzdauer ergeben haben … 

Diese Zinsen stehen nicht im Zusammenhang mit der 



Veräußerung, so dass es sich nicht um Veräußerungskosten iSv.  

§ 17 EStG handelt.  

Diese Zinsen können daher nur als Werbungskosten bei § 20 



EStG berücksichtigt werden (zwar grds. nicht möglich wegen § 20 

Abs.9 EStG, beachte aber Option nach 32d Abs. 2 Nr. 3 EStG im 



Jahr der Veräußerung).  


21 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



C. 

Rechtsfolgen 

• Zu den Anschaffungskosten im Rahmen des § 17 EStG besteht grds. 

eine Identität zum AK-Begriff im Betriebsvermögen (§ 6 EStG), der 

wiederum i.S.v. § 255 Abs. 1 HGB interpretiert wird.  

• Hierzu gehören insb.  

Anschaffungspreis (ggf. aus Fremdwährung umzurechnen am Tag 



des wirtschaftlichen Übergangs der Anteile),  

Anschaffungsnebenkosten (z.B. Gutachterkosten nach der 



Entscheidung zum Erwerb der Anteile, Notarkosten),  

bei Gründung/Kapitalerhöhung die Einzahlungen auf das 



Nennkapital und ein etwaiges Agio (=Dotierung Kapitalrücklage), 

nachträgliche Aufwendungen auf die Beteiligung (vgl. später!) 



• Werden Anteile iSv. § 17 EStG zu unterschiedlichen Zeitpunkten mit 

unterschiedlichen Anschaffungskosten erworben, behalten grds. alle 

einzelnen Anteile ihre jeweiligen Anschaffungskosten, d.h. es findet 

keine Durchschnittsberechnung statt.  




22 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



C. 

Rechtsfolgen 

• Bei einer späteren Veräußerung kann der Steuerpflichtige dann 

wählen, welche Anteile er veräußern möchte (Gestaltung zur 

Verminderung des Veräußerungsgewinns). 

• Die Berücksichtigung der eigenen Anschaffungskosten des 

Veräußerers setzt gedanklich immer auch die eigene Anschaffung 

voraus, so dass bei der Veräußerung unentgeltlich erworbener Anteile 

(durch Erbfolge, Schenker) gem. § 17 Abs. 2 Satz 2 EStG auf die 

Anschaffungskosten des Rechtsvorgängers (Erblasser, Schenker) 

abzustellen ist.  

• Für die Praxis sehr wichtig ist die Notwendigkeit, auch nachträgliche 

Anschaffungskosten in die Ermittlung des Veräußerungsgewinns nach 

§ 17 EStG einzubeziehen („normenspezifischer AK-Begriff“ gem. 

ständiger Rechtsprechung des BFH).  

• Wenn ein Gesellschafter eine „offene Einlage“ – also bei einer 

Kapitalerhöhung gegen Gewährung von Gesellschaftsrechten oder als 

Erhöhung der Kapitalrücklage – in die Gesellschaft leistet, liegen 

zweifelslos nachträgliche Anschaffungskosten vor.  




23 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



C. 

Rechtsfolgen 

• Gleiches muss nach der Rechtsprechung des BFH auch gelten, wenn 

es sich um „verdeckte Einlage“ handelt, d.h. der Gesellschafter der 

Gesellschaft einen Vermögensvorteil gewährt, den ein fremder Dritter 

nicht gewährt hätte. 

• Für die Praxis bedeutsam sind Vermögensverluste des Gesellschafters 

aus dem Ausfall von Darlehen, die ein fremder Dritter nicht gewährt 

hätte, d.h. die auf dem Gesellschaftsverhältnis beruhen.  

• Im Betriebsvermögen könnte der Vermögensverlust aus solchen 

Darlehen über eine Teilwertabschreibung berücksichtigt werden, dies 

ist aber bei einem Darlehen im Privatvermögen nicht möglich. 

• Aufgrund der „Nähe“ des § 17 EStG zu gewerblichen Einkünften soll 

aber letztlich das gleiche Ergebnis erreicht werden (Gedankliche 

Zusammenfassung der beiden Wirtschaftsgüter „Beteiligung“ und 

„Darlehensforderung“ zu einem Wirtschaftsgut „Beteiligung“ und 

Berücksichtigung des Darlehensausfalls bei Veräußerung/Wegfall der 

Beteiligung).    



