T. A. Hoffmann Schluss des Märchens von der harten Nuss



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Nussknacker und Mausekönig nach E.T.A. Hoffmann

9. Schluss des Märchens von der harten Nuss

Am folgenden Abend erzählte Pate Droßelmeier weiter. Der Uhrmacher Droßelmeier und der Hofastronom waren fünfzehn Jahre unterwegs, ohne der Nuss Krakatuk auf die Spur zu kommen. Zuletzt empfand Droßlmeier eine große Sehnsucht nach seiner lieben Vaterstadt Nürnberg und so gingen sie schnurgerade nach Nürnberg. Dort lief Droßelmeier zu seinem Vetter, dem Puppendrechsler Christoph Zacharias Droßelmeier, den er viele Jahre nicht gesehen hatte. Dem erzählte der Uhrmacher die ganze Geschichte von der Prinzessin Pirlipat, der Frau Mauserinks und der Nuss Krakatuk. Droßelmeier erzählte auch von den Abenteuern seiner weiten Reise und wie es ihm überall misslungen sei, die Nuss Krakatuk zu finden. Nach dieser Erzählung rief Christoph Zacharias überraschend: “Vetter! Ihr seid gerettet, denn ich besitze selbst die Nuss Krakatuk.” Er holte eine Schachtel hervor, aus der er eine vergoldete Nuss von mittlerer Größe hervorzog. Dann sprach er, “Vor vielen Jahren kam ein fremder Mann mit einem Sack voll Nüssen hierher. Gerade vor meiner Puppenbude setzte er den Sack ab. In dem Augenblick fuhr ein schwerer Lastwagen über den Sack. Alle Nüsse wurden zerbrochen bis auf eine, die mir der fremde Mann für einen Zwanziger anbot. Ich kaufte die Nuss und vergoldete sie. Ich wusste selbst nicht warum.” Der Hofastronom schabte das Gold an der Nuss ab und fand in der Rinde der Nuss das Wort Krakatuk. Die Freude war groß. Dann sprach der Astronom: “Ein Glück kommt nie allein. Ich glaube, wir haben nicht nur die Nuss Krakatuk gefunden, sondern auch den jungen Mann, der sie aufbeißt. Ich meine niemanden anders, als den Sohn Ihres Vetters!” Des Vetters Sohn war in der Tat ein wohlgewachsener Junge, der noch nie rasiert worden war und niemals Stiefel getragen hatte. Der Astronom rief: “Er ist es, wir haben ihn gefunden. Sie müssen Ihrem Neffen einen hölzernen Zopf flechten, der mit dem untern Kinnbacken so verbunden ist, dass dieser dadurch stark angezogen werden kann. Wir müssen aber verschweigen, dass wir den jungen Mann kennen. Ich lese im Horoskop, dass der König, dem, der die Nuss aufbeißt und der Prinzessin ihre Schönheit wiedergibt, die Prinzessin und sein Reich zum Lohn versprechen wird.” Der Vetter war sehr zufrieden, dass sein Sohn die Prinzessin Pirlipat heiraten und König werden sollte. Der Zopf, den Droßelmeier dem jungen Neffen ansetzte, geriet so gut, dass er die härtesten Pfirsichkerne aufbeißen konnte. Droßelmeier und der Astronom hatten das Auffinden der Nuss Krakatuk sogleich nach der Residenz berichtet. Als sie dort ankamen, hatten sich schon viele Leute eingefunden, die die Nuss aufbeißen wollten. Droßelmeier erschrak über das Aussehen der Prinzessin. Der kleine Körper mit den winzigen Händen und Füßen konnte kaum den unförmlichen Kopf tragen. Die Hässlichkeit des Gesichts wurde noch durch einen weißen Bart vermehrt, der sich um Mund und Kinn gelegt hatte. Ein junger Mann nach dem andern biss sich an der Nuss Krakatuk die Zähne wund, ohne der Prinzessin im mindesten zu helfen. Endlich versprach der König dem, der die Entzauberung vollenden werde, Tochter und Reich. Da meldete sich der junge Droßelmeier. Er nahm die Nuss Krakatuk zwischen die Zähne, zog stark den Zopf an, und “Krak” zerbröckelte die Schale in viele Stücke. Er überreichte der Prinzessin den Kern, worauf er die Augen schloss und rückwärts zu schreiten begann. Die Prinzessin verschluckte den Kern und plötzlich stand eine engelschöne Frau da. Trompeten und Pauken mischten sich in den lauten Jubel des Volkes. Der König tanzte wie bei Pirlipats Geburt auf einem Bein, und die Königin fiel in Ohnmacht vor Freude. Aber der junge Droßelmeier hatte noch seine sieben Schritte zu vollenden. Als er eben den Fuß zum siebten Schritt ausstreckte, da erhob sich hässlich quiekend Frau Mauserinks aus dem Fußboden, so dass Droßelmeier auf sie trat und dermaßen stolperte, dass er beinahe gefallen wäre. Plötzlich war der Jüngling so missgestaltet, wie es vorher Prinzessin Pirlipat gewesen war. Der Körper war zusammengeschrumpft und konnte kaum den dicken Kopf mit großen hervorstechenden Augen und einem entsetzlichen Maul tragen. Statt des Zopfes hing ihm hinten ein schmaler hölzerner Mantel herab. Uhrmacher und Astronom waren außer sich vor Schreck, aber Frau Mauserinks wälzte sich blutend auf dem Boden, denn der junge Droßelmeier hatte sie mit dem spitzen Absatz seines Schuhs so hart getroffen, dass sie sterben musste. Sie quiekte erbärmlich: “O Krakatuk, harte Nuss, an der ich nun sterben muss. Nussknacker wird auch bald tot sein. Söhnlein mit den sieben Kronen wird die Mutter rächen fein, an dir du klein Nussknackerlein.” Mit diesem Schrei starb Frau Mauserinks. Als nun der unglückliche junge Droßselmeier in seiner Missgestalt hervortrat, hielt die Prinzessin beide Hände vors Gesicht und schrie: “Fort mit dem abscheulichen Nussknacker!” Da warf ihn der Hofmarschall zur Türe hinaus. Der König war voller Wut. Er verwies den Uhrmacher und den Astronom auf ewige Zeiten aus der Residenz. Der Astronom aber las in den Sternen, dass der junge Droßelmeier trotz seiner Ungestalt König werden würde. Seine Missgestalt könne aber nur dann verschwinden, wenn der Sohn von Frau Mauserinks, der Mausekönig mit den sieben Köpfen, von seiner Hand gefallen sei und eine Dame ihn, trotz seiner Missgestalt, liebgewinnen würde. Das ist das Märchen von der harten Nuss, und ihr wisst nun, warum die Nussknacker so hässlich sind. Marie meinte, dass die Prinzessin Pirlipat ein undankbares Ding sei; Fritz versicherte aber, dass der Nussknacker mit dem Mausekönig nicht viel Federlesens machen und seine hübsche Gestalt bald wiedererlangen werde.

