Notes on James Mill (1844)


Auszüge aus James Mills Buch “Eléméns d’economie politique” (1844)



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Auszüge aus James Mills Buch “Eléméns d’economie politique” (1844)
Source: http://tinyurl.com/5uvwqfl
from Marx Engels Werke (MEW), Erganzungsband Teil 1, pp.445-463.

[445] = start of p.445 in MEW



<259> = start of p.456 in Penguin Marx: Early Writings edition.

| = German paragraph broken here so as to correspond to paragraphs of English translation.




  1. [445] <259> Bei jener Kompensation des Geldes und Metallwerts, wie bei der Darstellung der Produktionskosten als des einzigen Momentes in der Wertbestimmung, begeht Mill – wie überhaupt die Schule von Ricardo – den Fehler, daß sie das <260> abstrakte Gesetz, ohne den Wechsel oder die be­ständige Aufhebung dieses Gesetzes – wodurch es erst wird – ausspricht. Wenn es ein beständiges Gesetz ist, daß z. B. die Produktionskosten in letzter Instanz – oder vielmehr bei der sporadisch zufällig eintreffenden Deckung von Nachfrage und Zufuhr – den Preis (Wert) bestimmen, so ist es ein ebenso beständiges Gesetz, daß dies Verhältnis sich nicht deckt, also daß Wert und Produktions­kosten in keinem notwendigen Verhältnis stehen. Ja, Nachfrage und Zufuhr decken sich immer nur momentan durch das vorhergegangne Schwanken von Nachfrage und Zufuhr, durch das Mißverhältnis zwischen Produktionskosten und Tauschwert, wie diese Schwankung und dies Mißverhältnis ebenso wieder der momentanen Deckung folgt. Diese wirkliche Bewegung, wovon jenes Gesetz nur ein abstraktes, zufälliges und einseitiges Moment ist, wird von der neuren Nationalökonomie zum Akzidens gemacht, zum Unwesentlichen. Warum? Weil bei den scharfen und exakten Formeln, worauf sie die Nationalökonomie reduzieren, die Grundformel, wollten sie jene Bewegung abstrakt aussprechen, heißen müßte: Das Gesetz ist in der Nationalökonomie durch sein Gegenteil, die Gesetzlosigkeit, bestimmt. Das wahre Gesetz der Nationalökonomie ist der Zufall, aus dessen Bewegung wir, die Wissenschaftlichen, einige Momente willkürlich in der Form von Gesetzen fixieren. –

  2. Sehr gut und das Wesen der Sache in einen Begriff gebracht, ist es, wenn Mill das Geld als den Vermittler des Austausches bezeichnet. Das [446] Wesen des Geldes ist zunächst nicht, daß in ihm das Eigentum entäußert wird, sondern daß die vermittelnde Tätigkeit oder Bewegung, der mensch­liche, gesellschaftliche Akt, wodurch sich die Produkte des Menschen wechselseitig ergänzen, entfremdet und die Eigenschaft eines materiellen Dings außer dem Menschen, des Geldes wird. Indem der Mensch diese vermittelnde Tätigkeit selbst entäußert, ist er hier nur als sich abhanden gekommner, entmenschter Mensch tätig; die Beziehung selbst der Sachen, die menschliche Operation mit denselben, wird zur Operation eines Wesens außer dem Menschen und über dem Menschen. Durch diesen fremden Mittler statt daß der Mensch selbst der Mittler für den Menschen sein sollteschaut der Mensch seinen Willen, seine Tätigkeit, sein Verhältnis zu andren als eine von ihm und ihnen unabhängige Macht an. Seine Skla­verei erreicht also die Spitze. Daß dieser Mittler nun zum wirklichen Gott wird, ist klar, denn der Mittler ist die wirkliche Macht über das, womit er mich vermittelt. Sein Kultus wird zum Selbstzweck. Die Gegenstände, getrennt von diesem Mittler, haben ihren Wert verloren. Also nur, insofern sie ihn repräsentieren, haben sie Wert, <261> während es ursprünglich schien, daß er nur Wert hätte, soweit er sie repräsentierte. Diese Umkehrung des ursprünglichen Verhältnisses ist notwendig. Dieser Mittler ist daher das sich selbst abhanden gekommne, entfremdete Wesen des Privateigentums, das sich selbst äußerlich gewordne, entäußerte Privateigentum, wie es die entäußerte Vermittlung der menschlichen Produktion mit der menschlichen Produktion, die entäußerte Gattungstätigkeit des Menschen ist. Alle Eigenschaften, welche dieser in der Produktion dieser Tätigkeit zukommen, werden daher auf diesen Mittler übertragen. Der Mensch wird also um so ärmer als Mensch, d.h. getrennt von diesem Mittler, als dieser Mittler reicher wird. –

