23.10.15
1
Perioperative Schmerztherapie
bei Kindern -
eine multiprofessionelle
Herausforderung
Forum Kinder-AINS Auf der Bult, 14.10.2015
Marion Wahrendorff
Abt. Anästhesie, Kinderintensiv- und Notfallmedizin
Kinder- und Jugendkrankenhaus Auf der Bult, Hannover
Was ist Schmerz?
Schmerz ist das, wovon die betreffende Person
sagt, es seien Schmerzen;
Sie bestehen immer, wenn die betreffende Person
sagt, dass sie vorhanden sind.
23.10.15
2
§
Unterschätzung der Schmerzintensität
§
(fehlende Schmerzmessung)
§
Kein praktikables Schmerzkonzept etabliert
§
Unsicherheit bzgl. Wahl der Medikamente
sowie ihrer Dosierung und Applikation
§
Alters-, Applikations- und
Indikationsbeschränkungen
§
Angst vor unerwünschten Wirkungen
(insbes. Übelkeit/Erbrechen,
Atemdepression und Juckreiz)
Worin liegen die Schwierigkeiten
der Schmerztherapie bei Kindern?
Zernikow B. Schmerztherapie bei Kindern. Springer 2009
Wolfe J et al. NEJM 2000
Cartwright PD. Anaesthesia 1991
Schmerzerkennung und -
erfassung
23.10.15
3
Postoperative Schmerztherapie
-beginnt präoperativ
l
Narkosegespräch: Planung der Schmerztherapie
l
Aufklärung über erwartenden postoperativen
Schmerzverlauf
l
Möglichkeit der Schmerztherapie inklusive NW /
Risiken
l
Ängste reduzieren
l
Falsche Erwartungshaltung abbauen
Postoperative Schmerztherapie
l
Nur schmerzfreie Patienten im Aufwachraum
l
Verlegung auf Station: Schmerzwerte < 2
23.10.15
4
Schmerzerkennung und -erfassung
l
Einsatz von Schmerzskalen
l
Engmaschige Schmerzerfassung
(wie Vitalparameter)
l
Regelmäßig nach Gabe eines
Analgetikums
- i.v.
nach 15 Minuten
- per os
nach 60 Minuten
- rectal
nach 60 Minuten
23.10.15
5
Schmerzskala
Beobachtung
Bewertung
Punkte
Weinen
Gar nicht
Stöhnen, Jammern, Wimmern
Schreien
0
1
2
Gesichtsausdruck Entspannt, lächelt
Mund verzerrt
Mund und Augen grimassiert
0
1
2
Rumpfhaltung
Neutral
Unstet
Aufbäumen, Krümmen
0
1
2
Beinhaltung
Neutral
Strampelnd, tretend
An den Körper gezogen
0
1
2
Motorische
Unruhe
Nicht vorhanden
Mäßig
Ruhelos
0
1
2
Schmerzstufen keine
leicht
mittel
stark
10
9
starkes Opioid
8
+
7
Nicht-Opioid
6
schwaches Opioid
5
+
4
Nicht-Opioid
Nicht-Opioid
3
2
bei Bedarf
1
0
Medikamente
Ibuprofen
Metamizol
Diclofenac
(Paracetamol)
Tramadol oder Nalbuphin
+
Nicht-Opioid-Analgetikum
Piritramid
+
Nicht-Opioid-Analgetikum
Kontrolle SS
alle 4–6 Stunden
alle 3–4 Stunden
alle 2 Stunden
alle 2 Stunden
Erfolgskontrolle
nach 20 Minuten
nach 20 Minuten
nach 20 Minuten
Überwachung
keine
Sgl.< 1 Jahr Pulsoximeter
Monitor mit AF
Pulsoximeter
Monitor mit AF
Zentralüberwachung
Für jede Variable ist nur eine Aussage
zulässig. Die Dauer der Beobachtung
beträgt 15 Sekunden. Es sind nur
Daten aus dieser Zeit festzuhalten,
auch wenn sich das Verhalten des
Kindes danach ändert. Wiederholte
Beobachtungen in festen Zeitab-
ständen sind aussagekräftiger als
eine Einzelbeobachtung. Zu jeder
Beobachtung gehört die Kontrolle
des Wachheitsgrades. Ein schlafen-
des Kind hat keinen akuten anal ge-
tischen Therapiebedarf. Eine
Schmerzmedikation ist ab einem
summierten Wert von ≥ 4 erforder-
lich. Mit steigender Punktzahl nimmt
die Dringlichkeit zu.
