Klimaks-2012-neu



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Klimaanpassungskonzept Stuttgart 

KLIMAKS 


 

 

 



 

 

 



 

 

 



 

 

 



 

 

 



 

 

 



 

Koordination: 

Landeshauptstadt Stuttgart, Amt für Umweltschutz, 

Abteilung Stadtklimatologie (Federführung) 

unter Mitwirkung zahlreicher städtischer Ämter und Institutionen 



 

 

 

 

 

Stand: 14.09.2012 


 

2

Inhaltsverzeichnis

 

 

Vorwort ...................................................................................................................... 3

 

1.

  Einführung ........................................................................................................ 4 

2.

  Maßnahmen .................................................................................................... 10 



Maßnahmenübersicht ...............................................................................................11

 

Maßnahmenblätter nach Sektoren

 

Menschliche Gesundheit 



 

13 


Bauwesen 

 

 



22 

Wasserhaushalt 

 

 

31 



Boden 

 

 



42 

Biologische Vielfalt 

 

45 


Landwirtschaft 

 

 



46 

Wald- und Forstwirtschaft 

 

48 


Verkehr 

 

 



49 

Tourismus 

 

 

61 



Planung 

 

 



62 

3.

  Weiteres Vorgehen ....................................................................................... 73

3

 



 

3

 

 

Vorwort 

 

Der Klimawandel schreitet kontinuierlich voran. So sind beispielsweise Temperatur-



zunahmen in der Region Stuttgart bezogen auf den international vereinbarten Refe-

renzzeitraum 1961 bis 1990 bereits deutlich erkennbar. Für die Zukunft bis zum Jahr 

2050 lassen die Ergebnisse der Klimamodelle für Baden-Württemberg einen weiteren 

Temperaturanstieg sowohl im Winter, als auch im Sommer erwarten. Damit verbun-

den ist eine bedeutende Zunahme der Sommertage und der heißen Tage. 

Auch bei den Niederschlägen machen sich die Klimaveränderungen deutlich be-

merkbar. Es ist eine sehr ausgeprägte Erhöhung der Gebietsniederschläge im Win-

terhalbjahr zu beobachten, während die Gebietsniederschläge im Sommerhalbjahr 

eher abnehmen, dann jedoch mit höherer Intensität als Starkniederschlag auftreten. 

Neben Maßnahmen zur Begrenzung des Klimawandels kommt daher auch den An-

strengungen zur Anpassung an die damit verbundenen Folgen verstärkte Bedeutung 

zu. 


 

Die Landeshauptstadt Stuttgart führt bereits verschiedene Maßnahmen zur Anpas-

sung an den Klimawandel durch. Die bereits praktizierte Anpassung z. B. durch 

 

– planerische Maßnahmen wie die Entsiegelung von Innenhöfen in Sanierungsgebie-



ten, Begrünungen und die Freihaltung von Frischluftschneisen, 

 

– bauliche Maßnahmen bei städtischen Hochbauten (außen liegender, wirksamer 



Sonnenschutz, Begrenzungen des Fensterflächenanteils), 

 

– Öffentlichkeitsarbeit zum Verhalten bei Hitze (Informationsflyer, Rundschreiben für 



städtische Mitarbeiter) 

 

werden mit weiteren notwendigen Maßnahmen im Klimawandel-Anpassungskonzept 



Stuttgart „KLIMAKS“ zusammengefasst, auch mit dem Ziel einer nachhaltigen Stadt-

entwicklung. Das Konzept soll das Klimaschutzkonzept Stuttgart (KLIKS) und das 

Stadtentwicklungskonzept (STEK) ergänzen. Auslöser für dieses Konzept war unter 

anderem der Antrag Nr. 233/2010 der Gemeinderatsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜ-

NEN vom 10.08.2010. 

 

Das vorliegende Konzept wurde auf der Basis bereits vorhandener Grundlagen ent-



wickelt. Es behandelt schwerpunktmäßig Maßnahmen, die die Stadtverwaltung in 

eigener Regie umsetzen kann und die auch eine realistische Chance auf Umsetzung 

haben. Die Erarbeitung des „KLIMAKS“ erfolgte unter Beteiligung der Fachöffentlich-

keit. Das Konzept ist ein erster Schritt in einem mittelfristigen Prozess, für den die 

Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel der Bundesregierung den 

Grundstein gelegt hat. Diese stellt vorrangig den Beitrag des Bundes dar und bietet 

auf diese Weise eine Orientierung für andere Akteure. 

