Biographie von Demokrit
1
Storytelling Teaching Model: http://science-story-telling.eu
Biographie von Demokrit
Demokrit (460-370 v.Chr.) war ein griechischer Philosoph und Denker. Bekannt als
„der lachende Philosoph“ war er ein Befürworter des extremen Determinismus und
einer der Hauptverfechter des antiken Materialismus. Um 430 v.Chr. präsentierte er
eine Atomtheorie des Kosmos und wird als der „Vater der materialistischen Theorie
der Materie und der modernen Naturwissenschaften“ angesehen.
Wie so viele seiner Zeitgenossen hinterließ
Demokrit keine schriftlichen Werke. Dennoch
konnte man den Schriften späterer griechischer
Autoren mit einiger Gewissheit entnehmen, dass
Demokrit um 460 v.Chr. in Abdera, Thrakien,
geboren wurde, wenn auch einige Historiker glau-
ben, dass es eigentlich eher um 490 v.Chr. war. Er
starb um 370 v.Chr.
In seinen jungen Jahren wurde er von ägypti-
schen Priestern und babylonischen Magiern unter-
richtet. In den darauffolgenden Jahren studierte er
Philosophie in der Schule von Leukipp (der Schu-
le der Atomisten, 400 v.Chr.), wo er Interesse an
der Atomtheorie entwickelte. Er erbte eine erheb-
liche Summe Geld von seinem Vater und so war
es ihm möglich ins Ausland zu reisen. Er ver-
brachte viele Jahre damit, in Ägypten, dem Baby-
lonischen Reich, Indien, Persien und Athen zu
Reisen. Während seiner Reisen hatte er die Mög-
lichkeit auf viele Astrologen, ägyptische Priester,
Gelehrte von Babylon und Philosophen aus Indien
zu treffen. Dank ihnen erlangte er ein enormes
Wissen. Man vermutet, dass Demokrit ungefähr
70 verschiedene Werke geschrieben hat, von de-
nen aber nur sehr wenige die Zeit überlebt haben.
Die meisten seiner Werke schrieb er über Mathe-
matik, Biologie, Soziologie, Geographie, Astro-
nomie, Meteorologie, Ökonomie, Stenographie
und die Theorie der Sprache. Auch wenn man
wenig über sein Leben weiß, konnte man doch
eine Menge über seine Ansichten herausfinden.
Anders als die Eleaten glaube Demokrit, dass
neben dem Stadium des Seins auch ein Stadium
der Leere (Vakuum genannt) existieren müsse.
Laut Demokrit besteht jede Materie aus kleinen,
unteilbaren Partikeln, den Atomen (von griechisch
atom oder atomos, „unteilbar“), die sich in einem
Vakuum bewegen. Die Bewegungen der Atome
und deren Verbindungen und Teilungen sind die
Grundlage für jedes beobachtbare Phänomen.
Atome können nicht zerstört werden, weil sie
nicht verschwinden oder hergestellt werden kön-
nen. Deshalb gibt es laut seiner Theorie keinen
Anfang und kein Ende der Welt. Demokrit glaub-
te, dass die Bewegung der Atome nicht zufällig
sei, sondern den Naturgesetzen folge. Daraus
folgt, dass alles, was passiert,
einen Grund hat und jedes
Phänomen unvermeidlich ist.
Demokrit nahm an, dass es verschiedene Arten
von Atomen gebe und dass er durch das Beschrei-
ben dieser verschiedenen Arten die Unterschiede
zwischen verschiedenen Objekten erklären könne.
Er sagte, dass verschiede Objekte aus einer ver-
schiedenen Anzahl Atome gemacht sind. Zum
Beispiel besteht eine Seele, die andere Lebende
bereichert, aus Feuer, welches aus glatten, hellen,
runden Atomen besteht.
Im Gegensatz dazu besteht eine bösartige Per-
son aus schweren und groben Atomen. Er nahm
auch an, dass Flüssigkeiten aus weichen, runden
Atomen bestehen, weshalb sie sich trennen kön-
nen. Feste Gegenstände wiederum sind aus gro-
ben, verzahnten Atomen gemacht, sodass sie sie
sich miteinander verhaken können.
Etwa so wie er es für die Aggregatzustände tat,
verwendete Demokrit sein Konzept der Atome,
um die Unterschiede in Geschmack und optischer
Wahrnehmung zu erklären. Nach seiner Theorie
ergaben große, runde Atome einen süßlichen Ge-
schmack und schwere, grobe Atome einen würzi-
gen Geschmack. Farben und Schatten hängen von
der jeweiligen Positionierung der Atome in einem
Atomgemisch ab.