Fragen zum Text.

1. Wie lange suchten der Uhrmacher und der Astronom vergeblich nach der Nuss Krakatuk?

2. Aus welcher Stadt kam der Uhrmacher Droßelmeier?

3. Wie war Christoph Zacharias Droßelmeier mit dem Uhrmacher verwandt?

4. Was war der Beruf von Christoph Zacharias Droßelmeier?

5. Was stand auf der Rinde der Nuss?

6. Wer sollte gemäß dem Hofastronom die Nuss aufbeißen?

7. Warum war das Gesicht von Pirlipat bei der Rückkehr von Uhrmacher Droßelmeier noch hässlicher?

8. Wie reagierte der König, als Pirlipat wieder schön wurde?

9. Wie viele Schritte musste der junge Mann rückwärts gehen?



10. Was passierte mit dem jungen Droßelmeier?

Richtig sind:

Fragen zum Text.

  1. Wie lange suchten der Uhrmacher und der Astronom vergeblich nach der Nuss Krakatuk?

15 Jahre

  1. Aus welcher Stadt kam der Uhrmacher Droßelmeier?

aus Nürnberg

  1. Wie war Christoph Zacharias Droßelmeier mit dem Uhrmacher verwandt?

Er war sein Vetter (Cousin).

  1. Was war der Beruf von Christoph Zacharias Droßelmeier?

Puppendrechsler

  1. Was stand auf der Rinde der Nuss?

das Wort “Krakatuk”

  1. Wer sollte gemäß dem Hofastronom die Nuss aufbeißen?

der Sohn des Vetters von Uhrmacher Droßelmeier

  1. Warum war das Gesicht von Pirlipat bei der Rückkehr von Uhrmacher Droßelmeier noch hässlicher?

Sie hatte einen Bart.

  1. Wie reagierte der König, als Pirlipat wieder schön wurde?

Er tanzte auf einem Bein.

  1. Wie viele Schritte musste der junge Mann rückwärts gehen?

sieben Schritte

  1. Was passierte mit dem jungen Droßelmeier?

Er wurde hässlich und missgestaltet.
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