  3. Christus repräsentiert ursprünglich 1. die Menschen vor Gott; 2. Gott für die Menschen; 3. die Menschen dem Menschen.

  4. So repräsentiert das Geld ursprünglich seinem Begriff nach: 1. Das Privateigentum für das Privateigentum; 2. die Gesellschaft für das Privat­eigentum; 3. das Privateigentum für die Gesellschaft.

  5. Aber Christus ist der entäußerte Gott und der entäußerte Mensch. Gott hat nur mehr Wert, sofern er Christus, der Mensch nur mehr Wert, sofern er Christus repräsentiert. Ebenso mit dem Geld. –

  6. Warum muß das Privateigentum zum Geldwesen fortgehn? Weil der Mensch als ein geselliges Wesen zum Austausch und weil der Austausch – unter der Voraussetzung des Privateigentums – zum Wert fortgehn muß. Die vermittelnde Bewegung des austauschenden Menschen [447] ist nämlich keine gesellschaftliche, keine menschliche Bewegung, kein menschliches Verhältnis, es ist das abstrakte Verhältnis des Privateigentums zum Privateigentum, und dies abstrakte Verhältnis ist der Wert, dessen wirkliche Existenz als Wert erst das Geld ist. Weil die austauschenden Menschen sich nicht als Menschen zueinander verhalten, so verliert die Sache die Bedeutung des menschlichen, des persönlichen Eigentums. Das gesellschaftliche Verhältnis von Privateigentum zu Privateigentum ist schon ein Verhältnis, worin das Privateigentum sich selbst entfremdet ist. Die für sich seiende Existenz dieses Verhältnisses, das Geld, ist daher die Entäußerung des Privateigentums, die Abstraktion von seiner spezifischen, persönlichen Natur. –

  7. Der Gegensatz der modernen Nationalökonomie zu dem Geldsystem, système monétaire, kann daher trotz aller ihrer Klugheit uns zu keinem entscheidenden Sieg bringen; denn, wenn der rohe nationalökonomische Aberglaube des Volks und der Regierungen an dem sinnlichen, handgreif­lichen, augenfälligen Geldsack festhält und daher an den absoluten Wert der edlen Metalle wie an ihren Besitz als die einzige Realität des Reichtums glaubt, – wenn dann der aufgeklärte, weltkundige Nationalökonom kömmt und ihnen beweist, daß das Geld eine Ware wie jede andre ist, deren Wert daher, <262> wie der jeder andren Ware, von dem Verhältnis der Produktions­kosten zur Nachfrage Konkurrenz und Zufuhr, zu der Quantität oder Konkurrenz der andren Waren abhängt, – so wird diesem Nationalökonomen richtig erwidert, daß doch der wirkliche Wert der Dinge ihr Tauschwert sei und dieser in letzter Instanz im Geld, wie dieses in den edlen Metallen existiere, daß also das Geld der wahre Wert der Dinge und darum das wünschenswerteste Ding sei. Die Lehren des Nationalökonomen liefen ja selbst in letzter Instanz auf diese Weisheit hinaus, nur daß er die Abstraktionsfähigkeit besitzt, dieses Dasein des Geldes unter allen Formen von Waren zu erkennen und darum nicht an den exklusiven Wert seines offiziellen metallenen Daseins zu glauben. – Das metallne Dasein des Geldes ist nur der offizielle sinnfällige Ausdruck der Geldseele, die in allen Gliedern der Produktionen und Bewegungen der bürgerlichen Gesellschaft steckt. –

  8. Der Gegensatz der modernen Nationalökonomen zu dem Geldsystem ist nur der, daß sie das Geldwesen in seiner Abstraktion und Allgemeinheit gefaßt und daher aufgeklärt sind über den sinnlichen Aberglauben, der an das exklusive Dasein dieses Wesens im edlen Metall glaubt. Sie setzen an [448] die Stelle dieses rohen den raffinierten Aberglauben. Weil aber beide im Wesen eine Wurzel haben, so bringt es die aufgeklärte Form des Aber­glaubens nicht dahin, die rohe sinnliche Form desselben gänzlich zu ver­drängen, weil er nicht dessen Wesen, sondern nur die bestimmte Form dieses Wesens angreift. |

