Zur Wirkungsweise des Meylschen Übertragungsverfahrens



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#19602

Zur Skalarwellen-Übertragung nach Meyl


Der von K. Meyl am 15.03.2003 im TZ Villingen vorgestellte Versuchsaufbau besteht aus zwei antennenartigen Aufbauten, einer „Senderseite“ links und einer dazu völlig symmetrischen „Empfängerseite“ rechts im Bild, die durch ein sogenanntes „Erdkabel“ (rot) miteinander verbunden sind. An den Buchsen des Senders links oben wird über eine Elektronik das Tonsignal eines Kassettenrekorders eingespeist. Das Signal wird dann zum Empfänger nach rechts übertragen und kann dort an den Empfängerbuchsen (rechts oben) wieder hörbar gemacht werden. Das ganze System ist nicht mit der „Erde“ verbunden, genau gesagt nur „kapazitiv“, nur drahtlos zu den in der Umgebung überall vorhandenen elektrischen Leitern (wie Mauerwerk, Massivfußboden, Metall-Rohrleitungen usw.) Alle Bastler kennen die „Spannungsprüfer“, in deren Griff ein Glimmlämpchen aufleuchtet, wenn man mit der Spitze des Spannungsprüfers eine Spannung führende Leitung und zugleich mit dem Finger den Gegenpol des Spannungsprüfers berührt. Hier ist die gleiche kapazitive Ankopplung an die Umgebung (in diesem Fall des Bastlers) wirksam, wie im Meylschen Versuchsaufbau. Die immer vorhandene kapazitive Ankopplung ist im Bild durch zwei Kondensatorsymbole C dargestellt.

Meyl behauptet nun, das Signal werde durch „Skalarwellen“ drahtlos vom Sender zum Empfänger übertragen. Dies sei das System der Zukunft, das in absehbarer Zeit die jetzt übliche Übertragung bei Radio, Fernsehen und Handy-Telefonie, die mit Hertzschen Wellen arbeitet, ablösen werde.

Wir wollen sehen, was an dieser schönen Geschichte wahr ist.

Wir betrachten das unscheinbare „Erdkabel“. Wozu dient es? Trotz seiner harmlosen Bezeichnung keineswegs zur „Erdung“ des Systems. Es dient zur Informations- und Energieübertragung vom „Sender“ zum „Empfänger“. Das System „Sender + Draht + Empfänger“ ist vergleichbar mit einer Schaukel, die vom „Sender“ immer wieder angestoßen wird, wobei natürlich die Anstoßenergie auf die andere Seite übertragen wird.

Dabei wird eine hochfrequente elektrischen Schwingung angeregt, der dann niederfrequente Tonsignale aufmoduliert werden. Diese Schwingung pendelt zwischen der linken und der rechten Seite hin und her. Dass das „Erdkabel“ diese Energie- und Signalübertragungsaufgabe hat, merkt man, wenn man das Kabel irgendwo unterbricht. Denn damit bricht auch sofort die Signalübertragung zusammen, die doch nach Bekunden des Herrn Meyl „drahtlos“ erfolgen sollte.

Die Stromversorgung des Empfängers geschieht effektiv über dieses Kabel. Meyl hat selbst zugegeben, dass durch das Kabel ein Strom fließt:



http://www.k-meyl.de/Demo-Set/Stellungnahme/stellungnahme.html

Weiter ist bekannt, dass eine tatsächliche Erdung des „Erdkabels“ (durch Anschluss an gute Erdleiter wie Wasserleitung o.ä.) i.a. zum sofortigen Zusammenbruch der Übertragung führt.

Das unscheinbare „Erdkabel“ ist demnach die „Seele“ der Übertragung und kann nicht weggelassen werden. Das bedeutet für die von Meyl versprochene Ablösung der (wirklich) drahtlosen Signalübertragung mittels Hertzscher Wellen durch Skalarwellen-Übertragung zwischen jedem Sender zu jedem seiner möglichen Empfänger eine solche Eindrahtverbindung bestehen muss. Man fragt sich, worin denn der prinzipielle Unterschied zu der heute praktizierten Festnetz-Telefonie besteht. Oder auch, wie auf diese Weise z.B. eine Skalarwellen-Übertragung zu einem fliegenden Flugzeug realisiert werden könnte.

