Kadi- trieb Vo



Yüklə 18,18 Kb.
tarix14.04.2018
ölçüsü18,18 Kb.
#38131

Lehrveranstaltung vom 18.6.2009

C. Lacina
Die letzte Vorlesung hat sich mit der Weiterentwicklung von Lacans Überlegung zum Trieb und mit Laplanche und Lacan auseinandergesetzt.
Bei Lacan werden die Ausdrücke alienation und separation verwendet. alienation steht für Entfremdung und separation für Trennung. Alienation ist die Erfahrung, die ein Subjekt zum Spiegel macht und separation der Schritt der mit dem Eintritt eines noch Ichs mit dem Symbolischen verbunden ist. Alienation bedeutet ein Ich erkennt im Spiegel am Ende der Phase nicht wider, und separation bedeutet, das Ich erfährt sich als getrennt von dem Gegenüber im Spiegel. Im Rahmen der separation entsteht das was Lacan dann als Subjekt auffasst. Das Subjekt ist von 2 Verlusten gekennzeichnet, die alienation ist mit einem Verlust an sich selbst verbunden und die separation mit einem Verlust der sich im anderen als Mangel manifestiert. Diese Erfahrung erfolgt entlang des Todestriebs, ein nicht zu ist aufgerufen ein anderes nicht zu zu erfüllen. Das der Übergang der geschlossenen Formation eines Körpers vor dem Spiegel in die offenere beweglichere Formation im Symbolischen bestimmt wird spielt die negative Formation eine tragende Rolle. Es geht um Mangel, Verlust, Trennung und im weitesten Sinne um Tod. Diese negativen Momente sind für die Symbolik erforderlich.
Wichtig am Symbolischen ist für Lacan, dass es eine Friedensordnung ist, dass sie in diesem Sinne reifer ist als das Imaginäre, indem es um Streit, Herrschaft und Unterwerfung geht. Obwohl das Symbolische verfehlt wird, wo es also einem Ich nicht gelingt diese Schritte von alienation zu separation durchzumachen, bilden sich andere Verknüpfungen zwischen dem Imaginären und dem Realen heraus, das entscheidende für den späten Lacan ist ein Ineinandergreifen der 3 Ordnungen: imaginär, real, symbolisch- in einer Weise das jeweils 2 von diesem Ordnungen, also das imaginäre und reale z.B. durch die 3. Ordnung verbunden sind. Auch das Symbolische und das Imaginäre werden durch das Reale verbunden.
Wenn ein Übertritt ins Symbolische nicht gelingt, wird noch etwas Zusätzliches gebraucht, um Symbolisches, Imaginäres und Reales zusammen zuhalten und das nennt Lacan das Symptom wie beispielsweise eine Wahnvorstellung. Bei der separation ist Lacan das Einordnen in die verschiedenen Register ein wichtiger Punkt. Lacan sagt, jede Angst ist eine Kastrationsangst, und meint damit die Angst vor der nicht stattfindenden Trennung. Lacan geht davon aus, dass Trennung Angst löst. Er setzt die Energie der Libido mit der Energie der Todestriebe gleich, denn jeder Trieb ist potentiell ein Todestrieb.
Lacan grenzt sich zentral gegen die Verwechselung zwischen Trieb und Instinkt ab, diese Unterscheidung Trieb und Instinkt ist der Angelpunkt von Laplaches Kritik. Lacan argumentiert so, dass er sagt, Freud reduziert den Trieb auf das männliche Begehren, was es unmöglich macht, ihn mit dem Instinkt zu verwechseln. Die sexuelle Färbung der Libido die Freud wichtig ist, hat etwas mit einer Leere zutun, mit etwas, was sich auftut, wenn das Begehren auf seine Grenzen stößt.
Das Verhältnis zwischen dem Trieb und der Kluft schreibt Lacan als Minus Phi. Es geht um die Nicht-Befriedigung des Triebes und diese steht wieder mit dem Begehren in Verbindung, es konstituiert sich auch durch eine Nichterfüllung. In dem Moment, wo es erfüllt wird, gibt es kein Begehren mehr. Das Begehren konstituiert sich über ein „Nicht“ und ist angewiesen auf ein Verbot, dass dieses „Nicht“ repräsentiert. Kulturell ist es das, was als Inzest-Verbot die Sprache, aber auch die Verhältnisse der Menschen untereinander regelt. Das Inzestverbot beim späten Lacan bedeutet: es ist der Zugang zu einem allerhöchsten Genießen, dass sich mit der Mutter verbindet, verboten und untersagt. Das Begehren ist angewiesen auf dieses Verbot.
