Das
Team enactus München
Wir, das enactus Team München, sind über hundert Studenten der Ludwig-Maximilians-
Universität, der Technischen Universität und der Hochschule München. Unser Team umfasst die
unterschiedlichen Disziplinen wie Wirtschaftswissenschaften, Psychologie, Jura, Maschinenbau,
Umwelttechnologie aber auch Medizin oder Soziale Arbeit.
Die Gründung des Teams erfolgte 2009. Seit 2013 ist enactus München ein gemeinnütziger
eingetragener Verein. Wir arbeiten aktuell an 9 Projekten, deren geografischer Fokus nicht nur auf
München sondern auch auf Länder wie Marokko, Tansania oder Burkina Faso liegt.
Neben den Projekten besitzt das Team mehrere Ressorts, die das Team in Bereichen wie
Marketing, Finanzen oder Recht unterstützen.
enactus München wurden in den letzten Jahren einige Preise für die erfolgreiche Projektarbeit
verliehen. Dies spricht nicht nur für die Qualität der Arbeit, sondern zeigt vor allem das Potenzial,
das in der Organisation steckt.
2013: Gewinn des enactus Landeswettbewerbs, als bestes Team Deutschlands
2013: Gewinn des enactus World Cups, als bestes Team weltweit
2014: Gewinn des enactus Board of Directors Award, als zweitbestes Team Deutschlands
2014: Gewinn des Wettbewerbs „leave your social mark“ der Telekom
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Die Projekte im Überblick
Mobile Nebelfänger
Marokko, 40% der ländlichen Bevölkerung haben keinen sicheren Zugang zu Trinkwasser. Mit
unserem Projekt Nebelfänger wollen wir die klimatische Besonderheit von starkem Nebel in der
Wüstenregion im Süden Marokkos nutzen, um Trinkwasser zu gewinnen. Ziel des Projektes ist es
die Nebelfänger vor Ort herzustellen und die neue Technologie der Bevölkerung der Bergregionen
zugänglich zu machen.
Wasserfilter
Tansania, tausende Menschen leiden unter verschmutztem Wasser und den damit bedingten
Krankheiten wie starkem Durchfall. Mit unserem Projekt Wasserfilter wollen wir das Wasser mit
speziellen Tonfiltern von Schmutz- und Schadstoffen befreien. Die Wasserfilter sollen vor Ort
produziert werden, um die Menschen flächendeckend mit sauberem Trinkwasser zu versorgen.
Social Ride
München, 2014 sind mehr als 130.000 Menschen nach Deutschland geflohen. Während der
Wartezeit auf die Entscheidung über ihren Asylbewerberantrag dürfen Asylbewerber frühestens
nach 3 Monaten arbeiten und selbst dann ist es oft sehr schwer Arbeit zu finden. Im Rahmen
unseres Projektes Social Ride bringen unsere Partner Asylbewerbern bei, wie man Fahrräder
restauriert, welche in München verkauft werden sollen. Damit erhalten die Asylbewerber nicht
nur ein zusätzliches Einkommen sondern auch eine umfangreiche Weiterbildung und einen
einfacheren Start in den deutschen Arbeitsmarkt.
Beeautiful
Burkina Faso, 77% der Bevölkerung sind arbeitslos und leben damit am Existenzminimum.
Unser Ziel ist es vor Ort eine Kosmetikproduktion zu etablieren, um das vorhandenes Potenzial
von Wachs der Imkerkooperative Wend Puiré zu nutzen und damit neue Arbeitsplätze zu schaffen.
EinDollarBrille
Weltweit benötigen 150 Millionen Menschen eine Brille, können sich diese aber nicht
leisten. In Kooperation mit dem EinDollarBrillen e.V. bilden wir Arbeitslose in Drittweltländern zu
EinDollarBrillen-Technikern aus, die anschließend Brillen für Produktionskosten von rund einem
Dollar herstellen und der lokalen Bevölkerung zugänglich machen.
Soziale Inklusion
München, im Hinblick auf die UN-Behindertenrechtskonvention von 2006 sind die
Studienbedingungen für Studenten mit Behinderungen an den Münchner Universitäten
weiterhin überaus ungenügend und belasten den Studienalltag der Betroffenen. Mit
unseremProjekt Soziale Inklusion wollen wir diesen Missstand beheben und unterstützen
Studenten an unserer Universität unter anderem durch die Entwicklung einer
Raum-und
Wege-App.
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Mobile Nebelfänger
Die abgelegenen Berberdörfer in der Region um die kleine Küstenstadt Sidi Ifni im
südmarokkanischen Antiatlasgebirge leiden an erheblichem Wassermangel. Bei 50 Grad im
Schatten und sehr geringem jährlichen Niederschlag wird Wasser zu einem unbezahlbaren
Luxusprodukt. Im Durchschnitt stehen jedem Dorfbewohner circa fünf Liter Wasser am Tag zur
Verfügung. Das soll für Viehzucht, hygienische Zwecke und als Trinkwasser reichen. Dabei gäbe es
eigentlich genug Wasser, um alle Dorfbewohner von diesem Leid zu befreien: das Wasser existiert
aber nicht in Brunnen oder Flüssen, sondern im Nebel.
Die Technologie, die es erlaubt das Wasser aus dem Nebel zu gewinnen, nennt
sich Nebelfangen. Nebelfänger bestehen aus zwei Stangen und einem darin
aufgespannten Netz, an dem die im Nebel enthaltenen Wassertropfen hängen
bleiben, kondensieren und schließlich in einer Rinne unterhalb des Netzes
aufgefangen werden können.
Ein kleiner Nebelfänger kann kostengünstiger vor Ort produziert, gewartet und
repariert werden. Dadurch ist der mobile Nebelfänger für die oft arme
Dorfbevölkerung bezahlbar. Die Mobilität der kleinen Nebelfänger bietet den Dorfbewohnern
außerdem die Flexibilität, den Nebelfängerstandort nach den besten Nebelbedienungen
auszuwählen. Dadurch kann ein maximaler Ertrag von bis zu 12 Liter bei einem 2 m
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großen
Nebelfänger erreicht werden.
Die Produktion der mobilen Nebelfänger soll in der Küstenstadt Sidi Ifni
stattfinden. Dort ansässige kleine Garagenwerkstätten, die über Werkzeuge und
technisches Know-How verfügen, werden von uns ausgebildet, die mobilen Nebelfänger zu
konstruieren und an die umliegenden, wasserbedürftigen Kommunen zu verkaufen.
Im Juni 2014 sind wir bereits schon einmal nach Südmarokko gefahren, um uns
mit den soziokulturellen Gegebenheiten in Sidi Ifni sowie den umliegenden Dörfern
vertraut zu machen. Daneben haben wir in einer Werkstatt einen ersten Prototypen hergestellt
und eine Kooperation mit der lokalen Studentenorganisation Enactus Agadir geschlossen.
Aktuell arbeitet unser Team an der Finalisierung der Konstruktion des mobilen
Nebelfängers und der Planung einer nächsten Reise nach Marokko, um Prototypen vor Ort zu
bauen und zu testen.
Projektleitung:
Henning Sabersky und Severin Engelmann
fogcatcher@muenchen.enactus.de
Projektstart: Oktober 2012