Interdisziplinäres Schmerzkonzept
ANÄSTHESIE, KINDERINTENSIV-
UND NOTFALLMEDIZIN
Schmerzmessung
KUSS (Kindliche Unbehagen- und Schmerzskala) nach Büttner
Schmerzmessung (0–4 Jahre), auch für mehrfach behinderte oder andere nonverbale Patienten einsetzbar
Numerische Ratingskala
(0)-----(1)-----(2)-----(3)-----(4)-----(5)-----(6)-----(7)-----(8)-----(9)-----(10)
0
4
8
2
6
10
Diese Gesichter zeigen, wie weh etwas tun kann. Dieses Gesicht hier (ganz links) zeigt, dass es gar
nicht weh tut. Die anderen Gesichter zeigen, dass es mehr und mehr weh tut (auf die Gesichter der
Reihe nach zeigen) bis hin zu diesem Gesicht, das zeigt, dass es ganz stark weh tut. Zeig mir mal das
Gesicht, dass am besten zeigt, wie sehr es dir gerade weh tut.
Vergeben Sie die Punkte 0, 2, 4, 6, 8 oder 10 für die Gesichter von links nach rechts, so dass 0 = kein
Schmerz und 10 = sehr starker Schmerz bedeutet. Vermeiden Sie Worte wie glücklich und traurig. Ziel
dieser Skala ist es zu messen, wie viel Schmerz die Kinder haben und nicht wie ihr Gesichtausdruck ist.
Standing Order: Examiniertes Pflegepersonal darf bei leichten Schmerzen – auch ohne Rücksprache mit
dem Arzt – aber mit entsprechender Dokumentation, die dafür vorgesehenen Medikamente (laut Schema)
einsetzen. Innerhalb von 24 Stunden muss dieses von einem Arzt abgezeichnet werden. Auf Allergien oder
Kontraindikationen ist zu achten. Bei mittleren bis starken Schmerzen ist der Arzt zu konsultieren.
Entzündungsschmerz, Knochenschmerz: Ibuprofen o. Diclofenac | Krampfartige Bauchschmerzen: Metamizol
Bei erhöhem Blutungsrisiko: Metamizol (ggf. Paracetamol). Bei starken Schmerzen oder bei Notfällen
Anästhesie benachrichtigen – Tel.: 4466 oder Pieper 80-466.
PCA und Katheterverfahren werden
exklusiv von der Abt. Anästhesie, Kinderintensiv- und Notfallmedizin betreut!
AF = A
tem
fr
equenz SS = Schmerzstuf
e
Schmerzskala
Beobachtung
Bewertung
Punkte
Weinen
Gar nicht
Stöhnen, Jammern, Wimmern
Schreien
0
1
2
Gesichtsausdruck Entspannt, lächelt
Mund verzerrt
Mund und Augen grimassiert
0
1
2
Rumpfhaltung
Neutral
Unstet
Aufbäumen, Krümmen
0
1
2
Beinhaltung
Neutral
Strampelnd, tretend
An den Körper gezogen
0
1
2
Motorische
Unruhe
Nicht vorhanden
Mäßig
Ruhelos
0
1
2
Schmerzstufen keine
leicht
mittel
stark
10
9
starkes Opioid
8
+
7
Nicht-Opioid
6
schwaches Opioid
5
+
4
Nicht-Opioid
Nicht-Opioid
3
2
bei Bedarf
1
0
Medikamente
Ibuprofen
Metamizol
Diclofenac
(Paracetamol)
Tramadol oder Nalbuphin
+
Nicht-Opioid-Analgetikum
Piritramid
+
Nicht-Opioid-Analgetikum
Kontrolle SS
alle 4–6 Stunden
alle 3–4 Stunden
alle 2 Stunden
alle 2 Stunden
Erfolgskontrolle
nach 20 Minuten
nach 20 Minuten
nach 20 Minuten
Überwachung
keine
Sgl.< 1 Jahr Pulsoximeter
Monitor mit AF
Pulsoximeter
Monitor mit AF
Zentralüberwachung
Für jede Variable ist nur eine Aussage
zulässig. Die Dauer der Beobachtung
beträgt 15 Sekunden. Es sind nur
Daten aus dieser Zeit festzuhalten,
auch wenn sich das Verhalten des
Kindes danach ändert. Wiederholte
Beobachtungen in festen Zeitab-
ständen sind aussagekräftiger als
eine Einzelbeobachtung. Zu jeder
Beobachtung gehört die Kontrolle
des Wachheitsgrades. Ein schlafen-
des Kind hat keinen akuten anal ge-
tischen Therapiebedarf. Eine
Schmerzmedikation ist ab einem
summierten Wert von ≥ 4 erforder-
lich. Mit steigender Punktzahl nimmt
die Dringlichkeit zu.