24 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



C. 

Rechtsfolgen 

• Die Rechtsprechung des BFH hat vier Fälle entwickelt, bei denen die 

(weitere) Darlehensgewährung auf dem Gesellschaftsverhältnis beruht 

und bei denen daher nachträgliche Anschaffungskosten zu 

berücksichtigen sind.  

• Die gleichen Grundsätze gelten auch für andere Finanzierungsformen, 

insbesondere für die Übernahme von Bürgschaften und Patronats-

erklärungen durch den Gesellschafters zugunsten der Gesellschaft 

sofern der Gesellschafter hieraus in Anspruch genommen wird. 

• Nach Auffassung der Finanzverwaltung soll die Rechtsprechung des 

BFH, die auf der Basis des inzwischen aufgegebenen 

„Eigenkapitalrechts“ gem. § 32a GmbHG a.F. erfolgte, weiterhin 

anzuwenden sein (vgl. hierzu BMF v. 21.10.2010), allerdings unter 

Beachtung der Einschränkungen des § 39 Abs. 1 Nr. 5, Abs. 2-5 InsO 

(Mindestbeteiligungsquote von 10% oder geschäftsführende Funktion)  



25 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



C. 

Rechtsfolgen 

Besonders wichtig: 

Die Rechtsprechung  zum „normenspezifischen 

Anschaffungskostenbegriff“ und die nachfolgend dargestellten vier Fälle 

gelten nach dem Urteil des BFH vom 11.07.2017 (IX R 36/15) nur noch, 

falls die Finanzierungsmaßnahmen (insb. Darlehensvergabe, 

Stehenlassen des Darlehens, Bürgschaft) vor dem 29.09.2017 (Tag der 

Veröffentlichung des Urteils im Internet) stattgefunden hat. Dabei ist es 

unabhängig, wann sich die Erhöhung der Anschaffungskosten durch die 

Veräußerung des Anteils in späteren Jahren steuerlich auswirkt. 

Aus diesem Grunde wird die Kenntnis der vier Fälle auch in der Zukunft 

noch von Bedeutung sein, wenn vor dem 29.09.2017 entsprechende 

Finanzierungsmaßnahmen durchgeführt worden sind.   

Für Finanzierungsmaßnahmen ab dem 29.09.2017 ist zu prüfen, ob der 

Forderungsausfall nach den Grundsätzen des Urteils des BFH v. 

24.10.2017 (VIII R 13/15) zu steuerbaren Verlusten nach  

§ 20 Abs. 2 Nr. 7 EStG führt. 



26 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



C. 

Rechtsfolgen 

 

„Stehengelassenes Darlehen“ 

• Ein Darlehen wird in „guten Zeiten“ gewährt und bei Eintritt der 

Krise wird das dem Gesellschafter zustehende außerordentliche 

Kündigungsrecht nicht geltend gemacht. 

• Ausbleibende Kündigung aus gesellschaftsrechtlicher 

Veranlassung = Zeitpunkt der verdeckten Einlage. 

• Nachträgliche Anschaffungskosten = Zeitwert des Darlehens 



zum Zeitpunkt des Eintritts der Krise, weil nur hierauf aus der 

Gesellschafterstellung heraus verzichtet werden kann 

• Schwierige und ungeklärte Ermittlung: Welchen Betrag hätte die 

Gesellschaft zu diesem Zeitpunkt noch zurückzahlen können? 

• Im „schlimmsten Fall“ liegen nachträgliche Anschaffungskosten 

(=Wert der verdeckten Einlage) = 0 €.  

• Dann wirkt sich der Verlust aus dem Darlehen nicht aus. 



27 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



C. 

Rechtsfolgen 

 

„Krisendarlehen“ 

• Das Darlehen wird zu einem Zeitpunkt ausgereicht, zu dem ein 

fremder Dritter aufgrund des bereits erfolgten Eintritts der Krise 

kein Darlehen mehr gegeben hätte.  