Das Genießen einerseits ist das, was sich jenseits des Begehrens, jenseits des Lustprinzips in diesem Bereich des Triebs manifestiert. Der Trieb, sagt Lacan, ist kein Verbot, er folgt seinem eigenen Drang und gelangt immer zur Befriedigung. Es ist nicht möglich das sich nur ein Subjekt in diesem Triebbereich einrichtet, um ein Subjekt zu sein muss man sich in der Sprache des Begehrens einrichten und in diesem befindet sich dieses Minus Phi als Phallus greifbar ist. Lacan versucht den Phallus zu denken als eine Sprache organisierenende, leere sprachliche Formation ohne Bedeutung, deren Bedeutungslosigkeit nicht ertragen werden kann, solang die Kastration nicht anerkannt wird. Kastration bedeutet, anzuerkennen, dass ein Subjekt nicht vollständig ist und ihm etwas fehlt, nämlich der Penis, d.h. Phallus. Lacan versucht den Phallus völlig zu trennen vom Penis. Freud verwendet Phallus und Penis zum Teil synonym. Eine ähnliche Formation die aber noch weiter zurückgreift stellt die Brustwarze dar, denn der Penis ist eigentlich nur Ersatz für dieses allererste verlorene Lustobjekt.
Jacques Alain Miller beschreibt Lacans späte Position über der Kastration folgendermaßen: Die Kastration (Trennung) entspricht einem Rätsel dem sich das Subjekt nicht aussetzen will, Es besteht das, was Miller eine sexuelle Nicht-Beziehung nennt. Es fehlt ein Signifikant, um diese Nicht-Beziehung zu benennen. Ein Versuch ein Wort für dieses Unnennbare zu finden, besteht darin, auf den Phallus zurückzugreifen. Der Phallus kann eintreten für diesen fehlenden Signifikanten und wird damit etwas, was Lacan „eine Hülle für eine sexuelle Nicht-Beziehung“ nennt. In einer solchen Betrachtung ist der Phallus eine Abwehrformation, eine Struktur um Nicht-Strukturiertheit fassbar und aushaltbar zu machen.
Es gibt 2 Weisen, Lacans Auffassung einzuordnen. Es könnte einerseits heißen, das Lacan sagen will die gesellschaftlichen Verhältnisse haben sich verändert seit Freud und es besteht ein Niedergang einer väterlichen Autorität, die mit einer Destabilisierung von Subjekten in Form von Glaubensformationen von kulturellen Ordnungen sich verbindet. der Phallus und damit die väterliche Autorität haben Begehren und Genießen mittels Untersagungen strukturieren können und damit einen Verkehr zwischen Menschen in einer sowohl lustvollen wie nicht verletzenden Weise überhaupt denkbar gemacht. Da besteht die Frage, was danach kommt und wie es strukturiert wird. Die 2. Frage lautet: Wenn der Phallus seine Bedeutung verliert was ist dann mit dem Inzestverbot?
Für den späten Lacan findet sich ein Zusammenhang zwischen Minus Phi, dieser nicht erfüllten Bedeutung des Phallus und im Objekt a. Minus Phi bezeichnet einen Mangel am möglichen Genießen, und das Objekt a kann diesen Mangel besetzen und ausfüllen. Damit kommt es an der Stelle, wo Objekt a und Minus Phi nebeneinander stehen zwischen einen Übersprung zwischen den verschiedenen Orten, zwischen den Orten des Triebes, die eine Ordnung in der Nähe des Realen darstellen, und der Ordnung des Begehrens die für die symbolische Ordnung stehen.
Laplanche sagt, dass Freud Trieb und Instinkt niemals vergleicht oder verbindet. Wenn Freud vom Instinkt spricht, kommt er schnell auf dem Instinkt der Tiere zu sprechen. Der Instinkt scheint etwas Animalisches zu haben. Auf eine wichtige Passage macht Laplanche aufmerksam, wichtig nämlich für seine Darstellung einer Passage bei Freud in dem Text im Fall von weiblicher Homosexualität, wo Freud davor spricht, dass eine rasche Verheiratung des auf angebliche Abwege geratenen Mädchens dessen natürlich Instinkte wachrufen sollte.
Laplanche sieht dabei 2 Gefahren, auf der einen Seite wird alles zum Instinkt und auf der anderen Seite finden sich Apologeten des Triebs, zu denen er Lacan zählt. Dieser würde zum Beispiel unverständlicherweise vom Abdriften des Triebes sprechen.
Für Laplanche ist der Trieb aber nicht psychischer als der Instinkt. Er sagt der Instinkt sei ein hierarchisch organisierter Mechanismus, der, sobald er bestimmte auslösende und steuernde Erregungen inneren wie auch äußeren Ursprungs gesetzt hat, diese Erregungen mit koordinierten Bewegungen abführt, was zum Überleben des Individuums und der Gattung beiträgt. Wichtig ist an dieser Instinktdefinition die Heredität, was ein fixiertes Muster darstellt, wobei der Instinkt sich den Erfordernissen anpasst. Die Anpassungsfähigkeit fehlt dem Trieb. Was die Befriedigung betrifft, macht Laplanche aufmerksam, dass zwar im Zusammenhang mit dem Analtrieb von einer Herabsetzung der Spannung am Anus gesprochen werden kann, aber schon der Schautrieb kann kaum auf eine Herabsetzung der Spannung am Auge aus sein.
