Das kapital, Band



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Die Bestimmung des Arbeitspreises durch



(Tageswert der Arbeitskraft)/(Arbeitstag von gegebner Stundenzahl)

ergibt, daß bloße Verlängerung des Arbeitstags den Arbeitspreis senkt, wenn keine Kompensation eintritt.

Aber dieseben Umstände, welche den Kapitalisten befähigen, den Arbeitstag auf die Dauer zu verlängern,

befähigen ihn erst und zwingen ihn schließlich, den Arbeitspreis auch nominell zu senken, bis der Ge-

samtpreis der vermehrten Stundenzahl sinkt, also der Tages- oder Wochenlohn. Hinweis auf zwei Um-

stände genügt hier. Verrichtet ein Mann das Werk von 1 1/2 oder 2 Männern, so wächst die Zufuhr der

Arbeit, wenn auch die Zufuhr der auf dem Markt befindlichen Arbeitskräfte konstant bleibt. Die so unter

den Arbeitern erzeugte Konkurrenz befähigt den Kapitalisten, den Preis der Arbeit herabzudrücken, wäh-

rend der fallende Preis der Arbeit ihn umgekerhrt befähigt, die Arbeitszeit noch weiter heraufzuschrau-

ben.[42] Bald jedoch wird diese Verfügung über anormale, d.h. das gesellschaftliche Durchschnittsniveau

überfließende Quanta unbezahlter Arbeit zum Konkurrenzmittel unter den Kapitalisten selbst. Ein Teil

des Warenpreises besteht aus dem Preis der Arbeit. Der nicht gezahlte Teil des Arbeitspreises braucht

nicht im Warenpreis zu rechnen. Er kann dem Warenkäufer geschenkt werden. Dies ist der erste Schritt,

wozu die Konkurrenz treibt. Der zweite Schritt, wozu sie zwingt, ist, wenigstens einen Teil des durch die

Verlängerung des Arbeitstags erzeugten anormalen Mehrwerts ebenfalls aus dem Verkaufspreis der Ware

auszuschließen. In dieser Weise bildet sich erst sporadisch und fixiert sich nach und nach ein anormal

niedreiger Verkaufspries der Ware, der von nun an zur konstanten Grundlage kümmerlichen Arbeitslohns

bei übermäßiger Arbeitszeit wird, wie er ursprünglich das Produkt dieser Umstände war. Wir deuten diese

Bewegung bloß an, da die Analyse der Konkurrenz nicht hierhin gehört. Doch mag für einen Augenblick

der Kapitalist selbst sprechen.

[42] Wenn ein Fabrikarbeiter z.B. verweigerte, die hergebrachte lange Stundenzahl zu arbeiten,

"würde er sehr schnell durch jemand ersetzt werden, der beliebig lang zu erbeiten gewillt ist, und

würde so arbeitslos werden". ("Reports of Insp. of Fact., 31st Oct. 1848", Evidence, p.39, n.58.)

"Wenn ein Mann die Arbeit von zweien leistet ... wird im allgemeinen die Profitrate steiten ..., da

diese zusätzliche Zufuhr von Arbeit ihren Preis herabgedrückt hat." (Senior, l.c. p.15.)

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"In Birmingham ist die Konkurrenz unter den Meistern so groß, daß mancher von uns gezwungen

ist, als Arbeitsanwender zu tun, was er sich schämen würde, sonst zu tun; und dennoch wird nicht

mehr Geld gemacht (and yet no more money is made), sondern das Publikum allein hat den Vor-

teil davon."[43]

Man eriinnert sich der Zwei Sorten Londoner Bäcker, wovon die eine Brot zum vollen Preise (the

"fullpriced" backers), die andre es unter seinem normalen Preise verkauft ("the underpriced", "the under-

sellers"). Die "fullpriced" denunzieren ihre Konkurrenten vor der parlamentarischen Untersuchungskom-

mission:


"Sie existieren nur, indem sie erstens das Publikum betrügen" (durch Fälschung der Ware) "und

zweitens 18 Arbeitsstunden aus ihren leuten für den Lohn zwölfstündiger Arbeit herausschinden

... Die unbezahlte Arbeit (the unpaid labour) der Arbeiter ist das Mittel, wodurch der Konkur-

renzkampf geführ wird ... Die Konkurrenz unter den Bäckermeistern ist die Ursache der Schwie-

rigkeit in Beseitigung der Nachtarbeit. Ein Unterverkäufer, der sein Brot unter dem mit dem

Mehrpreis wechselnden Kostpreis verkauft, hält sich schadlos, indem er mehr Arbeit aus seinen

Leuten herausschlägt. Wenn ich nur 12 Stunden Arbeit aus meinen leuten herausschlage, mein

Nachbar dagegen 18 oder 20, muß er mich im Verkaufspreis schlagen. Könnten die Arbeiter auf

Zahlung für Überzeit bestehen, so wäre es mit diesem Manöver bald zu Ende ... Eine großße An-

zahl der von den Unterverkäufern Beschäftigten sind Fremde, Jungen und andre, die fast mit je-

dem Arbeitslohn, den sie kreigen können, vorlieb zu nehmen gezwungen sind."[44]

Diese Jeremiade ist auch deswegen interessant, weil sie zeigt, wie nur der Schein der Produktionsverhält-

nisse sich im Kapitalistenhirn widerspiegelt. Der Kapitalist weiß nicht, daß der normale Preis der Arbeit

ein bestimmtes Quantum unbezahlter Arbeit einschließt und ebendiese unbezahlte Arbeit die normale




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Quelle seines Gewinns ist. Die Kategorie der Mehrarbeitszeit existiert überhaupt nicht für ihn, denn sie ist



eingeschlossen im normalen Arbeitstag, den er im Taglohn zu zahlen glaubt. Wohl aber existiert für ihn

die Überzeit, die Verlängerung des Arbeitstags über die dem gewohnten Preis der Arbeit entsprechende

Schranke. Seinem unterverkaufenden Konkurrenten gegenüber besteht er sogar auf

[43] "Child. Empl. Comm., III. Rep.", Evidence, p.66, n.22.

[44] "Report etc. relative to the Grievances complained of by the journeymen bakers", Lond.

1862, p.LII und ib., Evidence, n.479, 359, 27. Indes lassen auch die fullpriced, wie früher erwähnt

und wie ihr Wortführer Bennet selbst zugesteht, ihre Leute "Arbeit beginnen um 11 Uhr abends

oder früher und verlängern sie oft bis 7 Uhr des fogenden Abends".(l.c. p.22.)

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Extrazahlung (extra pay) für diese Überzeit. Er weiß wieder nicht, daß diese Extrazahlung ebensowohl



unbezahlte Arbeit einschießt, wie der Preis der gewöhnlichen Arbeitsstunde. Z.B. der Preis einer Stunde

des zwölfstündigen Arbeitstags ist 3 d., das Wertprodukt von 1/2 Arbeitsstunde, während der Preis der

überzeitigen Arbeitsstunde 4 d., das Wertprodukt von 2/3 Arbeitsstunde. Im ersten Fall eignet sich der

Kapitalist von einer Arbeitsstunde die Hälfte, im andern 1/3 ohen Zahlung an.




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