  9.  Das persönliche Dasein des Geldes als Geld – und nicht nur als das innere, an sich seiende, versteckte Konversationsverhältnis oder Standesverhältnis der Waren zueinander – dies Dasein entspricht um so mehr dem Wesen des Geldes, je abstrakter es ist, je weniger natürliches Verhältnis es zu den andren Waren hat, je mehr es als Produkt und doch wieder als Nichtprodukt des Menschen erscheint, je weniger naturwüchsiger sein Daseinselement, je geschaffner es vom Menschen ist, oder national­ökonomisch, je größer das umgekehrte Verhältnis seines Wertes als Geld zum Tauschwert oder Geldwert des Materials ist, in welchem es existiert. Daher ist das Papiergeld und die Zahl der papiernen Repräsentanten des Geldes (wie Wechsel, Mandate, Schuldscheine etc.) das vollkommnere Da­sein des Geldes als Geld und ein notwendiges Moment im Fortschritt der Entwicklung des Geldwesens. Im Kreditwesen, dessen vollständiger Aus­druck das Bankwesen ist, gewinnt es den Schein, als sei die Macht der fremden, materiellen Macht gebrochen, das Verhältnis der Selbstent­fremdung aufgehoben und der Mensch <263> wieder in menschlichen Beziehun­gen zum Menschen. Die St. Simonisten, von diesem Schein getäuscht, be­trachten die Entwicklung von Geld, Wechselbriefen, Papiergeld, papiernen Repräsentanten des Geldes, Kredit, Bankwesen als eine stufenweise Auf­hebung der Trennung des Menschen von der Sache, des Kapitals von der Arbeit, des Privateigentums vom Gelde und des Geldes vom Menschen, der Trennung des Menschen vom Menschen. Das organisierte Bankwesen ist daher ihr Ideal. Aber diese Aufhebung der Entfremdung, diese Rückkehr des Menschen zu sich selbst und daher zum andern Menschen ist nur ein Schein, sie ist eine um so infamere und extremere Selbstentfremdung, Entmenschung, als ihr Element nicht mehr Ware, Metall, Papier, sondern das moralische Dasein, das gesellige Dasein, das Innere der menschlichen Brust selbst ist; als sie unter dem Schein des Vertrauens des Menschen zum Menschen, das höchste Mißtrauen und die völlige Entfremdung ist. Was konstituiert das Wesen des Kredits? Wir sehn hier ganz vom Inhalt des Kredits ab, der wieder das Geld ist. Wir sehn also vom Inhalt dieses Ver­trauens ab, wonach ein Mensch den andern dadurch anerkennt, daß er ihm Werte vorschießt und – im besten Fall, wenn er sich nämlich den Kredit nicht zahlen läßt, d.h., kein Wucherer ist – seinem Mitmenschen des Vertrauen schenkt, daß er kein Spitzbube, sondern ein “guter” Mann ist. [449] Unter einem “guten” Mann versteht der Vertrauende hier, wie Shylock, einen “zahlbaren” Mann. |

