Das kapital, Band



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D

AS 

K

APITAL 

B

AND 

1

Karl Marx, Friedrich Engels

43

1 Rock =


10 Pfd. Tee =

40 Pfd. Kaffee =

2 Unzen Gold

1 Qrtr. Weizen =

1/2 Tonne Eisen =

x Ware A =

Es finden wesentliche Veränderungen statt beim Übergang von Form I zu Form II, von Form II zu Form

III. Dagegen unterscheidet Form IV sich durch nichts von Form III, außer daß jetzt statt Leinwand Gold

die allgemeine Äquivalentform besitzt. Gold bleibt in Form IV, was die Leinwand in Form III unmittelba-

rer allgemeiner Austauschbarkeit oder die allgemeine Äquivalentform jetzt durch gesellschaftliche Ge-

wohnheit endgültig mit der spezifischen Naturalform der Ware Gold verwachsen ist.

Gold tritt den andren Waren nur als Geld gegenüber, weil es ihnen bereits zuvor als Ware gegenüber-

stand. Gleich allen andren Waren funktionierte es auch als Äquivalent, sei es als einzelnes Äquivalent in

vereinzelten Austauschakten, sei es als besondres Äquivalent neben andren Warenäquivalenten. Nach und

nach funktionierte es in engeren oder weiteren Kreisen als allgemeines Äquivalent. Sobald es das Mono-

pol dieser Stelle im Wertausdruck der Warenwelt erobert hat, wird es Geldware, und erst von dem Au-

genblick, wo es bereits Geldware geworden ist, unterscheidet sich Form IV von Form III, oder ist die

allgemeine Wertform verwandelt in die Geldform.

Die einfache relative Wertausdruck einer Ware, z. B. der Leinwand, in der bereits als Geldware funktio-

nierenden Ware, z. B. dem Gold, ist Preisform. Die "Preisform" der Leinwand daher:

20 Ellen Leinwand = 2 Unzen Gold

oder, wenn 2 Pfd. St. der Münzname von 2 Unzen Gold,

20 Ellen Leinwand = 2 Pfd. St.

{85}


Die Schiwierigkeit im Begriff der Geldform beschränkt sich auf das Begreifen der allgemeinen Äquiva-

lentform, also der allgemeinen Wertform überhaupt, der Form III. Form III löst sich rückbezüglich auf in

Form II, die entfaltete Wertform, und ihr konstituierndes Element ist Form I: 20 Ellen Leinwand = 1 Rock

oder x Ware A = y Ware B. Die einfache Warenform ist daher der Keim der Geldform.



4. Der Fetischcharakter der Ware und sein Geheimnis

Eine Ware scheint auf den ersten Blick ein selbstverständliches, triviales Ding. Ihre Analyse ergibt, daß

sie ein sehr vertracktes Ding ist, voll metaphysischer Sptitzfindigkeit und theologischer Mucken. Soweit

sie Gebrauchswert, ist nichts Mysteriöses an ihr, ob ich sie nun unter dem Gesichtspunkt betrachte, daß

sie durch ihre Eigenschaften menschliche Bedürfnisse befriedigt oder diese Eigenschaften erst als Produkt

menschlicher Arbeit erhält. Es ist sinnenklar, daß der Mensch durch seine Tätigkeit die Formen der Na-

turstoffe in einer ihm nützliche Weise verändert. Die Form des Holzes z. B. wird verändert, wenn man

aus ihm einen Tisch macht. Nichtsdestoweniger bleibt der Tisch Holz, ein ordinäres sinnliches Ding.

Aber sobald er als Ware auftritt, verwandelt er sich in ein sinnlich übersinnliches Ding. Er steht nicht nur

mit seinen Füßen auf dem Boden, sondern er stellt sich allen andren Waren gegenüber auf den Kopf und

entwickelt aus seinem Holzkopf Grillen, weil wunderlicher, als wenn er aus freien Stücken zu tanzen

begänne[25].

Der mystische Charakter der Ware entspringt also nicht aus ihrem Gebrauchswert. Er entspringt ebenso-

wenig aus dem Inhalt der Wertbestimmungen. Denn erstens, wie verschieden die nützlichen Arbeiten

oder produktiven Tätigkeiten sein mögen, es ist eine physiologische Wahrheit, daß sie Funktionen des

menschlichen Organismus sind und daß jede solche Funktion, welches immer ihr Inhalt und ihre Form,

wesentlich Verausgabung von menschlichem Hirn, Nerv, Muskel, Sinnesorgan usw. ist. Was zweitens der

Bestimmung der Wertgröße zugrunde liegt, die Zeitdauer jener Verausgabung oder die Quantität der Ar-




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Karl Marx, Friedrich Engels

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beit, so ist die Quantität sogar sinnfällig von der Qualität der Arbeit unterscheidbar. In allen Zuständen



mußte die Arbeitszeit, welche die Produktion der Lebensmittel kostet, den Men-

[25] Man erinnert sich, daß China und die Tische zu tanzen anfingen, als alle übrige Welt still zu

stehn schien – pour encourager les autres.

