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kulant sein nennt. Sie sind daher ohne Zutritt von Licht und Luft, außer von der Frontseite." (Dr. Hunters
Report, l.c.p. 135.) "Sehr oft ist der Bierwirt oder Krämer des Dorfs zugleich Hausvermieter. In diesem
Fall findet der Landarbeiter in ihm einen zweiten Herrn neben dem Pächter. Er muß zugleich sein Kunde
sein. Mit 10 sh. per Woche, minus einer jährlichen Rente von 4 Pfd.St., ist er verpflichtet, sein modicum
von Tee, Zucker, Mehl, Seife, Kerzen und Bier zu den vom Krämer beliebten Preisen zu kau-
fen." (l.c.p. 132.) Diese offnen Dorfschaften bilden in der Tat die "Strafkolonien" des englischen Acker-
bauproletariats. Viele der Cottages sind reine Logierhäuser, wo alles vagabundierende Gesindel der Um-
gegend durchpassiert. Der Landmann und seine Familie, die oft wahrhaft wunderbar in den schmutzigsten
Verhältnissen Tüchtigkeit und Reinheit des Charakters bewahrt hatten, gehn hier platterdings zum Teufel.
Es ist natürlich Mode unter den vornehmen Shylocks, über die Bauspekulanten und die kleinen Eigentü-
mer und die offnen Orte pharisäisch die Achsel zu zucken. Sie wissen sehr wohl, daß ihre "geschloßnen
Dörfer und Schaudörfer" die Geburtsstätten der "offnen Orte" sind und ohne dieselben nicht existieren
könnten. "Ohne die kleinen Eigentümer der offnen Orte müßte der größte Teil der Landarbeiter unter den
Bäumen der Güter schlafen, worauf sie arbeiten." (l.c.p. 135.) Das System der "offnen" und "geschloß-
nen" Dörfer herrscht in allen Midlands und im ganzen Osten Englands.
(166) "Der Hausvermieter" (der Pächter oder Landlord) "bereichert sich direkt oder indirekt durch die
Arbeit eines Mannes, dem er 10 sh. per Woche zahlt, und zwackt dann wieder von diesem armen Teufel 4
oder 5 Pfd.St. jährliche Miete für Häuser ab, die keine 20 Pfd.St. auf offnem Markt wert sind, aber auf
ihrem künstlichen Preis erhalten werden durch die Macht des Eigentümers, zu sagen: 'Nimm mein Haus
oder pack dich und suche anderswo ein Unterkommen, ohne Arbeitszeugnis von mir' ... Wünscht ein
Mann sich zu verbessern und als Schienenleger zu einer Eisenbahn zu gehn oder einem Steinbruch, wie-
der ist dieselbe Macht bereit mit einem: 'Arbeite für mich zu diesem niedrigen Arbeitslohn oder pack dich
auf eine Woche Kündigung; nimm dein Schwein mit dir, wenn du eins hast, und schau zu, was du aus den
Kartoffeln herausschlägst, die in deinem Garten wachsen.' Steht jedoch das Interesse nach der andren
Seite, so zieht in solchen Fällen der Eigentümer" (resp. Pächter) "manchmal eine erhöhte Hausmiete vor
als Strafe für die Desertion aus seinem Dienst." (Dr. Hunter, l.c.p. 132.)
(167) "Jung verheiratete Paare sind kein erbauliches Studium für erwachsne Brüder und Schwestern in
derselben Schlafstube; und obgleich Beispiele nicht registriert werden dürfen, liegen hinreichende Data
vor, um die Bemerkung zu rechtfertigen, daß großes Leid und oft der Tod das Los der weiblichen Teil-
nehmer am Verbrechen der Blutschande ist." (Dr.Hunter, l.c.p. 137.) Ein ländlicher Polizeibeamter, der
viele Jahre durch als Detektiv in den schlechtesten Vierteln von London funktioniert hatte, sagt von den
Mädchen seines Dorf: aus: "Ihre grobe Immoralität im frühen Alter, ihre Frechheit und Schamlosigkeit
habe ich niemals während meines Polizeilebens in den schlechtesten Teilen von London erreicht gesehn
... Sie leben wie Schweine, große Jungen und Mädchen, Mütter und Väter, alles schläft zusammen in der-
selben Stube." ("Child. Empl. Comm.. Sixth Report", Lond. 1867, Appendix, p. 77, n. 155.)
(168) "Public Health. Seventh Report, 1864", p. 9-14 passim.