Die zur Übertragung erforderliche Energie stammt keineswegs aus dem „Raum“ oder von vagabundierenden Neutrinos, sondern wird beim „Sender“ induktiv (über den Trafo) eingespeist, gelangt über das „Erdkabel“ wie bei einer schwingenden Schaukel auf die andere Seite, zum „Empfänger“, wo die Energie dann natürlich ausreicht, um das übertragene Signal wieder hörbar zu machen. Die Schaukel gibt ja auch ihre Schwingungsenergie von der Anstoßseite (= „Sender“) zur anderen Seite (= „Empfänger“) ungebremst weiter. Von einer Übertragung „ohne Steckdose und Batterie“ kann daher nicht die Rede sein.

Nach dem Gesagten ist klar, dass die Meylsche Ankündigung einer drahtlosen Skalarwellen-Übertragung unzutreffend, also widerlegt ist.

Weitere Informationen über die experimentelle Seite der Meylschen Skalarwellen finden sich im Internet unter



http://www.ebksoft.de

und


http://www.gravitation.org/start/Versuche/durchgefuhrt/Meyl1/body_meyl1.html

Herr Meyl hat versucht, seinen Skalarwellen auch einen theoretischen Hintergrund zu geben: Er führt die Skalarwellen auf „seine Entdeckung von Potentialwirbeln“ zurück, die nach eigenem Bekunden in



http://www.k-meyl.de/Meyl/meyl.html

„am Schreibtisch und nicht etwa im Labor in der Nacht vom 1.1.1990 erfolgt war“. Ein derartiges Verfahren einer reinen „Kopfgeburt“ ist in den Ingenieurwissenschaften durchaus unüblich. Jede wissenschaftliche Hypothese bedarf selbstverständlich der Überprüfung im Labor. Darüber hat Meyl aber nie berichtet.

Dazu muss man wissen, dass diese Überprüfung bereits ca. 160 Jahre vor Meyls nächtlicher Idee von dem berühmten britischen Physiker Michael Faraday experimentell gründlichst vorgenommen und die These wegen negativer Ergebnisse verworfen worden war. Denn Faraday glaubte zunächst, dass ein statisches magnetisches Feld einen Ringstrom (Potentialwirbel) verursachen müsste, bis ihm dann fast durch Zufall aufging, dass es nicht das magnetische Feld selbst, sondern dessen zeitliche Änderung war, die einen Ringstrom induzierte. So entstand das Faradaysche Induktionsgesetz, dass Meyl 1990 infolge seiner Schreibtisch-Idee ohne experimentelle Grundlage wieder zurückändern wollte. Auch später hat Meyl keine eigenen Experimente mehr dazu beigesteuert, obwohl die Wiederholung des Faraday-Experiments denkbar einfach ist.

Meyls theoretische Veröffentlichungen zum Thema Skalarwellen in esoterisch orientierten Journalen oder auf entsprechenden Kongressen, sind nachgewiesenermaßen in sich widersprüchlich und enthalten schwerwiegende mathematische Fehler. Auch eine theoretische Grundlage für Meyls Skalarwellen existiert somit nicht.

Nachzulesen ist die Analyse von Meyls theoretischen Beweisversuchen auf meiner Website unter

http://www.mathematik.tu-darmstadt.de/~bruhn/NJ-Orig2.doc

Herr Prof. Dr. Meyl gehört zum Lehrkörper des CEE-Fachbereichs der Fachhochschule Furtwangen (FHF). Der Dekan des CEE-Fachbereichs hat kürzlich im Internet eine Stellungnahme zu den Aktivitäten des Kollegen Meyl abgegeben, die der interessierte Leser unter



http://www.cee.fh-furtwangen.de/kolloquium/meinung_hoenl.html

nachlesen kann.



Prof. Dr. Gerhard W. Bruhn

Fachbereich Mathematik der Technischen Universität Darmstadt
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