Das kapital, Band



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Karl Marx, Friedrich Engels

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[1*] Gewerbe – [2*] "Hauptsächlich dem Manuskript eines sehr geistreichen, verstorbenen Edel-



manns entnommen und angepaßt usw."

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Aus der bisherigen Darstellung ergibt sich, daß der Stücklohn die der kapitalistischen Produktionsweise

entsprechendste Form des Arbeitslohns ist. Obgleich keineswegs neu – er figuriert neben dem Zeitlohn

offiziell u.a. in den französischen und englischen Arbeiterstatuten des vierzehnten Jahrhunderts -, gewinnt

er doch erst größren Spielraum während der eigentlichen Manufakturperiode. In der Sturm- und Drangpe-

riode der großen Industrie, namentlich von 1797 bis 1815, dient er als Hebel zur Verlängrung der Arbeit s-

zeit und Herabsetzung des Arbeitslohns. Sehr wichtiges Material für die Bewegung des Arbeitslohns wäh-

rend jener Periode findet man in den Blaubüchern: "Report and Evidence from the Select Committee on

Petitions respecting the Corn Laws" (Parlamentssession 1813/14) und "Reports from the Lords' Commit-

tee, on the state of the Growth, Commerce, and Consumption of Grain, and all Laws relationg thereto".

(Session 1814/15.) Man findet hier den dukumentarischen Nachweis für die fortwährende Senkung des

Arbeitspreises seit dem Beginn des Antijakobinerkriegs. In der Weberei z.B. war der Stücklohn so gefal-

len, daß trotz des sehr verlängerten Arbeitstags der Taglohn jetzt niedriger stand als vorher.

"Die reale Einnahme des Webers ist sehr viel weniger als früher: seine Superiorität über den ge-

wöhnlichen Arbeiter, die erst sehr groß war, ist fast ganz verschwunden. In der Tat, der Unter-

schied in deen Löhnen geschickter und gewöhnlicher Arbeit ist jetzt viel unbedeutender als wäh-

rend irgendeiner früheren Periode."[56]

Wie wenig die mit dem Stücklohn gesteigerte Intensität und Ausdehnung der Arbeit dem ländlichen Pro-

letariat fruchteten, zeige folgende einer Parteischrift für Landlords und Pächter entlehnte Stelle:

"Bei weitem der größere Teil der Agrikulturoperationen wird durch Leute verrichtet, die für den

Tag oder auf Stückwerk gedungen sind. Ihr Wochenlohn beträgt ungefähr 12 sh.; und obgleich

man voraussetzen mag, daß ein Mann bei Stücklohn, unter dem größeren Arbeitssporn, 1 sh. oder

vielleicht 2 sh. mehr verdient als beim Wochenlohn, so findet man dennoch, bei Schätzung seiner

Gesamteinnahme, daß sein Verlust an Beschäftigung im Lauf des Jahrs diesen Zuschuß aufwiegt

... Man wird ferner im allgemeinen finden, daß die Löhne dieser Männer ein gewisses Verhältnis

zum Preis der notwendigen Lebensmittel haben, so daß ein Mann mit zwei Kindern fähig ist, sei-

ne Familie ohne Zuflucht zur Pfarreiunterstützung zu erhalten."[57]

an in Erwartung einer noch ungewissen, manchmal sogar nur eingebildeten Arbeit: da man im

Stücklohn zahlt, sagt man sich, daß man nichts riskiert, da alle verlorene Zeit zu Lasten der Un-

beschäftigten geht." (H. Gregoir, "Les Typographes devant le Tribunal Correctionnel de Bruxe l-

les", Bruxelles 1865, p.9.)

[56] "Remarks on the Commercial Policy of Great Britain", London 1815, p.48.

[57] "A Defence of the Landowners and Farmaers of Great Britain", Lond. 1814, p.4, 5.

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Malthus bemerkte damals mit Bezug auf die vom Parlament veröffentlichten Tatsachen: "Ich gestehe, ich



sehe mit Mißvergnügen die große Ausdehnung der Praxis des Stücklohns. Wirklich harte Arbeit während

12 oder 14 Stunden des Tags, für irgend längere Zeitperioden, ist zuviel für ein menschliches We-

sen."[58] In den dem Fabrikgesetz unterworfenen Werkstätten wird Stücklohn allgemeine Regel, weil das

Kapital dort den Arbeitstag nur noch intensiv ausweiten kann.[59]

Mit der wechselnden Produktivität der Arbeit stellt dasselbe Produktenquantum wechselnde Arbeitszeit

dar. Also wechselt auch der Stücklohn, da er Preisausdruck einer bestimmten Arbeitszeit. In unserem

obigen Beispiel wurden in 12 Stunden 24 Stück produziert, während das Wertprodukt der 12 Stunden 6

sh. war, der Tageswert der Arbeitskraft 3 sh., der Preis der Arbeitsstunde 3 d. und der Lohn für ein Stück

1 1/2 d. In einem Stück war 1/2 Arbeitsstunde eingesaugt. Liefert derselbe Arbeitstag nun etwa infolge

verdoppelter Produktivität der Arbeit 48 Stück statt 24, und bleiben alle andern Umstände unverändert, so

sinkt der Stücklohn von 1 1/2 d. auf 3/4 d., da jedes Stück jetzt nur noch 1/4 statt 1/2 Arbeitsstunde dar-



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stellt. 24 × 1 1/2 d. = 3 sh. und ebenso 48 × 3/4 d. = 3 sh. In anderen Worten: Der Stücklohn wird in dem-



selben Verhältnis heruntergesetzt, worin die Zahl der während derselben Zeit produzierten Stücke

wächst[60], also die auf dasselbe Stück verwandte Arbeitszeit abnimmt. Dieser Wechsel des Stück-

[58] Malthus, "Inquiry into the Nature etc. of Rent", London 1815, [p.49, Note].

