Der Meteorit Erxleben und die frühe Kosmochemie



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– 53 – 

Der Meteorit Erxleben  

und die frühe Kosmochemie  

Prof. Dr. habil. Siegfried Niese, Am Silberblick 9, 01723 Wilsdruff  



 

Vor 200 Jahren, am  14. April 1812, war be i Erxleben ein Meteorit auf ein Feld 

gefallen, der von in der Nähe arbeitenden Landarbeitern gefunden wurde.

1

 Gleich 



drei  Chemiker  analysierten ihn –  ein  früher Höhepunkt  der  Untersuchung von 

Meteoriten. Dieser Anlass lädt dazu sein , sich mit dem Wirken jener Chemiker 

zu beschäftigen, die vor zwei Jahrhunderten chemische Analysen von Meteoriten 

mit den Methoden der Gravimetrie ausgeführt haben. Sie wurden meist von Apo-

thekern durchgeführt, die später an Un iversitäten lehrten, und sie konnten dazu 

die bisher bei der Analyse von Metalle n, Gesteinen und Mineralen gesam melten 

Erfahrungen nutzen. Diese Analysen ermöglichten – ungeachtet der dem damali-

gen Entwicklungsstand der Analytik geschuldeten Grenzen – die Unterscheidung 

von Körpern, die vom Himmel gefallen waren, auf natürliche Weise auf der Erde 

gebildet  oder durch Mensch enhand  geschaffen wurden. Sie lieferten die ersten 

entscheidenden  Beweise für die kosm ische  Herkunft der später als Meteoriten 

bezeichneten  Objekte und markieren de n  Anfang der Kosmochemie. Wichtig 

erscheint mir dabei, darauf hinzuweisen, dass die Zeitspannen zwischen dem  be-

obachteten  Fall, der durchgeführten  Analyse  und der Veröffentlichung der Er-

gebnisse in der Zeit um 1800 aus heutiger Sicht meist sehr kurz waren. Den Ab-

schluss  der Untersuchung bildet ein Verg leich  historischer Analyseergebnisse 

des Meteoriten Erxleben mit Ergebnissen, die mittels des Verfahrens der Neutro-

nenaktivierungsanalyse gewonnen wurden. 



Die ersten chemischen Analysen von Meteoriten 

Die ersten chemischen Analysen von Körpern, die man später als Meteoriten er-

kannt hat, wurden im letzten Drittel  des 18. Jahrhunderts dur chgeführt. Anfang 

des 19. Jahrhunderts war eine Reihe von St einmeteoriten gefallen, die m an bald 

danach analysierte, auch wenn man sich  noch darüber stritt, ob sie irdischer oder 

kosmischer  Herkunft waren. Als chem isch  untrennbare Bestandteile, d.h. als 

„Elemente“ wurden neben einer Anzahl  von Metallen und Nichtm etallen die da-

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mals  noch nicht chem isch  trennbaren Er den  angesehen, wobei die Oxide des 

Magnesiums, Aluminiums, Siliciums und  Calciums als Bittersalzerde oder Mag-

nesia, Alaunerde oder Tonerde, Kieselerde und Kalkerde bezeichnet wurden. Die 

Elemente  Calcium und Magnesium ware n  erst 1808, Silicium und Aluminium 

erst 1824 und 1825 entdeckt worden. In der  Gesteinsanalyse werden auch heute 

noch Gehalte von Hauptbestandteilen als Oxide angegeben. Für die Analyse wur-

de nach dem Zerkleinern der Probe die metallische Komponente mit einem Mag-

neten abgetrennt; Metall und Gestein wurden  auch meist getrennt aufgelöst. In 

der Lösung des Metalls wurden Eisen und  Nickel bestimmt. In der Lösung der 

Minerale wurden durch Fällungsverfahren die einzelnen Erden isoliert, zum Oxid 

verglüht und gewogen. Di e mit einem Magneten abtrennbaren Eisenkörner gab 

man im Ergebnis als gediegenes Eisen an , das aus dem  Gesteinsmaterial abge-

trennte  dagegen als Eisenoxid. Die Eise nkörner  in der Materialprobe sah m an 

dann  bald als ein charakteristisches Me rkmal  eines Meteoriten an. Oft wurden 

die Gehalte im Metall und im Gesteinsmaterial getrennt angegeben. 

Am 15. April 1769 wurden von dem französischen Chemiker Antoine Laurent de 

Lavoisier (1743-1794) die Ergebnisse der  chemischen Analyse einer Probe des 

Meteoriten Luce, eines in Sarthe in Fr ankreich am 13. September 1768 gefalle-

nen  Gesteinskörpers, vor der  Académie  des  Sciences  in Paris vorgetragen. Im 

Ergebnis  dieser ersten chemischen An alyse  eines Meteoriten wurden 8,5% 

Schwefel, 36% Eisen und 55,5% verglasb are Erde gefunden. In der 1777 publi-

zierten Arbeit sah m an den Stein für Schwefelkies an, der unter der Rasenerde 

vom Blitz getroffen und teilweise  aufgeschmolzen worden war.

2

 Meteoriten sah 



man damals als durch Blitzeinschlag ve rändertes oder von Vulkanen ausgewor-

fenes irdisches Material an. Aus der ch emischen Analyse konnte man dabei auch 

nicht auf eine außerirdische Herkunft schließen. 