• Bereits Darlehensgewährung aus gesellschaftsrechtlicher 

Veranlassung = Zeitpunkt der verdeckten Einlage 

• Nachträgliche Anschaffungskosten = Nennwert des Darlehens 



zum Zeitpunkt der Ausreichung  

• Unproblematische Ermittlung. 

• Volle Auswirkung des gesamten Darlehensbetrages. 



28 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



C. 

Rechtsfolgen 

 

„Krisenbestimmtes Darlehen“ 

• Ein Darlehen wird in „guten Zeiten“ gewährt, der Gesellschafter 

verzichtet aber im Darlehensvertrag auf sein außerordentliches 

Kündigungsrecht bei einem späteren Eintritt der Krise. 

• Der Verzicht kann auch später (als Zusatz des Darlehens-

vertrages) erfolgen, aber noch vor Eintritt der Krise.  

• Bereits Verzicht auf eine Kündigung ist gesellschaftsrechtlich 

veranlasst = Zeitpunkt der verdeckten Einlage 

• Nachträgliche Anschaffungskosten = Nennwert des Darlehens 



zum Zeitpunkt der Ausreichung  

• Unproblematische Ermittlung. 

• Volle Auswirkung des gesamten Darlehensbetrages. 



29 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



C. 

Rechtsfolgen 

 

„Finanzplandarlehen“ 

• Ein Darlehen wird in den Finanzierungsplan der Gesellschaft in 

einer Weise einbezogen, dass ohne diese Darlehen der 

Geschäftszweck nicht erfüllt werden kann 

(„Betriebswirtschaftliches Eigenkapital“). 

• Langfristige Finanzierung ohne Kündigungsmöglichkeiten, 

niedrige Zinsen, oftmals hoch im Verhältnis zum Nennkapital, 

ggf. Verpflichtung zur Darlehensvergabe im 

Gesellschaftsvertrag. 

• Nachträgliche Anschaffungskosten = Nennwert des Darlehens 

zum Zeitpunkt der Ausreichung  

• Unproblematische Ermittlung. 

• Volle Auswirkung des gesamten Darlehensbetrages. 



30 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



C.

Rechtsfolgen 

• Systematisch müssen – da § 17 EStG Veräußerungsgewinne erfasst – 

auch Veräußerungsverluste steuerlich berücksichtigt werden. 

• Außerhalb des § 17 EStG werden Veräußerungsverluste aus Anteilen 

an Kapitalgesellschaften nur nach § 20 Abs. 2 EStG erfasst (Nachteil: 

Keine Verrechnung der Verluste mit anderen Einkunftsarten möglich).   

• Um (aus Sicht des Fiskus) unerwünschte Steuergestaltungen durch 

Aufstockung einer ursprünglich nicht unter § 17 EStG fallenden 

Beteiligung (< 1%) in den Anwendungsbereich des § 

17 EStG (≥ 1%) 

zu verhindern, ist die Verlustberücksichtigung gem. § 17 Abs. 2 Satz 6 

EStG aber an weitergehende Voraussetzungen geknüpft.   

• Ist ein Veräußerungsverlust nicht durch diese Vorschrift beschränkt, so 

ist er – unter Beachtung von § 3 Nr. 40 EStG, § 3c Abs. 2 EStG – auch 

mit anderen Einkunftsarten ausgleichs- und abzugsfähig.  

• Veräußerungsverluste sind nach § 17 Abs. 2 Satz 6 EStG in zwei 

Fällen nicht zu berücksichtigen.  



31 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



C. 

Rechtsfolgen 

 

(a) Veräußerung nach unentgeltlichem Erwerb 

Grundsatz: 

Ein Veräußerungsverlust ist nicht zu berücksichtigen, wenn die 

Veräußerung innerhalb von fünf Jahren nach einem 

unentgeltlichen Erwerb (Schenkung/Erbschaft) stattfindet.  

Hierdurch soll verhindert werden, dass Anteile außerhalb des § 17 

EStG an einen Gesellschafter unentgeltlich übertragen werden, 

der dadurch zusammen mit eigenen Anteilen unter § 17 EStG fällt.  

