ECKHARDT WEIKMANN
LESBOS
Dir zum Ruhme, Sappho, erglänzt der weiße
Fels, Oliven flüstern den Vers der Stille
roten Böden, Affodil blüht in sanften
Tälern der Liebe.
Abends trägt der Wind deiner Sehnsucht Strophen,
treibt der Wogen schaumüberkrönte Klage
her zum Strand, die Muscheln das Hören lehrend
heiligster stimme.
Schmalen Pfad, den singend du uns bezeichnet
zwischen Rosen, herberem Kraut und Sternen
säumen Esel, schillernder Eidechs-Leiber
gleissende Reime.
Selbst im wirren Rausch noch der weitgereisten
späten Gäste, dröhnenden Disco-Bässen
rührt dein leiser Finger die Silber-Saiten
gültiger Leier.
Dir zum Ruhme leuchtet azur‘ner Himmel
weißem Fels und Strand und die steten Wellen
wahren Klang und Rhythmus der unverlor‘nen
Sapphischen Strophe...
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