1794  publizierte der deutsche Physiker   und Astronom   Ernst Florens Chladni 

(1756-1827)  seine Schrift  Über  den  Ursprung  der  von  Pallas  gefundenen  und 

anderer ihr ähnlicher Eisenmassen und über einige damit in Verbindung stehen-

de Naturerscheinungen. Darin wies er besonders am Beispiel des Kransnojarkser 

Meteoriten nach, dass Meteoriten außerirdischen Ursprung sein mussten. Die von 

Chladni aus einer Fülle von Überliefe rungen und Beobachtungen von Feuerbäl-

len und auf die Erde gefallenen Objekten  durch Ausschluss anderer Möglichkei-

ten  entwickelte Vorstellung von einer kos mischen  Herkunft war dam als  nicht 

von allen Gelehrten anerkannt. Deshalb wurde auch in den Folgejahren von eini-

gen analysierten Meteoriten noch ei ne irdische Herkunft angenommen.

3

 Chladni 



bezog sich auch auf Eisenmassen, von denen zuerst 1576 Captain de Miraval von 

einer Expedition ins Landesinnere von Ar gentinien ein Stück m itbrachte, näm-

lich auf den sogenannten Meson de Fierro (Tisch aus Eisen). 1783 startete erneut 

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eine Expedition in das Gran Chaco, Gu alamba, zu einem Gebiet, das von der in-

digenen Bevölkerung Campo del Cielo, Feld des Himmels, genannt wurde, weil 

sie geglaubt haben soll, dass das Eise n vom Himmel gefallen sei. Aus den Ein-

schlagkratern wurden bisher insgesamt ca. 100t geborgen.

4

 



1799 analysierte der französische Chem iker Joseph Louis Proust (1754-1826) in 

Madrid ein von dort stammendes Stück Eisen und fand darin 10% Nickel. Er leg-

te sich nicht fest, ob es natür liches oder künstliches Material war.

5

 Der hohe Ni-



ckelgehalt  wurde dann bald als ein Ch

arakteristikum  für einen Meteoriten 

angesehen. 

Die  zweite Analyse eines Steinm eteoriten  wurde im   Jahr 1800 von Professor 

Barthold  von der Centralschul e  des Oberrheins in Colm ar  publiziert. Er unter-

suchte eine Probe des so genannten Ensi sheimer Donnersteins, eines am  7. No-

vember 1492 auf einem Feld hinter der Stadtmauer von Ensisheim vom Himmel 

gefallenen,  ursprünglich  127kg  schweren Meteoriten.

6

  Barthold bestim mte  als 



erster die Oxide von Magnesium, Alum inium, Kalzium und Silizium, und fand 

dabei (in Masseprozenten): 

Er  bezeichnete seinen Stoff als eisens chüssigen  Ton oder ei ne  Eisenstufe mit 

Hornstein. Er sah darin keinen Grund fü r eine kosmische Herkunft des Steines. 

Während Barthold in Colm ar 17% Tonerde fand, konnten die Pariser Chem iker 

Antoine Francois de Fourcroy (1755- 1809) und Louis-Nicolas Vauquelin (1763-

1829) später keine, und der deutsche Chem iker Martin Heinrich Klaproth (1743-

1817) nur 1,5% Tonerde nachweisen.  Man kann davon ausgehen, dass Barthold 

die Kieselerde im Trennungsgang zuerst nicht vollständig und dann mit der Ton-

erde ausgefällt hatte. 

Als  nächster berichtete 1802 der britis che  Chemiker Edward Howard (1774-

1816) von bei Benares (jetzt: Varanasi,  Indien) am 19. Dezember 1798 gefalle-

nen Steinen.

7

 In einer Probe analysierte er ge trennt den Schwefelkies, das gedie-



gene Eisen, die jetzt als Chondren be zeichneten „erdartigen runden Kugeln“ und 

den „erdartigen Zement“, wobei er die in der Publikation ausführlich beschriebe-

ne  Auftrennung dem   Mineralogen  Graf von Bournon zu   danken hatte. Dieser 

hatte  in den Meteoriten kleine  Kügelchen  entdeckt, die er „ curios  globules“ 

nannte, und den Eisenkies identifiziert.

8

 Mit der Entdeckung der Kügelchen hat 



er ein Charakteristikum der häufigsten Steinmeteoriten, der Chondriten, entdeckt. 

Eisen

 

Schwefel

 

Magnesia Tonerde

 

Kalkerde Kieselerde

 

Summe

20

 



2

 

14



 

17

 



2

 

42



 

97

 

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Nach  Howard waren die Gehalte an  Kieselerde,  Magnesia, Eisenoxid und Ni-

ckeloxid in den Kugeln und  in dem Zement nahezu gleich. Howard analysierte 

weiterhin Proben der Meteoriten von Siena (gefallen am 16. Juli 1794), Yorkshi-

re (am 13. Dezember 1795, 15 Uhr gefallen), den jetzt als Tabor (CZ) bezeichne-

ten,  bei Plan im   damaligen  Bechinger  Kreis am   3. Juni 1733 gefallenen 

Meteoriten sowie Proben von den  Eisenmeteoriten, die im Campo del Cielo (Ar-

gentinien), bei Krasnojarks in Sibirien  und bei Ellbogen, jetzt Loket (CZ) gefun-

den  worden waren. Er war der erste  Chemiker,  der die Theorie von Chladni 

akzeptierte, derzufolge die Meteoriten nicht von der Erde stammen, sondern vom 

Himmel gefallen sind und sich  vor dem Fall als Meteore sicht- und hörbar ge-

macht haben.