  10.  Der Kredit ist unter 2 Verhältnissen und unter 2 verschiednen Bedingungen denkbar. Die 2 Verhältnisse sind: Einmal, ein Reicher kreditiert einem Armen, den er für fleißig und ordentlich hält. Diese Art von Kredit gehört in den romantischen, sentimentalen Teil der Nationalökonomie, zu ihren Verirrungen, Exzessen, Ausnahmen, nicht zu der Regel. Allein selbst diese Ausnahme unterstellt, diese romantische Möglichkeit zugegeben, so gilt das Leben des Armen und sein Talent wie Tätigkeit dem Reichen für eine Garantie der Rückerstattung des geliehnen Geldes; d.h. also, alle sozialen Tugenden des Armen, der Inhalt seiner Lebenstätigkeit, sein Dasein selbst, repräsentiert dem Reichen das Remboursement seines Kapitals mit den gewöhnlichen Zinsen. Der Tod des Armen ist daher für den Kreditierenden der schlimmste Fall. Er ist der Tod seines Kapitals samt Zinsen. Man bedenke, was in der Schätzung eines Menschen in Geld, wie sie im Kreditverhältnis geschieht, [für] eine Niederträchtigkeit liegt. Es versteht sich von selbst, daß der Kreditierende, außer den moralischen Garantien auch die Garantie des juristischen Zwangs und noch mehr oder minder reale Garantien für seinen Mann hat. Ist nun der, dem kreditiert wird, selbst vermögend, so wird der Kredit bloß zu einem erleichternden Vermittler <264> des Austauschs, d. h. es ist das Geld selbst in eine ganz ideale Form erhoben. Der Kredit ist das nationalökonomische Urteil über die Moralität eines Menschen. Im Kredit ist statt des Metalls oder des Papiers der Mensch selbst der Mittler des Tausches geworden, aber nicht als Mensch, sondern als das Dasein eines Kapitals und der Zinsen. Das Medium des Austauschs ist also allerdings aus seiner materiellen Gestalt in den Menschen zurückgekehrt und zurückversetzt, aber nur weil der Mensch selbst außer sich versetzt in sich selbst zu einer materiellen Gestalt geworden ist. Nicht das Geld ist im Menschen – innerhalb des Kreditver­hältnisses aufgehoben, sondern der Mensch selbst ist in Geld verwandelt, oder das Geld ist in ihm inkorporiert. Die menschliche Individualität, die menschliche Moral ist sowohl selbst zu einem Handelsartikel geworden, wie zum Material, worin das Geld existiert. Statt Geld, Papier ist mein eignes persönliches Dasein, mein Fleisch und Blut, meine gesellige Tugend und Geltung die Materie, der Körper des Geldgeistes. Der Kredit scheidet den Geldwert nicht mehr in Geld, sondern in menschliches Fleisch und in menschliches Herz. So sehr sind alle Fortschritte und Inkonsequenzen innerhalb eines falschen Systems der höchste Rückschritt und die höchste Konsequenz der Niedertracht. |

  11.  Innerhalb des Kreditsystems betätigt sich seine Menschen entfremdete Natur unter dem Schein der höchsten nationalökonomischen [450] Anerkennung des Menschen auf doppelte Weise: |

  12. (1) Der Gegensatz zwischen Kapitalist und Arbeiter, großem und kleinem Kapitalist wird noch größer, indem der Kredit nur dem gegeben wird, der schon hat und eine neue Chance der Akkumulation für den Reichen ist, oder indem der Arme im zufälligen Belieben und Urteil des Reichen über ihn seine ganze Existenz bestätigt oder verneint, sie völlig von diesem Zufall abhängig sieht; |

  13. (2) indem die wechselseitige Vorstellung, Heuchelei und Scheinheiligkeit bis auf die Spitze getrieben werden, daß über den Kredit­losen nun außer dem einfachen Urteil, daß er arm ist, nun auch das demora­lische Urteil, daß er kein Vertrauen, keine Anerkennung besitzt, also ein geselliger Paria, ein schlechter Mensch ist, hinzukömmt; und indem der Arme zu seiner Entbehrung diese Erniedrigung und die erniedrigende Bitte um Kredit bei dem Reichen hinzubekommt; |

  14. (3) indem durch diese ganz ideelle Existenz des Geldes die Falschmünzerei von dem Menschen an keinem andern Stoff, sondern nur mehr an seiner eignen Person vorgenommen werden kann, er selbst sich zu einer falschen Münze machen, Kredit erschleichen, erlügen etc. muß und dieses Kreditverhältnis – sowohl nach Seite des Vertrauenden, als dessen, der das Vertrauen braucht – zum Handelsgegenstand, Gegenstand des wechselseitigen <265> Betrugs und Miß­brauchs wird. Hier zeigt sich dann noch brillant das Mißtrauen als die Basis dieses nationalökonomischen Vertrauens; das mißtrauische Abwägen, ob der Kredit geschenkt werden soll oder nicht; die Espionnage nach den Geheimnissen des Privatlebens etc. des Kreditsuchenden; das Verraten momentaner Übelstände, um einen Rivalen durch plötzliche Erschütterung seines Kredits zu stürzen etc. Das ganze System des Bankerutts, die Scheinunternehmungen etc. ... Im Staatskredit hat der Staat ganz dieselbe Stellung, die oben der Mensch ... Im Spiel mit Staatspapieren zeigt sich, wie er zum Spielzeug der Handelsleute geworden ist etc.

  15. (4) Das Kreditsystem hat endlich seine Vollendung im Bankwesen. Die Schöpfung der Bankiers, die Staatsherrschaft der Bank, die Konzentration des Vermögens in diesen Händen, dieser nationalökonomische Areopag der Nation, ist die würdige Vollendung des Geldwesens. |

  16. Indem im Kredit­system die moralische Anerkennung eines Menschen, wie das Vertrauen zum Staat etc. die Form des Kredits erhielt, tritt das Geheimnis, welches in der Lüge der moralischen Anerkennung liegt, die unmoralische Niedertracht dieser Moralität, wie die Scheinheiligkeit und der Egoismus in jenem Vertrauen zum Staat hervor und zeigt sich als das, was er wirklich ist.