Demokrit glaubte, dass die Atome, aus denen
alles auf der Erde, genauso wie alle Planeten und
Sterne bestehen, immer und ewig gleich seien.
Atome können sich im Nichts zusammenschließen
und von Steinen über Pflanzen bis hin zu Tieren
alles erschaffen.
Wenn diese Gebilde sterben, dann werden die
Atome freigelassen und können sich wieder mit
anderen zusammenschließen, um wieder neue
Dinge zu erschaffen. Diese Idee war bei den Ge-
lehrten seiner Zeit nicht sehr gut angesehen, ob-
wohl sie viele Jahrhunderte später von dem fran-
zösischen Chemiker Antoine Lavoisier bestätigt
wurde. Heutzutage ist diese Idee eine der Grund-
gesetze der Naturwissenschaften.
2
Biographie von Demokrit
Storytelling Teaching Model: http://science-story-telling.eu
Die Ansichten, die Demokrit in Umlauf brach-
te, waren nicht sehr weitverbreitet, da die bekann-
ten Philosophen dieser Zeit (wie unter anderem
Sokrates, Platon und Aristoteles) sich für philoso-
phische Konzepte und den menschlichen Körper
interessierten, nicht aber für die Beschaffenheit
der Materie oder Atome. Aufgrund dieser Interes-
senunterschiede erwähnte Platon nie den Namen
Demokrit, obwohl er einige seiner Ansichten be-
schrieb. Man glaubt, dass Platon sogar die Werke
von Demokrit verbrennen wollte, aber die Anhä-
nger des pythagoreischen Kultes (Kleinias und
Amyklas) verhinderten, dass dies geschehen konn-
te.
Aristoteles war ein weiterer Philosoph, der den
Atomismus nicht unterstützte. Dennoch sprach er
würdigend von Demokrit, da er glaubte, dass De-
mokrits Argumentation sehr gut durchdacht gewe-
sen sei. Er war auch von den vielfältigen wissen-
schaftlichen Methoden beeindruckt, die Demokrit
verwendet hatte.
Mit dem Untergang der griechischen Zivilisa-
tion wurde die Theorie des Atomismus eine lange
Zeit nicht weiterentwickelt. Demokrits Ideen wur-
den vergessen oder als falsche Doktrin oder irre-
führender Pfad, der zum Atheismus führt, angese-
hen.
Alchemie war im zweiten Jahrhundert immer
noch vorhanden, aber es war eine Ansammlung
unsinniger Fantasiesagen, magischer Formeln und
Rezepten voller Symbole, eigenartiger Metaphern
und Quacksalberei. Ihr hauptsächlicher Zweck
diente dazu ungebildete Leute zu schmähen. In-
mitten dieses Chaos war es sehr schwer verlässli-
che Daten zu finden, weswegen wir nicht sicher
sein können, welche wissenschaftlichen Theorien
zu der Zeit wirklich existierten. Diese Theorien
wurden auf der Basis von primitiven Experimen-
ten erstellt und waren mit den philosophischen
Hypothesen vergangener Jahrhunderte hinsichtlich
Materie, Zuständen und Charakteristiken verbun-
den.
Es dauerte bis ins frühe 19. Jahrhundert, dass
Demokrits Hypothese eine Wiederbelebung er-
fuhr, als ein englischer Chemiker namens John
Dalton seine Theorie des Atomismus auf einer
neuen, realistischeren Grundlage verkündete.
Gelehrte aller Zeiten glaubten, dass Demokrit
nicht nur genial sondern auch der wichtigste Ge-
lehrte vor Aristoteles war.
Bibliographie
Fierz-Dawid, H. E., (1958). Historia rozwoju chemii. War-
szawa:
Państwowe Wydawnictwo Naukowe.
http://www.encyklopedia.pwn.pl
http://www.britannica.com
http://www.portalwiedzy.onet.pl
http://www.wikipedia.pl
Wróblewski, A. K., (2007). Historia fizyki. Warszawa: PWN.
Wróblewski, A. K., (1998). Wiedza i Życie.
Biographie von Demokrit was translated by Vanessa
Schmid.
Biographie von Demokrit was written by Emilia Do-
browolska with the support of the European Commission
(project 518094-LLP-1-2011-1-GR-COMENIUS-CMP) and
the Polish Association of Science Teachers, Poland. This
publication reflects the views only of the author, and the
Commission cannot be held responsible for any use which
may be made of the information contained therein.