9

 

Der Berliner Apotheker und Chem iker Klaproth analysierte ebenfalls den Stein-



meteoriten von Siena, trug die Ergebnisse  vor der Akademie der Wissenschaften 

in Berlin am 27. Januar 1803 vor, untersu chte den Steinmeteoriten von Eichstädt 

(gefallen am 19. Februar 1785) und den  Eisenmeteoriten von Agram (jetzt Zag-

reb, Kroatien). Klaproth, der die Aussagen von Howard bestätigte und erweiterte, 

hatte mit der Publikation gezögert, „weil man damals noch sehr geneigt war, das 

Faktum selbst für ein Märchen zu halte n“, daraufhin sei ihm  „Howard zuvorge-

kommen“.

10

 



In den Proben der Meteorsteine von Siena  fanden die beiden Chemiker folgende 

Ergebnisse (in %): 



 

Howard 

Klaproth 

Gediegen Eisen 

4,8 

2,25 


Nickelmetall 

0,60 



Schwarzes Eisenoxid 

31 


25 

Bittersalzerde 

20 

22,5 


Kieselerde 

42 


44 

Braunsteinoxid 

-- 

0,25 


Nickeloxid 

-- 



Verlust mit Schwefel und Nickeloxid 

-- 


5,40 

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Klaproth, geboren am 1. Dezember 1743 in Wernigerode, und am 1. Januar 1817 

in Berlin gestorben, entdeckte als Apot heker in Berlin 1789 die Elem ente Uran 

und Zirkonium. Er wurde 1800 als Chem iker an die Akademie gerufen, wo er 

1803 das Cer entdeckte. 1810 wurde er als  Professor an die neu gegründete Ber-

liner Universität berufen. Er gehörte  zu den Begründern der chem ischen Analy-

tik,  führte die Waage als analytisch

es  Standardinstrument  und die Regel 

„Trocknen bis zur Gewichts konstanz“ ein, entwickelte originelle Trennungsgän-

ge  und präsentierte präzise Versuchs durchführungen  und gena ue  Angaben der 

Untersuchungsergebnisse. Er führte chemische Analysen von 300 Mineralen und 

mehreren Meteoriten aus und leistete einen entscheidenden Beitrag zur allgemei-

nen  Anerkennung der Vorstellung von Chla dni,  dass die Meteoriten aus dem  

Kosmos  stammen.

11

  Die Analysen von Meteoriten  beschrieb  er zusam menfas-



send im fünften und sechsten Band seiner Beiträge zur Chemischen Kenntnis der 

Mineralkörper (1810/15).

12

 In Band 6 beschrieb er auch die Analysen der in Lis-



sa  (3. September  1808) und in Sm olensk  (13. März 1807) gefallenen Meteori-

ten.


13

 

Vauquelin beschrieb 1803 in Kenntnis und Würdigung der von Howard durchge-



führten Arbeiten seine Analysen der für i hn sehr ähnlichen, innerhalb eines Jah-

res gefallenen, Meteorsteine in Barbot an bei Bordeaux (Juli 1789), bei Benares, 

(jetzt: Varanasi, Indien; 19. Dezember  1789) und in Creon (24. Juni 1790). Alle 

drei waren von einer schwärzlichen Schm elze glasiert und im  Inneren grauweiß 

und mit Eisenkügelchen durchsetzt. Im  Stein von Benares fand Vauquelin 38% 

Eisen,  48% Kieselerde, 13% Talkerde und  3%  Nickel. Er stellte fest, dass das 

Eisen teilweise oxidiert war, und dass beim  Auflösen der Probe Schwefelwasser-

stoff freigesetzt wurde.

14

 

1805 publizierte Proust die Analyse des am 17. November 1773 bei Sigena (Spa-



nien)  gefallenen Steinm eteoriten.

15

  Er hatte aus drei zerkleinerten Proben m it 



dem Magneten 17-22% Metall ausziehen können. In dem mit Salzsäure aufgelös-

ten Metall konnte er nach Ausfällen des  Eisens mit Ammoniak Nickel bestim-

men.  In der m it  Königswasser aufgelöste n Gesteinsfraktion bestimmte er 4,6% 

Schwefel und fällte nach Abtrennung des  Eisens mit Ammoniak mit Ammoni-

umhydrogensulfid Mangan aus, das er durch die veilchenblaue Färbung der Bo-

raxperle qualitativ nachweisen, aber wegen der geringen Menge nicht quantitativ 

bestimmen konnte. Der steinartige Anteil  des Meteorsteins enthielt nach Proust 

mindestens 12% Schwefeleisen, 5% sc hwarzes Eisenoxid, 66% Kieselerde und 

20% Magnesia. 

Damit hatte man sowohl Eisenmeteoriten mit einem für Meteoriten typisch ho-

hen Nickelanteil analysiert als auch St einmeteoriten, die aus Körnern von m etal-

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lischem, mit Magneten abtrennbarem, nick elhaltigem Eisen, kleinen braunen als 

Eisenkies  erkannten Besta ndteilen,  runden harten m ineralischen  Kugeln unter-

schiedlicher  Größe und einer m ineralischen  Grundmasse  von gleicher Zusam -

mensetzung  wie die Kugeln bestehen   und eine dünne dunkle aufgeschm olzene 

äußere Schicht besitzen.  

Um so überraschter war der Wiener Ch emiker Joseph Moser (1779-1863), als er 

eine Probe von den am 22. Mai 1808 bei Stannern (CZ) gefallenen Meteorsteinen 

analysierte, die ihm vom Direktor des Naturkundlichen Museums überreicht wor-

den war: Darin fand er kein metallisches Eisen und nur 2% Bittererde, aber dafür 

7,6% Tonerde und 12% Kalk. In diesem  Meteoriten waren auch keine Chondren 

zu erkennen. Angesichts der irrtümlich von Barthold beim Meteoriten Ensisheim 

als Tonerde gefundenen Kieselerde wied erholte er die Analyse m ehrfach, ohne 

zu einem anderen Ergebnis zu gelangen.