  17. Der Austausch sowohl der menschlichen Tätigkeit innerhalb der Pro­duktion selbst, als auch der menschlichen Produkte gegeneinander ist = der [451] Gattungstätigkeit und Gattungsgeist, deren wirkliches, bewußtes und wahres Dasein die gesellschaftliche Tätigkeit und der gesellschaftliche Genuß ist. Indem das menschliche Wesen das wahre Gemeinwesen der Menschen, so schaffen, produzieren die Menschen durch Betätigung ihres Wesens das menschliche Gemeinwesen, das gesellschaftliche Wesen, welches keine abstrakt-allgemeine Macht gegenüber dem einzelnen Individuum ist, sondern das Wesen eines jeden Individuums, seine eigne Tätigkeit, sein eignes Leben, sein eigner Geist, sein eigner Reichtum ist. Nicht durch Reflektion entsteht daher jenes wahre Gemeinwesen, es erscheint daher durch die Not und den Egoismus der Individuen, d.h. unmittelbar durch die Be­tätigung ihres Daseins selbst produziert. Es hängt nicht vom Menschen ab, daß dies Gemeinwesen sei oder nicht; aber solange der Mensch sich nicht als Mensch erkennt und daher die Welt menschlich organisiert hat, er­scheint dies Gemeinwesen unter der Form der Entfremdung. Weil sein Sub­jekt, der Mensch, ein sich selbst entfremdetes Wesen ist. Die Menschen, nicht in einer Abstraktion, sondern als wirkliche, lebendige, besondre Individuen sind dies Wesen. Wie sie sind, so ist daher es selbst. Es ist daher ein identischer Satz, daß der Mensch sich selbst entfremdet, und daß die Gesellschaft dieses entfremdeten Menschen die Karikatur seines wirk­lichen Gemeinwesens, seines wahren Gattungslebens sei, <266> daß daher seine Tätigkeit als Qual, seine eigne Schöpfung ihm als fremde Macht, sein Reichtum als Armut, das Wesensband, was ihn an den andren Menschen knüpft, als ein unwesentliches Band und vielmehr die Trennung vom andren Menschen als sein wahres Dasein, daß sein Leben als Aufopfrung seines Lebens, daß die Verwirklichung seines Wesens als Entwirklichung seines Lebens, daß seine Produktion als Produktion seines Nichts, daß seine Macht über den Gegenstand als die Macht des Gegenstandes über ihn, daß er, der Herr seiner Schöpfung, als der Knecht dieser Schöpfung erscheint.

  18. Die Nationalökonomie nun faßt das Gemeinwesen des Menschen, oder ihr sich betätigendes Menschenwesen, ihre wechselseitige Ergänzung zum Gattungsleben, zum wahrhaft menschlichen Leben unter der Form des Austauschs und des Handels auf. Die Gesellschaft, sagt Destutt de Tracy, ist eine Reihe von wechselseitigen échanges. Sie ist eben diese Bewegung der wechselseitigen Integration. Die Gesellschaft, sagt Adam Smith, ist eine handelstreibende Gesellschaft. Jedes ihrer Glieder ist ein Kaufmann.

  19. Man sieht, wie die Nationalökonomie die entfremdete Form des geselligen Verkehrs als die wesentliche und ursprüngliche und der menschlichen Bestimmung entsprechende fixiert. [452]