Ausnahme: 

Wenn auch der unentgeltlich Übertragende (Schenker/Erblasser) 

die Verluste nach § 17 Abs. 2 Satz 6 EStG berücksichtigen könnte, 

besteht beim Übernehmer (Beschenkter/Erbe) keine 

Beschränkung.  




32 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



C.

Rechtsfolgen 

• Bsp. 1: 

A erbt in 02 von seinem Vater 0,5% der Anteile (AK = 100) an einer 

Kapitalgesellschaft und besitzt zu diesem Zeitpunkt selbst 1,5% der 

Anteile (AK = 300). In 04 veräußert er alle Anteile (2,0%) zu 150 und 

erzielt hierdurch insgesamt einen Veräußerungsverlust von 250.  

A kann den Verlust aus den unentgeltlich erworbenen Anteilen 

(Gesamtverlust: 250 * 25% = anteiliger Verlust: 62,5) nicht steuerlich 

berücksichtigen, da insoweit seit dem unentgeltlichen Erwerb in 02 

noch keine fünf Jahre vergangen sind.  

Die Verlustberücksichtigung hinsichtlich der entgeltlich erworbenen 

Anteile richtet sich nach § 17 Abs. 2 Satz 6b) EStG (vgl. später).  

• Bsp. 2: 

Wie zuvor, aber die Veräußerung der gesamten 2% findet erst im Jahr 

08 statt.  

Da die Fünfjahresfrist seit dem unentgeltlichen Erwerb verstrichen ist, 

ist der Veräußerungsverlust auch hinsichtlich der unentgeltlich 

erworbenen Anteile zu berücksichtigen.   




33 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



C.

Rechtsfolgen 

• Bsp. 3: 

Vater hält  bis zu seinem Tod in 02 1% der Anteile an einer 

Kapitalgesellschaft (AK = 200). Er vererbt die Anteile hälftig an seine 

Kinder A und B. A besitzt zu diesem Zeitpunkt selbst 1,5% der Anteile 

(AK = 300). In 04 veräußert er alle Anteile (2,0%) zu 150 und erzielt 

hierdurch insgesamt einen Veräußerungsverlust von 250.  

A kann den Verlust aus den unentgeltlich erworbenen Anteilen 

(Gesamtverlust: 250 * 25% = anteiliger Verlust: 62,5) steuerlich 

berücksichtigen, da auch der Vater – wenn er (obwohl ja gestorben!) in 

04 veräußern würde – den Verlust steuerlich geltend machen könnte  

(A soll hier nicht schlechter gestellt werden als der Vater).  

Die Verlustberücksichtigung hinsichtlich der entgeltlich erworbenen 

Anteile richtet sich nach § 17 Abs. 2 Satz 6b) EStG (vgl. später).  




34 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



C. 

Rechtsfolgen 

 

(b) Veräußerung nach entgeltlichem Erwerb 

Grundsatz: 

Ein Veräußerungsverlust ist nur zu berücksichtigen, wenn die 

Mindestbeteiligungsquote von 1% während der gesamten fünf 

Jahre vor der Veräußerung bestanden hat.   

Anders als im Fall des Veräußerungsgewinns reicht eine 

kurzfristige Beteiligung iSv. § 17 EStG also nicht aus.  

Ausnahmen: 

1. Ersterwerb einer Beteiligung iSv. § 17 EStG (d.h. insgesamt 

keine missbräuchliche Aufstockung) innerhalb von fünf Jahren 

vor der Veräußerung; 

2. Aufstockung hinsichtlich der Aufstockungsanteils (d.h. nur 

teilweise missbräuchliche Aufstockung) innerhalb von fünf 

Jahren vor der Veräußerung. 



35 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



C.

Rechtsfolgen 

• Bsp. 1: 

A besitzt 0,8% der Anteile an einer Kapitalgesellschaft, die er in 01 zu 

AK von 100 

erworben hat. Diese Anteile haben einen Zeitwert von 10. 

Um die Erfassung des Veräußerungsverlustes im Rahmen des § 20 

Abs. 2 EStG zu verhindern, erwirbt er in 03 weitere 0,2% der Anteile an 

dieser Kapitalgesellschaft zu 

AK von 3 

hinzu und veräußert ebenfalls in 

03 alle Anteile (jetzt 1%) zu einem 

VP von 12

Der VV ist aufzuteilen … 



• bezogen auf die ursprünglich erworbenen 0,8% mit AK von 100 ist 

der VV (VP 9,6 ./. AK 100 = VV ./. 90,4) nicht abzugsfähig nach  

§ 17 Abs. 2 Satz 6 Buchstabe b) Satz 1 bzw.  