16

 Bereits am 17. Juli übergab er die Er-



gebnisse an den Museumsdirektor, der sie dann an den Herausgeber der  Annalen 

der Physik, Ludwig Wilhelm Gilbert (1769-1824), schickte. Alle bisher gefunde-

nen Steinmeteoriten hatten eine sehr  ähnliche Zusammensetzung, von der dieje-

nige der Steine von Stanne rn beträchtlich abwich. Da s war auch ein Grund für 

Vauquelin,  von diesen Meteoriten ebenfa lls  eine Analyse durchzuführen.

17

  Er 


fand 50% Kieselerde, 11% Kalkerde, 9% Tonerde, 29% Eisenoxid, 1% Mangan-

oxid und 0,1% Nickeloxid und bestätigte  damit den großen Unterschied zu den 

bisher analysierten Steinmeteoriten.  

Der Meteorit Erxleben und die chemischen Analysen 

Am 15. April 1812 war in Erxleben ein  Meteorit auf ein Feld gefallen. Von 1807 

bis  1813 gehörte Erxleben zum   Elbedepartment  des von Napoleon Bonaparte 

nach  der Besetzung Deutschl ands  als Vasallenstaat  gegründeten  Königreiches 

Westphalen. Den Meteoriten Erxleben analysierte zuerst der Göttinger Chemiker 

Friedrich Stromeyer (1776-1835).

18 

Klaproth schreibt über den Meteoriten Erxle-



ben:  

Das  Niederfallen dieses Meteorsteins,  welches  als das erste im   nördlichen 

Deutschlande sich ereignete, uns bekannte  Beispiel, um so bemerkenswerter ist, 

geschah  am  15ten April 1812, Nachm ittags  um  4 Uhr, unweit dem   zwischen 

Helmstädt und Magdeburg gelegenen Orte  Erxleben, bei stiller Luft und heiterem  

Himmel, unter heftigen Schlägen, welche  von Südost her, 12 Meilen in der Rich-

tung sind gehöret worden. 

Über die näheren Um stände, mit welchen das Phänomen begleitet gewesen, sind 

mehrere Augenzeugen gerichtlich vernommen worden, aus deren Erzählungen er-

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hellet, dass das Herabfallen dieses Meteorolithen im Ganzen unter den nämlichen 

Phänomenen erfolgt ist, welcher bei allen uns bekannt gewordenen ähnlichen Be-

gebenheiten und namentlich bei dem, nur wenige Tage zuvor am 10ten desselben 

Monats, Abends um 8 Uhr, im  südlichen Frankreich, bei Toulouse, wahrgenom -

men worden. [...] Die Rinde, welche die na türliche Oberfläche aller Meteorsteine 

umgiebt, erscheint an dem gegenwärtigen nur als ein dünner, brauner Anflug, von 

mattem erdigem Ansehen. Der Stein ist di cht, hart und schwer zersprengbar. Er 

besteht aus einem feinkörnigen Gemenge von grauen und weißen, theils schim -

mernden, theils glasig glänzenden Theilc hen, zwischen welchen eine Menge sehr 

kleiner, silberweißer, stark glänzender Puncte Gediegen-Eisen eingesprengt sind. 

Aus 100 Theilen des zerriebenen Steins wu rden vom Magnet 20 Theile dieser Ei-

senkörner angezogen. Die übrigen vom  Magnet nicht anziehbaren Gem engtheile, 

kündigen  sich, durch ihre in Speisgelb si ch  neigende Farbe, als Schwefelkies-

Puncte an.

19

 



Klaproth schreibt weiter, dass der „Meteo rolith“ keine anderen Bestandteile be-

sitze als andere Meteorsteine, „von welchen sie nur im quantitativen Verhältnisse 

abweichen; wie diese Verschiedenheit unter andern bei dem, gegen den Eisenge-

halt  nur sehr geringen Verhältnisse des Nickels statt findet.“

20

  Bemerkenswert 



fand  er das Vorkom men  von Chrom,  das  zuerst von Laugier, in dem  im Jahre 

1663 bei Verona und später in dem von Va uquelin zu Charsonville bei Orleans 

gefallenen Meteorstein, gefunden wurde. 

Er erwähnte, wie schon bei einer frühere n Analyse eines Meteorsteins, dass das 

Eisen in frisch gefallenen Meteorsteinen  keine deutlichen Spuren einer Einwir-

kung  des Sauerstoffs zeige, was die  Vorstellung,  dass die Erzeugung und Bil-

dung  derselben innerhalb de r  Region unserer Erdatm osphäre  vor sich gehe, 

schwäche, da die Teilchen des gediegenen Eisens und des Schwefelkieses in dem 

stets feuchten Luftraume auch nicht eine kurze Zeit ohne deren Oxydation beste-

hen könnten.

21

  

Der Erfurter Apotheker und Chemiker Christian Friedrich Buchholz (1770-1818) 



analysierte ebenfalls eine Probe des Me teoriten von Erxleben. Er beschreibt auf 

30 Seiten seine Arbeitsschritte mit den erhaltenen Zwis chenergebnissen sehr de-

tailliert, so dass sie jederzeit nachvollzogen werden können.

22

 



In der nachfolgenden Tabelle sind die ve rschiedenen Formen des Eisens auf das 

Element umgerechnet worden. 175 Jahre na ch dem Fall wurde in einer kleinen 

Probe  mittels Neutronenaktivierungsan alyse  eine Spurenelementbestimmung 

durchgeführt. Die dabei erhaltenen Wert e für drei Hauptbestandteile und Chrom  

sind zum Vergleich mit aufgenommen worden.