(168a) "Pfaff und Edelmann scheinen verschworen, sie tot zu hetzen"
(169) "Die gottgewollte Beschäftigung des Landarbeiters gibt selbst seiner Stellung Würde. Er ist kein
Sklave, sondern ein Friedenssoldat und verdient seinen Platz in einer Wohnung, wie sie für den verheira-
teten Mann vom Landlord zur Verfügung gestellt werden muß, der für sich des Recht beansprucht hat, ihn
zur Arbeit zu zwingen, ähnlich wie das Land dem militärischen Soldaten gegenüber verfährt. Er erhält
ebensowenig den Marktpreis für seine Arbeit wie ein Soldat. Gleich dem Soldaten fängt man auch ihn,
solange er jung und unwissend ist und nur seinen eignen Beruf und seinen eignen Wohnort kennt. Frühe
Heirat und die Handhabung der verschiednen Niederlassungsgesetze wirken auf den einen wie die An-
werbung und das Militärstrafgesetz auf den andern." (Dr. Hunter, l.c.p. 132.) Manchmal erweicht sich
irgend ein auusnahmsweis schwachherziger Landlord über die von ihm geschaffene Einöde. "Es ist ein
melancholisch Ding, allein in seinem Land zu sein", sagte der Graf von Leicester, als man ihm zum Fer-
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tigbau von Holkham gratulierte: "Ich schaue um mich und sehe kein Haus außer meinem eignen. Ich bin
der Riese vom Riesenturm und habe alle meine Nachbarn aufgegessen."
(170) Ähnliche Bewegung seit den letzten Dezennien in Frankreich, im Maß, wie sich dort die kapitalisti-
sche Produktion der Agrikultur bemächtigt und die "überzählige" Landbevölkerung nach den Städten
treibt. Ebenso hier verschlechterte Wohnlichkeits- und sonstige Verhältnisse an der Quelle der "Überzäh-
ligen". Über das eigentümliche "Prolétariat foncier" welches das Parzellensystem aus-
gebrütet hat, sieh u.a. die früher zitierte Schrift von Colins und Karl Marx, "Der achtzehnte Brumaire des
Louis Bonaparte", 2.Aufl., Hamburg 1869, p. 88 sqq. 1846 betrug die städti-
sche Bevölkerung in Frankreich 24,42, die ländliche 75,58%, 1861 die städtische 28,86, die ländliche
71,14%. In den letzten 5 Jahren ist die Abnahme der ländlichen Prozentteile der Bevölkerung noch grö-
ßer. Schon 1846 sang Pierre Dupont in seinen "Ouvriers":
"Schlecht gekleidet, in Löchern wohnend,
unter den Dächern, im Schutt,
leben wir mit Eulen und Dieben,
Freunde des Dunkels."
(171) Der sechste und schließliche Report der Child. Empl. Comm., publiziert Ende März 1867, behan-
delt nur das agrikole Gangsystem.
(172) "Child. Empl. Comm., VI. Report", Evidence, p. 37, n. 173. – Fenland = Marschland.
(173) Einzelne Gangmeister jedoch haben sich zu Pächtern von 500 Acres oder Besitzern ganzer Häuser-
reihen heraufgearbeitet.
(174) "Die Hälfte der Mädchen von Ludford ist ruiniert worden durch den Gang. (l.c., Appendix, p. 6, n.
32.)
(175) "Das System hat sehr zugenommen in den letzten Jahren. In einigen Plätzen ist es erst seit kurzem
eingeführt, in andren, wo es älter, werden mehr und jüngere Kinder in den Gang einrolliert." (l.c.p. 79,
n.174.)
(176) "Kleine Pächter wenden die Gangarbeit nicht an." "Sie wird nicht angewandt auf armem Land, son-
dern auf Land, was 2 Pfd.St. bis 2 Pfd.St. 10 sh. Rente per Acre bringt." (l.c.p. 17 u. 14.)
(177) Einem dieser Herrn schmecken seine Renten so gut, daß er der Untersuchungskommission entrüstet
erklärt, der ganze Schrei sei nur dem Namen des Systems geschuldet. Wenn man es statt "Gang" dahinge-
gen "jugendliche industriell-agrikolkooperative Selbsterhaltungsassoziation" taufe, so wäre alles all right.
(178) "Gangarbeit ist wohlfeiler als andre Arbeit, das ist die Ursache, warum sie angewandt wird", sagt
ein ehemaliger Gangmeister. (l.c.p. 17, n.14.) "Des Gangsystem ist entschieden das wohlfeilste für den
Pächter und ebenso entschieden das verderblichste für die Kinder", sagt ein Pächter. (l.c.p. 16, n. 3.)
(179) "Zweifelsohne vieles jetzt von den Kindern in Gängen verrichtete Werk wurde früher von Männern
und Weibern verrichtet. Wo Weiber und Kinder angewandt werden, sind jetzt mehr Männer arbeitslos
(more men are out of work) als früher." (l.c.p. 43, n. 202.) Dagegen u.a.: "Die Arbeitsfrage (labour que-
stion) in vielen Agrikulturdistrikten, besonders den kornproduzierenden, wird so ernsthaft infolge der
Auswanderung und der Leichtigkeit, welche die Eisenbahnen zur Entfernung nach den großen Städten
bieten, daß ich" (das "Ich" ist das des Landagenten eines großen Herrn) "die Kinderdienste für absolut