Interdisziplinäres Schmerzkonzept
ANÄSTHESIE, KINDERINTENSIV-
UND NOTFALLMEDIZIN
Schmerzmessung
KUSS (Kindliche Unbehagen- und Schmerzskala) nach Büttner
Schmerzmessung (0–4 Jahre), auch für mehrfach behinderte oder andere nonverbale Patienten einsetzbar
Numerische Ratingskala
(0)-----(1)-----(2)-----(3)-----(4)-----(5)-----(6)-----(7)-----(8)-----(9)-----(10)
0
4
8
2
6
10
Diese Gesichter zeigen, wie weh etwas tun kann. Dieses Gesicht hier (ganz links) zeigt, dass es gar
nicht weh tut. Die anderen Gesichter zeigen, dass es mehr und mehr weh tut (auf die Gesichter der
Reihe nach zeigen) bis hin zu diesem Gesicht, das zeigt, dass es ganz stark weh tut. Zeig mir mal das
Gesicht, dass am besten zeigt, wie sehr es dir gerade weh tut.
Vergeben Sie die Punkte 0, 2, 4, 6, 8 oder 10 für die Gesichter von links nach rechts, so dass 0 = kein
Schmerz und 10 = sehr starker Schmerz bedeutet. Vermeiden Sie Worte wie glücklich und traurig. Ziel
dieser Skala ist es zu messen, wie viel Schmerz die Kinder haben und nicht wie ihr Gesichtausdruck ist.
Standing Order: Examiniertes Pflegepersonal darf bei leichten Schmerzen – auch ohne Rücksprache mit
dem Arzt – aber mit entsprechender Dokumentation, die dafür vorgesehenen Medikamente (laut Schema)
einsetzen. Innerhalb von 24 Stunden muss dieses von einem Arzt abgezeichnet werden. Auf Allergien oder
Kontraindikationen ist zu achten. Bei mittleren bis starken Schmerzen ist der Arzt zu konsultieren.
Entzündungsschmerz, Knochenschmerz: Ibuprofen o. Diclofenac | Krampfartige Bauchschmerzen: Metamizol
Bei erhöhem Blutungsrisiko: Metamizol (ggf. Paracetamol). Bei starken Schmerzen oder bei Notfällen
Anästhesie benachrichtigen – Tel.: 4466 oder Pieper 80-466.
PCA und Katheterverfahren werden
exklusiv von der Abt. Anästhesie, Kinderintensiv- und Notfallmedizin betreut!
AF = A
tem
fr
equenz SS = Schmerzstuf
e
23.10.15
6
Medikamentöse Therapie
WHO: Grundsätzlich sollte die Behandlung von
Schmerzen durch Medikamente
l
durch den Mund erfolgen
l
„nach der Uhr“ erfolgen
l
nach einem Stufenplan erfolgen
23.10.15
7
Beobachtung
Bewertung
Punkte
Weinen
Gar nicht
Stöhnen, Jammern, Wimmern
Schreien
0
1
2
Gesichtsausdruck Entspannt, lächelt
Mund verzerrt
Mund und Augen grimassiert
0
1
2
Rumpfhaltung
Neutral
Unstet
Aufbäumen, Krümmen
0
1
2
Beinhaltung
Neutral
Strampelnd, tretend
An den Körper gezogen
0
1
2
Motorische
Unruhe
Nicht vorhanden
Mäßig
Ruhelos
0
1
2
Schmerzstufen keine
leicht
mittel
stark
10
9
starkes Opioid
8
+
7
Nicht-Opioid
6
schwaches Opioid
5
+
4
Nicht-Opioid
Nicht-Opioid
3
2
bei Bedarf
1
0
Medikamente
Ibuprofen
Metamizol
Diclofenac
(Paracetamol)
Tramadol oder Nalbuphin
+
Nicht-Opioid-Analgetikum
Piritramid
+
Nicht-Opioid-Analgetikum
Kontrolle SS
alle 4–6 Stunden
alle 3–4 Stunden
alle 2 Stunden
alle 2 Stunden
Erfolgskontrolle
nach 20 Minuten
nach 20 Minuten
nach 20 Minuten
Überwachung
keine
Sgl.< 1 Jahr Pulsoximeter
Monitor mit AF
Pulsoximeter
Monitor mit AF
Zentralüberwachung
Für jede Variable ist nur eine Aussage
zulässig. Die Dauer der Beobachtung
beträgt 15 Sekunden. Es sind nur
Daten aus dieser Zeit festzuhalten,
auch wenn sich das Verhalten des
Kindes danach ändert. Wiederholte
Beobachtungen in festen Zeitab-
ständen sind aussagekräftiger als
eine Einzelbeobachtung. Zu jeder
Beobachtung gehört die Kontrolle
des Wachheitsgrades. Ein schlafen-
des Kind hat keinen akuten anal ge-
tischen Therapiebedarf. Eine
Schmerzmedikation ist ab einem
summierten Wert von ≥ 4 erforder-
lich. Mit steigender Punktzahl nimmt
die Dringlichkeit zu.
