Rechtschreibung: Zeichensetzung



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Rechtschreibung: Zeichensetzung
Die Neuregelung vereinfacht die Zeichensetzung stark und lässt den Schreibenden mehr Frei­heiten bei der Kommasetzung. Professionell Schreibende sind gut beraten, wenn sie an die Lesenden denken und auch dort Kommas setzen, wo dies fakultativ ist. Damit verdeutlichen sie die Gliederung und erleichtern das Verstehen.
Das Komma
- Wir setzen ein Komma a) zwischen den unverbundenen Gliedern von Reihungen, b) am Anfang und am Ende von Zusätzen und Nachträgen sowie c) am Anfang und am Ende von Nebensätzen.


  1. Die Musik wird leiser, der Vorhang hebt sich, das Schauspiel beginnt.

Die Schachtel enthält einen Laptop, eine Maus, zwei Kabel und eine Bedienungsanleitung.

  1. Mein Bruder, seit Jahren ein grosser Irland-Fan, weilt zur Zeit in Donegal.

Haben Sie, Herr Müller, daran gedacht?

Der Patient, ganz bleich im Gesicht, rief nach einem Arzt.

  1. Ich werde erst morgen, wenn ich das Resultat kenne, meine Eltern anrufen.

Sie hat den Schirm nicht dabei, weil sie heute nicht mit Regen gerechnet hat.

Verkürzte Nebensätze werden wie vollständige behandelt: Obwohl stark erkältet, erschien sie zur Arbeit. (Wie: Obwohl sie stark erkältet war, erschien sie zur Arbeit.)


- Bei Hauptsätzen, die mit und oder oder verbunden sind, können wir ein Komma setzen.
Der Schnee schmolz dahin(,) und bald liessen sich die ersten Blumen sehen.

Fliegst du nach Barcelona(,) oder nimmst du den Nachtzug?
Aber: Wir setzen mit Vorteil ein Komma, wenn wir damit Lesehindernisse vermeiden.

Er fotografierte die Berge, und seine Frau lag in der Sonne.

Sie begegnete ihrem ehemaligen Trainer, und dessen Mannschaft musste lange auf ihn warten.
- Bei Infinitiv- und Partizipgruppen können wir ein Komma setzen. Wer Kommas setzt, verdeut­licht die Gliederung und erleichtert das Verstehen.
Der Bericht sieht vor(,) eine Kommission einzusetzen.

Wir hoffen(,) Ihnen mit dieser Auskunft gedient zu haben(,) und grüssen Sie freundlich.

Nach Lösungen suchend(,) nahm das Amt auch mit Wissenschaftlern Kontakt auf.

Vom Antrag überrumpelt(,) stimmte der Rat der Änderung zu.
- Bei Partizip- und Adjektivgruppen hängt die Kommasetzung von der Stellung im Satz ab.
Obligatorisch: Die Chefin, aus vollem Halse lachend, kam auf mich zu. Der November, kalt und

nass, brachte eine Grippewelle. Der Patient, ganz bleich im Gesicht, rief nach einem Arzt.
Obligatorisch: Die Chefin kam auf mich zu, aus vollem Halse lachend. Der Patient rief nach

einem Arzt, ganz bleich im Gesicht.
Fakultativ: Die Chefin kam(,) aus vollem Halse lachend(,) auf mich zu. Der Patient rief(,) ganz

bleich im Gesicht(,) nach einem Arzt.
- Wir schreiben immer ein Komma, wenn im übergeordneten Satz ausdrücklich auf die Infinitiv­gruppe hingewiesen wird.
Daran, den Text in die anderen Landessprachen zu übersetzen, wurde zu spät gedacht.

Ihr grösster Wunsch ist es, an diesem Anlass teilzunehmen.
Das, eine Reise nach Portugal zu machen, hat sie schon lange vorgehabt.

Ich sehe darin keinen Sinn, gegen diesen Entscheid Rekurs einzulegen.
- Wir setzen immer ein Komma, wenn nur so der Sinn eines Satzes klar wird.
Ich rate ihm, zu helfen.

Ich rate, ihm zu helfen.

Ich hoffe jeden Tag, in die Stadt gehen zu können.

Ich hoffe, jeden Tag in die Stadt gehen zu können.

Sabine versprach, ihrem Vater einen Brief zu schreiben, und verabschiedete sich.

Sabine versprach ihrem Vater, einen Brief zu schreiben, und verabschiedete sich.
- Wir trennen Fragen und Ausrufe, die in direkter Rede stehen oder als Zitat wiedergegeben wer­den, durch Komma von einem folgenden (kommentierenden) Teilsatz ab.
„Was habe ich denn falsch gemacht?“, fragte der verzweifelte Vater.

„Jetzt halt doch endlich mal deine Klappe!“, fauchte Peter entrüstet.

Petra rief Sarah zu: „Wir treffen uns am Central!“, und lief zum Bus.

Der Doppelpunkt


- Nach einem Doppelpunkt können wir einen Satz (oder eine satzwertige Fügung) gross- oder klein­­schreiben, je nachdem, ob wir ihn als eigenständigen Satz verstanden haben wollen oder nicht.
Zufrieden schaute mein Vater in den Garten: Alles wuchs und gedieh.

Zufrieden schaute mein Vater in den Garten: alles wuchs und gedieh.
- Wir schreiben aber klein, wenn die folgende Fügung nicht als Ganzsatz aufgefasst wird.
Auf der Platte lagen feine Sachen: ein Erdbeertörtchen, zwei Rouladen und vier Cremeschnitten.

Zivilstand: ledig.

Der Apostroph


- Wir setzen den Apostroph in Eigennamen, deren Grundform auf einen s-Laut endet (geschrie­ben: -s, -ss, -ß, -tz, -z, -x, -ce).
- Aristoteles’ Schriften, Iris’ Schwester, Marx’ Theorie, Heinz’ Geburtstag, Alice’ neuer Freund

Aber ohne Apostroph: die Schriften des Aristoteles, der Geburtstag des kleinen Heinz


- Wir können den Apostroph in Eigennamen vor a) dem Genitiv-s und b) der Adjektivendung -sch setzen, wenn wir die Grundform des Eigennamens betonen wollen.
a) Ursi’s Blumenshop, Carlo’s Taverne

Daneben die normale Genitivendung ohne Apostroph: Ursis Blumenshop, Carlos Taverne


b) die Einstein’sche Relativitätstheorie, das Ohm’sche Gesetz, die Meyers’sche Buchhandlung

Daneben ohne Apostroph: die einsteinsche Relativitätstheorie, das ohmsche Gesetz



tck / SpKK1 / ZHW / 07.11.2018

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