• bezogen auf die hinzuerworbenen 0,2% mit AK von 2 ist der VV (VP 

2,4 ./. AK 3 = VV 0,6) abzugsfähig nach § 17 Abs. 2 Satz 6 

Buchstabe b) Satz 2.  




36 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



C.

Rechtsfolgen 

• Bsp. 2: 

A erwirbt in 02 (erstmalig) 25% der Anteile an einer Kapitalgesellschaft 

zu AK von 100 und veräußert diese Anteile in 04 zu einem VP von 30.  

Obwohl A nicht während der gesamten fünf Jahre vor der Veräußerung 

iSv. § 17 EStG beteiligt gewesen ist, unterliegt der VV von 70 der 

Anwendung des § 17 EStG, da kein missbräulicher Hinzuerwerb 

stattgefunden hat. Ansonsten wäre A gezwungen, eine wertgeminderte 

Beteiligung fünf Jahre zu halten, bevor der Veräußerungsverlust nach 

§ 17 EStG berücksichtigt werden könnte.  

 



Bsp. 3: 



A erwirbt in 02 (erstmalig) 5% der Anteile an einer Kapitalgesellschaft 

zu AK von 100 und veräußert in 03 4,5% mit Verlust und in 04 weitere 

0,5% mit Verlust.  

Beide Veräußerungsverluste sind nach § 17 EStG zu berücksichtigen, 

da sie jeweils aus der Veräußerung von erstmalig - innerhalb von fünf 

Jahren - erworbenen Anteilen stammen. 




37 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



C.

Rechtsfolgen 

Bsp. 4: 



A erwirbt in 02 (erstmalig) 5% der Anteile an einer Kapitalgesellschaft 

zu AK von 100 und veräußert in 03 4,5% mit Verlust und in 09 weitere 

0,5% mit Verlust.  

Nur der VV in 03 ist zu berücksichtigen, da es sich hierbei um Anteile 

handelt, die innerhalb von fünf Jahren nach dem Ersterwerb veräußert 

worden sind.  

Der VV in 09 ist nicht zu berücksichtigen, da zu diesem Zeitpunkt die 

verbliebenen Anteile geringer sind als 1% und der Ersterwerb dieser 

verbliebenen Anteile in 09 vor länger als fünf Jahren stattgefunden hat.   



38 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



C.

Rechtsfolgen 

Freibetrag: 



Soweit ein VG zu berücksichtigen ist (nach Anwendung von § 3 Nr. 

40, § 3c Abs. 2 EStG), wird dieser VG personenunabhängig mit 

einem Freibetrag nach § 17 Abs. 3 EStG begünstigt. 

Bei einer 100%igen Beteiligung beträgt der Freibetrag € 9.060, der 



sich um den Teil des VG ermäßigt, der € 36.100 übersteigt, d.h. ab 

einem VG von € 45.160 ist der komplette Freibetrag 

„abgeschmolzen“.  

Wird ein geringerer Anteil an der Kapitalgesellschaft veräußert, 



verringern sich diese Beträge entsprechend (also z.B. bei 

Veräußerung eines 10%igen Anteils: € 906 bzw. € 4.516).  

Für die Praxis ist die Entlastung durch den Freibetrag daher 



regelmäßig ohne große Relevanz.  

Der Freibetrag bezieht sich immer auf die entsprechende 



Beteiligung an der Kapitalgesellschaft, so dass bei mehreren 

Kapitalgesellschaftsbeteiligungen auch mehrere Freibeträge 

gewährt werden.      



39 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



C.