Interdisziplinäres Schmerzkonzept
ANÄSTHESIE, KINDERINTENSIV-
UND NOTFALLMEDIZIN
Schmerzmessung
KUSS (Kindliche Unbehagen- und Schmerzskala) nach Büttner
Schmerzmessung (0–4 Jahre), auch für mehrfach behinderte oder andere nonverbale Patienten einsetzbar
Numerische Ratingskala
(0)-----(1)-----(2)-----(3)-----(4)-----(5)-----(6)-----(7)-----(8)-----(9)-----(10)
0
4
8
2
6
10
Diese Gesichter zeigen, wie weh etwas tun kann. Dieses Gesicht hier (ganz links) zeigt, dass es gar
nicht weh tut. Die anderen Gesichter zeigen, dass es mehr und mehr weh tut (auf die Gesichter der
Reihe nach zeigen) bis hin zu diesem Gesicht, das zeigt, dass es ganz stark weh tut. Zeig mir mal das
Gesicht, dass am besten zeigt, wie sehr es dir gerade weh tut.
Vergeben Sie die Punkte 0, 2, 4, 6, 8 oder 10 für die Gesichter von links nach rechts, so dass 0 = kein
Schmerz und 10 = sehr starker Schmerz bedeutet. Vermeiden Sie Worte wie glücklich und traurig. Ziel
dieser Skala ist es zu messen, wie viel Schmerz die Kinder haben und nicht wie ihr Gesichtausdruck ist.
Standing Order: Examiniertes Pflegepersonal darf bei leichten Schmerzen – auch ohne Rücksprache mit
dem Arzt – aber mit entsprechender Dokumentation, die dafür vorgesehenen Medikamente (laut Schema)
einsetzen. Innerhalb von 24 Stunden muss dieses von einem Arzt abgezeichnet werden. Auf Allergien oder
Kontraindikationen ist zu achten. Bei mittleren bis starken Schmerzen ist der Arzt zu konsultieren.
Entzündungsschmerz, Knochenschmerz: Ibuprofen o. Diclofenac | Krampfartige Bauchschmerzen: Metamizol
Bei erhöhem Blutungsrisiko: Metamizol (ggf. Paracetamol). Bei starken Schmerzen oder bei Notfällen
Anästhesie benachrichtigen – Tel.: 4466 oder Pieper 80-466.
PCA und Katheterverfahren werden
exklusiv von der Abt. Anästhesie, Kinderintensiv- und Notfallmedizin betreut!
AF = A
tem
fr
equenz SS = Schmerzstuf
e
Schmerzstufenschema
Schmerzstufenschema
Medikament
(zugelassen ab)
Applikation
Einzeldosis
Dosisintervall
Tageshöchst-
dosis (bis 50 kg)
Tageshöchst -
dosis (Erw.)
Präparatebeispiel
Diclofenac
(ab 15. LJ)
p.o., supp.
1–1,5 mg/kg
8 h
3 mg/kg/d
150 mg/d
Voltaren
®
Ibuprofen
(ab 14. LW +
> 6 kg)
p.o., supp.
10 mg/kg
6–8 h
40 mg/kg/d
2400 mg/d
Nurofen
®
Metamizol
(ab. 14. LW)
p.o., supp.
