Konstantin der Große Kaiser, Mörder, Heiliger



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Konstantin der Grosse: Kaiser, Mörder, HeiliGer

© 

kfw GmbH

 2013

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Konstantins apollon-Vision im apollon grannus-heiligtum in grand

„… nachdem du von der großen Straße abgebogen warst und den Weg zum schönsten Tempel auf dem gan-

zen Erdkreis eingeschlagen hattest, zu dem dort, wie du gesehen hast, ja sogar gegenwärtigen Gotte. Du hast 

nämlich, wie ich glaube, Konstantin, deinen Apollon gesehen (vidisti … Apollinem tuum), der dir in Begleitung 

der Victoria Lorbeerkränze darreichte (comitante Victoria coronas tibi laureas offerentem), deren jeder das Zei-

chen für dreißig Jahre bedeutet. Denn diese ist die Zahl für die menschlichen Generationen, die dir ganz gewiss 

über das Greisenalter Nestors hinaus bestimmt sind. Und wieso sage ich überhaupt ‚ich glaube‘? Du hast ihn 

gesehen und hast dich in der Gestalt dessen wiedererkannt (visidti teque in illius specie recognovisti), dem die 

Herrschaft über die ganze Welt (totius mundi regna) gebührt, wie es die göttlich inspirierten Lieder der Dichter 

sangen. Dies ist, wie ich meine, erst jetzt eingetreten, da du wie jener jung, froh, heilbringend und strahlend 

schön bist (iuvenis et laetus et salutifer et pulcherrimus), Imperator!“

aus den Panegyrici latini 6 (7), 21,3-6, Übersetzung B. Müller-rettig, zitiert nach: Gregor Weber: „Mit gött-

licher Hilfe. träume und Visionen Konstantins vor der schlacht an der Milvischen Brücke“, in: Kay ehling / 

Gregor Weber: Konstantin der Große zwischen sol und Christus, darmstadt 2011, s. 22.



AUfGAbe:

 

● Fassen sie den text kurz zusammen! Was fällt ihnen daran auf?



 

● stellen sie einen Zusammenhang mit Konstantins späterer Vision vor der schlacht an der Milvi-

schen Brücke her!

 

● stellen sie Bezüge her zu träumen und zu Visionen in der Bibel (Josef, Frau des Pilatus, vgl. dazu z.B.: 



http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/feiertag/1106442/)!

 

● Was ist bei (spät)antiken träumen und Visionen zu beachten und worin unterscheiden sich diese 



von heutigen Visionen (stichwort: Wirklichkeitsverständnis) 


Konstantin der Grosse: Kaiser, Mörder, HeiliGer

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Konstantin der Grosse: Kaiser, Mörder, HeiliGer



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Die christlichen Erscheinungen vor der schlacht an der milvischen Brücke

1) In der Version nach Laktanz: Die Todesarten der Verfolger, Kap. 44 

„Es stand der Tag bevor, an dem Maxentius die Herrschaft angetreten hatte, das heißt der 27. Oktober, und die 

Fünfjahresfeier neigte sich dem Ende zu [312]. (5) Aufgefordert wurde da im Schlafe Konstantin, das himmlische 

Zeichen Gottes auf die Schilde setzen zu lassen und so in den Kampf zu ziehen. Er verfuhr wie befohlen, und 

indem er den Buchstaben X umlegte und seine Spitze umbog, setzt er Christi Zeichen auf die Schilde. (6) Mit 

diesem Symbol gewappnet, greift das Heer zu den Waffen. Entgegen rückt ihm der Feind ohne seinen Oberbe-

fehlshaber und überquert die Brücke. Die Fronten beider Heere sind beim Zusammenprall gleich lang, mit gan-

zer Kraft kämpft man auf beiden Seiten, und Flucht kennen weder die einen noch die anderen.“

aus: laktanz: die todesarten der Verfolger, Übersetzung a. städele, in: Fontes Christiani – Zweisprachige 

neuausgabe christlicher Quellentexte aus altertum und Mittelalter, Bd. 43, turnhout 2003, Kap. 44. 



