Konflikt oder Krise? Eine Definition



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9.4.2014

Konflikt oder Krise? Eine Definition | hrtoday.ch

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Unterscheidung  Konflikt-­  und  Krisenmanagement

Konflikt  oder  Krise?  Eine  Definition

Kategorie:  Personal-­  und  Managemententwicklung   |   Text:  Bettina  Zimmermann,  Andrea  Schöb   |

09.04.2014

Konfliktmanagement  wird  fälschlicherweise  oft  mit  Krisenmanagement  gleich

gesetzt  oder  verwechselt.  Ein  Konflikt  herrscht  dann,  wenn  Interessen,  Ziele

oder  Werte  von  Menschen  oder  Organisationen  nicht  miteinander  vereinbar

schienen  oder  nicht  miteinander  vereinbar  sind.  Von  einer  Krise  sprechen  wir,

wenn  Menschen  oder  Unternehmen  an  einem  Wendepunkt  stehen  mit

ungewissen  Ausgang.  Eine  Krise  muss  nicht  per  se  etwas  schlechtes  sein.


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Krisenmanagement

Stellen  Sie  sich  vor,  Ihr  Unternehmen  oder  Ihre  Organisation  steht  plötzlich  vor  einer  schwierigen  Situation,

welche  vielleicht  sogar  Ihre  Existenz  bedroht.  Der  CEO  stirbt,  ein  Mitarbeiter  läuft  Amok  oder  Sie  müssen

ein  Produkt  zurückrufen:  Eine  solche  Krisensituation  zeichnet  sich  dadurch  aus,  dass  sie  oft  unerwartet

eintritt  und  eine  gewisse  Tragweite  hat,  die  von  öffentlichem  Interesse  ist  und  zu  einem  Reputationsverlust

führen  kann.

In  der  grossen  Enzyklopädie  der  Wirtschaft  wird  Krisenmanagement  wie  folgt  definiert:

«Krisenmanagement  ist  eine  besondere  Form  der  Führung  von  höchster  Priorität,  deren  Aufgabe  es  ist,  all

jene  Prozesse  in  der  Unternehmung  zu  vermeiden  oder  zu  bewältigen,  die  ansonsten  in  der  Lage  wären,

den  Fortbestand  der  Unternehmung  substantiell  zu  gefährden  oder  sogar  unmöglich  zu  machen.»(1)

Im  Gegensatz  zu  Alltagssituationen  sind  Sie  in  der  Krise  gezwungen  zu  reagieren.  Die  meisten

Unternehmen  werden  davon  überrascht,  sie  sind  darauf  nicht  vorbereitet.  Ist  die  Krise  dann  faustdick  da,

wird  sie  meist  lange  nicht  als  solche  wahrgenommen.  Oftmals  werden  unangenehme  Dinge  verdrängt

oder  sogar  ausgesessen.

Für  diese  besondere  Form  der  Führung  brauchen  Sie  eine  Task  Force,  die  weiss,  wie  ein  solches  Ereignis

bewältigt  werden  kann.  Jede  Krise  verläuft  anders  und  dennoch  können  wir  uns  darauf  vorbereiten.

Vielleicht  haben  Sie  in  Ihrer  Unternehmung  ein  Krisenhandbuch,  welches  das  Vorgehen  im  Krisenfall

beschreibt:  Zusammensetzung  Krisenstab,  Organisation  der  Abläufe  in  der  Krise,  Medientraining,

umfassendes  Care,  etc.  Im  Idealfall  trainieren  Sie  solche  Krisensituationen  in  regelmässigen  Abständen,

eventuell  mit  einem  externen  Berater.  Die  Profis  wissen  in  der  Regel,  worauf  es  ankommt.  Fragen  Sie  bei

der  Auswahl  des  Beraters  unbedingt  nach  dessen  konkreter  Einsatzerfahrung.

Leider  sehen  heute  immer  noch  Firmen  weder  den  Sinn  noch  den  Zweck  eines  Krisenmanagements  ein.

Für  einige  Firmen  ist  es  eine  gesetzliche  Vorgabe,  die  sie  erfüllen  müssen,  andere  denken,  dies  sei  nur

nötig  bei  Firmen,  die  im  internationalen  Umfeld  tätig  sind.

Aber  denken  Sie  daran,  die  Frage  ist  nicht,  ob  eine  nächste  Krise  kommt  oder  nicht,  sondern  wann  und  wo

sie  uns  treffen  wird.        



Konfliktmanagement

Unter  Konfliktmanagement  versteht  man  in  der  Führung  einen  systematischen,  bewussten  und

lösungsorientierten  Umgang  mit  Konflikten.  Systematisch  heisst,  nicht  einfach  intuitiv  auf  einen  Konflikt

reagieren,  sondern  zuerst  einmal  die  Handbremse  anziehen,  das  Umfeld  analysieren  und  so  bewusster

nach  einer  Lösung  oder  einem  Lösungsansatz  suchen.

