Taxonomie und Systematik (I-II) Literatur



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Taxonomie und Systematik (I-II)
Literatur:

* Wägele, J.-W. 2000. Grundlagen der Phylogenetischen Systematik. Verl. Dr. F. Pfeil. (45,- EUR)


* Mayr, E. 1975. Grundlagen der Zoologischen Systematik. Paul Parey.
* Hennig, W. 1982. Phylogenetische Systematik. Paul Parey.
(* Forey, P. L et al. 1999. Cladistics. A practical course in systematics. The systematics Association Publication No. 10. Clarendon press, Oxford)
Taxonomie

In der Biologie ist die Taxonomie ‚die Theorie und Praxis der Klassifikation der Organismen’ (E. Mayr).

Beschreiben und Definieren von Arten und von höheren Kategorien (z.B. Gattungen, Familien), korrektes Benennen nach ganz bestimmten festgelegten Regeln (s.u.: Nomenklaturregeln), Einordnen in ein schon bestehendes System (Klassifikation).


Systematik

Wissenschaft von der Vielfalt der Organismen (Biodiversität) und von der Rekonstruktion der Phylogenese (=Stammesgeschichte).
Systematik(er) = Phylogenetik(er) (≈ „β-Taxonomie”)
(„α-Taxonomie“: Taxonomie auf dem Artniveau oder dem Niveau der Subspezies)
Fachausdrücke und Definitionen

1. Klassifikation: das Einordnen von Organismen in Gruppen auf der Grundlage ihrer Verwandtschaftsbeziehungen

Die Klassifikation ergibt sich im positiven Falle aus dem Zusammenwirken von Taxonomie und Systematik.


2. Identifikation: Individuen werden mittels deduktiver Verfahren in bereits geschaffene Gruppierungen eingeordnet, d.h. es wird ermittelt um welche Art oder Gattung oder Familie es sich handelt.

Bei der Identifikation oder Bestimmung (Determination) verwendet man in der Regel dichotome Bestimmungsschlüssel in denen man jeweils zwischen 2 alternativen Merkmalen auswählen muss.


3. Nomenklatur (Nomen = Namen, calare = rufen): Die regelgerechte Verwendung von Namen für jede im Rahmen der Klassifikation festgestellte Art oder Gruppe

In der Zoologie ist die Grundlage dafür der:



International Code of Zoological Nomenclature (vgl. Botanik): zuständig ist die International Commission of Zoological Nomenclature (London)
4. Taxon: eine benannte oder unbenannte Gruppe von Organismen. Wenn ein Taxon benannt ist hat es üblicherweise (traditionelle Taxonomie) einen bestimmten Rang im hierarchischen System.
5. Kategorie: bestimmt den Rang oder die Rangstufe eines Taxons in einer hierarchischen Klassifikation.

Die Kategorien oberhalb des Artniveaus lassen sich wissenschaftlich nicht präzise definieren.



Spezies (=Art): Gruppen von Populationen die sich untereinander fortpflanzen können, während sie von anderen Populationen reproduktiv isoliert sind.

Bsp.: Canis lupus Linnaeus, 1758 = Wolf



Gattung (genus): niedrigste supraspezifische Kategorie.

Bsp.: Canis Linnaeus, 1758: wenige Wolfsarten, Coyote, Schakalarten, Hunde

Bsp.: Ornithorynchus (Schnabeltier): eine Art

Untergattung, Bsp.: Carabus (Procrustes) coriaceus L., 1758 (Lederlaufkäfer)



Familie: Endung -idae (Botanik: -aceae, z.B. Asteraceae, Korbblütengewächse) Bsp.: Canidae, Hundeartigen

Canis, Füchse i.w.S. (Vulpini), Marderhund, Afrikanischer Wildhund, Mähnenwolf etc.

Bsp.: Mustelidae (Marderartige)

Bsp: Carabidae (Laufkäfer), ca. 25.000 Arten weltweit

Ordnungen (ordo)

Bsp: Carnivora (Raubtiere)

Bsp: Coleoptera (Käfer), über 160 Familien, ca. 360.000 spp.

Klassen

Bsp.: Hexapoda, Mammalia



Stämme

Bsp.: Schwämme, Arthropoda, Molluska, Chordata etc.


Technische Aspekte der Taxonomie

1. Typen

Exemplare nach denen Arten von Taxonomen beschrieben werden.



Holotypus: Einzelstück auf dem die Originalbeschreibung beruht

Allotypus: gegengeschlechtliches Exemplar zum Holotypus

Wenn später festgestellt wird, dass der Typus zu einer schon vorher beschriebenen Art gehört liegt subjektive Synonymie vor. Die nach dem Typus beschriebene Art muss dann verworfen (synonymisiert) werden.



Paratypen: I.d.R wird bei der Erstbeschreibung neben dem Holotypus noch eine ganze Typenserie (=Paratypen) angegeben (i.d.R. vom gleichen Fundort = „Locus typicus“), um die Variationsbreite bzw. Uniformität der Art zu dokumentieren.

Syntypen (= Cotypen): Bezeichnung für die Exemplare der typenserie wenn für die Erstbeschreibung kein Einzelexemplar als Holotyp festgelegt wurde

Lectotypus (=Hololectotypus): ein im Nachhinein aus der Typenserie als namenstragender Typus bestimmtes Exemplar. Die übrigen Exemplare aus der Serie heißen dann Paralectotypen.

Neotypus: wenn in der Vergangenheit kein Typusexemplar aufbewahrt worden ist, kann durch den bearbeitenden Taxonomen ein ganz neuer namenstragender Typus (=Neotypus) bestimmt werden.
2. Nomenklaturregeln

Prioritätsregel

Der erste publizierte Namen eines Organismus hat Vorrang (Priorität). Später eingeführte Namen für die Art oder Gruppe werden als jüngeres Synonym oder ‚junior synonym’ bezeichnet und sind ungültig.


Die erste publizierte Verwendung eines Namens hat Priorität. Spätere Verwendungen des gleichen Namens für eine andere Art oder Gruppe sind jüngere Homonyme (‚junior homonyms’), und müssen durch neue Namen ersetzt werden (‚replacement names’).
Stabilitätsregel

In der Präambel der Nomenklaturregeln ist festgelegt, dass es oberste Priorität ist die Stabilität zu fördern. D.h. wenn die Stabilität der Nomenklatur im Einzelfall bedroht ist, kann die strenge Anwendung der einzelnen Regeln, insbesondere der Prioritätsregel, unter bestimmten Bedingungen aufgehoben werden. Taxonomen oder Systematiker sind berechtigt bei der Kommission die Sicherung bzw. Beibehaltung eines im Sinne der Stabilität gefährdeten Namens zu beantragen.

Wenn laut Beschluß der Nomenklaturkommission zugunsten der Stabilität ein Name konserviert wird, handelt es sich um ein Nomen protectum (=Nomen conservandum).

Nomen oblitum: ein Name der in der ‚scientific community’ seit über 50 Jahren nicht mehr verwendet worden ist. Wenn ein Name von der Nomenklaturkommission formal als Nomen oblitum erklärt wird, wird er ungültig, und durch ein Nomen protectum oder conservandum ersetzt.

Nomen nudum: eine Bezeichnung die in der Literatur auftaucht und wie ein wissenschaftlicher Name aussieht aber keiner wissenschaftlichen Beschreibung zugeordnet werden kann.
Wichtige Naturkundliche Sammlungen:

The Natural History Museum London

Musée d’Histoire Naturelle Paris

Naturkundemusuem Berlin



Senckenberg, Frankfurt a.M.

Field Museum Chicago
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