Hier noch einige landestypische Sportarten



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Hier noch einige landestypische Sportarten

Klootschießen: Kloote sind bleigefüllte Holzkugeln, die nach einem kurzen Anlauf über eine Rampe mit einer komplizierten Wurftechnik weit geschleudert werden. Klootschießen ist nicht so leicht zu erlernen. Im Feldkampf spielen 2 Mannschaften gegeneinander. Ähnlich wie beim Bosseln wird der Auslauf der Kugel, der Trüll, mitgezählt. Beim Standkampf zählt nur die reale Wurfweite der Teilnehmenden. Der beste Zeitpunkt für diesen Sport ist traditionell der Winter, da die Wettkämpfe ursprünglich auf den Feldern ausgetragen wurden, die dann hart gefroren waren. Früher haben die Friesen mit gebrannten Lehmklumpen, den Klooten, den Römern Beine gemacht, heute werfen ihre Nachfahren mit bleigefüllten Buchenholzkugeln Rekorde. Der Ostfriese Gerd Gerdes ist zur Legende geworden, als er den Kloot 1935 über die 100 Meter-Marke warf. Erst 50 Jahre später gelang es, den Rekord zu brechen. Zurzeit liegt die Rekordweite bei 106,20 Metern, 1996 von Stefan Albarus geworfen, ebenfalls ein Ostfriese.


Pultstockspringen : Der Pultstock hat viele Namen. Je nach Region heißt er auch Pullstock, Paddstock, Fierl oder Polsstok. Er ist eine 3 bis 5 Meter lange Stange mit einer Scheibe am unteren Ende, die das Einsinken in den Schlamm verhindern soll. Mit diesem Pultstock gilt es nämlich, möglichst breite Gräben zu überwinden. Ursprünglich nutzten die friesischen Bauern den Pultstock, um die zahlreichen Wassergräben zu überwinden. Heute ist das Pultstockspringen für die deutschen Friesen lediglich ein großer Spaß und eine Touristenattraktion. In den Niederlanden gibt es dagegen Wettbewerbe und sogar eine jährliche Nationale Fierljep Manifestation, die niederländische Meisterschaft im Pultstockspringen. Der Rekord liegt bei 17 Metern.

Kreierrennen: Bekannter ist das Kreierrennen unter dem Namen Schlickschlittenrennen. Mit einem Knie auf einem speziellen Holzschlitten und dem anderen Bein im Schlick wird der Kreier in Schwung gebracht. Mehrere Mannschaften mit 4 Läufer/inne/n treten gegeneinander an, wer am schnellsten eine bestimmte Staffel-Strecke im Watt überwunden hat. Mit dem Kreier fuhren die Fischer des Wattenmeeres früher zu ihren Reusen. Heute dient der Schlitten in erster Linie dem Spaß. Den Schlickschlittenfahrerinnen und –fahrern, die schlammbespritzt um den ersten Platz ringen, geht es weniger um sportliche Herausforderung als um den Spaß, den Mitwirkende und Zuschauer/innen an dem im Sommer stattfindenden Spektakel haben. Bekannt sind die Schlickschlittenrennen an der Bohrplattform Dyksterhusen bei Jengum und besonders in Diekskiel bei Pilsum. Hier starten die Gruppen mit phantasievollen Verkleidungen, weshalb das Pilsumer Schlickschlittenrennen auch „Karneval im Watt“ genannt wird.






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Boßeln - Was ist das?


Trotz der vielen Ähnlichkeiten mit anderen Sportarten

(Kegeln, Bowling, Boccia usw.) trifft kein Vergleich

die Eigenart des Boßelsports. Boßeln ist ein traditioneller

friesischer Volkssport getreu der Devise:



Toerst lehrt en Freesenjung dat Lopen

glieks Dorna aber al dat Boßeln.

(Zuerst lernt der Friesenjunge das Laufen

gleich danach aber schon das Boßeln).

Ursprung des Friesenspiels ist das Klootschießen. Wegen der schwierigen Technik wird dieser Sport nur von relativ wenigen betrieben. Dagegen hat sich das Boßelspiel im Laufe der letzten Jahrzehnte über die alten Verbreitungsgebiete hinaus zum Volkssport Nr. 1 im Weser -Ems - Gebiet entwickelt. Die unkomplizierte Technik erlaubt auch ungeübten Werfern aller Altersklassen, ohne Kostenaufwendige Vorbereitung, an einfachen Wettkämpfen teilzunehmen. Ziel eines jeden Werfers ist es,



die größtmögliche Weite zu erzielen, eine bestimmte Strecke mit möglichst wenig Würfen zu durch werfen.