23

 



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Die  höheren Nickelgehalte erscheinen gl aubwürdiger,  weil für die niedrigeren 

eine Mitfällung von Nickel am Eisenhydr oxid verantwortlich sein könnte. Eben-

so könnten die höheren Alum iniumwerte an einer vorangegangen unvollständi-

gen Kieselsäurefällung liegen. 

Analysenergebnisse des am 15. April 1812 gefallenen Meteoriten Erxleben,  

Angaben in Masseprozenten 

Analytiker 

Stromeyer

24

  Klaproth

25

  Bucholz

26

 



Niese et al.

27

 



Jahr (Publ.) 

1812 


1812 

1813 


1986 

Probenmenge  

*



-- 

15,4 g  


0,1 g 

Methode 

Chem. 


Trenn. 

Chem. 


Trenn. 

Chem. 


Trenn. 

NAA 


Bestandteil (Formel) 

 

 



 

 

 



Eisen (Fe) 

28,7 


31 

27,5 


28,2 

 

Nickel (Ni) 

1,575 


0,25 

0,5 


1,86 

 

Chrom (Cr) 

0,17 


 

0,35 



 

Mangan (Mn) 

-- 


0,25 

0,6 


-- 

 

Kieselerde (SiO

2



35,52 

35,50 


36,6 

-- 


 

Bittersalzerde (MgO)  24,3 

26,5 


23,7 

-- 


 

Alaunerde (Al

2

O



3

1,60 



1,25 

2,25 


1,35 

 

Kalkerde (CaO) 

1,92 


0,5 

-- 


-- 

 

Schwefel (S) 

 

Verlust 

2,95 


0,56 

3,75 


7,9 

-- 


 

Natron (Na

2

CO



3

0,75 



1,25 

-- 


-- 

*) „reichlich Material“, Mittelwert von mehreren Teilproben 

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Klaproth wiederholte die Analyse des Meteoriten von Stannern, in dem Moser in 

Wien nur 2,5% Bittererde und einen hohe n Gehalt an Alaunerde gefunden hatte

was  Klaproth bestätigte. Er konnte mit  dem  Magneten auch kein metallisches 

Eisen abtrennen. Damit war die „... merk würdige Anomalie in den Bestandthei-

len, wodurch sich dieser Meteorstein von Stannern, von allen übrigen, bisher un-

tersuchten, so sehr auszeichnet, sehr gut  betätigt“; er betonte die Ähnlichkeit mit 

dem irdischen Basalt und riet zur weitere n Untersuchung dieses Typs, der wahr-

scheinlich ein Bruchstück aus der Kruste des Vesta-4 Asteroiden ist.

28

 



Von dem am 13. Oktober 1819, 8:00 Uhr au f einem Feld von Politz bei Köstritz 

gefallenen  ca. 3000g schweren Meteoriten  erhielt Stromeyer am 16. Dezember 

des gleichen Jahres eine Probe zur Anal yse. Er bezeichnet ihn als dem  Meteori-

ten von Lissa ähnlich, aber mit etwas weniger Eisen.

29

 

Im Verlauf der weiteren Entwicklung veränderten und verfeinerten sich die Ana-



lysemethoden erheblich: Neben den gravimetrischen Methoden kamen insbeson-

dere  für die Bestim mung  der Nebenbest andteile  und Spurenelem ente  seit der 

Entdeckung von Robert Wilhelm Bunsen (1811-1899) und Gustav Robert Kirch-

hoff  (1824-1887) 1860 in zunehm endem  Maße  optische Methoden unter Nut-

zung der für die Elemente charakteristischen Wellenlängen zum Einsatz.  

1929 wurde von Georg von Heve sy (1885-1966) die Röntgenfluoreszenzanalyse 

entdeckt  und unmittelbar für Gesteinsanalys en angewandt. Wenig später führte 

die  Neutronenaktivierungsanalyse  (NAA) zu einer Re volution  in der Geo- und 

Kosmochemie.  Die 1936 von Hevesy entd eckte  Neutronenaktivierungsanalyse 

wurde in der zweiten Hälfte des 20. Ja hrhunderts, nachdem in den Forschungsre-

aktoren höhere Neutronenflüsse zu Verfügung standen, vielfältig angewandt und 

spielte  eine entscheidende Rolle in   der Geochem ie  und zur Untersuchung von 

Meteoriten und Mondproben. Sie zeichnet sich besonders bei seltenen Elementen 

durch  eine hohe Em pfindlichkeit  aus.  Die  Empfindlichkeit  ist der kosm ischen 

Häufigkeit  angepasst, da sie wie die El ementsynthese  im  s-Prozess durch den 

Neutroneneinfang bestimmt wird. Die NAA war zu jener Zeit das empfindlichste 

Verfahren zur Elementanalyse, viele Elemente lassen sich ohne Zerstörung der 

Probe  recht bequem   bestimmen,  die Ka librierung  kann bis auf reine Elem ente 

zurückverfolgt  und durch Isotopenver dünnung  kann die Ausbeute bei chem i-

schen Trennungen einfach bestimmt werden.  

Die erste NAA von Meteoriten führten di e Amerikaner Harrison Brown (1917-

1986) und Edward Goldberg  (1921-2008) 1949 durch. Sie bestimmten Gallium, 

Palladium,  Gold und Nickel   in 45 Eisen-Meteoriten.