[59] "Die Arbeiter auf Stücklohn bilden wwahrscheinlich 4/5 aller Arbeiter in den Fabriken."

("Reports of Insp. of Fact. for 30th April 1858", p.9.)

[60] "Die Produktivkraft seiner Spinnmaschine wird genau gemessen und die Bezahlung für die

mit ihr geleistete Arbeit vermindert sich  mit, wenn auch nicht  entsprechend der Zunahme ihrer

Produktivkraft."(Ure, l.c.p.317.) Letztre apologetische Wendung hebt Ure selbst wieder auf. Er

gibt zu, daß bei einer Verlängrung der Mule z.B. eine zusätzliche Arbeit aus der Verlängrung ent-

springt. Die Arbeit nimmt also nicht in dem Maße ab, worin ihre Produktivität wächst. Ferner:

"Durch diese Verlängrung wird die Produktivkraft der Maschine um ein Fünftel gesteigert. Dar-

aufhin wird der Spinner nicht mehr zu demselben Satz für geleistete Arbeit bezahlt wie zuvor,

aber weil dieser Satz nicht im Verhältnis von einem Fünftel vermindert wird, erhöht die Verbes-

serung seinen Geldverdienst für jede gegebene Zahl von Arbeitsstunden" – aber, aber – "die vor-

hergehende Feststellung erfordert eine gewisse Einschränkung ... der Spinner hat von seinem zu-

sätzlichen halben Schilling etwas für zusätzliche jugendliche Hilfskräfte zu zahlen, und außerdem

werden Erwachsene verdrängt"(l.c.p.320, 321), was keineswegs eine Tendenz zur Steigerung des

Arbeitslohns hat.

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lohns, soweit rein nominell, ruft beständige Kämpfe zwischen Kapitalist und Arbeiter hervor. Entweder,



weil der Kapitalist den Vorwand benutzt, um wirklich den Preis der Arbeit herabzusetzen, oder weil die

gesteigerte Produktivkraft der Arbeit von gesteigerter Intensität derselben begleitet ist. Oder weil der Ar-

beiter den Schein des Stücklohns, als ob ihm sein Produkt gezahlt werde und nicht seine Arbeitskraft,

ernst nimmt und sich daher gegen eine Lohnherabsetzung sträubt, welcher die Herabsetzung im Ver-

kaufspreis der Ware nicht entspricht.

"Die Arbeiter überwachen sorgfältig den Preis des Rohmaterials und den Preis der fabrizierten

Güter und sind so fähig, die Profite ihrer Meister genau zu veranschlagen."[61]

Solchen Anspruch[1*] fertigt das Kapital mit Recht als groben Irrtum über die Natur der Lohnarbeit

ab.[62] Es zetert über diese Anmaßung, Steuern auf den fortschritt der Industrie zu legen, und erklärt

rundweg, daß die Produktivität der Arbeit[3*] den Arbeiter überhaupt nichts angeht.[63]

[61] H. Fawcett, "The Economic Position of the British Labourer", Cambridge and London 1865,

p.178.


[62] Im Londoner "Standard" vom 26. Oktober 1861 findet man Bericht über einen Prozeß der

Firma John Bright et Co. vor den Rochdale Magistrates[2*], "die Vertreter der Trade Union der

Teppichweber wegen Einschüchterung gerichtlich zu belangen. Die Teilhaber Brights hatten neue

Maschinerie eingeführt, die 240 Yards Teppich in der Zeit und mit der Arbeit (!) produzieren

sollten, die früher zur Produktion von 160 Yards erforderlich waren. Die Arbeiter hatten keinerlei

Anrecht, an den Profiten teilzuhaben, die durch die Kapitalanlage ihrer Unternehmer in mechani-

schen Verbesserungen gemacht worden waren. Daher schlugen die Herren Bright vor, den Lohn

von 1 1/2 d. pro Yard auf 1 d. zu senken, wodurch die Einkünfte der Arbeiter für die gleichen Ar-

beit genau so blieben wie vorher. Aber das war einen nominelle Herabsetzung, von der die Ar-

beiter, wie behauptet wird, vorher nicht ehrlich verständigt worden waren."

[63] "Trades Unions in ihrer Sucht, den Arbeitslohn aufrechtzuhalten, suchen an dem Profit ver-

besserter Maschinerie teilzunehmen!" (Quelle horreur![4*])" ... sie verlangen höheren Lohn, weil

die Arbeit verkürzt ist ... in anderen Worten, sie streben, eine Steuer auf industrielle Verbesserun-

gen zu legen." ("On Combination of Trades", New Edit., Lond. 1834, p.42.)




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