Das kapital, Band



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Karl Marx, Friedrich Engels

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Zehnkorn wurden dadurch Ware, daß sie für andre produziert waren. Um Ware zu werden, muß das Pro-



dukt dem andern, dem es als Gebrauchswert dient, durch den Austausch übertragen werden.}[11a] End-

lich kann kein Ding Wert sein, ohne Gebrauchsgegenstand zu sein. Ist es nutzlos, so ist auch die in ihm

enthaltene Arbeit nutzlos, zählt nicht als Arbeit und bildet daher keinen Wert.

[11a]Note zur 4. Aufl. – Ich schiebe das Eingeklammerte ein, weil durch dessen Weglassung sehr

häufig das Mißverständnis entstanden, jedes Produkt, das von einem andern als dem Produzenten

konsumiert wird, gelte bei Marx als Ware. – F.E.

[1*] 1. Aufllage folgt: Wir kennen jetzt die Substanz des Werts. Es ist die Arbeit. Wir kennen sein

Größenmaß. Es ist die  Arbeitszeit. Seine  Form, die den  Wert eben zum  Tausch-Wert stempelt,

bleibt zu analysieren. Vorher jedoch sind die bereits gefundenen Bestimmungen etwas näher zu

entwickeln.

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2. Doppelcharakter der in den Waren dargestellten Arbeit

Ursprünglich erschien uns die Ware als ein Zwieschlächteges, Gebrauchswert und Tauschwert. Später

zeigte sich, daß auch die Arbeit, sowiet sie im Wert ausgedrückt ist, nicht mehr dieselben Merkmale be-

sitzt, schlächtige Natur der in der Ware enthaltenen Arbeit ist zuerst von mir kritisch nachgewiesen wor-

den[12]. Da dieser Punkt der Springpunkt ist, um den sich das Verständnis der politischen Ökonomie

dreht, soll er hier näher beleuchtet werden.

Nehmen wir zwei Waren, etwa einen Rock und 10 Ellen Leinwand. Der erster habe den zweifachen Wert

der letzteren, so daß, wenn 10 Ellen Leinwand = W, der Rock = 2 W.

Der Rock ist ein Gebrauchswert, der ein besonderes Bedürfnis befriedigt. Um ihn hervorzubringen, bedarf

es einer bestimmten Art produktiver Tätigkeit. Sie ist bestimmt durch ihren Zweck, Operationsweise,

Gegenstand, Mittel und Resultat. Die Arbeit, deren Nützlichkeit sich so im Gebrauchswert ihres Produkts

oder darin darstellt, daß ihr Produkt ein Gebrauchswert ist, nennen wir kurzweg nützliche Arbeit. Unter

diesem Gesichtspunkt wird sie stets betrachtet mit Bezug auf ihren Nutzeffekt.

Wie Rock und Leinwand qualitativ verschiedne Gebrauchswerte, so sind die ihr Dasein vermittelnden

Arbeiten qualitativ verschieden – Schneiderei und Weberei. Wären jene Dinge nicht qualitativ verschied-

ne Gebrauchswerte und daher Produkte qualitativ verschiedner nützlicher Arbeiten, so könnten sie sich

überhaupt nicht als Waren gegenübertreten. Rock tauscht sich nicht aus gegen Rock, derselbe Ge-

brauchswert nicht gegen denselben Gebrauchswert.

In der Gesamtheit der verschiedenartigen Gebrauchswerte oder Warenkörper erscheint eine Gesamtheit

ebenso mannigfaltiger, nach Gattung, Art, Familie, Unterart, Varietät verschiedner nützlicher Arbeiten –

eine gesellschaftliche Teilung der Arbeit. Sie ist Existenzbedingung der Warenproduktion, obgleich Wa-

renproduktion nicht umgekehrt die Existenzbedingung gesellschaftlicher Arbeitsteilung. In der altindi-

schen Gemeinde ist die Arbeit gesellschaftlich geteilt, ohne daß die Produkte zu Waren werden. Oder, ein

näher liegendes Beispiel, in jeder Fabrik ist die Arbeit syste-

[12]l.c.p.12, 13 und passim.[1*]

[1*] Siehe Band 13 unserer Ausgabe, S.22, 23 und pass.

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matisch geteilt, aber diese Teilung nicht dadurch vermittelt, daß die Arbeiter ihre individuellen Produkte



austauschen. Nur Produkte selbständiger und voneinander unabhängiger Privatarbeiten treten einander als

Waren gegenüber.

Man hat also gesehn : in dem Gebrauchswert jeder Ware steckt eine bestimmte zweckmäßig produktive

Tätigkeit oder nützliche Arbeit. Gebrauchswerte können sich nicht als Waren gegenübertreten, wenn nicht




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qualitativ verschiedne nützliche Arbeiten in ihnen stecken. In einer Gesellschaft, deren Produkte allge-



mein die Form der Ware annehmen, d.h. in einer Gesellschaft von Warenproduzenten, entwickelt sich

dieser qualitative Unterschied der nützlichen Arbeiten, welche unabhängig voneinander als Privatge-

schäfte selbständiger Produzenten betrieben werden, zu einem vielgliedrigen System, zu einer gesell-

schaftlichen Teilung der Arbeit.