15–20 mg/kg 6 h
75 mg/kg/d
5000 mg/d
Novaminsulfon
®
,
Novalgin
®
1 Tropfen = 25 mg
i.v. (Kurz-
infusion)
15 mg/kg
6 h
75 mg/kg/d
5000 mg/d
Novalgin
®
Paracetamol
(PCM)
(ab 0. Monat +
3 kg)
p.o., supp.
15 mg/kg,
Ladungsdosis
zu Beginn der
Therapie:
30–40 mg/kg
4–6 h
< 1 Jahr
60 mg/kg/d,
> 1 Jahr
90 mg/kg/d
4000 mg/d
Ben-u-ron
®
Analgetische Wirksam-
keit von PCM ist
gering, das Neben-
wirkung spotential
hingegen groß
i.v. (Kurzin-
fusion über
15 min)
< 10 kg:
7,5 mg/kg
> 10 kg:
15 mg/kg
6 h
60 mg/kg/d
(< 10 kg:
30/mg/kg/d)
4000 mg/d
Perfalgan
®
10 mg/ml
Medikament/
Applikationform
(zugelassen ab)
SG < 6 Mon. u. Kinder mit verminderter
Vigilanz oder V. a. erhöhten Hirndruck:
Initial 1/3
der vorgeschlagenen Dosis, dann
weiter nach Wirkung titrieren
Übliche Startdosis < 50 kg Äquianal-
getische
Potenz
Präparate-
beispiel
Nalbuphin/i.v.
(ab 19. LM)
ED: 0,1–0,2 mg/kg alle 4–6 h
DTI: 1 mg/kg auf 50 ml NaCl 0,9 %
2–4 ml/h (=0,04 mg/kg/h)
Ggf. intranasal oder rektal: 0,4 mg/kg
5–10 mg,
ggf. wiederholen
0,6–0,7
Nalpain
®
Ceilingeffekt,
max. 10 mg
Tramadol/i.v.
(ab 2. LJ)
1 mg/kg alle 3–4 h
DTI: 5 mg/kg/d in 50 ml NaCl 0,9% =
2 ml/h
50–100 mg, ggf. wiederh.
DTI: 12 mg/h
0,07–0,1
Tramadolor
®
Individuell variable
Wirksamkeit!
Tramadol/p.o.
(ab 2. LJ)
Unretardiert: 1 mg/kg alle 6h
Maximal: 8 mg/kg/d
50–100 mg
0,07–0,1
Tramadolor
®
1 Tropfen = 2,5 mg
Fentanyl/i.n.
(ab 0. LM)
2 µg/kg intranasal
0,1 mg
100
Fentanyl
Hameln
®
Piritramid/i.v.
(ab 2. LJ)
0,05–0,1 mg/kg alle 4–6 h
PCA: Bolus 0,03 mg/kg;
Sperrzeit 10–15 min;
4 h–Maximum 0,4 mg/kg
3–5 mg, ggf. wiederholen
PCA: Bolus 1,5 mg;
Sperrzeit 10–15 min;
4 h–Maximum 20 mg
0,7
Dipidolor
®
,
Piritramid-
Hameln
®
Morphin/i.v.
(ab 0. LM)
Bolus: 0,05–0,1 mg/kg alle 2–4 h
2,5–5 mg,
ggf. wiederholen
1
Morphin
Hameln
®
Buprenorphin/
i.v./s.l.
(i.v. ab 2. LJ)
(s.l. > 6. LJ +
35 kg)
0,003–0,006 mg/kg (3–6 µg/kg)
alle 6–8 h
0,2–0,4 mg,
ggf. wiederholen
25
Temgesic
®
Ceilingeffekt,
schlechte
Antagonisier-
barkeit
Indikation
Medikament/Beispiel
Dosis
Applikationsform
Übelkeit
1. Schritt: Prophylaxe
Dexamethason
Dexaratiopharm
®
0,15 mg/kg (max. 4 mg)
i.v.
Übelkeit
2. Schritt: Prophylaxe +
Therapie
(ab 3. LJ)
Ondansetron
Ondansetron Hexal
®
0,1 (Prophylaxe) –
0,2 (Therapie) mg/kg
(max. 4 bzw. 8 mg)
i.v.
Übelkeit
3. Schritt: Therapie
(ab > 6 kg)
Dimenhydrinat
Vomex
®
p.o. + supp: Dosis gemäß
Packungsbeilage
i.v.: 1,25 mg/kg alle 8 h
(max. 150 mg/d)
p.os./supp/i.v.
Übelkeit
Reservetherapie
Droperidol
Xomolix
®
10 µg/kg
(max. 1,25mg x 4/d)
i.v.