Rechtsfolgen 

 

 

 



Nennkapital der Kapitalgesellschaft: 

  

  



100.000 € 

Nennwert (= Anschaffungskosten) der veräußerten 

Anteile (15 %): 

  

15.000 € 



Veräußerungspreis nach Abzug der 

Veräußerungskosten: 

  

  

25.833 € 



Veräußerungsgewinn daher: 

  

  



10.833 € 

Steuerpflichtig  60 % (§ 3 Nr. 40, § 3c Abs. 2 EStG)  

  

  

6.500 € 



Anteil am Freibetrag (15% * 9.060 €) 

  

  



1.359 € 

Berechnung der Freibetragsminderung: 

  

  

  



  

Anteil am Betrag von 36.100 € (15 % ) 

=  5.415 EUR 

  

  



Veräußerungsgewinn 

./.  6.500 EUR 

  

  

Freibetragsminderung 



./.  1.085 EUR 

./.   1.085 € 

  

Verbleibender Freibetrag 



  

  

274 € 



Veräußerungsgewinn 

6.226 € 



40 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



D.   Übertragbarkeit der Rechtsfolgen auf Kapitalrückzahlungsfälle 

Nach § 17 Abs. 4 EStG steht die Auflösung einer Kapitalgesellschaft 



(mit und ohne Insolvenzverfahren), die Kapitalherabsetzung und die 

Ausschüttung von Beträgen aus dem steuerlichen Einlagekonto nach  

§ 27 KStG der Veräußerung gleich, da in diesen Fällen der 

Gesellschafter für die „Aufgabe einer Vermögensposition aus der 

Beteiligung“ eine Zahlung von der Kapitalgesellschaft erhält.  

Beachte den Zusammenhang/Abgrenzung zu § 20 Abs. 1 Nr. 1 Satz 3 



EStG bzw. § 20 Abs. 1 Nr. 2 Satz 1 EStG (keine laufenden 

Kapitaleinkünfte bei Ausschüttungen aus dem steuerlichen 

Einlagekonto nach § 27 KStG).  

Soweit also bei den in § 17 Abs. 4 EStG genannten Fällen der 



Gesellschafter von der Kapitalgesellschaft Zahlungen erhält, sind diese 

entweder nach § 20 Abs. 1 Nr. 1 und 2 EStG („laufende 

Kapitaleinkünfte“) bzw. nach § 17 EStG („Vermögenseinkünfte“) 

steuerpflichtig.  




41 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



D.   Übertragbarkeit der Rechtsfolgen auf Kapitalrückzahlungsfälle 

Bsp.: 



Die A-GmbH wird durch Beschluss des Alleingesellschafters A 

(freiwillig) aufgelöst und abgewickelt. Mit Beendigung des Abwicklungs-

verfahrens und Begleichung der Schulden der A-GmbH wird dem 

Alleingesellschafter A ein Betrag von 500 T€ ausgezahlt. Dieser Betrag 

teil sich wie folgt auf:  

50 T€ aus dem Stammkapital der A-GmbH; 



150 T€ aus der Kapitalrücklage der A-GmbH (Zuzahlungen der 

Gesellschafter iSv. § 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB = Bestand im 

steuerlichen Einlagekonto nach § 27 Abs. 1 KStG); 

300 T€ aus Gewinnrücklagen der A-GmbH (Gewinnthesaurierungen 



der vorangegangenen Wirtschaftsjahre).  

Die Gesellschaft bescheinigt A die Minderung des steuerlichen 

Einlagenkontos iHv. 200 T€ nach § 27 Abs. 3 KStG. 

Im Anschluss an diese Vermögensverteilung wird die A-GmbH als 

nunmehr vermögenslos im Handelsregister gelöscht.  

A war seit der Gründung Alleingesellschafter der A-GmbH.  




42 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



D.   Übertragbarkeit der Rechtsfolgen auf Kapitalrückzahlungsfälle 

Bsp.: 



Der gesamte Betrag der Rückzahlung ist wie folgt aufzuteilen:  

Die Rückzahlung des Stammkapitals (50 T€) und die Auszahlung 



der Kapitalrücklage (150 T€) sind als Veräußerungspreis im 

Rahmen des § 17 EStG anzusehen (§ 17 Abs. 4 Satz 2 EStG). Es 

ergibt sich folgende Berechnung: 

   


 

 

 



 

 

 



 

Aufgrund der Tatsache, dass kein Veräußerungsgewinn verbleibt, 



kommt der Freibetrag nach § 17 Abs. 3 EStG nicht zur Anwendung.  