Als Wurfstrecke werden dabei Straßen mit behördlicher Genehmigung benutzt.

Gespielt wird entweder mit Holz bzw Kunststoffkugel

je nach Altersklasse von 10 bis 12 cm Durchmesser

oder auch mit einer Gummikugel.

Um 1900 wurde der Kloot aus dem harten Wurzelholz

der Weißbuche gedrechselt.

Es folgte eine Zeit, in der der Kloot fast ausnahmslos

aus dem sehr widerstandsfähigen und selten zerspringenden Pockholz gefertigt wurde.

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Haben sie Fragen


oder
möchten sie auch einmal
bosseln?

Boßelverein “ Good voran “ Emden


Klaus de Grave:

eMail klausdegrave@ewetel.net

Telefon: 04921/42265

Hompage: www.good-voran.de


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Lüch up un fleu herut! / Hannes Flessner





Moder, do mi den Pockholter her un ok mien Flüchterkloot, wi fragen nich na Wind und Wäär, dat sit uns so in´t Blood.
Lüch up un fleu herut! Hier uu an un denn liekut! Lüch up an un denn liekut!

 Singt up´t Gröönland de kalte Frost, denn hett´ erst richtig Art! De Käklers un Mäklers, de hemm so´n Dörst un brengen uns in Fahrt!


Mennigeen deit´n düchtigen Schööt un word d´ rein bi düll - Hauptsaak, he kummt noch aver d´Gööt un hett´n gooden Trüll!

Moder, do mi den Pockholter her un ok mien Flüchterkloot, wi fragen nich na Wind und Wäär, dat sit uns so in´t Blood.
Lüch up un fleu herut! Hier uu an un denn liekut! Lüch up an un denn liekut!

´n richtigen Frees hett´n Kloot vör´d Döör,
un wenn ut Isder is, man bäter is Holt mt wat Lot d´rdör, knap´n Pund,dat is wiß.
Ok bi´t Boßeln in´d Sömmertied, wenn d´Rogg un Hocken steiht, weet wi, dat uns Freesenspill sienoit nich unnergeiht!

Moder, do mi den Pockholter her un ok mien Flüchterkloot, wi fragen nich na Wind und Wäär, dat sit uns so in´t Blood.
Lüch up un fleu herut! Hier uu an un denn liekut! Lüch up an un denn liekut!





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Die Spielregeln



Die Werfer werden in Gruppen eingeteilt,

in diesen Gruppen wird. die Reihenfolge der Werfer

festgelegt. Der Wettkampf beginnt mit dem Anwurf der

beiden ersten Werfer einer jeden Gruppe.


Der zweite und die folgenden Werfer werfen in der

Reihenfolge jeweils von dort, wo die Boßelkugel des

vorherigen Spielers der eigenen Mannschaft liegen bleibt.

Diese Stelle ist zu markieren. Sie ist gleichzeitig

Abwurfstelle für den nächsten Werfer.

Dabei wirft immer der Werfer zuerst,

dessen Boßelkugel zurück liegt.

Hat z.B. ein Werfer einer Mannschaft eine Weite

vorgelegt die weder vom 2. noch vom 3. Werfer der gegnerischen Mannschaft erreicht wird,

so verliert diese einen Wurf.

Es wird so in der Reihenfolge weiter geworfen und am Ende hat die Mannschaft mit den wenigsten Würfen gewonnen.

Diese Regelung wurde 2004 eingeführt.

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Die Technik
Die Technik des Bosselns ist mit anderen Wurfdisziplinen vergleichbar.

Der Werfer nimmt bei einem Bosselwurf einen ca. 20m langen Anlauf,

der mit einem Abwurf endet, bei dem die Bosselkugel geworfen wird.

Die Kugel wird hierbei in der gesamten Hand gehalten.


Während der Werfer langsam anläuft und im Laufe

des Anlaufes schneller wird, wird der Wurfarm

senkrecht am Körper gehalten.

Kurz vor dem Abwurf wird mit dem Wurfarm

(am Körper entlang) weit nach hinten ausgeholt.

Im Moment des Absprungs wird der Wurfarm mit großer Geschwindigkeit und großem Kraftaufwand nach vorne geschnellt,

um die Kugel mit einer hohen Geschwindigkeit zu werfen.

Der Bewegungsablauf ist vergleichbar mit dem des Kegelns, bloß ist beim Bosseln relevant,

wie weit man die Kugel wirft (bzw.'rollt').

