Martin paul wassmer



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saerTaSoriso valdebulebebis aRsrulebiT.


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INSIDERHANDEL UND MARKTMANIPULATION IM GEORGISCHEN 
STRAFRECHT
Assoz. Prof. Dr. Irakli Dvalidze
In seinem Beitrag betont der Autor die Verpflichtungen Georgiens 
im  Wirtschaftsbereich,  die  durch  das  Assoziierungsabkommen  vom 
27.06.2014 zwischen der EU und Georgien entstanden sind. So betrifft 
z.B. Art. 17 des Assoziierungsabkommens die Bekämpfung der organi-
sierten Kriminalität und der Korruption. 
Der Aufsatz bespricht den Insiderhandel und die damit verbundenen 
Straftaten. Dazu gehört Art. 202 gStGB, der das Verbot von Insiderge-
schäften und die unrechtmäßige Offenlegung von Insiderinformationen 
unter Strafe stellt. Erläutert werden nicht nur die Tatbestandsmerkmale 
des Insiderhandels, sondern es wird auch auf die gesamte Entwicklung 
dieser Norm und die Änderungen eingegangen.
Der zweite Teil des Aufsatzes behandelt die einzelnen Tatbestands-
merkmale und die erschwerenden Umstände der strafrechtlichen Ver-
antwortlichkeit nach Art. 202 gStGB.
Zusammenfassend stellt der Autor fest, dass das Funktionieren des 
Kapitalmarktes den Schutz der Interessen der Investoren erfordert. Die 
Rechtsgüter  des  Kapitalmarktes  können  hierbei  nur  durch  eine  straf-
rechtliche Regulierung hinreichend geschützt werden. Daher ist der Au-
tor der Auffassung, dass die verstärkte Beaufsichtigung und Regulierung 
von Insidergeschäften und Unternehmensgeheimnissen für den Kapital-
markt von großer Bedeutung ist.


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DIE EUROPÄISIERUNG DES DEUTSCHEN  
WIRTSCHAFTSSTRAFRECHTS – EINE EINFÜHRUNG
Prof. Dr. Martin Paul Waßmer
Durch die fortschreitende europäische Integration ist auch das Straf-
recht,  und  insbesondere  das  Wirtschaftsstrafrecht,  in  den  „Sog“  der 
Harmonisierung geraten. Dies überrascht nicht, da im Binnenmarkt der 
Europäischen Union, verstanden als einheitliches Wirtschaftsgebiet, das 
durch die vier europäischen Grundfreiheiten – freier Warenverkehr, Per-
sonenfreizügigkeit, Dienstleistungsfreiheit, freier Kapital- und Zahlungs-
verkehr – gekennzeichnet ist, auch und gerade eine Harmonisierung des 
Wirtschaftsstrafrechts stattfinden muss.
I. EUROPÄISCHES WIRTSCHAFTSSTRAFRECHT – VERSUCH EINER 
BEGRIFFSBESTIMMUNG
Der  Klärung  bedarf  zunächst,  was  unter  dem  Begriff  „Wirtschafts-
strafrecht“, genauer: „europäisches Wirtschaftsstrafrecht“, zu verstehen 
ist. Im deutschen, aber auch im europäischen Recht, ist der Begriff nicht 
definiert.
1. Kriminologische Begriffsbestimmung
Die  bekannteste  Begriffsbestimmung  der  Wirtschaftskriminalität,  eine 
kriminologische, stammt von Edwin H. Sutherland, der sie im Jahre 1939 
als  „White  collar-crime”,  als  „Weiße-Kragen-Kriminalität”  definierte
1

Er wollte damit gesellschaftskritisch darauf aufmerksam machen, dass 
Straftaten auch von Angehörigen der Mittel- und Oberschicht begangen 
werden. Bekanntlich ist diese plakative Definition einerseits zu eng, da 
sie allein an den Täter anknüpft, und andererseits zu weit, da sie jedes 
strafbare Handeln erfasst, auch wenn es keinen Wirtschaftsbezug hat. 
1
 Sutherland, American Sociological Review 5 (1940), S. 1 (9).


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Auch Fortentwicklungen haben sich nicht durchgesetzt. Dies gilt sowohl 
für die Definition als „occupational crimes“ wie auch als „corporate cri-
mes“
2
. Zum einen geht es wiederum zu weit, alle bei der Berufsausübung 
begangenen Straftaten einzubeziehen, und zum anderen ist es zu eng, 
nur Straftaten zu erfassen, die im Interesse von Unternehmen begangen 
werden.
2. Prozessuale Begriffsbestimmung
Der deutsche Gesetzgeber hat den Begriff „Wirtschaftsstrafrecht“ zwar 
nicht  definiert,  aber  bestimmte  Straftaten,  soweit  das  Landgericht  zu-
ständig  ist,  den  Wirtschaftsstrafkammern  zugewiesen  und  damit  eine 
prozessuale Begriffsbestimmung vorgenommen. § 74c Abs. 1 S. 1 GVG 
enthält in Nr. 1 bis 4 einen umfangreichen Katalog von Straftaten nach 
Gesetzen des Wirtschaftsrechts (zB Patentgesetz; Weingesetz) sowie in 
Nr. 5 und 5a von Straftaten nach dem StGB (zB Subventionsbetrug; Ban-
krott). Darüber hinaus werden in § 74c Abs. 1 S. 1 Nr. 6a und 6b GVG 
einige Straftaten (zB Betrug; Untreue; Wucher; Bestechung) aufgezählt, 
die den Wirtschaftsstrafkammern nur dann zugewiesen sind, „soweit zur 
Beurteilung des Falles besondere Kenntnisse des Wirtschaftslebens er-
forderlich sind“. Hinter dieser Begriffsbestimmung steht die Überlegung, 
dass es sich bei Wirtschaftsstraftaten um besonders schwierig zu hand-
habende Delikte handelt, deren Beurteilung eine besondere personelle, 
sachliche und organisatorische Ausstattung erfordert
3
. Diese Begriffsbe-
stimmung ist jedoch lückenhaft, da Gesetze und Straftaten, die in dem 
Katalog nicht enthalten sind, sowie Straftaten, die in Nr. 6a und 6b zwar 
genannt werden (zB Untreue), aber einfach gelagert sind, nicht erfasst 
sind.
2
 Überblick bei Wittig, § 2 Rn. 12 ff. m.w.N.
3
 Vgl. Waßmer, in: Graf/Jäger/Wittig (Hrsg.), Wirtschafts- und Steuerstrafrecht, 2. Aufl. 2017, 
§ 266 StGB Rn. 4.


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