Sedierend!
Cave: Long-QT-Syndrom!
Obstipation
Prophylaxe + Therapie
Macrogol
Movicol
®
,
Movicol junior
®
½ Beutel Movicol junior (10 kg) –
1 Beutel Movicol (50 kg) 1–2x tgl.
Juckreiz
Dimetinden
Fenistil
®
0,5 (10 kg)–3,0 (40 kg) mg
i.v. (ab 1 Jahr) oder p.o.
Ko-Analgetikum
Wirkverstärkung
Clonidin
Catapressan
®
1–2 µg/kg (max. 4 µg/kg)
i.v., p.o., epidural
Blutdrucküberwachung!
Atemdepression
Naloxon
Narcanti
®
Nach Wirkung titrieren!
Im Notfall: 10 µg/kg i.v.
i.v.;
1 Amp. à 0,4 mg auf 10 ml
NaCl 0,9 % = 40 µg/ml
Medikament
Übliche Dosis
Maximale Dosis
Ropivacain
0,2% (2mg/ml)
Lumbaler PDK + Kaudalkatheter: postop. 0,2 ml/kg/h
Thorakaler PDK: postop. 0,1–0,2 ml/kg/h
Ggf. plus Bolus: 0,2–0,5 ml/kg
Periphere Schmerzkatheter: siehe SOP Regionalanästhesie
3 mg/kg/6h
DTI = Dauertropfinfusion (Perfusor), LM = Lebensmonat, LJ = Lebensjahr, LW = Lebenswoche
Version: 05, Gültig ab: 04/14, Erst.: Brackhahn, PD Dr. Eich, Guericke (Vers. 01: Dr. Boos, Dr. Krohn), Gepr.: Prof. Kordonouri
Nicht-Opioid-Analgetika
Opioid-Analgetika
Antiemetika, Supportiva und Antagonisten
(Bei postoperativer bzw. opioidinduzierter Übelkeit: Schrittweises Vorgehen)
Epiduralkatheter (thorakal, lumbal oder kaudal) sowie periphere Schmerzkatheter
CAVE: Dosisreduktion d. kontinuierlichen Infusion bei Kindern < 10 kg (z.B. Ropivacain 0,1%) (s. SOP Regionalanästh.)
23.10.15
8
Schmerzstufenschema
Medikament
(zugelassen ab)
Applikation
Einzeldosis
Dosisintervall
Tageshöchst-
dosis (bis 50 kg)
Tageshöchst -
dosis (Erw.)
Präparatebeispiel
Diclofenac
(ab 15. LJ)
p.o., supp.
1–1,5 mg/kg
8 h
3 mg/kg/d
150 mg/d
Voltaren
®
Ibuprofen
(ab 14. LW +
> 6 kg)
p.o., supp.
10 mg/kg
6–8 h
40 mg/kg/d
2400 mg/d
Nurofen
®
Metamizol
(ab. 14. LW)
p.o., supp.
15–20 mg/kg 6 h
75 mg/kg/d
5000 mg/d
Novaminsulfon
®
,
Novalgin
®
1 Tropfen = 25 mg
i.v. (Kurz-
infusion)
15 mg/kg
6 h
75 mg/kg/d
5000 mg/d
Novalgin
®
Paracetamol
(PCM)
(ab 0. Monat +
3 kg)
p.o., supp.
15 mg/kg,
Ladungsdosis
zu Beginn der
Therapie:
30–40 mg/kg
4–6 h
< 1 Jahr
60 mg/kg/d,
> 1 Jahr
90 mg/kg/d
4000 mg/d
Ben-u-ron
®
Analgetische Wirksam-
keit von PCM ist
gering, das Neben-
wirkung spotential
hingegen groß
i.v. (Kurzin-
fusion über
15 min)
< 10 kg:
7,5 mg/kg
> 10 kg:
15 mg/kg
6 h
60 mg/kg/d
(< 10 kg:
30/mg/kg/d)
4000 mg/d
Perfalgan
®
10 mg/ml
Medikament/
Applikationform
(zugelassen ab)
SG < 6 Mon. u. Kinder mit verminderter
Vigilanz oder V. a. erhöhten Hirndruck:
Initial 1/3
der vorgeschlagenen Dosis, dann
weiter nach Wirkung titrieren
Übliche Startdosis < 50 kg Äquianal-
getische
Potenz
Präparate-
beispiel
Nalbuphin/i.v.