2) In der Version nach Eusebius: Über das Leben Konstantins 1, 27-29

„Er glaubte vielmehr nur den Gott seines Vaters verehren zu müssen. Er rief also in seinen Gebeten diesen Gott an 

und flehte inständig zu ihm, er möge ihm offenbaren, wer er sei, und ihm zu dem bevorstehenden Unternehmen 

hilfreich seine Rechte reichen. Während der Kaiser aber so betete und eifrig darum flehte, erschien ihm ein ganz 

unglaubliches Gotteszeichen, das man wohl nicht leichtgläubig hinnehmen würde, wenn ein anderer davon be-

richtete. Da es aber der siegreiche Kaiser selbst uns, die wir diese Darstellung schreiben, lange Zeit hernach, als wir 

seiner Freundschaft und des Verkehrs mit ihm gewürdigt worden waren, erzählt und sein Wort mit Eidschwüren 

bekräftigt hat, wer sollte da noch Bedenken tragen, der Erzählung Glauben zu schenken, zumal auch die Folgezeit 

der Wahrheit seines Wortes Zeugnis gab? Um die Stunde der Mittagszeit, da sich der Tag schon neigte, habe er, so 

sagte der Kaiser, mit eigenen Augen oben am Himmel über der Sonne das Siegeszeichen des Kreuzes, aus Licht 

gebildet, und dabei die Schrift gesehen: ‚Durch dieses siege (touto nika)!‘ Staunen aber habe bei diesem Gesicht ihn 

und das ganze Heer ergriffen, das ihm eben auf seinem Marsch irgendwohin folgte und dieses Wunder schaute. 

Da sei er nun in Verlegenheit gewesen, was doch diese Erscheinung bedeute. Während er aber dieses erwogen und 

noch lange darüber nachgedacht habe, habe ihn die Nacht überrascht. Da habe sich ihm nun im Schlafe der 

Christus Gottes mit dem am Himmel erschienenen Zeichen gezeigt und ihm aufgetragen, das am Himmel ge-

schaute Zeichen nachzubilden und es bei seinen Kämpfen mit den Feinden als Schutzpanier zu gebrauchen.“

aus: eusebius, Vita Constantini 1, 27-29, Übersetzung o. Bardenhewer, zitiert nach: Gregor Weber: „Mit 

göttlicher Hilfe. träume und Visionen Konstantins vor der schlacht an der Milvischen Brücke“, in: Kay 

ehling/Gregor Weber: Konstantin der Große zwischen sol und Christus, darmstadt 2011, s. 25.

ArbeitsVorsChlAG: 

Vergleichen sie die darstellungen des laktanz und des eusebius und arbeiten sie die grundlegenden 

Unterschiede und Gemeinsamkeiten heraus. achten sie dabei u.a. auf folgende Punkte:

 

● in welcher Form begegnet Konstantin dem Göttlichen jeweils (traum vs. Vision)?



 

● Welchen auftrag erhält Konstantin?

 

● Um was für ein Zeichen handelt es sich, mit der seine soldaten versehen soll?



 

● Was genau „sieht“ Konstantin, was hört er? sieht er Christus?



Weiterführend:

 

● in welchem Kontext stehen die Quellen? Wann entstehen sie?



 

● Welches interesse verfolgen die autoren?

 

● Gibt es auch nicht-christliche Überlieferungen zu diesem ereignis?



Um diese Fragen zu beantworten, empfiehlt sich zur lektüre vor allem: 

 

● Gregor Weber: „Mit göttlicher Hilfe. träume und Visionen Konstantins vor der schlacht an der Mil-



vischen Brücke“, in: Kay ehling / Gregor Weber: Konstantin der Große zwischen sol und Christus, 

darmstadt 2011, s. 21-26. siehe auch die von Weber angegebene literatur. 




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