Motivation! Welche Kräfte treiben uns an???
- Grundverständnis und Begriffe
- Ein Blick in die Forschungs-geschichte
- Ida und Sandra
Grundverständnis und Begriffe der Motivationsforschung Grundtheoretische Überlegungen
Wer ist hier motiviert? ‘Lisa, if you don’t like your job you don’t strike. You just go in every day and do it really half-assed. That’s the American way.’ Homer Simpson, The Simpsons
Was ist die Grundlage menschlicher Aktivität?
Motivationale Phasen
Motive I
Motive II Primäre, d. h. biologisch-physiologische bedingte Motive/Bedürfnisse, die zur Aufrechterhaltung der Funktionen des Lebensorganismus dienen Bsp. Hunger, Durst, Schlaf, Entleerung etc.
Anreize situationale Faktoren Aufforderungscharakter Bsp. Frühstückskorb, Spritze, PartnerIn, Schein, gehbehinderte Frau
Motivation Aktualisierung eines Motivs durch situationale Faktoren Prozesse und Effekte, die sich aus der Motivanregung ergeben Bsp. Antrieb, Streben, Wollen, Begehren, Wünsche, Sehnsucht, Affekt, Trieb, Sucht, Drang, Wille, Interesse, Gefühl etc.
Weitere Komponenten der Motivation I
Weitere Komponenten der Motivation II Intrinsisch: Ausführung einer Tätigkeit um ihrer selbst willen Bsp. Seminar aus Interesse an Ethno und Psycho/ Interdisziplinarität
Ein Blick in die Forschungsgeschichte der Motivationsforschung Grundtheoretische Überlegungen
Traditionelle Erklärungsansätze Instinkt- und Triebtheorien
Die Instinkttheoretiker
„To the broody hen the notion would probably seem monstrous that there would be a creature in the world to whom a nestful of eggs was not the utterly fascinating and precious and never-to-be-too-much-sat-upon object which it is to her.“ (James 1890, Bd. II, S. 387)
Instinkte als Motivationsquelle I Instinctus naturae: naturgegebener Antrieb Angeboren, lernunabhängig Vorprogrammierte Verhaltenstendenzen Zum Überleben: Zweckgerichtetheit Artspezifisches Verhaltensrepertoire
Instinkte als Motivationsquelle III Bedeutung der Instinkte von Tieren analog zum Menschen Instinktive Verhaltensanteile oder Instinktrudimente (Emotionen, Flucht, Angriff, Orientierung etc.) Universalität
Instinktiver Verhaltensablauf (McDougall 1928)
Instinktliste (McDougall 1932) Nahrungssuche Ekelimpuls Sexualtrieb Angst & Furcht Neugier Elterninstinkt Geselligkeitsstreben Selbstbehauptungs-streben Unterordnungsbereit-schaft
Triebtheorien Freuds psychodynamischer Ansatz und Behavioristischer Ansatz nach Hull
Triebtheorien I – Die Psychoanalytiker
Freud I: Psychischer Apparat
Freud II: Psychodynamik Verhalten ist von innen (an)getrieben Reduktion des Triebreizes wird als lustvoll und befriedigend empfunden Triebe sind drängend, Organismus kann nicht davor fliehen Wenn der Trieb nicht realisierbar oder mit dem „Über-Ich“ nicht vereinbar ist, wird er vom „Ich“ nicht zugelassen oder zurückgedrängt → Triebabwehrmechanismen
Triebtheorien II - Behaviorismus
Triebtheorien II – Behaviorismus Clark L. Hull Die Stärke einer Verhaltenstendenz ist abhängig von: - Der gelernten Gewohnheit (habit)
- → Anzahl der belohnten Durchgänge
- Dem Ausführungstrieb (drive)
- → biologisch basierte Bedürfnisse (Hunger, Durst, Sexualität)
- Quantität und Qualität des Anreizes
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Beiträge zur Motivationsforschung
Kritik
Kognitive Motivationspsychologie Handlungstheorien und Cognitive Anthropology
Kognitive Motivationspsychologie auch höhere geistige Prozesse werden verantwortlich für das Handeln der Person gemacht Erregung und Energieversorgung durch Triebe und andere biologische Mechanismen sind nicht unmittelbare Forschungsgegenstände Interpretation der Realität durch die Person ist entscheidend
Handlungstheorie
Motivation Motivation Überprüfung auf Wünschbarkeit und Realisierbarkeit realitätsorientiert
Rubikon Rubikon Wendepunkt, in dem ein Wunsch zu einer Intention wird
Volition (präaktional) Volition (präaktional) Entscheidung für eine der vielen Handlungsintentionen, die das Handeln noch nicht bestimmen Entscheidung häufig durch antizipierte Gelegenheit realisierungsbezogen
Intentionsinitiierung Intentionsinitiierung Keine Entscheidung für eine Handlung, sondern die Entscheidung für den Zeitpunkt der Handlung
Volition (aktional) Volition (aktional) Handlungskontrolle
Motivation (postaktional) Motivation (postaktional) Bewertung: wurde das angestrebte Ziel erreicht? Bei Verfehlung des Ziels: Wiederaufnahme oder Aufgabe der Intention Bei Erreichung des Ziels: Prüfung, welche Intention als nächstes realisiert werden kann
Cognitive Anthropology Roy G. D‘Andrade, Claudia Strauss
Schemata als Motivationsquelle I „Cognitive schemas are learned, internalized patterns of thought-feeling that mediate both the interpretation of on-going experience and the reconstruction of memories.“ (Strauss 1992, p.3) Kulturelle Modelle durch Beschreibung und Bezeichnung der Welt, durch Zielsetzungen und Wünsche dadurch können Schemata motivationale Kräfte besitzen
Schemata als Motivationsquelle II Aneignen/Lernen von kulturellen Botschaften, d. h. kognitiven Prozessen Internalisation dieser kulturellen Botschaften
3 Komplexe des Sozialisationsprozess Kulturelle Botschaften sind stetigem Wandel unterlegen, daher die Inkonsistenz und schwere Fassbarkeit Internalisation ≠ Kopie Motivation resultiert nicht automatisch aus der bloßen Aneignung von kulturellen Botschaften, aber sie ist eine mögliche Verbindung zwischen Kultur und Handlung
Beiträge und Kritik
Übersicht: Motivation Grundtheoretische Überlegungen zur Motivation - Grundverständnis und Begriffe
- Ein Blick in die Forschungs-geschichte
- Ida und Sandra
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