 

„KLIMAKS“ erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Abgeschlossenheit, 



vielmehr soll es Grundlage für ein hinsichtlich Klimawandel optimiertes Verwaltungs-

handeln sein und aufgrund fortschreitender Erkenntnisse und Entwicklungen kontinu-

ierlich angepasst werden.  

 



 

4

 



1.  Einführung 

 

In den vergangenen 100 Jahren ist es auf der Erde wärmer geworden. Seit Anfang 



des 20. Jahrhunderts stieg die globale Jahresmitteltemperatur um 0,74 Grad Celsius 

(°C). Der Weltklimarat, der auch unter seiner englischen Abkürzung IPCC bekannt 

ist, führt das mit „sehr hoher Wahrscheinlichkeit“ – das heißt mit einer Wahrschein-

lichkeit von mehr als 90 Prozent – auf menschliche Einflüsse zurück. Vor allem seit 

1950 zeigt die Trendkurve steil nach oben. Auf der Nordhalbkugel lagen die Durch-

schnittstemperaturen in der zweiten Jahrhunderthälfte sehr wahrscheinlich höher als 

während jedes anderen 50-Jahr-Zeitraums in den vergangenen 500 Jahren. Wahr-

scheinlich überstiegen sie sogar die Werte der letzten 1300 Jahre oder sogar eines 

noch längeren Zeitraumes (Quelle: Intergovernmental Panel on Climate Change, 

IPCC 2007, SPM WG I, S. 10, dt. Fassung). Gebirgsgletscher und Schneedecken 

schrumpfen weltweit, der Meeresspiegel stieg im 20. Jahrhundert um durchschnittlich 

17 Zentimeter. 

 

Emittiert die Menschheit weiter ungebremst klimaschädliche Gase in die Atmosphäre, 



erwarten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen Temperaturanstieg bis 

Ende des Jahrhunderts um 1,8 bis 4,0 °C – einige Experten halten sogar 6,4 °C für 

möglich. 

 

Seit 1901 ist die Durchschnittstemperatur in Deutschland um knapp 0,9 °C gestie-



gen. Von 1990 bis 1999 registrierten die Meteorologen das wärmste Jahrzehnt des 

20. Jahrhunderts.  

Zudem regnet es inzwischen mehr. Um etwa neun Prozent nahmen die Niederschlä-

ge seit Anfang des 20. Jahrhunderts zu. Besonders feucht war es in den vergange-

nen 15 Jahren – mit nur vier Ausnahmen. 

 

Die globalen Klimamodelle sind zu großmaschig, um daraus genaue regionale Vor-



hersagen abzuleiten. Mindestens 120 Kilometer breit ist die horizontale Gitterweite, 

manchmal betragen die Abstände sogar mehr als 200 Kilometer. Deshalb werden 

auch Verfahren zur Regionalisierung eingesetzt. Einige übertragen beobachtete Kli-

mainformationen von Klimastationen in die Zukunft, andere verfeinern die weltweiten 

Berechnungen mit Hilfe von physikalisch-numerischen Verfahren auf ein kleineres 

räumliches Gitter mit Abständen von bisher minimal zehn Kilometern. Für Deutsch-

land werden heute vier regionale Klimamodelle REMO, CLM, WETTREG und STAR 

genutzt. 

 

Wer über die Zukunft spricht, hat stets Unsicherheiten zu berücksichtigen. Bei den 



globalen und regionalen Klimamodellen bedeutet das: Mehrere schwer abzuschät-

zende Faktoren könnten sich letztendlich gegenseitig ausgleichen – oder auch auf-

addieren. 

 

Wie viele Treibhausgase künftig in die Atmosphäre gelangen werden, hängt von vie-



len Einflüssen ab und ist insofern nicht vorhersagbar. Hier spielt hinein, wie sich Be-

völkerung, Wirtschaft und Energiepreise entwickeln, wie das Land genutzt wird und 

inwieweit sich Technologien für geringen Treibhausgas-Ausstoß durchsetzen kön-

nen. Auch ist derzeit nicht sicher zu bestimmen, wie klimawirksam verschiedene 

Treibhausgas-Emissionen tatsächlich sind. 

 



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