§ 3  Nr. 40 EStG

§ 3c Abs. 2 EStG

EUR


EUR

EUR


Veräußerungspreis

200.000,00

80.000,00 120.000,00

./. Veräußerungskosten

0,00

0,00


0,00

./. Anschaffungskosten

200.000,00

80.000,00 120.000,00

(Einlagen als Gründungsgesellschafter)

Veräußerungsgewinn

0,00

0,00

0,00



43 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



D.   Übertragbarkeit der Rechtsfolgen auf Kapitalrückzahlungsfälle 

Bsp.: 



Der gesamte Betrag der Rückzahlung ist wie folgt aufzuteilen:  

Die Auszahlung der Gewinnrücklagen wird nach § 20 Abs. 1 Nr. 2 



EStG versteuert (€ 300.000), es kommt grds. der ermäßigte 

Steuersatz nach § 32d EStG zur Anwendung.  

 



Variante: 



Wie zuvor, aber A ist nicht Gründungsgesellschafter, sondern er hat 

den Anteil von fünf Jahren von dem bisherigen Gesellschafter zu AK 

von 180 T€ erworben, weil die Beteiligung aufgrund von Verlusten der 

A-GmbH im Wert gemindert war.  

 

 

 



 


44 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



D.   Übertragbarkeit der Rechtsfolgen auf Kapitalrückzahlungsfälle 

Variante: 



Auch hier führt die Rückzahlung des Stammkapitals und der 

Kapitalrücklage zu Einkünften iSv. § 17 EStG mit folgender 

Berechnung: 

 

 

 



 

 

 



 

 

 



 

Die Besteuerung der Auszahlung der Gewinnrücklagen erfolgt wie 



im Grundfall. 

§ 3  Nr. 40 EStG

§ 3c Abs. 2 EStG

EUR


EUR

EUR


Veräußerungspreis

200.000,00

80.000,00 120.000,00

./. Veräußerungskosten

0,00

0,00


0,00

./. Anschaffungskosten

180.000,00

72.000,00 108.000,00

(nach Erwerb von einem Dritten)

Veräußerungsgewinn

20.000,00

8.000,00 12.000,00

./. Freibetrag nach § 17 Abs. 3 EStG

9.060,00

steuerpflichtiger Veräußerungsgewinn

2.940,00



45 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



D.   Übertragbarkeit der Rechtsfolgen auf Kapitalrückzahlungsfälle 

Hinweis: 



Erfolgt eine Auszahlung der Kapitalrücklage oder eine Kapital-

herabsetzung (bei gleichzeitiger Reduktion des steuerlichen 

Einlagekonto iSv. § 27 KStG) ohne Auflösung der Gesellschaft, 

mindern diese Beträge zunächst die Anschaffungskosten der 

Beteiligung. Erst bei Übersteigen der Anschaffungskosten liegt ein Fall 

des § 17 Abs. 4 EStG vor.  

In diesen Fällen ist aber die „Verwendungsreihenfolge“ gem. § 27 Abs. 



1 Sätze 3 bis 5 KStG zu beachten, die ggf. zu unerwünschten Folgen 

führen kann, weil ein direktes Zugreifen auf das steuerliche Einlagen-

konto (und damit eine Minderung der Anschaffungskosten) nicht 

möglich ist.  

Bsp.: 


Die A-GmbH hat ein Stammkapital von 50 T€ und Gewinnrücklagen 

von 100 T€. Zur Überbrückung eines kurzfristigen Liquiditätsengpasses 

bzw. zur Stärkung des Eigenkapitals legt der Gesellschafter A in 01 

„vorübergehend“ 100 T€ in die (handelsrechtliche) Kapitalrücklage ein. 

In 02 soll dieser Betrag wieder entnommen werden.  



46 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



D.   Übertragbarkeit der Rechtsfolgen auf Kapitalrückzahlungsfälle 

Bsp.: 



Die Zahlung in die Kapitalrücklage führt in 01 zu einer Erhöhung des 

steuerlichen Einlagekontos nach § 27 KStG (bei der GmbH) bzw. zu 

einer Erhöhung der AK der Beteiligung bei A. Es ergeben sich 

darüber hinaus keine steuerlichen Konsequenzen.  

