Anna Seghers: "Das Kreuz" / "Transit"



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Vorschau 75161 Anna Seghers Das siebte Kreuz Transit

Wir fühlten alle, wie tief und furchtbar die äußeren 
Mächte in den Menschen hineingreifen können, bis in sein Innerstes, aber wir fühlten auch, dass es im 
Innersten etwas gab, was unangreifbar war und unverletzbar
.“ (S. 453) 
Das Gelingen dieser Flucht ist jedoch nicht das Verdienst der besonderen Fähigkeiten eines Einzelnen, 
der 


ALLGEHIN.DID
Verlag für digitale Unterrichtsvorbereitung
sich im Vergleich mit den anderen Flüchtlingen als Held erwiese, vielmehr ist sie das Werk eines 
Kollektivs. Georg selbst ist eher sogar als Anti-Held konzipiert: viele Komponenten seiner Gestaltung 
(Verhaltensweisen, Charaktereigenschaften) weisen darauf hin. 
Den Schülern/Innen fällt sehr bald auf, dass der Roman eine recht komplizierte formale Struktur 
aufweist. die es ihnen nicht leicht macht, sich in der Handlung zu orientieren. Ein auf den ersten Blick 
erkennbares einfaches Zeit-, Handlungs- und Kompositionsprinzip (sieben Tage, sieben Flüchtlinge, 
sieben Kapitel) wird durch andere komplexe Strukturen überlagert.. Durch Zeitsprünge, häufige 
Schauplatzwechsel, die Montage knapper szenischer Episoden wird der Eindruck einer äußerst 
differenziert erfassten Wirklichkeit vermittelt. Durch die gewählte Form des Erzählens, den häufigen 
Perspektivewechsel, durch innere Monologe, Selbstgespräche, erlebte und (seltener) direkte Rede wird 
die erzählte Realität in Geschehnis-, besser: Erlebnis - Fassetten aufgesplittert. Selbst die Faschisten 
werden durch die genannten Erzählverfahren in ihrem Handeln verstehbar. Nicht als ob Anna Seghers um 
Verständnis für diese Figuren werbe, vielmehr werden die Leser/Innen zu einer Sicht jener Zeit gebracht, 
die sich vorschnellen Urteilen generell verschließt. 
Da solchermaßen die Schüler/Innen in ihrer Urteilskraft ungewöhnlich stark gefordert sind, bietet sich 
der Roman zur Lektüre erst ab der Klassenstufe 11, besonders aber im Kurssystem (GK oder LK) an. 
Zudem wird man dem Inhalt der Romane („Das siebte Kreuz“, „Transit“: panoramatische 
Gesellschaftsdarstellung, Epochenanalyse, menschliche Psychogramme) und ihrer Darstellungsform 
(Montagetechnik, unterschiedliche Erzählperspektiven) nicht gerecht, wenn man die Romane bespricht, 
ohne dass sie vollständig gelesen sind. Daher scheint es sinnvoll, den Roman/die Romane etwa drei 
Wochen vor der Besprechung im Unterricht zur häuslichen Lektüre aufzugeben, mit Fragestellungen zu 
versehen und/oder ein Inhaltsraster (s. EPISODEN.TAB) erstellen zu lassen. Anhand der Materialien 
kann die Zeit bis zur eigentlichen Besprechung genutzt werden, um herauszuarbeiten: 

wie Anna Seghers zu ihrem Stoff gekommen ist, 

wie ihr Roman entstanden ist

welche Arbeitsprobleme beim Schreiben eines Zeitromans im Exil zu bewältigen waren, 

unter welchen Schwierigkeiten er zunächst veröffentlicht wurde, 

in welchen biografischen Zusammenhängen der Roman zu sehen ist, 

welche geistesgeschichtlichen, welche historisch-soziologischen Rahmenbedingungen zu bedenken 
sind. 
Als besonders sinnvoll hat sich gerade bei den beiden vorgelegten Romanen von Anna Seghers „Das 
siebte Kreuz“, und „Transit“ eine Zusammenarbeit mit dem Geschichts- oder Politik-Unterricht erwiesen. 
Die Zeit des Nationalsozialismus bietet sich ja geradezu an für fächerübergreifende Projekte, die Zeit 
zunehmender psychischer, sozialer und wirtschaftlicher Kälte Asylsuchenden gegenüber für Projekte 
interkulturellen Lernens. 



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