Ein  sozialer  Konflikt  zum  Beispiel  ist  eine  Interaktion  zwischen  zwei  Parteien,  die  unterschiedlich  in  der

Wahrnehmung,  im  Denken  oder  in  der  Zielerreichung  sind.  Zu  beachten  ist  jedoch,  dass  eine

Meinungsverschiedenheit  noch  kein  Konflikt  sein  muss.  Es  kommt  darauf  an,  wie  ein  Team  oder  die

Parteien  eine  Meinungsverschiedenheit  erleben  und  wie  sie  damit  umgehen.

Konflikte  kommen  in  jeder  Unternehmung  vor  und  sind  auch  gut  so.  Das  mag  auf  den  ersten  Blick  seltsam



Ein  Amoklauf  wie  beim  Holzverarbeiter  Kronospan  in  Menznau  erfordert  ein  gutes  Krisenmanagement.  (Bild:  Keystone)


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erscheinen,  da  die  meisten  Menschen  auf  Harmonie  bedacht  sind  und  Konflikte  mit  Disharmonie

gleichsetzen.  Und  Disharmonie  mit  Stress.  Konflikte  bieten  uns  aber  ein  enormes  Lern-­  und

Entwicklungspotenzial.

Wir  neigen  dazu,  uns  vor  allem  über  die  Anderen  aufzuregen,  anstatt  uns  selber  zuerst  einmal  zu

überprüfen.  «Wie  stehe  ich  diesem  Konflikt  gegenüber?»,  «Was  ist  mir  dieser  Konflikt  wert?»,  «Was  ist

mein  Anteil  an  diesem  Konflikt?»

Es  ist  eine  alte  Führungsweisheit,  dass  wir  andere  nicht  ändern  können,  solange  wir  den  Fokus  nicht  auch

auf  uns  selber  richten.  Das  heisst,  wir  müssen  uns  im  Klaren  sein,  wie  konfliktfähig  wir  selber  sind.  Wie

gehen  wir  grundsätzlich  mit  Konflikten  um?  Erkennen  wir  Konflikte  oder  schauen  wir  eher  weg?

Führungspersonen  oder  Mitarbeiter,  die  nie  gelernt  haben,  Konflikte  zu  erkennen,  geschweige  denn  sie

anzusprechen,  werden  sich  wohl  schwieriger  mit  der  Thematik  auseinandersetzen  als  jene,  die  es

gewohnt  sind,  Ihre  Interessen  und  Ziele  über  alle  Stufen  hinweg  zu  vertreten.  Konstruktive

Konfliktbewältigung  will  gelernt  und  geübt  sein.  Also  freuen  wir  uns  auf  den  nächsten  Konflikt  und  lernen

daraus!


Quellenangaben

(1)  Die  grosse  Enzyklopädie  der  Wirtschaft,  2009.  Krisenmanagement.  online:

http://www.economia48.com/deu/d/krisenmanagement/krisenmanagement.htm

,  08.02.2013

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Text:  Bettina  Zimmermann

Bettina  Zimmermann  ist  Teilhaberin  und  Mitglied  Geschäftsleitung  GU  Sicherheit  AG

in  Wil  (SG)  und  Inhaberin  der  Metamind  GmbH,  Muri  b.  Bern.  Sie  ist  Beraterin  für

Firmen  und  Blaulichtorganisationen  in  den  Bereichen  interne  und  externe

Krisenkommunikation  sowie  umfassendes  Care.  Aufbau  und  Betreuung  Team  «7/24»

für  Krisenkommunikation  und  Coaching  im  Ereignis,  Begleitung  verschiedener  Firmen

in  der  Krisenbewältigung.  Mitwirkung  bei  der  Ausbildung  von  Krisenstäben  und

Führungsunterstützungsteams.  Dozentin  und  Seminarleiterin  an  verschiedenen

Bildungsinstituten.  Fünf  Jahre  Mitglied  des  Care  Teams  Kanton  Bern.

  

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Bettina  Zimmermann

Text:  Andrea  Schöb

Andrea  Schöb  ist  Inhaberin  der  Schöb  AVSolutions  in  Rorschach.  Sie  ist  diplomierte

Führungsfachfrau  FA  und  zurzeit  im  Nachdiplomsstudium  zum  Führungsexperten

NDS  in  Leadership  und  Change  Management.

Langjährige  Feuerwehr-­Instruktorin  und  Kader-­Ausbildnerin.  Referentin  für

verschiedene  Blaulichtorganisationen,  Verbände,  Gemeinden  und  KMUs.



  

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Andrea  Schöb

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