„Sie wird nämlich bereits von ihm [ihrem Sohn] als Idealtypus einer römischen Matrona dargestellt: mit der Geburt von Kindern erfüllte sie die Aufgabe, die den Frauen natürlicherweise in erster Linie oblag; mit der Geburt von Söhnen, die sich für das Vaterland einsetzten und aufopferten, erwies sie sich als würdige Vertreterin ihrer Gens wie der Nobilität allgemein. Mit der Behauptung, Cornelia sei den Männern ferngeblieben, rühmt er ihre Keuschheit und spielt auf ihre vorbildiche Haltung als Witwe an, die noch dem toten Gatten die Treue hält“ (Burckhardt/Ungern-Sternberg 1994: 118; vgl. Instinsky H. U.: Zur Echtheitsfrage der Brieffragmente der Cornelia, Mutter der Gracchen. In: Chiron. Nr. 1, 1971, S. 177–189
- Durch traditionelle Topik
- Ideal-Tugenden
- Mutterliebe
- Treue
- Keuschheit/Sittsamkeit
Instrumentalisierung - Für politische Propaganda
- Fruchtbarkeit
- Dynastische Bestrebungen
- Familienpropaganda der Popularen (Cornelia)
- Verherrlichung eigener Kultur
- Römer gegen Etrusker (Lucretia)
Charaktere von Frauen - Medizinisch-biologisch-soziolog.
- Mental
- Angeborene Schwäche, Triebhaftigkeit, Leichtsinnigkeit (levitas animi)
- Schutz der Frauen durch Männer notwendig
Charaktere von Frauen Charaktere von Frauen - (Norm-) Ehefrauen
- Nachwuchsproduzentinnen
- Legitimer Nachwuchs
- Mutterrolle
- Haushaltsmanagerinnen
- Häuslichkeit / Fleiß
- Vertreterin nicht „öffentlicher“ Belange
- Aussehen/Körperpflege
- Natürl. Schönheit
- Dezenter Schmuck
- Schlichte Kleidung
„Männliche“ Frauen „Männliche“ Frauen - Verspottung, Diffamierung, Ausgrenzung
- Phänomen „Frauenherrschaft“
- Zeichen der Unordnung, Verkehrung bekannter Werte
- Gefahr für die organisierte Gemeinschaft
„Weibliche“ Männer - Weibliche Eigenschaften – Schwächlinge
- Vgl. Körperpflege
- Natürlichkeit/Gesundheit = Männlichkeit, Mut, Kraft, Freiheit
- Künstlichkeit: Weiblichkeit, Unehrlichkeit, Feigheit, Schwäche, Unfreiheit, etc.
Charaktere von Frauen Charaktere von Frauen - Medizinisch-biologisch-soziolog.
- Gebärfähigkeit zentrale Thema
- Geschlechtsspezif. Temperatur?
- Angeborene Schwäche, Triebhaftigkeit, Leichtsinnigkeit
- Schutz der Männer notwendig
- Xenophon: Frau besser im Haus
- Jurist Gaius (1,144f.) tutela nötig – Frauen leichtsinnig (levitas animi)
- Frauen sind von Männern zu beherrschen (Aristot.pol.1254b.)
Charaktere von - Normiertes Aussehen/moral.Verhalten (Stereotypie)
- Prostituierte
- Schamlos
- zügellos
- verschlagen
- künstl. Schönheit
- Sklavinnen/Unfreie
- Stark
- Mutig
- wortgewaltig …
- Sprachrohr der polit. Gemeinschaft
- Zuständig für offiz. Belange
Forschungsüberblick Forschungsüberblick Quellenlage - Frauengeschichte – Geschlechtergeschichte
„Frauenwelten" im röm. Altertum
- Frauen des Iulisch-Claudischen Kaiserhauses
- Livia/Augustus (1)
- Valeria Messalina/Claudius (2)
- Agrippina die Jüngere/Claudius (3)
- Statilia Messalina/Nero (4)
-
Agrippina Minor Quellen - Literarische Texte
- Frauentypus
- Machtgier/Herrschsucht
- Triebhaft (Sexualität, Eifersucht, krankhafte Mutterliebe)
- Geldgier
- Grausamkeit
- Intriganz
- Sueton: Kaiserbiographien (Caligula, Claudius, Nero); Tacitus Annalen; Cassius Dio; et. al.
- Andere Quellenkategorien
Strukturelle Quellenanalyse/bei Einzelautor Strukturelle Quellenanalyse/bei Einzelautor - Sammlungen der Handlungen der Agrippina
- 44 Gesamt-Erzählstrukturen in Tacitus
- 1. Art der Erzählstrukturen
- 1 Drittel Agrippina als direkt Handelnde
- Einwirkg. auf Adressaten/Objekt ihres Handelns (Ergebnis)
- Weitere
- Indirekte Handlungen (über Personen Absicht verwirklicht)
- Reine Sprechhandlungen (ohne Ergebnis)
- 2. Einheitlichkeit der Handlungsabsichten/Ziele von A.
- Erreichung der Position einer Gattin
- Sicherung der Thronnachfolge
- Erhaltung und Verteidigung des mütterlichen Einflusses auf Sohn
- 3. Mittel der Zielerreichung
- „Intrige“ = Mütterliche Zuwendung, Verführung
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