Genauigkeit ist natürlich auch sehr wichtig.

Beim Abwurf unterscheidet man die drei Wurfarten

liek ut Hand, över d´ Finger und över d´ Duum,

um die Kugel mit einen gewissen Drall zu werfen.



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Ein bisschen Plattdeutsch
Bahnwieser Bahnweiser, Bahnanzeiger

(Person, die vor dem Werfer steht und die



Richtung anzeigt )

Boßel Die Kugel für das Bosseln

Boßler Die Person die den Boßelsport ausübt

Fleu herut Flieg heraus

Flüchten Die Entfernung vom Werfen bis zum



Ersten Aufschlag der Kugel

He löpt noch Er (die Kugel) rollt noch

Hier up an Hierher

Käkler: Zuschauer und Begleiter beim Bosseln und Klootschießen

Kloot Boßelkugel

Klootscheeten Klootschießen

Kraber Hilfsmittel um die Boßelkugel im



Graben zu finden und herauszuholen

Liek ut Hand Wurfart gerade aus der Hand



(bei Straßen ohne Gefälle)

Liek up mi an Werfe gerade auf mich zu

Lüch up Hebe auf

Lüch up un fleu herut! Hebe auf und flieg weit hinaus



(Schlachtruf der Friesensportler)

Mäkler Bahnanweiser

Över d Finger Der Unterarm wird zum Körper hin

Gedreht, die Kugel wird über den

kleinen Finger geworfen, wobei die

Kugel einen linksdrall erhält

( bei Rechtshändern)

Över d Duum Der Kugel einen Rechtsdrall geben



bei Rechtshändern

Schöt Würfe, die auf der Boßelstrecke gezählt werden

Schloot Graben



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Was braucht man zum Boßeln
Eine geeignete Straße, 2 Mannschaften,

1 Paar Bosselkugeln

und Lust sich mit Freunden zu treffen

um an der frischen Luft Sport zu treiben.
Wetterfeste Kleidung (Es wird auch bei Regen gebosselt).
Einen Lappen zum Trockenreiben,

oder eine Flasche mit Wasser zum Befeuchten der Kugel im Sommer.


Weitere Ausstattung: Boßelsucher (Kraber)





Hinweisschild:

Auf dieser Straße

wird geboßelt .


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Die Abwurfseite wird bestimmt durch die Straßenneigung.














Wurfarten:

1. „über dem Daumen“ 

2. „über dem Finger“  

3. „gerade aus der Hand

4. Besonders bei Kurvenwürfen ist es oft ratsam,

den Wurf an der mittlere Fahrbahnmarkierung auszurichten.



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Ausführung


Anlauf

schneller Anlauf erhöht die Wurfweite




Abwurf


gerade Haltung gerader Arm




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Wurfgeräte:
Auch die Materialien für die Herstellung

der Gummikugeln haben sich geändert. Früher wurden

die Kugeln mit einer Bleikugel, die von zwei zusammengeklebten Gummihälften umgeben war, hergestellt. Heute hat sich Weichgummistoff (scherzhaft „Flummy“ genannt) als Material durchgesetzt.Diese Kugeln sind flexibler und bringen größere Weiten. Auch die Farbe hat sich geändert. Früher waren die Gummikugeln schwarz, heute dominiert rot.


Jugend D + C Durchmesser 9,5 cm 780 Gramm

Alle anderen

Klassen Durchmesser 10,5 cm 1100 Gramm
Als Ursprungsmaterialien für die Holzboßeln

wurden das Holz des tropischen Gujakbaumes und der einheimischen Kirsche verwendet.


Im Friesischen Klootschiesser Verband ist nur

noch die Kunststoffkugel zulässig und werden

aus schwarzem Hartkunststoff hergestellt.

Jugend D + C Durchmesser 10,0 cm 710 g

Frauen, Jugend A+B Durchmesser 11,0 cm 950 g

Männer 4 +5 Durchmesser 11,0 cm

Männer 1 - 3 Durchmesser 12,0 cm 1220 g
Besondere Kugeln sind die: Eisenkugeln

Die Eisenkugeln bestehen ganz aus Eisen und ist das traditionelle Wurfgerät der Iren. Seit den 60er Jahren ist sie durch die internationale Zusammenarbeit auch in Deutschland als Wurfgerät anerkannt. Allerdings beschränkt sich dies nur auf

Wettkämpfe von Einzelwerfern.

Mannschaftswerfen mit der Eisenkugel



finden in Deutschland nicht statt.
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