  20. Die Nationalökonomie – wie die wirkliche Bewegung – geht aus von dem Verhältnis des Menschen zum Menschen, als dem des Privateigentümers zum Privateigentümer. Wenn der Mensch als Privateigentümer vorausgesetzt wird, d. h. also als exklusiver Besitzer, der durch diesen exklusiven Besitz seine Persönlichkeit bewährt und sich vom andern Menschen unterscheidet, wie auf sie bezieht – das Privateigentum ist sein persönliches, sein ihn auszeichnendes, darum sein wesentliches Dasein – , so ist der Verlust oder das Aufgeben des Privateigentums eine Entäußerung des Menschen, wie des Privateigentums selbst. Wir halten hier nur die letztere Bestimmung fest. Wenn ich mein Privateigentum an einen andren ablasse, so hört es auf, mein zu sein; es wird eine von mir unabhängige, außer meinem Bereich liegende Sache, eine mir äußerliche Sache. Ich entäußere also mein Privateigentum. In bezug auf mich setze ich es also als entäußertes Privateigentum. Aber ich setze es nur als entäußerte Sache überhaupt, ich hebe nur mein <267> persönliches Verhältnis zu ihm auf, ich gebe es den elementarischen Naturmächten zurück, wenn ich es nur in bezug auf mich entäußere, Entäußertes Privateigentum wird es nur, wenn es zugleich aufhört, mein Privateigentum zu sein, ohne deswegen aufzuhören, überhaupt Privateigentum zu sein, d.h. also, wenn es zu einem andren Menschen außer mir in dasselbe Verhältnis tritt, in welchem es zu mir selbst stand, mit einem Wort, wenn es das Privateigentum eines andren Menschen wird. Den Fall der Gewalt ausgenommen – wie komme ich nun dazu, an einen andren Menschen mein Privateigentum zu entäußern? Die Nationalökonomie antwortet richtig: Aus Not, aus Bedürfnis. Der andre Mensch ist auch Privat­eigentümer, aber von einer andren Sache, die ich entbehre und die ich nicht entbehren kann oder will, die mir ein Bedürfnis zur Vervollständigung meines Daseins und Verwirklichung meines Wesens scheint.

  21. Das Band, welches die beiden Privateigentümer aufeinander bezieht, ist die spezifische Natur des Gegenstandes, der die Materie ihres Privateigen­tums ist. Die Sehnsucht nach diesen beiden Gegenständen, d.h. das Be­dürfnis nach ihnen, zeigt jedem der Privateigentümer, bringt es ihm zum Bewußtsein, daß er außer dem Privateigentum noch ein andres wesentliches Verhältnis zu den Gegenständen hat, daß er nicht das besondre Wesen ist, wofür er sich hält, sondern ein totales Wesen, dessen Bedürfnisse im Verhältnis des innern Eigentums – denn das Bedürfnis nach einer Sache ist der evidenteste, unwiderleglichste Beweis, daß die Sache zu meinem Wesen gehört, daß ihr Sein für mich, ihr Eigentum das Eigentum, die Eigentüm­lichkeit meines Wesens ist – zu allen, auch zu den Produktionen der Arbeit des andren stehn. Beide Eigentümer werden also getrieben, ihr [453] Privateigentum aufzugeben, aber es so aufzugeben, daß sie zugleich das Privateigen­tum bestätigen, oder das Privateigentum innerhalb des Verhältnisses des Privateigentums aufzugeben. Jeder entäußert also einen Teil seines Privat­eigentums an den andern.

  22. Die gesellschaftliche Beziehung oder das gesellschaftliche Verhältnis der beiden Privateigentümer ist also die Wechselseitigkeit der Entäußerung, das Verhältnis der Entäußerung auf beiden Seiten gesetzt, oder die Entäußerung als das Verhältnis der beiden Eigentümer, während im einfachen Privateigentum die Entäußerung nur noch in bezug auf sich, einseitig stattfindet.

  23. Der Tausch oder der Tauschhandel ist also der gesellschaftliche, der Gattungsakt, das Gemeinwesen, der gesellschaftliche Verkehr und Inte­gration der Menschen innerhalb des Privateigentums und darum der äußerliche, der entäußerte Gattungsakt. Eben darum erscheint er als Tauschhandel. Es ist darum ebenso das Gegenteil des gesellschaftlichen Verhältnisses.

