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Quick Reference Card 4. Grade-basierte Empfehlungen
Daten von 55 CCTs wurden für die Metaanalysen und die GRADE‐basierte Empfehlungen verwendet. Das Ergebnis dieser und 15
anderer CCTs wurde beim Leitlinie Entwicklungsgruppe in die allgemeinen Ratschläge für jede Art der Intervention einbezogen.
Bedeutung
Positiver Effekt und 0 außerhalb des Konfidenzintervalls der Wirkung; Evidenzqualität
mittel/hoch
Positiver Effekt und 0 außerhalb des Konfidenzintervalls der Wirkung; Evidenzqualität
gering oder mittel/hoch, aber nur geringe Wirkung oder sehr großes Konfidenzinterval
Positiver Effekt, jedoch 0 innerhalb des Konfidenzintervalls der Wirkung
Kernbereiche
ICF‐Bereiche
Endpunkt
Interventionen
Konventi
onel
le
PT
Laufband
Massage
Cueing
Strategien
für
KB
A
Tanz:
Tango
Tai
‐Chi
Gleichgewicht Gleichgewichtskapazität
Gleichgewichtsleistung
Anzahl der Stürze
BBS
FR
DGI
Mini‐BESTest
FES/ABC
Gleichgewicht
& Gehen
Kapazität der
funktionalen Mobilität
Drehung (Sek)
Treppensteigen
(Sek)
Gehen
Gehkapazität
Geschwindigkeit
Doppelschrittlänge
Schrittlänge
Kadenz
Gehstrecke
Gehleistung
FOGQ
Gehen,
Gleichgewicht
& Transfer
Kapazität der
funktionalen Mobilität
TUG
PAS
Transfer
Kapazität der
funktionalen Mobilität
Sit‐to‐Stand
PAS
Physische
Kapazität
Muskelfunktion
Kraft
Gehkapazität
Gehstrecke
Sonstige
Funktionen der
Bewegung
UPDRS III
P&G score
Lebensqualität
PDQ‐39
EQ‐5D
PDQL
Patientenabhängigen
Behandlungswirkung
CGI
PSI‐PD
ABC: Activities Balance Confidence Scale; BBS: Berg Balance Scale; CGI : Clinical Global Impression ; DGI : Dynamic Gait Index ; EQ‐5D : Euroqol5‐D ; FOGQ :
Freezing of Gait Questionnaire ; FES : Falls Efficacy Scale ; FR : Functional Reach ; PAS : Parkinson Activity Scale ; PDQ‐39 : Parkinson’s Disease Quality of Life 39 ;
PDQL : Parkinson’s Disease Quality of Life Questionnaire ; PSI‐PD : Patient Specific Index for Parkinson’s Disease ; TUG : Timed Up and Go ; UPDRS : Unified
Parkinson’s Disease Rating Scale
Konventionelle Physiotherapie: alle von Physiotherapeuten überwachten aktiven Übungsinterventionen in Hinblick auf Gang, Gleichgewicht,
Transfers oder körperliche Leistungsfähigkeit oder eine Kombination daraus. Strategien für KBA; Strategien für komplexe Bewegungsabläufe
:
Früher kognitive Bewegungsstrategien genannt
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Cues, Aufmerksamkeitsstrategien und Strategien für komplexe Bewegungsabläufe
Cues, Aufmerksamkeitsstrategien und Strategien für komplexe Bewegungsabläufe
Cues sind wirksame Strategien oder Tricks zur Überwindung von Freezing‐Situationen. Sie versuchen während einer Off‐Phase eine Bewegung auszulösen oder grösser zu
machen. In der Physiotherapie werden das Freezing (Bewegungsblockaden) und/oder die Festination (trippelnde Schritte) analysiert. Anschliessend werden die wirksamsten
Cues eingeübt und häufig wiederholt (sowohl in On‐ wie Off‐Phasen), so dass der Patient sie zu Hause selbständig anwenden kann.
Ziel
Beispiel
Visuelles Cueing
Erster Schritt auslösen
Plattenstruktur oder vorhandene Linien/Markierungen benützen: den ersten
Schritt über die Linie machen
Strasse überqueren
An Ort marschieren, Zebrastreifen benützen: jeden Schritt auf den Zebrastreifen zielen
Schriftgrösse halten
Zwischen 2 oder 4 vorgegebenen Linien schreiben
Drehen am Ort
Ein Kreuz auf den Boden kleben mit farbigem Klebband: jeden Schritt entweder auf die Linie oder zwischen die
Linien positionieren
Auditives Cueing
Erster Schritt auslösen
Verbales Kommando: „1‐2‐jetzt!“. „1‐2‐3‐Los!“
Schrittgrösse erhalten
‐ Rhythmus angeben, selber oder durch Begleitperson: „1‐2‐1‐2“, „links‐rechts“, klatschen.
‐ Metronom/Musik/Ipod
‐ Laufband in Kombination mit Metronom
Drehen an Ort
Die Füsse hochheben und dabei den Rhythmus langsam und deutlich angeben:
“links‐rechts‐links‐rechts” oder “1‐2‐1‐2‐1‐2”
Aufstehen vom Stuhl
Mit dem Oberkörper 3 Mal nach vorne bewegen und anschliessend auf Eigen‐ oder Fremdkommando aufstehen:
“1‐2‐3‐Hoch!”
Taktiles Cueing
Erster Schritt auslösen
‐ Gewichtsverlagerungen an Ort, eventuell mit auditivem Cue: „1‐2‐3‐Los!“
‐ Schritte an Ort, anschliessend 1 Schritt rückwärts
‐ Velofahren, Motomed, Treppen, Laufband als Gehvorbereitung
Schrittgrösse erhalten
‐ Ferse als Erstkontakt
Drehen am Ort
‐ Die Füsse übertrieben hochheben
‐ Beim Drehen mit den Füssen auf den Boden stampfen
Aufmersamkeitsstrategien
Schrittgrösse erhalten
‐ „Denken Sie: Grosse Schritte!“
Strategien für komplexe
Bewegungen
Aufstehen, aufsitzen, abliegen
Ablauf aufteilen in einzelne Bewegungen mit mentaler Vorbereitung des Ablaufs
Eventuell von einem externen Cue unterstützt
‐ Aufstehen vom Stuhl: 1. Nach vorne rutschen, 2. Füsse hinten die Knie, 3. “1‐2‐3‐Hoch!”