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D-Arginin hingegen hatte keinen Einfluss auf Blutdruck oder Gefäßwiderstand.
Acetylcholin steigerte ebenfalls den Blutfluss und erniedrigte den Gefäßwiderstand im
ipsilateralen Oberarm. Zusätzliche Infusionen L-Arginins mit Acetylcholin hatten einen
potenzierenden Effekt. Imaizumi et al., postulierten, dass Acetylcholin Blutgefäße durch
Umwandlung von L-Arginin in NO dilatiere (Imaizumi, 1992). Eine basale Sekretion von
NO wurde zuerst an den Widerstandsgefäßen am Unterarm beschrieben, ist aber
keineswegs einzigartig im Körper. Sie kommt in jedem arteriellen Gefäßbett vor, an dem
bisher Studien durchgeführt wurden (inklusive renale, cerebrale, mesenteriale und
kardiovaskuläre). Des weiteren verursacht die systemische Blockade (z.B. durch L-
NMMA) auf der Stelle Hypertension (Haynes et al., 1993; Stamler et al., 1994). Es
zeigte sich, dass NO für die Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks in
physiologischen Grenzen wichtig ist.
I.2 Anatomie der okulären Hämodynamik
Die Durchblutung im Auge wird über die A. ophthalmica, ein Ast der A. carotis interna
gewährleistet. Nach Durchtritt durch den Canalis opticus und Eintritt in die Orbita, gibt
sie mehrere Äste ab, wovon des weiteren nur die wichtigen Gefäßversorgungen für die
posteriore arterielle Augendurchblutung näher erläutert werden Nur diese waren für
unsere Studie von Bedeutung.
Die arterielle Versorgung des Auges wird durch zwei eigenständige Gefäßsysteme, den
retinalen und uvealen Schenkel, gewährleistet.
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I.2.1 Das retinale Gefäßbett
Die A. centralis retinae tritt als Ast der A. ophthalmica, nach etwa 1.2 cm langem
Verlauf im retrobulbären Raum, in den N. opticus ein. Sie wandert im optischen Nerven
zu dessen Kopf, wo dessen Faszikel die Lamina cribrosa durchqueren. Hier im Discus
nervi optici teilt sie sich in zwei gleiche Rami, zuerst in einen superioren und einen
inferioren, bald danach wiederum in die superioren und inferioren nasalen und die
superioren und inferioren temporalen Rami. Jeder der 4 Zweige versorgt seinen
eigenen 'Quadranten' der Retina. Die Rami der Arterien teilen sich normalerweise
dichothom auf, jeder in einen Winkel von 45-60°, dennoch zweigen gelegentlich
kleinere Rami im rechten Winkel ab. Die Arteriolen dringen tiefer in die Retina ein, von
wo aus Venulen zu größeren oberflächlicheren Venen zurückkehren. Zwischen diesen
Gefäßen liegt ein dichtes Kapillarbett, diffus organisiert ohne ersichtliches Muster.
Besonders zahlreiche retinale Kapillaren sind in der Macula zu finden, ausgespart von
Gefäßen ist jedoch bekannter Weise die Fovea centralis. Die Gefäßdichte nimmt
zunehmend in Richtung Peripherie ab, um in einem Abstand von 1.5 mm zur Ora
serrata vollständig zu verschwinden. Verglichen mit der Choroidea ist das retinale
Gefäßbett eher spärlich – ein offensichtlicher Vorteil für die Optik.
Die Struktur der Blutgefässe gleicht denen anderer Gefäße im Körper, bis auf das
Fehlen der Lamina elastica interna und dass Muskelzellen in der Adventitia auftreten
können. Die Kapillaren sind nicht gefenstert und zahlreiche murale Perizyten sind
außerhalb des Endothels entlang der Gefäßachse verteilt.
Mikrozirkulationsstudien haben gezeigt, dass sich die 'Quadranten' nicht überlappen
und auch die Rami untereinander nicht anastomisieren. Folglich führt der Verschluss
eines Ramus zum Verlust der Sehkraft in dem korrespondierenden Quadranten. Die
einzige Ausnahme bildet die Region um den optischen Nerven. Die hinteren
Ziliararterien dringen hier, nahe dem Discus nervi optici, ins Auge ein und bilden in der
Sklera den anastomisierenden Zinn'schen Kranz um den N. opticus. Von jeder Arterie in
dieser Region kann eine kleine cilioretinale Arterie ins Auge eintreten und eine
Anastomose mit einer retinalen Arterie bilden.
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I.2.2 Das uveale Gefäßbett
Mit Tunica vascularis (Uvea) bezeichnet man die Choroidea, Corpus ciliaris und Iris –
eine sie bildende kontinuierliche Struktur. Die Choroidea bedeckt die innere Oberfläche
der Sklera und reicht nach ventral bis zur Ora serrata.
Die Choroidea ist ein dünnes, hochvaskuliertes Gewebe, das mit der äußeren
Oberfläche locker der Sklera durch die Lamina suprachoroidealis (Lamina fusca)
anhaftet und mit dem retinalen Pigmentepithel fest verbunden ist.
Die Choroidea besteht weitestgehend aus einem dichten Kapillarplexus kleiner Arterien
und Venen und besteht aus 4 Schichten (von außen nach innen)
1. Die Lamina suprachoroidea, die äußere, lockere Verschiebeschicht zur Sklera
2. Lamina vasculosa, sie enthält die terminalen Enden der kurzen hinteren Ziliararterien
3. intermediäre Lamina capillaris (choroideocapillaris), bestehend aus einem
Maschenwerk großer, einschichtiger und gefensterter Haargefässe von jeweils 8-15
µm
Durchmesser, deren Maschen sich gegen den Ziliarkörper zunehmend weiten. Sie sind
durchlässig für Plasmaproteine bis zu einer Größe von
γ-Globulinen (150.000 –
385.000 Dalton), was vermutlich notwenig ist, um den hohen Bedarf der Retina an
Vitamin A (Retinol) zu decken. Dieses kann nur mit Hilfe des großen Retinol-bindenden
Proteins die Retina erreichen (Foulds et al., 1990).
4. eine dünne Lamina basalis (Bruch'sche Membran), bestehend aus elastischen und
kollagenen Fasern, grenzt die äußere choroideocapillaris von der Basalmembran der
innen liegenden retinalen Pigmentzellschicht ab.
Das uveale Gefäßsystem versorgt Iris, Corpus ciliare und Choroidea und wird gespeist
aus den Ziliararterien. Die Aa. ciliares posteriores breves et longae durchbohren
gemeinsam um den N. opticus herum die Sklera. Die zwei Aa. ciliares posteriores
longae ziehen entlang des Augenäquators von medial und lateral jeweils nach anterior
und bilden zusammen mit den Aa. ciliares anteriores, aus den Rr. musculares der Mm.
recti laterales et mediales, den Circulus arteriosus iridis major. Die Aa. ciliares
posteriores versorgen folglich die Iris, den Corpus ciliare und mit ihren Ästen an der
Ora serrata, zusammen mit rekurrenten Zweigen aus den anterioren Ziliararterien, den
anterioren Teil der Lamina choroideocapillaris. Die Aa. ciliares posteriores breves teilen
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