30

  Seitdem wurden mittels 



NAA  in einer Vielzahl von Meteoriten di e  Gehalte an Spurenelem enten  be-

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stimmt.  Damit  war die Präzisierung der  solaren  Elementhäufigkeiten  möglich, 

was zu einer detaillierteren Klassifi zierung der Meteoriten und zur Normierung 

der Elementkonzentrationen in Meteoriten und geologischen Proben auf die Ge-

halte  der primitivsten Meteoriten, de r  CI-Chondrite, oder deren Vertreter Or-

gueil,  führte. Die NAA war auch di

e  entscheidende Methode bei der 

Untersuchung der vom Mond zur Erde ge brachten Proben und eröffnete m it der 

Bestimmung  von Iridium   im  Ton der Kr eide-Tertiär-Grenze  die Forschung zu 

den meteorischen Impakten. 

In einer kleinen Probe von 100mg des Meteoriten Erxleben wurden von uns mit-

tels Neutronenaktivierungsanalyse eine Reihe von Spurenelem enten bestimmt.

31

 

Dabei  haben wir im   Vergleich zu ande ren  Meteoriten aus der Klasse der H-



Chon-driten  einen höheren Geha lt  an leichten Seltenen Erden festgestellt. Das 

kann einmal an der Inhomogenität des Meteoriten liegen. Möglicherweise war in 

der  kleinen Analysenprobe   ein besonders hoher Ante il  an Phosphatm ineralen 

enthalten, in denen die leichten Elemente der Seltenen Erden angereichert sind.

32

 

Dafür sprechen auch Untersuchungen von  Haas und Haskin (1991), die zeigten, 



dass  unterschiedliche Ergebnisse zwis chen  20 100m g  Proben vom   Meteoriten 

Bruderheim die gleiche Streuung aufweisen  wie die Werte zwischen verschiede-

nen Meteoriten der LL6 bzw. LL4 Typen.

33

 Dagegen war die Streuung der Kon-



zentrationen von 45 Elementen in 6 Proben zu jeweils 0,6 bis 1g vom Meteoriten 

Orgueil und von je einer Probe von den  zwei anderen CI-Chondriten Alais und 

Irvuna,  die m it  der induktiv-gekoppelten  Plasma-Atomemissisionspektrometrie 

bzw. der Massenspektrometrie (ICP-MS) erhalten wurden im Allgemeinen 3-5%, 

wenn  man  von Natrium ,  Kalium,  Rubidium  und Uran absieht, deren relative 

Standartabweichung 13-22 % betrug.

34

 

Anderseits  bemerkte  E.  Cohen  1896 eine Ähnlichkeit  der  Meteoriten Erxleben 



und Guarena,

35

 in dem Naburu Nakamura 1974 eine starke SEE Fraktionierung 



der Seltenen Erden feststellte.

36

 So fanden auch W. Ki esl und F. Kluger bei der 



Analyse des Ybbsitz-Meteoriten: „Besonders auffällig ist das von der Seltenerd-

elementnorm  abweichende Verhalten  der  leichten Seltenerdelemente.“

37

  Eine 


Fraktionierung sollte prinzipiell stattgefunden haben, wenn ein Körper auf einen 

Asteroiden trifft und dabei nicht nur  alle Chondriten mit erhöhtem Eisengehalt 

(H-Chondriten), sondern auch die II E Eise nmeteoriten entstanden sein sollten. 

Darauf  weisen auch die Infrarotspekt ren  des Asteroiden 6 Hebe und der H-

Chondriten und deren gemeinsames Erhitzungsalter hin.

38

 



Auch wenn die NAA in diesem Jahrhundert teilweise durch die ICP-MS abgelöst 

wurde, findet sie nach wie vor An wendung zur Untersuchung kosmischer Mate-

rie. Ein Beispiel ist die Einzelkornanalyse (1 Mikrometer) von Proben vom Aste-

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roiden  25143 Itokawa, die vom   Hayabusa  Raumschiff  2010 zur Erde gebracht 

wurden. Die Bestrahlung erfolgte im Reaktor der Universität Kyoto und die Mes-

sung im Untertagelabor LLRL der Kanazawa Universität bei einer Gesteinsabde-

ckung  von 135m .

39

  Weitere Beispiele umfa ssen  kosmischen  Staub aus 



Bohrungen  im Eis, wo erhöhte Ir-Gehalte   auf höhere Flüsse an kosmischem 

Staub  hinweisen,

40

  sowie ferner die Bestim mung von Spurenelementen in dem 



am 6. Mai 2000 gefallenen  Meteoriten Moravka im Institut für Kernphysik der 

Tschechischen Akademie der Wissenschaften in Rez bei Prag.

41

 

Summary: The meteorite Erxleben and early cosmological chemistry 



200  years ago a m eteorite  has fallen ne ar  Erxleben between Magdeburg and 

Helmstedt, which was anal yzed by the three German  chemists Stromeyer, Klap-

roth  and Bucholz. For this   reason a survey of chemical analysis of meteorites 

from the first investigation in 1769 until 1820 is given. In this period the contents 

of main components were determined and were found to be sim ilar for most of 

the stony meteorites, which contain characteristic grains of iron and iron sulfide 

in a mineral matrix of oxides of magne sium and silicon in German named “Bit-

tererde” and “Kieselerde”. The metal in iron meteorites and in the metallic grains 

of  stony m eteorites  contains a high cont ent  of nickel, which was not found in 

natural  iron on the earth. The British chem ist  Howard and Klaproth were the 

first, who accepted the theory of Chladni,  stating that the meteorites have fallen 

from the sky. At the end of this survey,  the results of the historic analyses are 

compared with results gained by using the method of neutron activation analysis.  