  24. Durch die wechselseitige Entäußerung oder Entfremdung des Privateigentums ist das Privateigentum selbst in die Bestimmung des entäußerten Privateigentums geraten. Denn erstens hat es aufgehört, das Produkt <268> der Arbeit, die exklusive, auszeichnende Persönlichkeit seines Besitzers zu sein, denn dieser hat es entäußert, es ist von dem Besitzer weggeraten, dessen Produkt es war und hat eine persönliche Bedeutung für den gewonnen, dessen Produkt es nicht ist. Es hat seine persönliche Bedeutung für den Besitzer verloren. Zweitens ist es auf ein andres Privateigentum bezogen worden, diesem gleichgesetzt worden. An seine Stelle ist ein Privateigentum von andrer Natur getreten, wie es selbst die Stelle eines Privateigentums von andrer Natur vertritt. Auf beiden Seiten erscheint also das Privat­eigentum als Repräsentant eines Privateigentums von andrer Natur, als das gleiche eines andern Naturprodukts, und beide Seiten beziehen sich so aufeinander, daß jede das Dasein ihres andern vertritt und beide wechsel­seitig sich aufeinander als Ersatzmänner ihrer selbst und ihres andern beziehen. Das Dasein des Privateigentums als solchen ist daher zum Ersatz, zum Äquivalent geworden. An die Stelle seiner unmittelbaren Einheit mit sich selbst ist es nur mehr als Beziehung auf ein andres. Als Äquivalent ist sein Dasein nicht mehr sein ihm eigentümliches. Es ist daher zum Wert und unmittelbar zum Tauschwert geworden. Sein Dasein als Wert ist eine von seinem unmittelbaren Dasein verschiedne, seinem spezifischen Wesen äußerliche, eine entäußerte Bestimmung seiner selbst, ein nur relatives Dasein desselben.

  25. Wie nun dieser Wert sich näher bestimmt, ist anderswo zu entwickeln, ebenso, wie er zum Preis wird. [454]

  26. Das Verhältnis des Tausches vorausgesetzt, wird die Arbeit zur unmittelbaren Erwerbsarbeit. Dies Verhältnis der entfremdeten Arbeit erreicht seine Höhe erst dadurch, daß 1. von der einen Seite die Erwerbsarbeit, das Produkt des Arbeiters in keinem unmittelbaren Verhältnis zu seinem Bedürfnis und zu seiner Arbeitsbestimmung steht, sondern nach beiden Seiten hin durch dem Arbeiter fremde gesellschaftliche Kombinationen bestimmt wird; 2. daß der, welcher das Produkt kauft, selbst nicht produziert, sondern das von einem andren Produzierte vertauscht. In jener rohen Gestalt des entäußerten Privateigentums, des Tauschhandels, hat jeder der beiden Privateigentümer das produziert, wozu ihn unmittelbar sein Bedürfnis, seine Anlage und das vorhandene Naturmaterial trieb. Jeder tauscht daher gegen den andren nur den Überschuß seiner Produktion aus. Die Arbeit war allerdings seine unmittelbare Subsistenzquelle, aber zugleich auch die Be­tätigung seiner individuellen Existenz, Durch den Tausch ist seine Arbeit teilweise zur Erwerbsquelle geworden. Ihr Zweck und ihr Dasein sind ver­schieden geworden. Das Produkt wird als Wert, als Tauschwert, als Äquiva­lent, nicht mehr seiner unmittelbaren persönlichen Beziehung zum Produ­zenten wegen produziert. Je vielseitiger die Produktion wird, je vielseitiger also einerseits die Bedürfnisse, je einseitiger andrerseits die Leistungen des Produzenten werden, um so mehr fällt seine Arbeit in die Kategorie einer Erwerbsarbeit, bis sie <269> endlich nur mehr diese Bedeutung und es ganz zu­fällig und unwesentlich wird, sowohl ob der Produzent in dem Verhältnis des unmittelbaren Genusses und des persönlichen Bedürfnisses zu seinem Produkt steht, als auch ob die Tätigkeit, die Aktion der Arbeit selbst ihm Selbstgenuß seiner Persönlichkeit, die Verwirklichung seiner Naturanlagen und geistigen Zwecke ist.



  1. In der Erwerbsarbeit liegt: 1. Die Entfremdung und Zufälligkeit der Arbeit vom arbeitenden Subjekt; 2. die Entfremdung und Zufälligkeit der Arbeit vom Gegenstand derselben; 3. die Bestimmung des Arbeiters durch die gesellschaftlichen Bedürfnisse, die ihm aber fremd und ein Zwang sind, dem er sich aus egoistischem Bedürfnis, aus Not unterwirft und die für ihn nur die Bedeutung einer Quelle der Befriedigung für seine Notdurft, wie er für sie nur als ein Sklave ihrer Bedürfnisse vorhanden ist; 4. daß dem Arbeiter die Erhaltung seiner individuellen Existenz als Zweck seiner Tätigkeit erscheint und sein wirkliches Tun ihm nur als Mittel gilt; daß er sein Leben betätigt, um Lebensmittel zu erwerben.