Dem Rock ist es übrigens gleichgültig, ob er vom Schneider oder vom Kunden des Schneiders getragen

wird. In beiden Fällen wirkt er als Gebrauchswert. Ebensowenig ist das Verhältnis zwischen dem Rock

und der ihn produzierenden Arbeit an und für sich dadurch verändert, daß die Schneiderei besondre Pro-

fession wird, selbständiges Glied der gesellschaftlichen Teilung der Arbeit. Wo ihn das Kleidungsbedürf-

nis zwang, hat der Mensch jahrtausendelang geschneidert, bevor aus einem Menschen ein Schneider

ward. Aber das Dasein von Rock, Leinwand, jedem nicht von Natur vorhandnen Element des stofflichen

Reichtums, mußte immer vermittelt sein durch eine spezielle, zweckmäßig produktive Tätigkeit, die be-

sondere Naturstoffe besondren menschlichen Bedürfnissen assimiliert. Als Bildnerin von Gebrauchswer-

ten, als nützliche Arbeit, ist die Arbeit daher eine von allen Gesellschaftsformen unabhängige Existenz-

bedingung des Menschen, ewige Naturnotwendigkeit, um den Stoffwechsel zwischen Mensch und Natur,

also das menschliche Leben zu vermitteln.

Die Gebrauchswerte Rock, Leinwand usw., kurz die Warenkörper, sind Verbindungen von zwei Elemen-

ten, Naturstoff und Arbeit. Zieht man die Gesamtsumme aller verschiednen nützlichen Arbeiten ab, die in

Rock, Lenwand usw. stecken, so bleibt stets ein materielles Substrat zurück, das ohne Zutun des Men-

schen von Natur vorhanden ist. Der Mensch kann in seiner Produktion nur verfahren, wie die Natur

selbst, d.h. nur die Formen der Stoffe ändern[13]. Noch mehr. In dieser Arbeit der Formung

[13]"Alle Erscheinungen des Weltalls, seien sie hervorgerufen von der Hand des Menschen oder

durch die allgemeinen Gesetze der Physik, sind nicht tatsächliche Neuschöpfungen, sondern le-

diglich eine Umformung des Stoffes. Zusammensetzen und

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selbst wird er beständig unterstützt von Naturkräften. Arbeit ist also nicht der einzige Quelle der von ihr

produzierten Gebrauchswerte, des stofflichen Reichtums. Die Arbeit ist sein Vater, wie William Petty

sagt, und die Erde seine Mutter.

Gehen wir nun von der Ware, soweit sie Gebrauchsgegenstand, über zum Waren-Wert.

Nach unsrer Unterstellung hat der Rock den doppelten Wert der Leinwand. Dies ist aber nur ein quantita-

tiver Unterschied, der uns zunächst noch nicht interessiert. Wir erinnern daher, daß, wenn der Wert eines

Rockes doppelt so groß als der von 10 Ellen Leinwand, 20 Ellen Leinwand dieselbe Wertgröße haben wie

ein Rock. Als Werte sind Rock und Leinwand Dinge von gleicher Substanz, objektive Ausdrücke gleich-

artiger Arbeit. Aber Schneiderei und Weberei sind qualitativ verschiedne Arbeiten. Es gibt jedoch Gesell-

schaftszustände, worin derselbe Mensch abwechselnd schneidert und webt, diese beiden verschiednen

Arbeitsweisen daher nur Modifikationen der Arbeit desselben Individuums und noch nicht besondre feste

Funktionen verschiedner Individuen sind, ganz wie der Rock, den unser Schneider heute, und die Hosen,

die er norgen macht, nur Variationen derselben individuellen Arbeit voraussetzen. Der Augenschein lehrt

ferner, daß in unsrer kapitalistischen Gesellschaft, je nach der wechselnden Richtung der Arbeitsnachfra-

ge, eine gegebene Portion menschlicher Arbeit abwechselnd in der Form von Schneiderei oder in der

Form von Weberei zugeführt wird. Dieser Formwechsel der Arbeit mag nicht ohne Friktion abgehn, aber

er muß gehn. Sieht man ab von der Bestimmtheit der produktiven Tätigkeit und daher vom nützlichen

Charakter der Arbeit, so bleibt das an ihr, daß sie eine Verausgabung menschlicher Arbeitskraft ist.

Schneiderei und Weberei, obgleich qualitativ verschiedne produktive Tätigkeiten, sind beide produktive

Verausgabung von menschlichem Hirn, Muskel, Nerv, Hand usw., und in diesem Sinn beide mensch-

Trennen sind die einzigen Elemente, die der menschliche Geist immer wieder bei der Analyse der

Verstellung der Reproduktion findet ; und ebenso verhält es sich mit der Reproduktion des Wer-

tes"(Gebrauchswert, obgleich Verri hier in seiner Polemik gegen die Physiokraten selbst nicht



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