{86}


schen interessieren, obgleich nicht gleichmaßig auf verschiedenen Entwicklungsstufen[26]. Endlich, so-

bald die Menschen in irgendeiner Weise füreinander arbeiten, erhält ihre Arbeit auch eine gesellschaftli-

che Form.

Woher entspringt also der rätselhafte Charakter des Arbeitsprodukts, sobald es Warenform annimmt?

Offenbar aus dieser Form selbst. Die Gleichheit der menschlichen Arbeiten erhält die sachliche Form der

gleichen Wertgegenständlichkeit der Arbeitsprodukte, das Maß der Verausgabung menschlicher Arbeits-

kraft durch ihre Zeitdauer erhält die Form der Wertgröße der Arbeitsprodukte, endlich die Verhältnisse

der Produzenten, worin jene gesellschaftlichen Bestimmungen ihrer Arbeiten betätigt werden, erhalten die

Form eines gesellschaftllichen Verhältnisses der Arbeitsprodukte.

Das Geheimnisvolle der Warenform besteht also einfach darin, daß sie den Menschen die gesellschaftli-

chen Charaktere ihrer eignen Arbeit als gegenständliche Charaktere der Arbeitsprodukte selbst, als gesell-

schaftliche Natureigenschaften dieser Dinge zurückspiegelt, daher auch das gesellschaftliche Verhältnis

der Produzenten zur Gesamtarbeit als ein außer ihnen existierendes gesellschaftliches Verhältnis von Ge-

genständen. Durch dies Quidproquo werden die Arbeitsprodukte Waren, sinnlich übersinnliche oder ge-

sellschaftliche Dinge. So stellt sich der Lichteindruck eines Dings auf den Sehnerv nicht als subjektiver

Reiz des Sehnervs selbst, sondern als gegenständliche Form eines Dings außerhalb des Auges dar. Aber

beim Sehen wird wirklich Licht von einem Ding, dem äußeren Gegenstand, auf ein andres Ding, das Au-

ge, geworfen. Es ist ein physisches Verhältnis zwischen physischen Dingen. Dagegen hat die Warenform

und das Wertverhältnis der Arbeitsprodukte, worin sie sich darstellt, mit ihrer physischen Natur und den

daraus entspringenden dinglichen Beziehungen absolut nichts zu schaffen. Es ist nur das bestimmte ge-

sellschaftliche Verhältnis der Menschen selbst, welches hier für sie die phantasmagorische Form eines

Verhältnisses von Dingen annimmt. Um daher eine Analogie zu finden, müssen wir in die Nebelregion

der religiösen Welt flüchten. Hier scheinen die Produkte des menschlichen Kopfes mit eignem Leben

begabte, untereinander und mit den Menschen in Verhältnis stehende selbständige Gestalten. So in der

Warenwelt die Produkte der menschlichen Hand. Dies

[26] Note zur 2. Ausg. Bei den alten Germanen wurde die Größe eines Morgens Land nach der

Arbeit eines Tages berechnet und daher der Morgen Tagwerk(auch Tagwanne)(jurnale oder jur-

nalis, terra jurnalis, jornalis oder diurnalis), Mannwerk, Mannskraft, Mannsmaad, Mannshauet

usf. benannt. Sieh Georg Ludwig von Maurer, "Einleitung zur Geschichte der Mark-, Hof-, usw.

Verfassung", München 1854, p. 129 sq.

{87}

nenne ich den Fetischismus, der den Arbeitsprodukten anklebt, sobald sie als Waren produziert werden,



und der daher von der Warenproduktion unzertrennlich ist.

Dieser Fetischcharakter der Warenwelt entspringt, wie die vorhergehende Analyse bereits gezeigt hat, aus

dem eigentümlichen gesellschaftlichen Charakter der Arbeit, welche Waren produziert.

Gebrauchsgegenstände werden überhaupt nur Waren, weil sie Produkte voneinander unabhängig be-

triebner Privatarbeiten sind. Der Komplex dieser Privatarbeiten bildet die gesellschaftliche Gesamtarbeit.

Da die Produzenten erst in gesellschaftlichen Kontakt treten durch den Austausch ihrer Arbeitsprodukte,

erscheinen auch die spezifisch gesellschaftlichen Charaktere ihrer Privatarbeiten erst innerhalb dieses

Austausches. Oder die Privatarbeiten betätigen sich in der Tat erst als Glieder der gesellschaftlichen Ge-

samtarbeit durch die Beziehungen, worin der Austausch die Arbeitsprodukte und vielmittelst derselben

die Produzenten versetzt. Den letzteren erscheinen daher die gesellschaftllichen Beziehungen ihrer Pri-

vatarbeiten als das, was sie sind, d. h. nicht als unmittelbar gesellschaftliche Verhältnisse der Personen in



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