  2. Je größer, je ausgebildeter also die gesellschaftliche Macht erscheint innerhalb des privateigentumsverhältnisses, um so egoistischer, gesellschafts­loser, seinem eignen Wesen entfremdeter wird der Mensch. [455]

  3. Wie der wechselseitige Austausch der Produkte der menschlichen Tätig­keit als Tauschhandel, als Schacher, so erscheint die wechselseitige Er­gänzung und Austauschung der Tätigkeit selbst als: Teilung der Arbeit, welche aus dem Menschen möglichst ein abstraktes Wesen, eine Dreh­maschine etc. macht und bis zur geistigen und physischen Mißgeburt ihn umwandelt.

  4. Grade die Einheit der menschlichen Arbeit wird nur als Teilung be­trachtet, weil das gesellschaftliche Wesen nur als sein Gegenteil, in der Form der Entfremdung zum Dasein kommt. Mit der Zivilisation steigert sich die Teilung der Arbeit.

  5. Innerhalb der Voraussetzung der Teilung der Arbeit erhält das Produkt, das Material des Privateigentums für den einzelnen immer mehr die Be­deutung eines Äquivalents, und wie er nicht mehr seinen Überschuß aus­tauscht, sondern der Gegenstand seiner Produktion ihm schlechthin gleich­gültig sein kann, so tauscht er auch nicht mehr sein Produkt unmittelbar gegen das ihm bedürftige Wesen aus. Das Äquivalent erhält seine Existenz als Äquivalent in Geld, welches nun das unmittelbare Resultat der Erwerbsarbeit und der Mittler des Tauschs ist. (Siehe oben.)

  6. Im Geld, der vollständigen Gleichgültigkeit sowohl gegen die Natur des Materials, gegen die spezifische Natur des Privateigentums, wie <270> gegen die Persönlichkeit des Privateigentümers, ist die vollständige Herrschaft der entfremdeten Sache über den Menschen in die Erscheinung getreten. Was als Herrschaft der Person über die Person, ist nun die allgemeine Herrschaft der Sache über die Person, des Produkts über den Produzenten. Wie schon im Äquivalent, im Wert die Bestimmung der Entäußerung des Privateigen­tums lag, so ist das Geld das sinnliche, selbst gegenständliche Dasein dieser Entäußerung.

  7. Es versteht sich, daß die Nationalökonomie diese ganze Ent­wicklung nur als ein factum, als die Ausgeburt zufälliger Not begreifen kann.

  8. Die Trennung der Arbeit von sich selbst = Trennung des Arbeiters vom Kapitalisten = Trennung von Arbeit und Kapital, dessen ursprüng­liche Form in Grundeigentum und bewegliches Eigentum zerfällt ... Die ursprüngliche Bestimmung des Privateigentums ist das Monopol; sobald es sich daher eine politische Konstitution gibt, ist sie die des Monopols. Das vollendete Monopol ist die Konkurrenz. |

  9.  Dem Nationalökonomen zerfal­len Produktion, Konsumtion und als Vermittler von beiden der Austausch [456] oder die Distribution. Die Trennung von Produktion und Konsumtion von Tätigkeit und Geist an verschiedne Individuen und in demselben Individuum, ist die Trennung der Arbeit von ihrem Gegenstand und von ihr selbst als einem Geist. Die Distribution ist die sich betätigende Macht des Privateigentums, |

  10.  Die Trennung von Arbeit, Kapital, Grundeigentum wechselseitig, wie die der Arbeit von der Arbeit, des Kapitals vom Kapital, und des Grundeigentums vom Grundeigentum, endlich die Trennung der Arbeit vom Arbeitslohn, des Kapitals von dem Gewinn, und des Gewinns von den Zinsen, endlich des Grundeigentums von der Grundrente, läßt die Selbstentfremdung sowohl in der Gestalt der Selbstentfremdung als der wechselseitigen Entfremdung erscheinen. |

  11. “Man unterstelle nun den Fall, daß das Gouvernement die Vermehrung und Vermindrung des Geldes fixieren will. Bestrebt es sich, die Quantität des Geldes unter dem Maß zu halten, den der freie Verlauf der Dinge produzieren würde, so erhebt es den Wert des gemünzten Goldes und macht es zum Interesse aller, die Barren in Münze zu verwandeln. Dann entsteht heimliche Fabrikation, das Gouvernement muß sie durch Strafen verhindern. Will das Gouvernement die Goldquantität über der nötigen Höhe erhalten, so drückt es seinen Wert herab, jeder sucht es in Barren zu gießen, wo­gegen es wieder nur <271> das Mittel der Strafe hat. Aber die Hoffnung des Gewinns siegt über die Furcht vor der Strafe.” p. 137, 138.




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