Die Entnahme der 100 T€ aus der handelsrechtlichen 



Kapitalrücklage führt aber steuerlich nicht zu einer Minderung des 

steuerlichen Einlagenkontos iSv. § 27 Abs. 1 KStG, da noch 

„ausschüttbarer Gewinn“ iSv. § 27 Abs. 1 Satz 5 vorhanden ist, 

m.a.W.: Zunächst müssen bei einer Leistung der GmbH an den 

Gesellschafter – unabhängig von deren Bezeichnung 

(Ausschüttung/Rückzahlung) die Gewinnrücklagen aufgebraucht 

werden, bevor eine Leistung aus dem steuerlichen Einlagenkonto in 

Betracht kommt. 

Die Ausschüttung der Gewinnrücklagen iHv. 100 T€ führt aber nicht 



zu einer Minderung der AK der Beteiligung, sondern zu 

Kapitaleinkünften in dieser Höhe, die mit dem besonderen 

Steuersatz nach § 32d EStG zu versteuern sind.  



47 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



D.   Übertragbarkeit der Rechtsfolgen auf Kapitalrückzahlungsfälle 

Für die Praxis oftmals bedeutsam ist die Frage, wann der 



Auflösungsverlust einer Kapitalgesellschaft entsteht, da regelmäßig ein 

frühestmöglicher Zeitpunkt gewünscht ist (um z.B. eine Verrechnung 

des Verlustes mit noch aus der Gesellschaft erzielten Einkünften nach 

§ 19 EStG zu erreichen).  

Der frühestmögliche Zeitpunkt ist hierbei nach der Rechtsprechung 



des BFH (z.B. Urteil 27.11.2001, VIII R 36/00) das Jahr der Auflösung 

der Kapitalgesellschaft, wenn zu diesem Zeitpunkt bereits feststeht, 

wie hoch die Parameter der Ermittlung des Aufgabeergebnisses nach 

§ 17 Abs. 2 EStG (Schlussverteilung und Anschaffungskosten) sind. 

Dies wird i.d.R. dann der Fall sein, wenn die Eröffnung eines 



Insolvenzverfahrens „mangels Masse“ abgelehnt wird (z.B. BFH-Urteil 

v. 12.10.1999 VIII R 46/98). 

Die Finanzverwaltung erkennt in der Praxis einen Auflösungsverlust 



i.d.R. erst in dem Jahr an, in dem die Liquidation/Insolvenz 

abgeschlossen ist, weil erst zu diesem Zeitpunkt die Berechnung des 

Aufgabeergebnisses eindeutig möglich sein soll.  



48 

Anteile an Kapitalgesellschaften iSv. § 17 EStG 



D.   Übertragbarkeit der Rechtsfolgen auf Kapitalrückzahlungsfälle 

Wichtig: 



Folgt der Steuerpflichtige dieser restriktiven Sichtweise der Finanz-

verwaltung und wird der Auflösungsverlust nach § 17 EStG erst zum 

Ende der Abwicklung in der Steuererklärung des Gesellschafters 

berücksichtigt, kommt die Finanzverwaltung aber wegen bereits früher 

erkennbarer Vermögenslosigkeit der Gesellschaft zu dem Ergebnis, 

dass der Auflösungsverlust bereits zu einem früheren Jahr hätte 

berücksichtigt werden müssen, kann u.U. der Auflösungsverlust 

endgültig steuerlich „verloren“ sein, wenn das frühere Jahr nach der 

AO nicht mehr änderbar ist. 

Es besteht kein Wahlrecht des Steuerpflichtigen, den Auflösungsverlust 

in „irgendeinem Jahr“ des Abwicklungszeitraums zu berücksichtigen, 

sondern es gibt nur einen „richtigen“ Zeitpunkt (FG Köln v. 26.11.2014, 

7 K 1444/13, rkr.). 

Für die Praxis bedeutet dies, dass der Aufgabeverlust in jedem Jahr 

berücksichtigt werden sollte, um die Finanzverwaltung zu „zwingen“, 

sich in jedem Jahr mit dem Sachverhalt zu beschäftigen.   



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