Syndrom Wernicke-Aphasie
Syndrom Amnestische Aphasie
Basisdiagnostik Aphasien
Da wesentliche Kategorien des psychopathologischen Befundes
die intakte Fähigkeit des Patienten voraussetzen,
Sprache zu verstehen und zu produzieren,
ist eine psychopathologische Beurteilung
bei Vorliegen einer Aphasie sehr erschwert.
Die Suche nach einer Aphasie ist daher essentiell
im Rahmen einer psychopathologischen Statuserhebung.
Orientierung
Desorientiertheit schreitet meist in der genannten Reihenfolge fort
Aufmerksamkeit und Konzentration
Einzelaspekte (s. auch dysexekutives Syndrom):
Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom
Leitsymptome:
Auffassung
Auffassung
Voraussetzung: basale Funktionen der Sinnesorgane, des Sprachverständnisses u.a. (s. semantische Aphasie, Agnosie)
Prüfung: Dialog, Binet-Bilder, Sprichwörter
Dysexekutives Syndrom
Zwei Leitsymptome, die – scheinbar widersprüchlich –
auf vielfältige Weise miteinander verschränkt sein können:
Dysexekutives Syndrom: Problemlösestörung
-> Fehlendes Erkennen des Problems, Haften:
Abweichung einer Situation von der Routine nicht erkannt
Haften an der erstbesten Lösung bzw. einem einmal eingeschlagenen Weg
-> Schwächung des Arbeitsgedächtnis:
Schwierigkeit, mehr als eine Aufgabe im Arbeitsgedächtnis zu halten
und Aufmerksamkeit zu teilen
-> Regelverletzungen beim Problemlösen
-> Umweltabhängigkeit, Ablenkbarkeit durch Außenreize und Assoziationen
Dysexekutives Syndrom: Sozialverhalten
-> Verletzung sozialer Regeln:
Missachtung von Hierarchien, Distanzminderung, Rücksichtslosigkeit
-> Unpassendes Kommunikationsverhalten:
Ausplaudern intimer Angelegenheiten/“unverblümtes“ Meinung äußern
„Witzelsucht“ (Moria)
Missachten von Signalen anderer, ungebremstes Weiterreden
-> Verminderte Empathie
-> Mangelnde Selbstbeherrschung / Impulskontrolle:
Wutausbrüche, unpassende Annäherungsversuche
Dysexekutives Syndrom: Antriebsstörung
-> Pat. können nur mehr von außen aktiviert werden
-> keine Pläne für die Zukunft
-> verlieren sich in zufälligen Beschäftigungen oder Nebensächlichkeiten
-> unfähig, neue Ideen zu generieren, hängen an alten Gewohnheiten
-> unfähig, Dinge gründlich und von mehreren Seiten zu durchdenken
-> Plazidität: besondere „Fügsamkeit“ aus Mangel an Antrieb
-> Vereinsamung und Verwahrlosung
-> trotz Antriebsstörung
wird an einzelnen Gewohnheiten (Rauchen) hartnäckig festgehalten
oder kann rasch verlockenden Genüssen nicht widerstanden werden
Dysexekutives Syndrom: Gestörte Kontrolle der Motorik
-> Akinetischer Mutismus: nur Zuwendung des Blicks auf Ansprache,
Abwehr von Schmerzreizen
-> Motorische Perseveration:
Bewegungsabläufe können nicht nach Belieben beendet werden
-> Utilization Behaviour:
Herumliegende Gegenstände lösen Aktionen ihrer Benutzung aus
-> Imitationsverhalten: Handlungen (Echopraxie), Äußerungen (Echolalie)
-> „Motorische Enthemmungsphänomene“ (auch b. schwerer Hirnschädigung)
Greifautomatismen (mit Lippen oder Betasten/Umklammern
eines in die Hand gelegten Gegenstandes)
Passiver Widerstand gegen Stellungsänderungen; Haltungsverharren
Mnestische Funktionen
Diese Begriffe, meist bei Schädel-Hirn-Trauma verwendet, eignen sich gut
zur Beschreibung aller „Merkfähigkeits- bzw. Gedächtnisstörungen“
Man sollte also fragen:
-> Kann sich der Pat. etwas merken (neue Inhalte speichern) ?
-> Was hat er noch aus der Zeit vor der Störung an Wissen parat ?
Arbeitsgedächtnis und Langzeitgedächtnis
Mnestische Funktionen: Explizites Langzeitgedächtnis
„Knowing what“
M „Knowing how“ nestische Funktionen: Implizites Langzeitgedächtnis
Gedächtnisstörungen: Anatomie und Ätiologie
Aufnahme neuer Informationen in das explizite Gedächtnis:
zeitlich begrenzte Wechselwirkungen
des limbischen Systems mit Neokortex (“Gedächtnisspeicher“).
Unterbrechung der limbischen Nervenzellschleifen (meist in deren Zentren
Hippokampus, Thalamus, basales Vorderhirn) -> anterograde Amnesie
Auch diffuse Hirnschäden (Trauma, Hypoxie, Alkohol etc.)
können limbische Strukturen schädigen.
Langfristig konsolidierte Inhalte bedürfen der limbischen Vermittlung nicht mehr
-> beim amnestischen Syndrom mehr oder weniger verfügbar.
Amnestisches Syndrom („Korsakow-Syndrom“)
Bei reinem Amnest. Syndrom sollten erhalten sein
-> Arbeitsgedächtnis
-> konsolidierte Inhalte des semantischen und episodischen Gedächtnis
-> implizites Lernen (motorische und visuomtorische Fertigkeiten u.a.)
-> evtl. auch langsames Lernen von explizitem Wissen.
Aufgrund anatom. Nachbarschaft oft vergesellschaftet mit
-> Störungen der zentralen Kontrolle (dysexekutives Syndrom)
-> retrograde Gedächtnisstörungen
-> Affektstörungen (unbekümmert-heiter, mürrisch, teilnahmslos)
Bei Demenz zusätzlich zu Amnesie erhebliche Begleitsymptome !
Dostları ilə paylaş: |