 

 



 

1

   Rainer  Bartoschewitz, „ Bartoschewitz  Meteoriten  Laboratorium“  Lehmweg  53, D-38518 



Gifhorn,    (8.5.2012).  Er hat in der 

Schlosskirche in Erxleben das 3. Deutsche Me teoriten-Kolloquium organisiert, auf dem die 

bisher ausgiebig beschriebenen Beobachtungen zum Fall, die Verteilung einzelner Stücke an 

verschiedene  Universitäten und Museen und  die  seither durchgef ührten  Untersuchungen 

vorgestellt und diskutiert wurden. 

2

   D.  Fourgeraux, L.C. Chadet und A.L. Lavoisier  1777  im  Journal  de  Physique,  zit. von 



Ursula B. Marvin, „Ernst Florens Chladni (1756-1827) and the Origins of Modern Meteorite 

Research“, Meteoritics and Planetary Science 31(1996), S. 545-588. 

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3



   Ernst Florenz Friedrich Chladni,  Über den Ursprung der von Pallas gefundenen und ande-

rer ihr ähnlicher Eisenmassen und über einige damit in Verbindung stehende Naturerschei-

nungen  (1794),  in: Günther Hoppe (Hg.),  Über  den  kosmischen  Ursprung  der  Meteorite 

[mit  Chladni-Biographie und Erläuterungen von  Günther  Hoppe],  Ostwalds Klassiker der 

exakten Wissenschaften 258 (Leipzig 1979). 

4

    (5.5.12). 



5

   Louis Proust, „Sur le fer natif du Pérou“,  Journal de Physique, de Chimie, d’Historie Na-



turelle et des Arts 7 (1799), S. 148-149; siehe auch: Louis Proust, „ Über das gediegene Ei-

sen aus Tucuman“, Gilbert's Annalen der Physik 24 (1806), S. 297-300. 

6

   Charles  Barthold, „ Analyse  de la  pierre  de  tonnerre“,  Journal  de  Physique,  de  Chimie, 



d’Historie Naturelle et des Arts (An 8) 50 (1800), S. 169-176; s. auch Ursula B. Marvin, 

„The  Meteoritical Quincentennial: The Stone of  Ensisheim  1492-1992“,  Meteoritics  27 

(1992), S. 28-72. 

7

   Edward Howard, „Versuche und Bemerkungen über Steine und Metalle, die zu verschiede-



nen Zeiten auf die Erde gefallen sey n solln, und über gediegne Eisenmassen“, Gilbert’s An-

nalen der Physik 13 (1803), S. 221-227. 

8

   Graf  von Bournon, „ Schreiben  an Delam éthrie,  zur Beantwortung der  Kritik  des  Herrn 



Patrin  die aus der  Luft  gefallenen  Steine betreffend“,  Gilbert’s  Annalen  der  Physik  18 

(1804), S. 260-268. 

9

   Derek W. Sears, „ Edward Charles Howard  and an Early British Contribution to Meteorit-



ics”, Journal of the British Astronomical Association 86 (1976), S. 133-139. 

10

   Martin Heinrich Klaproth, „Bestandteile mehrerer Stein- und Metallmassen nach der chemi-



schen  Analyse  von Oberm edizinalrat  Klaproth“,  Gilbert’s  Annalen  der  Physik  13 (1803), 

S. 337-342. 

11

   Wolfgang Müller, „Klaproth, Martin Heinrich“, in: Winfried R. Pötsch, Annelore Fischer, 



Wolfgang  Müller, Heinz Cassebaum ,  Lexikon  bedeutender  Chemiker  (Leipzig 1988), 

S. 238-239. 

12

   Vgl. Martin Heinrich Klaproth,  Beiträge zur Chemischen Kenntnis der Mineralkörper Bd 5 



(Berlin  – Leipzig 1810);  Ders.,  Chemische  Abhandlungen  gemischten  Inhalts  (=  Beiträge 

zur Chemischen Kenntnis der Mineralkörper Bd 6) (Berlin – Stettin 1815). 

13

   Martin Heinrich Klaproth, „Bestandteile des Smolensker Meteoriten nach einer Analyse von 



Klaproth“, Gilbert’s Annalen der Physik 33 (1809), S. 210-211. 

14

   Louis-Nicolas Vauquelin: „Über die aus der Atmosphäre herabgefallenen Steine“, Gilbert’s 



Annalen der Physik 15 (1803), S. 419-428. 

15

   Louis Proust: „Über einen Meteorstein, der  im J. 1773 unweit Sigena in Aragonien  herab 



gefallen ist, und über die  Meteorsteine überhaupt“, Gilbert’s Annalen der Physik 24 (1806), 

S. 261-292. Der Beitrag wurde aus einem Artikel im Journal de Physique 60 (1805), S. 185-

205 zusammengefasst. 

Mitteilungen, Gesellschaft Deutscher Chemiker / Fachgruppe Geschichte der Chemie 

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– 65 – 

 

16



   Joseph Moser, „Darstellung der physisch-chemischen Eigenschaften der Steine, welche am  

22. Mai 1908 bei und  in Stannern in Mähren aus der Luft gefallen sind“,  Gilbert’s Annalen 



der Physik 29 (1908), S. 309-327. 

17

   Louis-Nicolas Vauquelin „Analyse der zu St annern, in Mähren am 22. Mai 1808 herab ge-



fallenen Aërolithen“, Gilbert’s Annalen der Physik 33 (1908), S. 202-210. 