Lust steht auch für eine lustvolle Spannung, die mit einer Erhöhung der Spannung vorhanden ist. Nicht alle Lust ist mit einer Spannungserhöhung verbunden. Lust kann offensichtlich zweierlei bedeuten, einerseits Erregungssuche und andererseits Entladung. Die erste Lust die mit der Erregungssuche zu tun hat, das ist die Lust, die mit dem Trieb verbunden ist. Im Rahmen dieser Lust kann keine vollständige Befriedigung erlangt werden. Hingegen sucht der Instinkt die Befriedigung, während der Trieb auf eine Zunahme der Erregung bis zu seiner eigenen Verausgabung aus ist. Im Zusammenhang mit den Selbsterhaltungstrieben modifiziert Laplanche Freuds Ansicht, er sagt nämlich Selbsterhaltungstriebe sind aus seiner Sicht sehr viel mehr Selbsterhaltungsinstinkte. Sie sind auf Befriedigung aus und nicht auf Zunahme einer Spannung, nicht auf Erregung. Entscheidend ist bei den Selbsterhaltungstrieben, ob sie autonom, also ohne Intervention eines anderen oder heteronom – jemand anderem unterworfen und auf diesen angewiesen – funktionieren. Innerhalb der Selbsterhaltung unterscheidet Laplache daher zwischen solchen Verhaltensweisen, die den anderen brauchen und solchen, die das nicht tun.
Der Mensch verfügt also nicht über ausreichende Instinktmechanismen, um zu überleben. Was dem Menschen das Überleben ermöglicht, ist eine Beziehung zu einer ersten Bezugsperson. Laplanche fragt sich dann, ob diese Beziehung, so wie es Bindungstheoretiker und Säuglingsforscher annehmen, angeboren ist.
Laplanche sagt, die Bindung um die es geht, ist primär eine wechselseitige und insofern ist die Frage, ob angeboren oder nicht, für ihn einfach nicht wichtig. Die primäre Bindung besteht aus einer Kommunikation, aus wechselseitigen Botschaften, die zum Teil nicht verständlich sind. Laplanche nennt sie rätselhafte Botschaften. Das, was ein Erwachsener einem Kind nicht mitteilt, ist stets fingiert. Gesichert, ungefährlich, ist keine Bindung für Laplanche, denn jede Bindung ist durchsetzt von Trieben, triebhaft sexuellen und narzisstischen. Die sexuelle Entwicklung verläuft Laplanches zufolge keineswegs in genetischen festgelegten Entwicklungsstufen, also oral, anal, genital. Es gibt für ihn nichts Vorprogrammiertes und kein höheres zweckformiertes Schema. Stattdessen besteht ein Chaos, durcheinander von Störgeräuschen von rätselhaften Botschaften, die primär vom Erwachsenen ausgehen.
Laplanches unterscheidet ein Infantilsexuelles und ein Adoleszentsexuelles. Infantilsexuelles kann sich per definitionem bei Laplanche nicht an die Selbsterhaltungstriebe anlehnen, denn das Infantilsexuelle hat für Laplache nichts mit der Selbsterhaltung zutun. Wenn Freud von der halluzinatorischen Wunscherfüllung beim Säugling spricht, die so eine Vorform des Sexuellen ist, soll dabei der Eindruck entstehen, dass die Unbefriedigtheit der Selbsterhaltung etwas zu tun bekommen kann mit der angestrebten Spannungserhöhung der Triebe. Die rätselhaften Botschaften des Erwachsenen führen zum sexuell Triebhaften des Kindes. Der Trieb ist eine Folge eines erwachsenen Zugriffs auf ein Kind.
Das Infantilsexuelle als Triebhaftes ist ungerichtet, ist eine Art zielloses Suchen ohne Höhepunkte und ohne Befriedigung. Unter dem Sexualinstinkt versteht Laplaches eine Suche nach dem Komplementären. Der Instinkt folgt dem Trieb nach. Der ist zuerst da durch die rätselhafte Botschaft der ersten Bezugsperson ausgelöst. Die triebhafte Orientierung und das Instinkthafte am Sexuellen kommt erst nach der Pubertät dazu. Instinkthaftes bedeutet Ausrichtung auf ein gegengeschlechtliches Objekt als ein angelegtes erbliches Muster.
Letztendlich verfolgt der Instinkt ein vorgegebenes Ziel. Es existiert ein instinktuelles Verhalten, und der Instinkt ist vererbt und nicht erworben. Am Trieb ist für Laplache nur eines konsistent nämlich der Drang. Alles andere wie Ziel, Objekt, Quelle sind variable Qualitäten.

()

Yüklə 18,18 Kb.

Dostları ilə paylaş:




Verilənlər bazası müəlliflik hüququ ilə müdafiə olunur ©genderi.org 2024
rəhbərliyinə müraciət

    Ana səhifə