(ab 19. LM)
ED: 0,1–0,2 mg/kg alle 4–6 h
DTI: 1 mg/kg auf 50 ml NaCl 0,9 %
2–4 ml/h (=0,04 mg/kg/h)
Ggf. intranasal oder rektal: 0,4 mg/kg
5–10 mg,
ggf. wiederholen
0,6–0,7
Nalpain
®
Ceilingeffekt,
max. 10 mg
Tramadol/i.v.
(ab 2. LJ)
1 mg/kg alle 3–4 h
DTI: 5 mg/kg/d in 50 ml NaCl 0,9% =
2 ml/h
50–100 mg, ggf. wiederh.
DTI: 12 mg/h
0,07–0,1
Tramadolor
®
Individuell variable
Wirksamkeit!
Tramadol/p.o.
(ab 2. LJ)
Unretardiert: 1 mg/kg alle 6h
Maximal: 8 mg/kg/d
50–100 mg
0,07–0,1
Tramadolor
®
1 Tropfen = 2,5 mg
Fentanyl/i.n.
(ab 0. LM)
2 µg/kg intranasal
0,1 mg
100
Fentanyl
Hameln
®
Piritramid/i.v.
(ab 2. LJ)
0,05–0,1 mg/kg alle 4–6 h
PCA: Bolus 0,03 mg/kg;
Sperrzeit 10–15 min;
4 h–Maximum 0,4 mg/kg
3–5 mg, ggf. wiederholen
PCA: Bolus 1,5 mg;
Sperrzeit 10–15 min;
4 h–Maximum 20 mg
0,7
Dipidolor
®
,
Piritramid-
Hameln
®
Morphin/i.v.
(ab 0. LM)
Bolus: 0,05–0,1 mg/kg alle 2–4 h
2,5–5 mg,
ggf. wiederholen
1
Morphin
Hameln
®
Buprenorphin/
i.v./s.l.
(i.v. ab 2. LJ)
(s.l. > 6. LJ +
35 kg)
0,003–0,006 mg/kg (3–6 µg/kg)
alle 6–8 h
0,2–0,4 mg,
ggf. wiederholen
25
Temgesic
®
Ceilingeffekt,
schlechte
Antagonisier-
barkeit
Indikation
Medikament/Beispiel
Dosis
Applikationsform
Übelkeit
1. Schritt: Prophylaxe
Dexamethason
Dexaratiopharm
®
0,15 mg/kg (max. 4 mg)
i.v.
Übelkeit
2. Schritt: Prophylaxe +
Therapie
(ab 3. LJ)
Ondansetron
Ondansetron Hexal
®
0,1 (Prophylaxe) –
0,2 (Therapie) mg/kg
(max. 4 bzw. 8 mg)
i.v.
Übelkeit
3. Schritt: Therapie
(ab > 6 kg)
Dimenhydrinat
Vomex
®
p.o. + supp: Dosis gemäß
Packungsbeilage
i.v.: 1,25 mg/kg alle 8 h
(max. 150 mg/d)
p.os./supp/i.v.
Übelkeit
Reservetherapie
Droperidol
Xomolix
®
10 µg/kg
(max. 1,25mg x 4/d)
i.v.
Sedierend!
Cave: Long-QT-Syndrom!
Obstipation
Prophylaxe + Therapie
Macrogol
Movicol
®
,
Movicol junior
®
½ Beutel Movicol junior (10 kg) –
1 Beutel Movicol (50 kg) 1–2x tgl.
Juckreiz
Dimetinden
Fenistil
®
0,5 (10 kg)–3,0 (40 kg) mg
i.v. (ab 1 Jahr) oder p.o.
Ko-Analgetikum
Wirkverstärkung
Clonidin
Catapressan
®
1–2 µg/kg (max. 4 µg/kg)
i.v., p.o., epidural
Blutdrucküberwachung!
Atemdepression
Naloxon
Narcanti
®
Nach Wirkung titrieren!