18

   Friedrich Stromeyer: „Analyse des zu Erxleben im  Elb-Department am 15. April 1812 her-



abgefallenen Meteorsteins“, Gilbert’s Annalen der Physik 42 (1812), S. 105-110. Stromeyer 

wurde 1800 nach dem  Studium von Medizin und Botanik Dr. der Medizin. Da er sich für 

Chemie  interessierte,  ging  er  zuerst in das Labor von Vauquelin nach Paris, wurde 1806 

Professor für Chemie und Pharmazie an der Universität Göttingen und führte dort auch Ar-

beiten über Minerale aus. Bei der chemischen Analyse des Meteoriten Erxleben (1812) stell-

te  er fest, dass der erdige Bestandteil d

es  Meteoriten Erxleben angesichts des hohen 

Gehaltes an Bittersalzerde und des grünlichen  Farbtones vorwiegend Olivin sei. Ihm gelang 

1817 die Darstellung des elem entaren Cadmiums. 1819 publizierte er  noch die Analysener-

gebnisse  des Köstritzer Meteoriten. Siehe auch Wolfgang Müller,  „Stromeyer, Friedrich“, 

in: Winfried R. Pötsch, Annelore Fischer, Wolfgang Müller, Heinz Cassebaum, Lexikon be-

deutender Chemiker (Leipzig 1988), S. 411. 

19

   Martin  Heinrich Klaproth, „ VI.  Meteorstein von Erxleben,“  in:  Ders.,  Abhandlungen 



(= Beiträge Bd 6), S. 303-306; hier S. 303-304. 

20

   Klaproth, „Meteorstein“, S. 305. 



21

   Klaproth, „Meteorstein“. Die Ergebnisse hatte er am 3.8.1812 in der Akademie der Wissen-

schaften zu Berlin vorgetragen. 

22

   Christian Friedrich Bucholz, „Analyse des Aerolithen von Erxleben bei Magdeburg“,  Jour-



nal für Chemie und Physik 7 (1813), S. 143-174. 

23

   Siegfried Niese, Gerhard Loos, Birgit Gleisberg, Wolfgang Helbig, „ Determination of trace 



elements and cosmogenic radio nuclides in m eteorites by NAA and gam ma spectrometry”, 

Isotopenpraxis 26 (1990), S. 242-245. 

24

   Nach Stromeyer, „Analyse“. 



25

   Nach Klaproth, „Meteorstein“. 

26

   Nach Buchholz, „Analyse“. 



27

   Nach Niese et al., „Determination“. 

28

   Martin  Heinrich Klaproth, „ Analyse  des Meteoriten Stannern“, in: Ders.,  Abhandlungen 



(= Beiträge Bd 6). 

29

   Stromeyer, „Chemische Zerlegung des Köstritzer Meteorsteins“, Gilbert’s Annalen der Phy-



sik, 63 (1919), S. 452. 

30

   Harrison Brown, Edward Goldberg, „ The Composition of Meteoritic Matter and the  Origin 



of Meteorites“, Science 109 (1949), S. 347; sowie Harrison Brown, Edward Goldberg, „ A 

premilary report on the determ ination of Gallium, Palladium, Gold, and Nickel in 45 Iron-

meteorites“, Popular Astronomy 57 (1949), S. 398-399. 

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– 66 – 

 

31



   Nach Niese et al., „Determination“. 

32

   Mitsuri  Ebihara, Masatake Honda, „ Eare  earth abundances in chondritic phosphates and 



their  implications  for early   stage chronologies“,  Earth  and  Planetary  Science  Letters  63 

(1983), S. 433-445. 

33

   J.R. Haas, L.A. Haskin, „ Compositional variations among whole-rock fragments of the  L6 



chondrite Bruderheim“, Meteoritics 26 (1991), S. 13-26. 

34

   J.A. Barat, B. Zandra, F. Moy nier, C. Bollinger, C. Liiorzou, G. Bay on, „Geochemistry of 



CI chondrites: Mayor and trace elements, and Cu and Zn isotopes“,  Geochimica et Cosmo-

chimica Acta 83 (2012), S. 79-92. 

35

   E. Cohen, „Die Meteoriten von Laborel und  Guarena“, Annalen des Naturhistorischen Hof-



museums Wien 11 (1896), S. 31-38. 

36

   Naburu  Nakamura,  „Determination  of REE,   Ba, Fe, Mg, Na and K  in  carbonaceous  and 



ordinary chondrites“, Geochimica et Cosmochica Acta 38 (1974), S. 757-775. 

37

   Wolfgang Kiesl, Fritz Kluger, „Chemische Untersuchungen am Ybbsitz-Meteorit“, Annalen 



des Naturhistorischen Museums Wien 87 A (November 1985), S. 39-46. 

38

   Michael J. Gaffey, Sarah L. Gilbert „ S(IV) type asteroid 6 Hebe: The probable parent body  



of the H-type ordinary chondrites and the II E iron m eteorites“, Meteoritics and Planetary 

Science 33 (1998), S. 1281-1295. 

39

   M. Ebihara et al.: „ Neutron Activation Analysis of a Particle Returned from  Asteroid Ito-



kawa”, Science 333 (2011), S. 1119-1121. 

40

   Paul  A. LaViolette, „ Evidence  of High  Cosmic  Dust Concentrations in Late Pleistocene 



Polar Ice“, Meteorites and Planetary Science 20 (1985), S. 545-558. 

41

   Zdenik Randa, Jan Kucera, L. Soukal, „ Elemental characterization of the new Czech  mete-



orite ‚Morávka‘ by neutron and photon activation analysis“, Journal of Radioanalytical and 

Nuclear Chemistry, 257 (2003), S. 275-283. 

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(Frankfurt/Main), Bd 22 (2012)                                                             ISSN 0934-8506 

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