Peter iljitsch tschaikowsky
Premiere: 19. 10. 2007
Aufführungen: . & 5. 10. 007
eugen
onegin
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eugen
onegin
Lyrische Szenen in drei Akten und sieben Bildern (1879)
MUSIK VON PETER ILJITSCH TSCHAIKOWSKy
LIBRETTO VON P. I. TSCHAIKOWSKy UND KONSTANTIN SCHILOWSKy
NACH DEM GLEICHNAMIGEN ROMAN VON ALExANDER PUSCHKIN
In russischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung
Valery Gergiev
Inszenierung
Moshe Leiser & Patrice Caurier
Bühne
Christian Fenouillat
Kostüme
Agostino Cavalca
Licht
Christophe Forey
Larina
Svetlana Volkova
Tatjana
Irina Mataeva
Olga
Ekaterina Sementchuk
Eugen Onegin
Alexey Markov
Lenski
Evgeny Akimov
Fürst Gremin
Mikhaïl Kit
Filipjewna
Mr. Triquet
Ein Hauptmann
Zaretzki
Orchester des Mariinsky Theaters
Chor des Mariinsky Theaters (Ltg. Andreï Petrenko)
Global partner of the Mariinsky Theatre
Premiere: Freitag, 19. Oktober 007, 19.0 Uhr
Aufführungen: . & 5. Oktober 007
Einführungsmatinee Russische Oper: Sonntag, 1. Oktober 007, 11.00 Uhr
ie 1879 von Moskauer Gesangsstudenten uraufgeführten „Lyrischen
Szenen“ bildeten einen ersten Höhepunkt in Peter Tschaikowskys Lauf-
bahn als Komponist. Bewusst hatte er die Gattungsbezeichnung „Oper“
vermieden, um die poetisch-melancholische Grundstimmung seines Eugen
Onegin zu unterstreichen. So ist vielleicht die berühmte Briefszene, in der
Tschaikowsky mit Geschick und Einfühlungsvermögen den Gefühlsaus-
bruch eines jungen Mädchens, der alle gesellschaftlichen Konventionen
sprengt, nachgezeichnet hat, wesensbestimmend für die gesamte Kompo-
sition.
Tatjana, die zu Melancholie und Schwärmerei neigende Tochter einer Guts-
besitzerin, lebt in einer Traumwelt aus Büchern und will sich nicht mit der
allgemeinen Genügsamkeit ihrer ländlichen Umgebung abfinden. Als sie
Eugen Onegin, einen jungen Petersburger Intellektuellen, kennen lernt, glaubt
sie, eine Möglichkeit zum Ausbruch gefunden zu haben. Doch der vom Leben
enttäuschte Zyniker wehrt ihre leidenschaftliche und spontane Liebe nur kühl
ab. Als Tatjanas Schwester Olga auf einem Ball ihren Verlobten Lenski mehr-
mals zugunsten Onegins abweist, kommt es zum Eklat, der in einem Duell
gipfelt. Lenski fällt und Onegin begibt sich, belastet von der Schuld am Tod des
Freundes, auf eine Auslandsreise. Als er Tatjana nach Jahren in St. Petersburg
wieder trifft, ist sie als Fürstin Gremin zu einer angesehenen Dame der Gesell-
schaft aufgestiegen. Doch obwohl sie Onegin noch immer liebt, zieht sie sich
resigniert in die Sicherheit ihrer Vernunftehe zurück.
Tschaikowsky, verstärkt mit Gerüchten über seine Homosexualität kon-
frontiert, erlebte während der Arbeit an Eugen Onegin in dem brieflichen
Werben seiner Schülerin Antonina Miljukowa eine direkte Parallele zu
Alexander Puschkins Romanheldin, die 1877 in einer unglücklichen Heirat
gipfelte. Diese tragische Verquickung von Privatleben und künstlerischem
Schaffen sowie das eigene Zerbrechen an bürgerlichen Moralansprüchen
machen Eugen Onegin zu Tschaikowskys persönlichstem Werk.
Unterstützt von
d
Solisten des Mariinsky Theaters
Joseph haydn
Premiere: 17. 11. 2007
Aufführungen: 0. / . / 5. / 7. / 9. 11. 007
orlando
Paladino
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orlando
Paladino
Dramma eroico-comico in drei Akten (178)
MUSIK VON JOSEPH HAyDN
LIBRETTO VON NUNZIATO PORTA
NACH CARLO FRANCESCO BADINI
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung
Nikolaus Harnoncourt
Inszenierung
Keith Warner
Ausstattung
Ashley Martin-Davis
Licht
Wolfgang Göbbel
Orlando
Kurt Streit
Angelica
Eva Mei
Medoro
Bernard Richter
Rodomonte
Jonathan Lemalu
Eurilla
Juliane Banse
Pasquale
Markus Schäfer
Alcina
Elisabeth von Magnus
Licone
Bernhard Berchtold
Caronte
Markus Butter
Concentus Musicus Wien
Premiere: Samstag, 17. November 007, 19.00 Uhr
Aufführungen: 0., ., 5., 7. & 9. November 007
Einführungsmatinee: Sonntag, 11. November 007, 11.00 Uhr
nlässlich eines kurzfristigen Besuches des russischen Zaren auf
Schloss Estherházy musste Joseph Haydn rasch eine neue Oper –
Orlando
paladino – komponieren, deren Libretto auf dem berühmten Epos
Orlando
furioso des Renaissance-Dichters Ludovico Ariosto basiert. Die Urauffüh-
rung am 6. Dezember 178 wurde ein Triumph für den Opernkomponis-
ten Haydn. Ein musikalisches Füllhorn an melodiösen und brillanten Arien,
hochdramatischen Accompagnati und effektvoll gebauten Finali ergoss
sich über das staunende Publikum und machte Orlando paladino inner-
halb kürzester Zeit zu einer der meistgespielten Opern des ausgehenden
18. Jahrhunderts.
Orlando, ein Neffe Karls des Großen, verliebt sich in die chinesische Prinzessin
Angelica, die ihn aber zurückstößt, da ihr Herz bereits dem einfachen Ritter
Medoro gehört. Der Abgewiesene verfällt daraufhin dem Wahnsinn und
trachtet den Liebenden nach dem Leben. Zusätzliche Verwirrung stiften der
ewig hungrige Knappe Pasquale, die kecke Schäferin Eurilla und der grob-
schlächtige Berberkönig Rodomonte. So hat die gute Zauberin Alcina viel zu
tun, um alles wieder ins rechte Lot zu bringen. Am Ende bekommt nach allerlei,
zum Teil heftigen Turbulenzen jeder den richtigen Partner – einzig der von
seinem Liebeswahn geheilte Orlando bleibt als tragischer Held zurück.
Es ist für Nikolaus Harnoncourt völlig unverständlich, dass Orlando pala-
dino fast gänzlich in Vergessenheit geraten konnte: „Der witzigste Kompo-
nist der Wiener Klassik schrieb diese total durchgedrehte, moderne Oper,
ein dramma eroico-comico. Die Verquickung von Pathos und Ironie, von
echtem Gefühl und völlig überdrehtem Liebeswerben, aufgeblasenem
Heroismus und Feigheit wird durch Haydns geniale Deutung auf die
Spitze getrieben. Diese Oper Haydns gehört zu dem Besten, was es da-
mals im Musiktheater gab.“
Unterstützt von
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