Informatik d indd



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Computer stehen heute in vielfältigster Weise im Einsatz: im Berufsle­
ben, in der Freizeit, in der Schule; Kinder wachsen mit Computerspielen 
und Mobiltelefonen auf. Das ist aber bloss Informatikanwendung. Im 
vorliegenden Text wird differenziert dargelegt, warum im Gymnasium 
(Stufe Sek 2) mit seinem Anspruch, eine höhere Allgemeinbildung zu 
vermitteln, das Thema Computer und Informatik aus einer anderen
wissenschaftlichen Sicht neu aufzunehmen ist. Neben den etablierten 
Naturwissenschaften Physik, Chemie und Biologie ist heute auch 
Informatik mit ihren virtuellen Objekten – Information, Automation, 
digitale Modelle – für das Verständnis der Welt im 21. Jahrhundert 
unabdingbar.


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Der Computer hat unsere Welt verändert – darüber besteht kein Zweifel. Seit den 
1970er­Jahren verbreiten sich Bildschirmarbeitsplätze in Büros aller Art, und seit 
der Jahrhundertwende bewegen sich vor allem Jugendliche kaum mehr ohne ihre 
elektronischen Begleiter am Ohr oder in der Hosentasche. Diese bloss äusseren 
Anzeichen verweisen aber auf eine viel tiefer reichende Veränderung, nämlich auf 
unseren verstärkten Umgang mit virtuellen Grössen: Information, Musik, Bilder 
usw. Diese neue Technik wiederum lässt sich sehr vielseitig einsetzen, für Beruf 
und Freizeit, für Kontakte zu anderen Menschen, aber auch umgekehrt zur Ab­
schottung in einer völlig privaten Musikwolke. Die neue Informationstechnik kann 
vielfältigsten Zwecken dienen, positiven und negativen.
Diese Entwicklung überlagert alle Gruppen in unserer Gesellschaft mehr oder 
weniger intensiv, am intensivsten wohl die Jugendlichen. Und diese stehen gross­
mehrheitlich in Ausbildung, weshalb sich Schulen aller Stufen und Typen zwingend 
mit der Frage auseinandersetzen müssen, wie sie am zweckmässigsten mit der In­
formatik umgehen.
Besonders wichtig sind solche Überlegungen für jene Schulstufen und ­typen, 
bei denen intellektuelle Fähigkeiten und Informationen im Zentrum stehen, wo 
also junge Leute auf Berufstätigkeiten vorbereitet werden, bei denen es um Wissen, 
Überblick und Innovation geht. Ihr Weltverständnis muss daher heute nicht nur 
die klassischen Geistes­ und Naturwissenschaften, sondern auch grundlegende  
Aspekte der Informatik umfassen. Dabei steht aber – etwa aus Sicht des Gym na­
siums – nicht Informatikanwenderwissen im Vordergrund, mit dem die meisten 
Schülerinnen und Schüler inzwischen bereits ins Gymnasium eintreten. Im Zentrum 
eines gymnasialen Informatikunterrichts für alle Studierenden muss der Zugang zu 
jenen neuartigen, wissenschaftlich und gesellschaftlich relevanten Phänomenen 
geöffnet werden, die mit dem Computer direkt verbunden sind. Dazu gehören die 
Formulierung automatischer Prozesse (Programmierung), die Organisation grosser 
4.1
  Unsere Welt hat sich verändert
Informatikdenken in anderen Disziplinen


82
Informatikdenken in anderen Disziplinen
Datenmengen, das Arbeiten mit Simulationsmodellen, das Wissen um – durchaus 
existierende – Grenzen der Berechenbarkeit sowie ein Bewusstsein gegenüber den 
in der Informationswelt neuartigen Gefahren und dem nötigen Datenschutz.
Ein solches Informatikgrundverständnis ist heute notwendig als Basis sowohl 
für jede Art von Hochschulstudium als auch für die meisten höher qualifizierten 
Berufstätigkeiten. Im vorliegenden Kapitel sollen verschiedene Aspekte einer sol­
chen Informatik für alle auf der Stufe der höheren Allgemeinbildung (Gymnasium) 
vorgestellt werden.


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Informatikdenken in anderen Disziplinen
Computer sind in unserem Alltag deshalb so schnell allgegenwärtig geworden, weil 
sie dem Menschen erstmals ein universelles Arbeitsinstrument bieten, mit dem er 
verschiedenste Objekte seiner Denktätigkeiten – Texte, Bilder, Musik, Messdaten 
usw. –, in einer einheitlichen Umgebung konsumieren, festhalten (speichern), ver­
ändern und gestalten sowie auch an andere weiterschicken und verbreiten kann. 
Aber nur ein kompetenter Umgang mit diesen Möglichkeiten kann unser Leben 
echt bereichern und viele Aufgaben vereinfachen. Computernutzer, denen die not­
wendigen fachlichen Kompetenzen fehlen, werden durch Computer oft einge­
schüchtert oder setzen die Technik unsachgemäss ein. Damit riskieren sie allenfalls 
auch massive materielle und immaterielle Schäden für sich oder für Dritte.
Um die Angebote der Informatik nutzbringend anwenden zu können und nega­
tive Effekte und Verluste, die wir alle in der einen oder anderen Form schon selbst 
erlebt haben, zu verhindern oder mindestens zu reduzieren, müssen die oben an­
gesprochenen Kompetenzen als Lernziele für verschiedene Bildungsstufen formu­
liert werden. Zu diesen Lernzielen gehört auf der Gymnasialstufe sicher die Fähig­
keit, zwei extrem gegensätzliche Eigenschaften von Computersystemen richtig 
einordnen zu können, nämlich einerseits ihre Einfachheit und andererseits ihre 
Komplexität, eine typische Dichotomie:
1 Einfachheit
  Dank intuitiv zu bedienenden, interaktiven grafischen Nutzeroberflächen wur­
de die Nutzung des Computers so einfach und natürlich wie die eines Telefons 
oder eines Fernsehers, oft sogar noch einfacher.
2 Komplexität
  Jeder Computer arbeitet intern aufgrund von Programmen, das heisst von Be­
fehlsfolgen für seine digitale Elektronik, die nach Bedarf wiederholt, variiert 
oder auch abgebrochen werden können. Diese lassen sich praktisch unbe­
4.2
 Informatikverständnis – wichtig 
 
auch für Nichtinformatiker


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