Im Notfall: 10 µg/kg i.v.
i.v.;
1 Amp. à 0,4 mg auf 10 ml
NaCl 0,9 % = 40 µg/ml
Medikament
Übliche Dosis
Maximale Dosis
Ropivacain
0,2% (2mg/ml)
Lumbaler PDK + Kaudalkatheter: postop. 0,2 ml/kg/h
Thorakaler PDK: postop. 0,1–0,2 ml/kg/h
Ggf. plus Bolus: 0,2–0,5 ml/kg
Periphere Schmerzkatheter: siehe SOP Regionalanästhesie
3 mg/kg/6h
DTI = Dauertropfinfusion (Perfusor), LM = Lebensmonat, LJ = Lebensjahr, LW = Lebenswoche
Version: 05, Gültig ab: 04/14, Erst.: Brackhahn, PD Dr. Eich, Guericke (Vers. 01: Dr. Boos, Dr. Krohn), Gepr.: Prof. Kordonouri
Nicht-Opioid-Analgetika
Opioid-Analgetika
Antiemetika, Supportiva und Antagonisten
(Bei postoperativer bzw. opioidinduzierter Übelkeit: Schrittweises Vorgehen)
Epiduralkatheter (thorakal, lumbal oder kaudal) sowie periphere Schmerzkatheter
CAVE: Dosisreduktion d. kontinuierlichen Infusion bei Kindern < 10 kg (z.B. Ropivacain 0,1%) (s. SOP Regionalanästh.)
Häufigste Fehler:
l
Ineffektive Verordnung
l
Medikation nur nach Bedarf
l
Aufsparen/ Verweigern der Opioidanalgetika
l
Fehlende Ko- Medikation
23.10.15
9
Fall:
Liam, 10 Jahre, 41 kg
l
Stationäre Aufnahme bei seit 4 Tagen bestehendem
Husten, Kopfschmerzen, periorbitale Schwellung li.
und Fieber bis 39,5°C mit deutlich reduziertem AZ
l
HNO: Pansinus-Op.
l
Am 2. Tag postop. zudem starke Hüftschmerzen rechts
(intermittierend einschießend, stärker bei Bewegung,
NRS 5-9)
l
Verdachtsdiagnose: Beg. Sepsis mit eitriger Sinusitis,
Orbitaphlegmone und eitriger Coxitis
l
Analgesie: Ibuprofen p.o., dann zusätzl. Nalbuphin-
Perfusor
l
Gülserem, 9 Jahre,
17kg
l
Exazerbierte
Epidermolysis bullosa
à
Analgesie?
Fall
23.10.15
10
Analgesieregime „Güli“
l
Basisanalgesie mit Metamizol 15mg/kg 6-stdl.plus
l
PCA mit Piritramid
l
Einstellungen bei 15kg:
Bolus 0,5mg (0,03mg/kg), Sperrzeit 10 Minuten,
4h-Dosis-Limit 5mg (3mg/kg), keine kontinuierliche
Piritramid-Gabe
l
Vor Manipulationen (u.a. VW):
zusätzlich Lorazepam 2mg iv & Esketamin-Boli 0,5mg/kg
l
Movicol junior 1 x tgl.
l
Ondansetron 3mg iv b.Bed.
Adjuvantien
l
Medikamente, die zur Behandlung (evtl. zu erwartender)
unerwünschter Arzneimittelwirkungen eingesetzt werden
Ko- Analgetika
l
Verstärken bzw. ergänzen die Wirkung von Analgetika
23.10.15
11
Schmerzpumpe
Eine Schmerzpumpe dient dazu,
dem Körper kontinuierlich Schmerzmittel zuzuführen.
PCA
Patientenkontrollierte Schmerztherapie
Möglichkeiten PCA- Pumpe
l
Medikamentenbolus durch Patient
l
maximale Abgabemenge
l
Basale Laufrate
l
individuelle Befüllung
23.10.15
12
Vorraussetzungen PCA- Pumpe
l
geschultes Stationspersonal
l
wacher, kooperativer, geschulter Patient
l
Überwachung
l
Dokumentation
23.10.15
13
Fall:
§
Daniel, 9 Jahre, 29kg
§
Aufnahme in Notaufnahme
nach Sturz mit Inline-Rollschuhen
§
V.a. komplette Unterarmfraktur re.
§
Röntgendiagnostik steht noch aus
§
NRS 7, sehr ängstlich
à
Analgesie?
23.10.15
14
Rascher & effektiver als rektal
Fast so rasch & zuverlässig wie i.v.
MAD® (Mucosal Atomization Device)
Rascher & effektiver als rektal
Fast so rasch & zuverlässig wie i.v.
Intranasale Applikation von
Analgetika
Intranasale Applikation
23.10.15
15
„Die Patienten erwarten postoperative
Schmerzen und wir stellen sicher, dass sie
nicht enttäuscht werden.!“
Eastwood 1993
Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit
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